So, der Schluss kommt!
Mal wieder hat ich den von Anfang an im Kopf...
Ob ich ihn allerdings so rübergebracht hab, wie ich wollte, weiß ich nicht.
Aber damit is diese Geschichte zumindest vorerst beendet.
5. Draco stand hinter der Tür im Da-und-Fort-Raum. Sein Herz schlug schnell und sein Atem
ging ungleichmäßig. Vor der Tür sah er Ron und Ginny patroulieren und hinter
ihm standen wartend die Todesser, die er hergeholt hatte. „Mach schon Malfoy!",. schrie einer
von ihnen und er wusste, jetzt gab es kein zurück mehr. Er würde Dumbledore töten und
danach würde ihn Ginny hassen! Diese Vorstellung ließ ich verzweifeln, doch er hatte keine
Wahl! Das zwischen ihnen hätte nie funktioniert! Sie waren zu verschieden, sie standen auf
verschiedenen Seiten! Doch er musste sich von ihr verabschieden. Auch wenn sie es nicht
wusste. Also holte er einmal tief Luft, murmelte einen Zauberspruch und im Korridor wurde
es schwarz. Er hörte die erschrockenen Rufe der Geschwister und die leisen Tritte, der
Todesser, die nach wenigen Sekunden schon verschwunden waren und nun ins Schloss
ausströmten. Er selbst konnte durch einen Zauber sehen und schlich nun auf Ginny zu.
„Ron, verdammt, wo bist du?" „Ich bin hier! Malfoy hat uns ausgetrickst!" Ginny biss sich
auf die Lippe um die Tränen zu unterdrücken. Ja, Malfoy war ihnen entkommen. Und das
hieß auch, Harry hatte Recht gehabt. Er hatte schon immer etwas im Schilde geführt! Er hatte
sie hintergangen! Blind tastete sie sich an der Wand entlang. Sie versuchte, nicht an Draco zu
denken, wie sie ihn kennen gelernt hatte. Sie versuchte sich den alten, gemeinen Draco
Malfoy vorzustellen und ihn zu hassen, doch es gelang ihr nicht ganz. Sie war enttäuscht von
ihm und hatte bei sich die Beziehung beendet. Doch sie sah immer nur seine liebevollen
grauen Augen, wenn er sie angesehen hatte.
Und dann spürte sie eine Hand in der ihren.
Erschrocken sog sie die Luft ein, doch sie schrie nicht. Sie kannte diese Hände, die jetzt ihre
Arme hochstrichen, ihr Gesicht streichelten, ihren Körper! Sie stand wie versteinert und
wehrte sich nicht, gegen die Lippen, die sich auf die Ihren drückten, nicht gegen den Körper,
der sie eng an die Wand drückte. Eigentlich hätte sie schreien müssen, Ron alamieren! Doch
sie konnte nicht denken. Ihr Kopf war leergefegt, sie nahm nur noch Dracos Berührungen
wahr, seine Küsse und Finger, die über ihren Körper wanderten. Dann ein letzter Kuss und er
war weg. Sie hörte noch wie sich laufende Schritte entfernten und ihm nachsetzte, ohne etwas
sehen zu können.
Schwer atmend lehnte sie an der Wand. Mit Mühe brachte sie einige Worte
zu Rons Beruhigung heraus, bevor sie zu Boden rutschte. Sie zitterte immer noch, sosehr
brannten ihr noch die sanften Berührungen auf der Haut. Die Situation, in vollkommener
Finsternis und dieses Treffen ohne Vorwarnung hatte etwas faszinierendes. Doch vor allem
war es ein Abschied gewesen. Sie wusste es, sie hatte gespürt. Jetzt waren sie wieder Feinde.
Und nun musste sie Harry helfen! Draco war verschwunden, jetzt war es Harry, dem sie
wieder treu war! Sie stand auf und rannte durch den schwarzen Nebel Ron hinterher, in
Richtung Treppe.
6.
Die nächsten Minuten oder Stunden, keiner konnte es so genau definieren, ließen Ginny
keine Zeit, Trübsal zu blasen. Wie vor einem Jahr im Zaubereiministerium waren Ron,
Hermine, Ginny, Neville und Luna mitten hinein in den Kampf gegen Voldemort geraten. Auf
einmal sahen sie sich Todessern gegenüber, mitten in Hogwarts! Unter Aufbietung all ihrer
Kräfte, versuchten sie sie aufzuhalten. Sie bekamen nichts mit vom Geschehen in der Halle,
waren zu sehr damit beschäftigt, am Leben zu bleiben. Doch dann, als die Todesser aus dem
Schloss flohen und Snape mit ihnen ging, als es schon schien, als sei alles aus, da stand auf
einmal Draco vor ihr.
Ginny hatte gerade einen Fluch auf einen der Todesser geschossen, Neville lag verletzt am
Boden und Luna und Ron jagten Snape nach so gut sie konnten.
Ginny war erschöpft und leicht verletzt, doch sie hätte Draco aufhalten können mit einem
einfachen Lähmzauber! Sie wusste nicht, warum sie es nicht tat. Nur für den Bruchteil einer
Sekunde trafen sich ihre Blicke. Sie konnte in ihnen Schreckliches lesen! Aber sie konnte ihn
immer noch nicht dafür hassen. Sie empfand nur tiefe Leere, da wo sie ihn einmal geliebt
hatte. Und er verstand. Einen Augenblick später war er verschwunden und Ginny hatte sich
nicht gerührt. Nur eine einzelne Träne lief ihr die Wange hinunter. Jetzt war es vorbei. Dieser
Abschied war endgültig, jetzt würde sie auch aufhören können, an ihn zu denken.
Aufhören, ihn zu lieben.
