4.Von Stachelrücken und Roten Riesen
Als Harry am nächsten Morgen in Ginny´s Armen erwachte, musste er sich erst wieder zurecht finden. Ihm war, als würde er immer noch träumen. Er wehrte sich dagegen aufzuwachen, denn das war ein zu schöner Traum. Doch in der nächsten Sekunde merkte er, dass er gar nicht träumte, sondern wirklich in Ginny's Armen lag, ganz eng an sie geschmiegt."Morgen, Harry..", murmelte er verschlafen, während sie sich mit der rechten Hand den Schlaf aus den Augen wischte. Hatte er sie doch aus Versehen aufgeweckt."Guten Morgen, Ginny!", antwortete er sanft lächelnd und schmiegte sich wieder an sie. "Hast du gut geschlafen?"
"So gut wie noch nie und ich träume wohl immer noch.", grinste sie noch leicht schläfrig, während Harry Ginny zärtlich eine ihrer losen Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Diese beugte sich noch ein Stückchen weiter vor, um ihm einen kleinen Morgenkuss auf die Lippen zu hauchen.
"Du, an diese Weise aufgeweckt zu werden könnte ich mich wirklich gewöhnen!", lachte Harry. Ginny, die nun ganz aufgewacht war, musste breit grinsen.
"Akzeptiert, Euer Gnaden, es sind keinerlei Einsprüche dagegen einzuwenden!", meinte sie frech und zwinkerte.
"Okay, dann musst du jetzt aber hierbleiben!", ordnete Harry an, nahm Schwung und warf sie in der Art eines jagenden Löwen auf ihren Rücken, so dass sie festgenagelt liegenblieb."Hilfe...", bettelte sie mit ergebener Stimme – wenn er sie so an den Schultern festnagelte, konnte sie sich absolut nicht mehr rühren, geschweige denn befreien. Doch Harry lächelte ihr nur zu und beugte sich zu ihr herunter, um ihr einen weiteren Kuss zu geben...
Ein wenig später kamen die beiden grinsend wie ein Honigkuchenpferd händchenhaltend zum Frühstück. Wo sie von einer gutgelaunten Mrs. Weasley gemustert wurden. Plötzlich stach Harry ein Mann ins Auge, der über alle hinweg sah."Morgen Hagrid", rief Harry dem Halbriesen zu, der ihm nun mit einer seiner mülltonnendeckelgroßen Händen zuwinkte. Doch konnte Harry den Hüter der Ländereien und Schlüssel von Hogwarts fast nicht wieder erkennen. Statt seinem normalen Ledermantel, hatte Hagrid ein Hawaiihemd von der Größe eines Zweimannzeltes und kurze Bermudashorts an. Auch hatte er sich den Bart abrasiert und seine sonst immer buschigen Haare waren in einem Pferdeschwanz nachhinten gebunden. Als Harry sich zu ihm gesellte und ihn auf sein neues Aussehen ansprach antwortete Hagrid:"Naja es ist doch ganzschön heiß hier in Spanien, außerdem ist der Bart schon ziehmlich gefährlich bei der Drachenzucht." Auf Harry erstaunte Gesicht hin fuhr Hagrid fort:"Ja, deine Tante hat mir großzügigerweise ein paar Hektar Land gegeben. Jetzt züchte ich dort Norwegische Stachelrücken und Norbert
konnte ich so tranieren, dass er jetzt als Wachdrache über das Grundstück fliegt. Ach und außerdem habe ich dir ein Geschenk mit gebracht du wirst dich sicher darüber freuen!" Harry folgte mit seinem Blick nun Hagrids riesige Hand, welche auf eine große Steinerschale am Nebentisch zeigte. In der Schale prasselte ein Feuer, in welchem ein großes rotes Ei gebettet war. Daneben lag am Tisch ein Buch in einem Ledereinband, Harry nahm es in die Hand um es näher zu beäugen. Er las den Titel:" verschiedene Drachenarten und ihre Pflege von Rubeus Hagrid." Sehr erstaunt rief Harry:" Aber Hagrid, das ist doch ein.. dass kann ich nicht annehmen, außerdem ist es zu gefährlich." Doch diesesmal wurde er von seiner Maria unterbrochen." Ach papperlapapp Harry! Auch wir hatten damals einen Drachen als Haustier und wenn er richtig gezähmt ist, dann kann ein Drache als Haustier sehr nützlich sein. Sieh dir doch Norbert an!" sagte seine Tante. Harry fühlte sich zwar von den beiden hintergangen, doch um Hagrid nicht zu verletzen nahm er das Geschenk trotzdem an. Nun ließ sich Harry wieder zwischen Ron und Ginny um zu Frühstücken. Mrs. Weasley hatte sich Harry schon einen Teller voll Pfannkuchen hingestellt. Nur mit Rons und Ginnys Hilfe konnte er den Berg bezwingen. Moody sah, dass Harry der Haufen an Pfannkuchen doch auf den Magen geschlagen hatte und reichte diesem seinen Flachmann. Um Moody nicht zu beleidigen nahm Harry einen kräftigen Schluck aus dessen Flachmann. Was Harry erst jetzt feststellte war, dass Moody hochprozentigen Kürbissnaps in seiner Flasche hatte. Harry tat einen kräftigen Schluck Kürbissaft um den grässlichen Geschmack des Snapses zu über tünchen." Na aus euch machen wir in diesem ommer auch noch Männer, Potter, Weasley." knurrte Moody harry zu. Harry und Ron freute sich schon von Moody und den anderen Männern im Orden unter den Tisch gesoffen zu werden.
Nachdem Frühstück brachte Harry das Ei mit einem Schwebezauber nachoben in sein Zimmer. Dort ließ er die Flammen noch einmal mit einem "incendio" auflodern und belegte die Schale samt Ei mit dem Wärmedämmzauber. In der Halle traf er sich wieder mit Ron und Ginny, auch Hermine war wieder aus dem Haus ihrer eltern herkommen.Hermine begann sofort wie ein Wasserfall zu reden:"Morgen Harry, ich hab gestern noch einige Sachen von Haus meiner Eltern holen müssen. Jetzt bin ich ganz hier her gezogen. Ich finde es wunderschön hier diese Sonne und erst die Landschaft! Aber stimmt es wirklich, dass Hagrid jetzt Drachen auf dem Gelände züchtet." Harry konnte nur "Ja.." sagen, denn schon begann Hermine weiter zu quasseln:"Ich finde es zwar sehr gefährlich, aber Hagrid wird schon wissen was er tut. Apropos gefährlich. wir sind von Ron, du und ich sind in den Orden aufgenommen worden. Nur Ginny muss noch ein Jahr warten. Heute Abend ist eine Sitzung und wir sind auch eingeladen. Aber aktiv mitarbeiten dürfen wir erst nach dem Schulabschluss. Harry der nun endlich das Wort ergreifen konnte sagte:" Echt, endlich sind wir nicht mehr die blöden kleinen Kinder! Aber lass uns doch jetzt zu Hagrid gehen."
Freudig schlenderten die vier Freunde eingehackt den Kiesweg entlang, auf den sie ein Wegbeschilderung hingewiesen hatte. Plötzlich standen die drei vor einem großen hölzernen Torbogen auf dem großen goldenen Lettern geschrieben stand:" Dragons Point. Harry, Ron , Hermine und Ginny grinsten sich gegenseitig an, da sie wussten, dass sich nun Hagrids Herzenswunsch erfüllt hatte. Kaum hatten sie denn Torbogen durchquert landete vor ihnen ein grüner Drache. Instinktiv zog Harry seinen Zauberstab aus dem Halfter und richtete diesen auf den Drachen. Doch plötzlich drückte ihm sein Freund Ron die ausgestreckte Zauberhand hinunter und sagte:" Schau doch mal genau hin, das ist doch Norbert!" Erst jetzt erkannte Harry das der Drache ein Reitgeschirr umgebunden hatte und auf dem stacheligen Rücken des Tieres saß die hünenhafte Gestalt von Hagrid. Der Halbriese stieg von seinem mächtigen Reittier ab und ging zu Harry. Der Drache trottete Hagrid wie ein junger Hund hinter her. Hagrid begann zu sprechen:" Hu, das ist ja noch gut gegangen hättest dem kleinen fast einen Schocker verpasst!" Nun begann wieder Hermien zu sprechen:" Hagrid wie hast du das geschafft normaler Weise sind Drachen doch keine Haustiere!""Naja, Hermine das ist so das Lebewesen mit dem Drachen das erste mal Kontakt haben prägen sie sich ganz gut ein und folgen ihm aufs Wort. Das weiß kaum einer. Außerdem habe ich alle Drachen auf dieser Farm so gezähmt, dass sie nur Menschen etwas tun wenn die sie zuerst angereifen. Aber nur Norbert ist so zahm wie ein Hund geworden, warscheinlich weil ich michso viel mit ihm beschäftige. Kommt mit ich bring Norbert nur Schnell zu seiner Herde." Harry und die anderen folgten Hagrid nun. Erst jetzt fiel Harry auf das die Wege von riesigen Koppeln gesäumt waren, die allesamt mit gigantischen Kuppel überdacht waren. Als Hagrid bemerkt Harry erstaunte Blicke bemerkt hatte sagte er:" Die Kuppel sind dazu da meine Kleinen nicht wegfliegen. Unter den Kuppel sind jeweils verschiedenartige Klimazonen." Er öffnete das Gatte einer der Koppel, sofort bemerkte Harry das es hier deutlich kühler war als außerhalb auf den Wegen. Danch gingen sie alle Richtung einer Hütte im Herzen der Farm. Erst jetzt fiel allen auf, dass diese genauso aussieht wie jene in Hogwarts. Sofort wurden sie alle von einem erfreut bellendem Fang begrüßt. Harry, Ron, Hermine und Ginny setzten sich an den Tisch, während Hagrid ihnen Tee und Steinkekse anbot. Nun begann der Halbriese wieder zu sprechen:"Freunde, ich bin wirklich glücklich , dass ihr alle hier seits. Aber leider werden wir uns dieses Jahr nicht mehr in Hogwarts wiedersehen." Die Vier schauten ihren großen Fruend ungläubig an." Ich weiß das, dass ein Schlag für euch sein muss doch erstens habe ich mir hier endlich meinen Herzenswunsch erfüllt und zweitens kann ich nicht zurück dorthin wo Dumbeldore..-na ist wisst schon." beendete Hagrid schluchzend. Sofort standen die Vier auf und umarmten ihren Riesenfreund."Charly wird euch dieses Jahr unterrichten, der setzt euch wenigstens etwas interessantes vor, kann euch doch nicht diese olle Raue-Peitsche anhängen." fügte Hagrid noch hinzu deutlich von der Anwesenheit seiner Freunde erleichtert. Harry, Ron, Hermine und Ginny grinsten sich an da sie wussten was Hagrid als interessant einstufte, nämlich meistens ziehmlich gefährliche Sache. Harry, Ron und Hermine schämten sich, dass sie Pflege magischer Geschöpfe letztes Jahr abgewählt hatten. Doch Harry spielte ehrlich gesagt mit dem Gedanken es wieder zu wählen. Denn Charly könnte ihm sicher, mit dessen Wissen über Drachen bei seinem kleinen Eiproblem weiter helfen. Einige Zeit später hatte sich Hagrid wieder beruhigt und konnte wieder mit ihnen reden ohne gleich bei jedem Wort in Tränen auszubrechen. Sie edeten noch über den Sommer und bestätigten Hagrid, dass ohne ihn Hogwarts sicher nicht so fröhlich sein würde. Zum Schluss wandte Hagrid sich noch zu Harry:" Harry, Kümmer dich gut um dein Drachenei, wenn du den Drachen gut pflegst kann er ein treuer und mächtiger Begleiter sein!" Harry nickte nur. Er, Ron, Hermine und Ginny verabschiedeten sich von Hagrid und spazierten wieder Richtung Burg.
Sie waren rechtzeitig wieder zum Mittagessen zurück. Sofort wurden sie von Mrs Weasley auf vier freie Stühle bugsiert. Gleich darauf servierte ihnen Molly ihr Mittagessen. Der Vormittag bei Hagrid war doch anstrengender als sie gedacht hatten. Sofort stürzten sie sich mit einem Heißhunger auf ihre Teller. Kurz nachdem sie fertig gegessen hatten kam Moody zu Harry herüber gehumpelt und bot ihm einen Schluck aus seinem Flachmann an. Doch diesesmal winkte Harry dankend ab.
" Komm Potter ich hab mir dein Buch näher angesehen! Jetzt probieren wir mal die Zauber aus.", sagte Moody. Er verabschiedetet sich noch von seinen Freunden und folgte dann Moody und Shackelbot wieder in den Keller. Als Harry im Übungsraum ankam schaute er sich kurz ungläubig um. Die Mauer, Säulen und Nischen waren verschwunden und statt dessen waren nun Decke und Wände gepolstert. Moody fuhr fort:"Also Potter fangen wir einmal mit dem einfachsten der drei Gegenflüche an doch dazu musst du zuerst den Fluch lernen, da die Zauberstabbewegung genau dieselbe ist nur umgekehrt." Früher hätte es Harry entsetzt die Unverzeihlichen Flüche zu lernen. Doch nun hieß es entweder er oder Voldemort! Moody beschwor ein großes Glasgefäß hervor aus, welchem er eine der Spinne herausholte, welche er schon aus seinem vierten Schuljahr kannte, und platzierte diese auf dem nahegelegenen Tisch.
Nun zeigte Moody mit seinem Zauberstab auf sie und begann die Spinne zu foltern. Unter Höllenqualen wand sich das Tier, immer heftiger schienen die schmerzen zu werden. Schließlich lag sie matt auf dem Boden und Moody setzte sie zurück in ihr Heim." Nun Shackelbot eine kleine Vorführung, wende den Cruciatusfluch auf mich an." , knurrte der Exauror. Die beiden stellten sich gegenüber von einander auf und zogen ihre Zauberstäbe. Kurze Zeit später raste der Foltrerfluch auf Moody zu, doch diese machte eine komplizierte Bewegung mit seinem Zauberstab und rief :" crucioprotego ". Der Fluch traf ihn, doch er zeigte keine Wirkung. Harry war erstaunt und glücklich zu gleich, endlich waren sie den Todessern einen Sprung vorraus. Die restlichen tage vergingen und Harry wurde besser und besser. Er konnte hatte viel von Moody und Shackelbot Straßenkampf gelernt, Tonks hatte ihm sehr beim Tarnen geholfen und durch die drei Abwehrflüche konnte Harry sich nun auch besser verteidigen. Doch leider wusste er nur von den ersten beiden das sie funktionierten, denn den, für den Avada Kedavra konnten sie nicht üben, weil wenn der Schild versagte würde Harry sterben. Moody und shackelbot sagten sie würden sich etwas einfallen lassen.
Tot müde schleifte sich Harry am Abend des 23. Augusts die Treppen hinauf in sein Zimmer. Morgen würde sie zu den Weasleys fahren um alles für Bills und Fleurs Hochzeit vorzubereiten, welche am 25. August statt finden würde. Es war ein komisches Gefühl an eine Hochzeit zu denken, in solch einer schrecklichen Zeit, doch genauso mussten sich seine eltern gefühlt haben. Danach sank er in einen traumlosen Schlaf, schon lange hatte Harry keine Alpträume mehr gehabt, doch woran das lag wusste er nicht.
