Disclaimer: "Harry Potter" gehört nicht mir, sondern J. K. Rowling. Die Grundzüge des Plots dieser Gesichte wurden aus den Büchern übernommen und auch gewisse Dialoge mehr oder weniger wortwörtlich zitiert. Trotzdem ist es ein AU, d. h. Harry Potter wurde ein Mädchen. Die neue Dinge, wie etwa Veränderungen sind von mir, Ich verdiene kein Geld an dieser Geschichte, die Rechte liegen bei J. K. Rowling und ihren Verlagen alleine. Alle deutschen Rechte liegen beim Carlsen-Verlag GmbH.

5. Absturz

Die Fahrt zum Bahnhof wurde wie Harriet erwartet hatte, sehr unterhaltsam (Immer vorausgesetzt, man fand es lustig zu beobachten wie sich acht Leute in ein kleinen Ford Angelina zwängten, den Mr. Weasley wohl weislich verzaubert hatte, was Mrs. Weasley allerdings nicht wissen durfte).

Am Bahnhof selbst waren sie da allerdings spät dran. Sie hatten nur noch fünf Minuten um zum Gleis 9 3/4 zu gelangen, das für Muggelaugen versteckt hinter der Wand zwischen Gleis 9 und 10 lag. Nacheinander gingen Percy, Mr. Weasley, Fred, George, Mrs. Weasley und Ginny durch die Absperrung (Muggel würden denken sie gingen durch die Wand). Ron und Harriet gingen als letzte.

Und dann geschah genau das, was Harriet schon vor einem Jahr als die Absperrung zum ersten Mal durchquert hatte, erwartet hatte: Sie donnerten gegen die Wand. Hedwigs Käfig fiel von Harriets Wagen und die Eule gab einen klagenden Schrei von sich. Harriet ignorierte das Gebrüll des Wachmanns und das Geflüster der vorbeihetzenden Muggels und kümmerte sich um die nun etwas beleidigte Hedwig. „Es tut mir leid, meine Schöne. Das war keine Absicht", flüsterte sie. Sie blickte Ron an. „Warum kommen wir nicht durch?"

Ron sah sie verzweifelt an. „Keine Ahnung." Sie versuchten es erneut – erfolglos. Das gleiche galt auch für den dritten und vierten Versuch. Und dann hatten sie mit einem Mal den Zug versäumt. Ron war ziemlich bleich geworden. „Was wenn Mom und Dad nicht zurück können? Hast du Muggelgeld?" Harriet lachte trocken. „Von den Dursleys? Soll das ein Witz sein?" Ron horchte an der Wand, und Harriet überlegte was zu tun war.

Sie schrieb einen Brief an Dumbeldore und erklärte was passiert war. Dann schickte die Hedwig damit weg. „Harry, ich hab's! Wir nehmen das Auto!", rief Ron plötzlich. „Du willst nach Hogwarts fahren!", zweifelte Harriet, die sich nicht vorstellen konnte, dass das überhaupt möglich war. „Nein, fliegen natürlich!" Das war nun wirklich keine gute Idee.

„Wir sollten lieber warten bis Dumbledore jemanden schickt der uns abholt", meinte sie. „Und was wenn das kein Zufall war, und irgendjemand verhindern will, dass du mit Dumbledore Kontakt aufnimmst? Denk an Dobbys Warnung. Hedwig könnte abgefangen werden. Außerdem...willst du wirklich zu spät kommen!" Das war allerdings ein Argument. Harriet hasste es aufzufallen, und wenn jemand davon Wind bekam, dass die große Harriet Potter nicht durch die Absperrung zum Gleis 9 ¾ gekommen war, war sie in Nullkommanichts wieder auf der Titelseite des Tagespropheten. „Kannst du überhaupt fliegen?" „Das schaff ich mit Links", meinte Ron.

Obwohl sie kein gutes Gefühl bei der Sache hatte, gab sie schließlich nach und sie luden ihre Koffer und Hedwigs leeren Käfig in das Auto. Ron versicherte sich noch einmal, dass es Krätze, seiner Ratte, gut ging und schon starteten sie in die Lüfte.

Es stellte sich heraus, dass Harriets mieses Gefühl durchaus angemessen war. Zuerst fiel der Unsichtbarkeits-Motor aus. Dann stellte Ron sich als einer dieser unsäglichen Tieffliegerpiloten heraus. Während sie den Hogwarts-Express folgten flog er ständig rauf und wieder runter um zu sehen ob sie eh noch auf der richtigen Fährte waren und dann rauf um möglichst nicht von Muggeln gesehen zu werden.

„Jetzt müssen wir auf die Flugzeuge aufpassen", meinte Ron einmal. Harriet warf ihm einen bitterbösen Blick zu und versank tief in ihrem Sitz. „Mach doch kein so ein saures Gesicht. Sag nicht du bist flugkrank!" „Offensichtlich." „Aber du fliegst auf Besen als wäre es nichts. Und als wir dich von deinem Haus abgeholt haben, warst du auch nicht flugkrank!" „Da ist auch Fred geflogen!" „Was soll denn das jetzt bitte bedeuten!" Harriet antwortete nicht und starrte nur stumm vor sich hin.

Einige Todesangst-und-Übelkeit-Stunden später erreichten sie endlich Hogwarts. Zuvor hatte es sich das Auto nicht nehmen lassen komische Geräusche zu machen, die Harriet gar nicht gefielen. („Er ist sicher nur müde. Soweit ist er noch nie geflogen", hatte Ron behauptet, allerdings hatte sein Gesichtsausdruck gezeigt, dass er sich dessen gar nicht so sicher war.) Gerade als sie den See überflogen hatten und das Schloss beinahe erreicht hatten, gab der Motor den Geist auf. Der Wagen raste in die Tiefe Rons lang gezogener „Neiiiiin!" Schrei wurde von Harriets spitzen „AAAHHHH!" übertönt. Kein Befehl oder Schrei schien den Wagen davon abzuhalten, weiter abzustürzen, allerdings schaffte es Ron doch noch irgendwie eine Notlandung mit riesiger Trauerweide als Stopper zu bringen.

SPLITTER.

Harriet sah sich vorsichtig um. „Wir leben noch", sagte sie erstaunt. Ron starrte auf seinen Zauberstab. Offenbar war er geknickt. „Mein Zauberstab!", murmelte er. „Nun ja, solange du dir sonst nichts gebrochen hast", versuchte Harriet zu scherzen, doch dann sah sie wie sich ein Ast des Baumes mit einem Mal erhob und auf sie zuraste. Mit einem ohrenbetäubenden Scheppern erzitterte das ganze Auto. Ron und Harriet tauschten einen panischen Blick. „Wir müssen hier weg!", schrie Harriet als der Ast erneut zuschlug und eine Delle in der Fahrertür hinterließ. Ron wollte an seine Türe öffnen, aber Harriet hielt ihn auf. „Bist du verrückt geworden? Der Baum erschlägt sich doch! Rückwärtsgang!" Während Ron sie noch verständnislos anblickte, schaltete das Auto offenbar schneller und sauste zurück. Noch immer schlug der Baum nach ihnen, während das Auto mit einem Mal ihr Gepäck aus dem Kofferraum und dann die beiden jungen Schüler aus sich hinaus schleuderte.

Dann sauste es los, mitten in den Verbotenen Wald hinein.

„Komm zurück!", rief Ron und fuchtelte mit seinem lädierten Zauberstab, „Dad bringt mich um!" „Nicht nur er", flüsterte Harriet und deutete auf eine Gruppe herannahender Lehrer, „Die haben wohl meine Nachricht erhalten...Oh, übrigens Ron."

„Ja?"

„Falls du noch einmal so eine Spitzenidee haben solltest, bring ich dich eigenhändig um. Ist das klar!" „Glasklar", murmelte Ron.

Und schon baute sich Severus Snape, ihr Zaubertranklehrer vor ihnen auf. Harriet war sich sicher ihn noch nie so wütend gesehen zu haben. „Seid ihr verrückt geworden! Wisst ihr eigentlich was ihr angerichtet habt!", tobte er. Minerva McGonagall, die Hauslehrerin der Gryffindors, legte ihm die Hand auf den Arm. „ Ganz ruhig, Severus. Lassen Sie mich das erledigen", meinte sie, „WAS HABT IHR EUCH NUR DABEI GEDACHT! IHR HÄTTET UMKOMMEN KÖNNEN! AUSSERDEM HAT MAN EUCH GESEHEN! SECHS MUGGEL BEHAUPTEN STEIF UND FEST SIE HÄTTEN EINEN FLIEGENDEN WAGEN GESEHEN!" „Sieben", verbesserte Professor Snape ruhig. „Und die Peitschende Weide!", fiel Argus Filch in den Chor der Beschimpfungen ein, „Was habt ihr nur mit ihr gemacht!"

„Warum habt ihr nicht gewartet?", fragte der eben eingetroffene Dumbledore ruhig, was dazu führte, dass Ruhe eintrat. „Ähm", sagte Ron. „Nun ja...", sagte Harriet. „Ich schätze wir waren in Panik", meinte Ron dann. „Wir haben nicht nachgedacht", schloss Harriet zeitgleich. „Aber", sagte sie dann schnell, „Es war ganz allein meine Idee. Ich habe Ron überredet." Ron sah sie entgeistert an.

„Was! Das ist doch überhaupt nicht wahr! Du warst doch dagegen! Ich war es der...", protestierte er sofort. Harriet seufzte über sein Nichtverstehen und Dumbledore unterbrach ihn. „Es ist egal wer an was Schuld hat. Wir sollten froh sein, dass die ganze Sache so glimpflich ausgegangen ist. Ihr werdet beide Strafarbeiten erhalten. Und nun...habt ihr wahrscheinlich Hunger." Harriet fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte gedacht sie würde rausfliegen. „Also, ganz ehrlich gesagt ist mir ziemlich schlecht, das heißt ich muss mir zu erst kurz ein Gebüsch suchen um mich zu übergeben, also wenn Sie alle so nett wären kurz weg zu schauen, wäre ich Ihnen sehr verbunden", gestand sie und Dumbledore grinste breit.

Im Speisesaal sammelten sie die Überreste des Festmahles ein und gingen dann zum Gryffindorturm. Hermine kam ihnen entgegen gerannt. „Wo wart ihr denn!", wollte sie wissen. Harriet grinste verlegen. „Das wirst du nie erraten", prophezeite sie.

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