Kapitel 13:

Kaio Shins Lüge

"Mama stirbt Papa! Du musst sofort kommen!"

„Und wie stellst du dir das vor. Ich bin nicht alleine, und im Moment sieht es nicht gerade kuschelig für uns aus wenn du verstehst was ich meine!", antwortete Vegeta.

"Das geht mit dem Telefon. Auf die gleiche Weise wie der Trick mit den Bohnen. Bitte kommt sofort!"

„Wir werden es versuchen. Also mach dich bereit und stell das Ding auch auf Empfangen!"

"Hai, hai, Otôchan!"

Vegeta ließ die Menschenmenge, die sich angesammelt hatte außer Acht und wandte sich an seine Kameraden: „Also, fast euch alle samt an, zu einer Kette, das wird nämlich jetzt ganz schön heftig!"

Die Krieger, sie waren eigentlich davon überzeugt, dass hier gar nichts mehr funktionierte. Ruky hatte ein ziemlich ungutes Gefühl. Bulma war Vegetas Frau und Trunks´ Mutter und wenn die jetzt auch noch sterben sollte, so wie es die beiden Son – Brüder getan hatten, dann sei sicher Schicht im Schacht. Ohne Vegeta - sama lief nichts. Sie sah zu ihrem Vater auf, als der ihre Hand nahm. Schließlich waren alle Schwertsucher und auch der Kaio Shin in einer Kette und Vegeta drückte den Transportknopf.

Wenig später befanden sich alle acht Gefährten in der Capsule Corp. Mitten in der Eingangshalle. Bra saß auf einem roten Sofa aus Plüsch und sogleich als Vegeta sie erblickte lief er zu ihr.

„Bra! Du bist gleich hier!", rief er.

„Ja, Vater. Im ersten Moment wusste ich nicht wohin. Mama hat nur gesagt dass es jetzt langsam zu Ende geht und dass ich gehen soll! Ich sollte dich holen!", sagte Bra und viel ihrem Vater in die Arme, „Mama sagt so sicher das sie sterben wird! Ich will nicht das sie stirbt Vater bitte sag ihr das!"

„Beruhige dich Bra! Wo ist Bulma?", fragte er.

„Sie ist zu Hause, ich hab ihr gesagt sie darf nicht sterben! Ich hab ihr gesagt sie soll im Bett bleiben und ja wieder gesund werden, aber sie hat gemeint, ich solle dich endlich wieder herholen, damit sie noch einmal dein Gesicht sehen kann wenn sie stirbt!", antwortete Bra.

„Das werde ich nicht zulassen, das kannst du glauben! Ich sehe doch nicht zu wie Bulma stirbt! Kommt!", sagte Vegeta und rannte los aus der Firma heraus und dann gleich ins Nachbarhaus. Die anderen folgten dem Prinzen, sie hatten Vegeta wohl noch nie so wütend gesehen. Und schließlich gelangten sie in den Hausflur wo Videl, Chichi, Kuririn und Marron saßen und schon sehnlichst auf Bra warteten.

„Da seid ihr ja endlich. Warum hat das so lange gedauert? Wir dürfen absolut nicht zu Bulma! Das will sie nicht!", sagte Videl.

„Verstehe. Jetzt sind wir ja da. Kaio Shin, Radditz, Ruky, ihr kommt mit mir klar? Die anderen bleiben hier und ich will auch keine Widerreden hören! Ich muss alles versuchen versteht ihr?", sagte Vegeta.

Der Rest konnte nichts sagen, die besagten Krieger gingen zu Bulma in das Zimmer.

Die Frau sah nicht gut aus. Das Zimmer war abgedunkelt, doch man konnte sehen wie schlecht es schon ging.

„Ich hab gehört du hast vor zu sterben?", fragte Vegeta.

„Mein Schicksal, Vegeta." sagte Bulma und sah den Kaio Shin dabei an, dieser blickte auf den Boden.

„Bulma-san? Warum sagen Sie Schicksal? Sie haben eine Familie, Sie können nicht einfach sterben, das wäre verantwortungslos und egoistisch." meinte Ruky und blickte die Frau mit traurigem Blick an.

Bulma lächelte und fragte: „Und du Ruky? Glaubst du es ist nicht egoistisch von dir, deinen Vater zu verlassen nachdem du Kakarott getötet hast?"

Ruky erschrak sichtlich und fragte mit Mühe sich zusammen zunehmen um nicht loszuweinen:

„Woher wissen Sie davon? Woher wissen Sie was ich ... was mein Schicksal ist?"

„Nicht weinen kleine Ruky. Ich habe Bekanntschaft mit Urdru gemacht. Und nicht nur ich, auch Son-Gohan und Son-Goten. Und Urdru sagte mir, dass du das Kind bist dass, das Schicksal für sich entscheiden kann, doch musst du Glauben darin haben!", antwortete Bulma.

„Wer ist diese Urdru zum Henker? Was ist das für eine? Bulma du musst dagegen ankämpfen!", sagte Vegeta in verdammt lauten Ton.

Bulma blieb ganz ruhig, Ruky klammerte sich an Radditz und ihr kamen die Tränen.

„Hat es dir der Kaio Shin denn nicht gesagt?", fragte Bulma, „Hat er denn nicht gesagt was geschieht, wenn die Schwerter aus den Tempeln entfernt werden? So wie es uns offenbart wurde?"

„Nein, was denn jetzt?", fragte Vegeta gereizt und sah Kaio Shin mit fordernden Blick an, „Sag es mir! Verdammt, was hast du wieder angerichtet!"

„Ich habe nichts angerichtet! Ich ... ich habe das auch erst herausgefunden, nachdem Son-Goten gestorben ist. Ich habe mich auf den Weg gemacht, um die großen Geister zu suchen. Dai Bake hat den Sitz hoch oben in den Galaxien und deshalb konnte ich euch nicht schneller informieren. Ich stand vor ihm und sagte ihm, dass plötzlich merkwürdige Dinge auf der Erde geschehen wenn ein Schwert aus einem Tempel entfernt wurde. Aber Dai Bake lachte nur und antwortete mir: ‚Ich kann mir schon denken warum du mich jetzt aufsuchst. Wenn man etwas tut womit man sich am Anfang überhaupt nicht befasst hat, dann kann man schon einmal in Schwulitäten kommen nicht wahr? Wie dem auch sei, ich denke, ich muss dir nicht mehr erklären was geschieht wenn die Schwerter zusammengeführt werden? Oder was die Schwerter überhaupt sind?

Ich hatte keine Ahnung, also sagte ich ihm das auch, doch Dai Bake ist nun einmal ein richtiges Monster und er hat so laut angefangen zu lachen, dass es noch einmal so lange gedauert hat, bis ich wieder etwas hören konnte, und da hat er mir dann so einiges offenbart: ‚Du bist wirklich ein armseliger Kaio Shin. Nun es geht die Legende um, dass diese sieben Schwerter der Lebensinhalt eines jeden heiligen Tempeltieres ist. Nun wenn man das Schwert vom Tempel auch nur Ansatzweise entfernt, dann sterben die Tiere, egal was man auch macht, wenn das Schwert verschwunden ist, sterben die Tiere. Der Schaffer der Tiere wird natürlich wütend, und als Gegenzug nimmt er demjenigen, der das Schwert entnommen hat, das Liebste was er besitzt. Deshalb hast du, Kaio Shin die falschen Swordseachers ausgewählt. Das kommt davon wenn man nicht richtig recherchiert!'

Und ich muss ihm leider Recht geben, ich hätte niemals euch fragen dürfen, ob ihr das ganze erledigt. Ich bin an allem Schuld!", berichtete der Kaio Shin Schuldbewusst.

„Ja das kann man so stehen lassen, allerdings!", sagte Vegeta und sah Bulma an, „Aber du lässt dich doch von so was nicht unterkriegen oder? Du wirst doch kämpfen!"

Die Frau lächelte wieder und schüttelte mit dem Kopf: „Vegeta, ich wollte dich schon einmal etwas fragen. Was sei, wenn du die Wahl hättest auf der Erde zu leben, oder auf deinem Planeten. Wenn du keine weiteren Verpflichtungen hättest, einfach so, wenn wir nicht hier seien. Was tätest du?"

„Das ist doch egal oder nicht? Ich will dich nicht verlieren Bulma!", sagte Vegeta verzweifelt und warf dem Kaio Shin erneut einen düsteren Blick zu.

„Du würdest gehen Vegeta. Du sollst ein Saiyajinleben leben, hast du das verstanden! Ich möchte nicht dass du dich noch weiter an mich klammerst wenn ich tot bin, hast du das verstanden! Deine Bestimmung ist eine andere!", meinte Bulma.

„Bulma-san nicht! Bitte nicht!", sagte Ruky und packte den Kaio Shin am Kragen, „Das ist doch alles seine Schuld oder? Dann beseitige ich ihn und dann ... bitte Bulma-san! Kämpfen Sie!"

Ruky weinte bitterlich und bereitete eine Energiekugel vor, Radditz hielt ihre Hand fest.

„Es reicht wenn wir Enma Daio Schaden zugefügt haben, jetzt verletze nicht auch noch den Kaio Shin!", mahnte er.

„Bitte nicht! Warum hast du uns nur nicht schon vorher gesagt, was los war!", schrie Ruky und schlug dem Kaio Shin ordentlich auf die Nase, so dass er nach hinten flog und die Tür damit aufschlug.

„Radditz, kümmere dich bitte um die Kleine, sorg dafür, dass sie dem Kaio Shin nichts größeres antut, ich denke, er kann nichts mehr für sie tun, wie ich es gedacht und erhofft hatte." sagte Vegeta mit dumpfer Stimme um zu verbergen das er auch den Tränen nahe gekommen war. Radditz nickte und verließ leise das Zimmer, hinter sich schloss er die Tür.

Ruky ging weiterhin auf den Kaio Shin los. Sie prügelte ihn sichtlich, die anderen versuchten sie davon abzuhalten doch keiner kam bis auf fünfzig Zentimeter an sie heran.

„Jetzt ist Schluss verdammt!", schrie Radditz, „Was denkst du dir eigentlich dabei, du benimmst dich ja wie ein ganz normaler Erdenbürger! Entschuldigt Leute!"

Ruky bremste ihren bevorstehenden Schlag ab und stand wieder auf. Kaio Shin erhob sich ebenfalls vom Boden und wischte sich das Blut von Mund und Nase.

„Es tut mir doch leid dass, das geschehen ist, aber ich kann es doch nicht mehr ändern!", meinte Kaio Shin.

„Du Monster! Du hast sie alle auf dem Gewissen, aber ... aber Vegeta so ..." sagte Ruky und wischte sich die Tränen weg, die immer und immer wieder nachflossen.

Bra sah das Mädchen erstaunt an, sie hatte nicht gedacht, dass Ruky in der Lage war zu weinen.

„Aber jetzt sag mir Kaio Shin, warum ist niemand ums Leben gekommen, als Tapion und Ruky ihre Schwerter erhalten haben?", fragte Radditz.

„Das ist so: bei Ruky war es so, dass ihr Wichtigstes schon anwesend war und selbst ein Swordseacher ist. Das selbe mit Tapion und dir. Doch jetzt wo ihr schon so viele Schwerter zusammen habt, könnte ihr die Toten nicht umsonst gestorben sein lassen." antwortete der Kaio Shin.

Radditz sah den Kaio Shin nicht mehr an, er wandte sich an Ruky und wischte ihr die Tränen weg.

„Hör auf! Du sollst aufhören zu weinen, wie sieht das denn aus?", fragte Radditz und lächelte sie leicht an.

„Papiii!"

Sie ließ sich in seine Arme fallen und blieb ganz still. Die Umstehenden waren verblüfft, sie hatten ja alle nicht wirklich verstanden worum es hier ging. Unter gelegentlichen Schniefen warteten alle auf das weitere Geschehen.

Vegeta saß an Bulmas Seite, es war still, er wusste nicht was er jetzt noch sagen sollte.

„Du bist wütend auf mich, nicht wahr?", fragte Bulma.

„Nein. Aber es wundert mich das du so leicht aufgibst." entgegnete Vegeta.

„Es tut mir leid. Aber ich habe endlich verstanden was wichtig ist. Kaio Shin hat gelogen als er sagte es wäre ungefährlich das ist wahr. Und natürlich ist es auch nicht richtig, dass wir so einfach wieder mit den Dragonballs wiederbelebt werden. Das hängt alles mit dem Schaffer zusammen weißt du. Er wurde so verletzt, dass er uns ganz zu sich nimmt. Ich habe keine Angst vor dem Tod Vegeta aber eines solltest du mir noch versprechen!", sagte Bulma.

„Und was?", fragte Vegeta, „Ich tu ´s was immer du willst."

„Eigentlich sind es sogar zwei Dinge. Einmal möchte ich dir sagen, dass du nicht aufgeben sollst, verstanden. Sucht weiter nach den Schwertern und lasst euch nicht vom bevorstehenden unterkriegen! Und dann noch eines. Du hast es gesehen. Das Mädchen, Radditz Mädchen war so traurig, sie lebt im Schatten, also kümmere dich um sie. Ich weiß, dass du sie verstehen kannst, denn auch du hast einmal unter diesem Schatten geweilt. Geh jetzt Vegeta und grüße die anderen noch ein letztes Mal von mir. Ich will nicht, dass sie sehen wie es mit mir zuende geht.", sagte Bulma. Vegeta nickte und ging ohne sich noch einmal umzudrehen zur Tür.

„Leb wohl Bulma. Kimi ga daisuki!" sagte er und trat dann raus.

Als Vegeta aus dem Zimmer kam liefen ihm gleich Bra und Trunks entgegen.

„Was ist mit Mama?", fragte Bra.

„Setzt euch wieder. Sie will nicht, dass ihr sie sterben seht! Denn sie wird jetzt sterben!", entgegnete Vegeta um die Sache gleich beim Namen zu nennen. Trunks wurde plötzlich ganz starr, und setzte sich gedankenverloren auf einen Stuhl. Bra konnte nicht fassen wie kühl Vegeta blieb und schrie ihn erneut an: Bakemono! Ich hasse dich! Du lässt Mama sterben! Und wir können uns nicht einmal mehr verabschieden!", schrie Bra und lief davon.

„Warte!", rief Vegeta ihr hinterher, doch Bra war verschwunden, „Verdammt!"

Er schlug gegen eine Wand, doch dann fasste er sich sofort wieder, schließlich sollte er ja die Fassung bewahren. Sein Blick wanderte zu Trunks, der sichtlich mit sich selbst zu kämpfen hatte, das war ja auch kein Wunder, aber bevor Vegeta ihm auch noch die Sache mit dem Dragonballs unter die Nase rieb sollten noch einige Momente verstreichen. Er sah nun zu Radditz der seine Tochter noch immer im Arm hielt. Vegeta setzte sich neben die beiden.

„Was ist los Ruky?", fragte er.

„Ich ... ich hab das Gefühl, ich bin Schuld am Ganzen! Es tut mir leid!", antwortete sie mit verweinter Stimme.

„Nein, das bist du nicht." antwortete Vegeta und quälte sich ein Lächeln auf das halbwegs nach seinem echten Saiyajin – Grinsen aussehen sollte, aber das war natürlich leichter gesagt als getan.

„Was meint Ihr damit? Ich meine ... ich ... ich will Euch nicht." ihr kamen erneut Tränen.

„Kind, hör auf zu weinen. Ich will weder Trunks, Bra noch die weinen sehen, okay? Bulma hat keine Schmerzen, sie wird einschlafen und dann nie wieder aufwachen!", meinte er und strich Ruky auch noch über das zerzauste Haar.

„Vegeta – sama!" rief Ruky und sah ihn mit feuchtem Gesicht an.

„Wir dürfen eigentlich keine Zeit mehr verlieren!", meinte er, „Aber ich kann heute gewiss nicht mehr weiter, also möchte ich, dass wir erst Morgen weiterreisen. Das sind wir allen Toten schuldig."

„Ja. Vegeta hat Recht, die Opfer werden ja sowieso wieder mit den Dragonballs zurück geholt!", meinte C-18.

„Und da ist der Hacken! Kaio Shin hat uns leider nicht gesagt, dass die Toten, die durch die Schwerter zum Tode verurteilt werden, nicht wiederbelebt werden können!", erklärte Vegeta.

„Was?", fragten die anderen wie aus einem Munde.

Die Krieger waren nach diesem Tod wirklich außer Verstandes, Trunks war nun noch mehr zerstört und auch C-18 war nun im Zweifel ob die Reise weitergehen sollte.

„Wollt ihr etwa, dass die, die ihr Leben schon lassen musste umsonst gestorben sind? Jetzt nehmt euch gefälligst zusammen! Geht jetzt schlafen und ich will Morgenfrüh keinen sehen, der noch was zu meckern hat, und wenn ich denjenigen mit Knebel und Handschellen weiterschleifen muss, er wird mitkommen!", sagte er.

Und so sollte es auch geschehen.

Fortsetzung folgt in Kapitel 14: Trauer