Kapitel 26:
Gib auf, Ruky-chan!
Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter noch kein Stück verändert. Es lag Nebel über dem Platz wo die Krieger ihr Lager aufgeschlagen hatten und der Wind sorgte noch immer dafür, dass der Nieselregen zu einer einzigen Plage wurde.
Ruky war inzwischen wieder in ihr eigenes Zelt eingezogen, sie hatte sich gleich in der Früh aufgemacht und C-18 hatte sich schon ihre Gedanken über sie gemacht. Am Vorabend war sie schon so merkwürdig gegenüber ihrem Vater gewesen. Ruky hatte ich auf ihre Liege gesetzt und versuchte nicht an die gestrige Nacht zu denken.
„Habe ich dir nicht gesagt, dass er dir weh tun wird?"
„Ach lass mich in Ruhe! Ich weiß doch, dass ich das nie hätte sagen dürfen. Trotzdem tat ich es um mich besser zu fühlen. Du kannst mir nichts anhaben ganz egal was du versuchst!"
„Ist das so? Hm ... du hast wohl noch nicht bemerkt dass diese Aktion eine tiefe Wunde in deinen Stolz gerissen hat. Wie dem auch sei, vorher habe ich es nicht schaffen können die zu verletzen um deinen Körper ganz für mich zu haben. Jetzt werde ich es schaffen können und glaube mir, du wirst verlieren. Gib auf!"
„Nein. Ich will nicht dass du alles kaputt machst. Ich habe gelernt, dass ich hier Freunde habe. Alle samt sind meine Freunde. Und ich will nicht durch die Hölle gegangen sein um jetzt aufzugeben. Geh dahin wo du herkamst!"
„Und das habe ich vor, ich will mir deinen Körper wieder holen!"
„HÖR AUF! LASS MICH IN RUHE!"
Ruky sprang auf und schlug dem vor ihr stehenden Ebenbild die Faust entgegen, doch diese ging glatt durch das andere Mädchen hindurch.
„Nani?", fragte sie überrascht.
„Siehst du? Du kannst mir nichts tun, ich dir um so mehr!"
Das andere Mädchen trat Ruky entgegen und hielt ihre Hand fest, Ruky blickte ihren Zwilling nicht an, sie wartete ab. Die andere hielt Ruky einen Energieball vor die Nase und meinte:
„Wenn ich den jetzt loslasse, dann bist du so geschwächt das ich mir deinen Körper nehmen kann. Fragst du dich jetzt, warum ich dich berühren kann, du mich aber nicht? Du bist so schwach dass deine Existenz nicht mehr wichtig zu nehmen ist, ich allerdings kann mir deinen Körper nehmen, denn ich bin wichtig für den Fortbestand unserer Rasse. Hast du das verstanden?"
„Du redest einen Scheiß daher...!", meinte Ruky mit einem gequälten aber ernst gemeinten lächeln.
„Sô da..., sô da! Ich habe ja ganz vergessen, dass du ein absoluter Sturkopf bist!"
Als nächstes hörte man nur einen Knall, das Zelt in dem Ruky war wurde in die Luft gejagt. Der Rest der Gruppe kam schnell aus den Zelten heraus um nachzusehen was los war. Vegeta war allen voran und erblickte Rukys Haarschopf unter den Zeltstücken.
„Ruky-chan!", sagte er leise und versuchte sie zu wecken.
Langsam setzte sie sich auf die Knie und hielt sich den Kopf.
„Mann habe ich Kopfschmerzen!", murmelte sie und rieb an einer Beule.
Vegeta sah das Mädchen ein bisschen verwirrt an und fragte dann:
„Was ist mit deinen Haaren passiert?"
„Was soll damit passiert sein, bitte?", fragte sie etwas patzig.
Die anderen Krieger traten näher, sie wussten gleich was Vegeta gemeint hatte, Rukys Haarfarbe hatte sich von Schwarz in ein schönes Indigoblau verändert und ihre Augen waren schwarz umsäumt.
„Was glotzt ihr mich alle so komisch an, bin ich ein Monster? Mir tut alles weh, lasst mich nur mal eine Weile in Ruhe ja?", sagte sie und stand auf.
C-18 ging zu ihr und half ihr ein wenig beim Laufen.
„Komm, du kannst wieder bei uns dein Lager aufschlagen. Ist kein Problem. Ruh dich aus!", meinte sie und ließ Ruky allein hinein. Nachdem C-18 den Reißverschluss des Zeltes wieder verschlossen hatte wandte sie sich den anderen zu:
„Was glaubt ihr?"
„Es ist so weit!", antwortete Tapion, „Das Monster in ihr hat gesiegt. Sie hat die Kontrolle verloren."
C-18 wandte sich an Vegeta: „Weißt du etwas darüber?"
„Ich ... n-nein."
„Ah von wegen Vegeta sie war doch letzte Nacht bei dir oder?", stellte Piccolo fest.
„Also doch!", saget C-18 und fing sich die Blicke der anderen ein, „Na ja, Ruky hat dir wahrscheinlich gesagt, dass sie dich liebt oder? Ich habe ihr dazugeraten und auch sie wollte es unbedingt loswerden. Vielleicht hat sie deine Antwort doch ein wenig getroffen."
„Ja. Sie hat gewusst was ich antworten würde, sie hat es die ganze Zeit gewusst und doch hat sie mich gefragt. Ohne zuzögern hat sie mir ihre Liebe gestanden. Ich hatte nicht mal genügend Zeit ihr darauf zu antworten", erklärte Vegeta.
„Das ist doch jetzt nicht so wichtig oder?", fragte Tapion, „Die Frage ist doch, was wir unternehmen können. Wir haben Probleme!"
„Und wie. Erst Son-Goku und jetzt auch noch Ruky. Der Kampf wird wohl bald sein. Doch die Frage ist, wer in diesem Kampf die Rolle des Guten und des Böden spielt. Nicht einmal Skulru at mir etwas gesagt!", meinte Trunks.
„Wir wissen doch noch gar nichts!", rief Radditz und schlug mit der Faust gegen einen Baum.
Vegeta sah ihn streng an, sein Blick hatte eine eigenartige Kälte bekommen: „Hör zu! Wenn du meinst du verstehst deine Tochter besser als wir alle zusammen, dann hast du dich getäuscht. Was meinst du denn? Was wissen wir nicht? Du hast sie doch gesehen!"
„Ja, sie hat sich verändert aber was ist, wenn Ruky jetzt nur ihre Kraft geweckt hat und uns damit hilft?", fragte Radditz.
„Natürlich...", sagte Vegeta in einem Ton der signalisierte das er vom Gegenteil überzeugt war.
Ruky hatte sich auf die Liege in C-18s und Radditz´ Zelt gelegt und litt unter höllischen Kopfschmerzen.
„Gib auf, du kannst mir nichts entgegen setzen!", fauchte sie.
„Lass mich raus!"
„Nein, du bleibst wo du bist! Ich kann dich nicht durchlassen sonst wirst du sterben und auch dein Planet wird vernichtet!"
"Wenn du mich durchlässt mache ich was du sagst. Lass mich noch einmal mit meinem Vater und Vegeta sprechen!"
„Nein hörst du? Glaubst du ich falle auf dich herein? DAME! Ich werde dich doch nicht mit ihnen sprechen lassen, damit sie deinen Tod herbei rufen, ich sage dir was du bist. Du bist selbst etwas, dass von Urdru, Verda und Skulru gefürchtet ist. Dein Körper gehört jetzt mir!", keuchte Ruky und gewann schließlich das Zwiegespräch und sank erschöpft auf die Liege.
Rukys Gesicht war erfreut, sie hatte über ihr schwaches Ich gewonnen und nun den Körpfer in beschlag genommen, doch auch Furcht kam in ihr auf.
„Nein, du musst mir etwas leihen. Du wirst mir noch mal nützlich sein das wusste ich! Nun gib mir dein Aussehen!"
Gegen Nachmittag besserte sich das Wetter und die Krieger bereiteten ein Essen vor, ja das musste ja auch mal sein, fern von allen schlimmen Gedanken. Auch Ruky kam jetzt dazu und setzte sich, sie lächelte und begrüßte die anderen: „Hallo, habt ihr gut geschlafen?"
Vegeta sah Ruky überrascht an: „Was ist mit dir passiert?"
„Du meinst heute Morgen?", fragte Ruky und sie spürte das alle sie gespannt ansahen, „Ja, das ist so: ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit dem Höllenkind. Ich habe es noch einmal geschafft!"
Die Krieger sahen das Mädchen noch immer ein wenig misstrauisch an, aber als sie dieses unschuldige, seichte Lächeln sahen, waren auch die stärksten Zweifel verhaucht. Nein, das war die Ruky die sie kannten. Sie war also doch nicht zu schwach geworden.
„Und wir hatten schon schlimmes befürchtet!", gestand Vegeta.
„Ich habe doch gesagt, wir wissen noch nichts. Außerdem ist meine Tochter stark!", meinte Radditz und lächelte Ruky an.
„Ruky, du weißt doch wegen gestern...", begann Vegeta etwas gedrückt.
„Ja. Ihr meint dass ich Euch liebe? Keine Sorge, ich wusste doch von Anfang an, das Bulma die Einzige ist, die Ihr liebt. Keine Sorge, mir geht es gut! Ich kann doch damit umgehen!", meinte sie ruhig und lächelte dabei.
„Aber du hast geweint!", entgegnete er leise.
„Schon okay, ich war natürlich ein wenig ... ganz schön niedergeschlagen, aber das muss nicht gleich dazu führen dass ich mich schlagen lasse!", meinte sie.
„Bist du sicher dass es dir gut geht?", fragte C-18.
„Na klar!", entgegnete Ruky und begann mit ihrem Essen.
Nach einer Weile des gemütlichen Zusammenseins sprach Piccolo erstmals wieder die unangenehmen Themen des Tages an:
„Und was machen wir, wenn wir Son-Goku gefunden haben?"
„Ach ... Kakarott wird schnell besiegt sein, Piccolo. Ist doch klar, verlasst euch auf mich!", meinte Ruky.
„Können wir denn keinen Weg finden, um euch beide zu retten?", fragte Trunks und wurde mit einem Nicken seitens Tapions und C-18s bestätigt.
„Nein. Das habe ich doch schon einmal gesagt. Ihr seid zwar alle meine Freunde, aber ich denke, ich muss meiner Bestimmung gerecht werden, ich muss Kakarott vernichten oder ich werde vernichtet!", entgegnete sie leichtfertig.
C-18 sah Ruky ein wenig seltsam an, doch dann seufzte sie und ließ es auf sich beruhen.
„Dann ist es eigentlich egal wer gewinnt!", meinte Trunks, „Wenn Son-Goku gewinnt, wirst du sterben und wenn du ihn besiegst, dann lieferst du dich Enma Daio aus und wirst getötet. Ich verstehe das alles nicht."
‚Du musst auch nichts verstehen, ihr alle werdet nichts verstehen. Siehst du Ruky? Deine Freunde merken nicht einmal, dass ich nicht du bin. Sie verlassen sich alle nur auf das Äußere. Du hast so darauf gehofft dass man es merkt nicht wahr? Hör auf dich zu wehren. Ich werde nicht gegen Son-Goku verlieren hast du verstanden? Ich werde niemals gegen ihn verlieren und meinen Planeten verlieren. Erst mache ich mir die Erde und den Planeten Vegeta untertan, und dann werde ich mir Urdru, Skulru und Verda unterwerfen. So ein kleines Drecksstück wie du, kann mich nicht besiegen!'
„Du merkst nicht, dass du dich bereits verraten hast!"
Kapitel 26 Ende, Fortsetzung in Kapitel 27: Der letzte Funken „Ruky"
