Danke an die fleißigen Kommischreiber, Ich hoffe euch wird es gefallen...

Kapitel 4

Hermine schlenderte in Hogsmeade die Gassen rauf und runter. Mal ging sie in das Geschäft gucken und mal in das. Natürlich schaute sie mal bei Zonks vorbei und auch im Honigtopf wo sie sich einige Süßigkeiten kaufte. Auch wenn sie es nicht gerne zu gab, sie war süchtig nach dem Zeug und Nervenfraß brauchte sie auch, wenn sie tagtäglich mit Snape auskommen musste, ist ja schrecklich, dachte sie, ging zur Kasse und bezahlte.

Draußen auf der Straße wimmelte es nur so vor Schülern, doch dies schien sie nicht wirklich zu stören, eine andere Person hatte nun ihre Aufmerksamkeit erregt.

In einiger Entfernung konnte sie einen jungen Mann sehen, mit blonden Haaren, die ihm geschickt ins Gesicht fielen und würde er sich nun ansehen, wusste sie, das sturmgrauen Augen sie vor Freude anfunkeln würden. Sie hatte ihn lange schon nicht mehr gesehen, nur durch Harry und Ron hatte sie ihm immer schöne Grüße bestellen lassen.

Mit einem breitem Grinsen ging sie auf den jungen Mann zu und versuchte so unauffällig wie sie konnte zu sein. Doch wie es bei Auroren nun mal war, nahmen sie die kleinste ihnen verdächtige Bewegung war und so kam es, das er nun mitbekam, wer sich da von der Seite anschlich. Als er sie sah, strahlten seine Augen und auf seinem Gesicht breitete sich ein liebevolles Lächeln aus. Schnell ging Draco Malfoy auf Hermine zu und nahm sie in den Arm. Als sie sich lösten, lächelten beide um die Wette.

„Was machst du denn hier?" fragte Hermine.

„Bin beruflich unterwegs. Hab schon von Potty und dem Wiesel gehört, das du nun Lehrerin bist. Und wie ist es so? Alles beim Alten? Und was macht mein störrischer Patenonkeln?" fragte er ohne einmal Luft zu holen.

„Mich zum Wahnsinn treiben. Albus findet es ja so was von Amüsant, mich mit ihm für die Aufsicht hier einzuteilen und ich sag dir, das macht er voll mit Absicht. Aber sag, wie geht es dir und denn anderen beiden?" fragte nun Hermine und strahlte übers ganze Gesicht.

„Och, den geht es gut und mir auch. Wo ist denn eigentlich mein reizender Patenonkeln?" fragte er nun und sah sich aufmerksam um.

„Keine Ahnung und ich will es gar nicht wissen" gab Hermine von sich.

„So schlimm?" fragte Draco wieder und machte eine mitleidige Miene.

„Er ist so lieb und freundlich wie eh und je. Beantwortet das deine Frage?"

Draco nickte grinsend und deutete an, mit ihr eine Stück zu gehen. Beide gingen lachend und prustend die Straßen entlang und unterhielten sich ausgiebig.

Draco hatte in ihrem siebten Jahr die Seite gewechselt, kurz bevor er in den Todesserkreis aufgenommen werden sollte. Er wollte nie ein Todesser werden, seine Ansichten haben sich nach dem fünften Jahr, wo das mit Sirius passierte grundlegend geändert. Auch hatte er keine blöden Bemerkungen mehr über Harry, Ron und Hermine gemacht, sondern ihnen ihm Verborgenen geholfen. Hermine hatte dies irgendwann mitbekommen und ihn zu Rede gestellt. Lange hatten sie sich unterhalten und sind anschließend zu Dumbledore gegangen.

Harry und Ron von Dracos Glaubwürdigkeit zu überzeugen war gar nicht so leicht. Doch nachdem Draco Hermine damals in einem Kampf das Leben rettete, wurden sie die besten Freunde. Ja es gab immer noch die Stichelein zwischen ihnen, doch war es auf freundschaftlicher Basis. Auch Draco hatte die Ausbildung zum Auroren gemacht, was seinem Vater keineswegs gepasst hatte. Daraufhin hatte Lucius ihn enterbt und ihm gedroht, sollte er sich noch einmal zuhause blicken lassen, würde er dafür bezahlen.

Mit seiner Mutter kam er wunderbar zurecht, sie trafen sich häufig irgendwo zum Kaffee trinken. Draco lebte auch in London, dort hatte er sich ein kleines Appartement gemietet, ganz in der Nähe von Ron und Harry. Oft verbrachten die Drei zusammen ihre Freizeit, was Ginny und Luna oft zum verzweifeln brachte, doch mochten sie Draco ebenso wie Hermine. Damals waren sie sogar für eine kurze Zeit zusammen, doch geklappt hat es nicht wirklich und so haben sie liebers beschlossen Freunde zu bleiben und das sind sie bis heute geblieben.

„Komm Mine, ich lad dich auf ein Butterbier ein. Ein bisschen Zeit hab ich noch" sagte Draco, nahm Hermine bei der Hand, so das sie erst gar nicht Protestieren konnte.

In den drei Besen angekommen, ergatterten sie sich einen Tisch hinten in der Ecke und Draco bestellte schnell bei Rosmertha zwei Butterbier.

Als er wieder zurück kam, setzte er sich neben Hermine und grinste sie an.

„So und nun erzähl, wie kommst du hier her?" fragte er und wartete das Hermine anfing, was sie auch gleich machte.

Sie erzählte vom Unterricht, von den Streiterein zwischen ihr und seinem Patenonkel, auch das Remus wieder hier wäre und von ihrem Besäufnis mit ihren Kollegen, wo Draco schallend anfing zu lachen. Ja stelle man sich Dumbledore, den weisen Mann mal Betrungen vor, dann kann das schon den einen oder anderen Lachkrampf auslösen.

Auch Draco erzählte von seiner Arbeit. Er musste für einen Monat nach Australien. Dort im Ministerium hatte er Verträge abgeschlossen und die ständigen Überstunden wegen den noch freiherumlaufenden Todessern, zerrten an seine Nerven.

Seinen Vater hatte man leider nichts anhaben können, er hatte eine Menge Gold bezahlt um sich wieder frei zu kaufen, doch versuchten noch einige Todesser Voldemorts Werk zu vollenden. Auch schwebte Snape noch in Gefahr, den seine „Todesserkollegen" wollten ihn immer noch drankriegen für den Verrat an ihrem Meister. Harry sah dem ganz locker entgegen, einige Todesser hatte sie auch schon festnehmen können, die nun lebenslänglich in Askaban festsaßen und sich dort mit den Dementoren vergnügen konnten.

Fudge hatte damals freiwillig seinen Hut genommen. Soviel sei falsch gelaufen und man hatte die Gefahr erst zu spät erkannt und so wollte er nicht mehr Minister sein, stattdessen war nun Arthur Weasley Zauberereiminister, was Molly völlig zum ausflippen brachte, vor Freude natürlich. Den Orden des Phönix gab es immer noch, Dumbledore meinte, er würde erst aufgelöst werden, wenn die Gefahr vollständig gebangt wäre. Treffen fanden immer noch statt. Einmal im Monat am Grimmauldplatz.

Harry hatte diesen geerbt, doch hatte er ihn Remus überlassen. Kreacher war Gott sei Dank gestorben bevor Harry ihm den Hals umdrehen konnte und so brauchten sie sich keine Sorgen mehr machen, das die Geheimnisse des Ordens ausgeplaudert werden.

Harry hatte stattdessen, Godrics Hollow wieder aufbauen lassen und wohnte nun dort mit Ginny und zur Sicherheit, hatte er selber noch spezielle Schutzzauber ausgesprochen, die ihre Magie aus der Umgebung nahmen, so brauchte man sie nicht ständig erneuern.

Nach zwei weiteren Butterbier, verabschiedete Draco sich wieder mit einer freundlichen Umarmung und dem Versprechen, Harry und Ron schön zu grüßen und sich mal bei Mine zu melden. Hermine machte sich nun daran, die restlichen Schüler nach Hogwarts zu schicken, die der Annahme waren, so lange ein Lehrer noch vor Ort war, sich hier auch noch aufhalten zu können, doch Mine machte den Schüler nun einen fetten Strich durch die Rechnung.

„So ab mit euch zurück zum Schloss" ordnete sie an.

Von den Schülern kam nur Gemurmel, doch schickten sie sich der Aufforderung nach zu kommen und gingen mit hängenden Schultern zurück zum Schloss.

Snape hatte sie noch nicht gesehen. Wehe der lässt mich hier die Aufsicht alleine übernehmen, dann kann er sich auf was gefasst machen, dachte sie in Gedanken und schlenderte die Straßen entlang, um zu sehen, ob auch wirklich jeder Schüler wieder im Schloss war.

Man merkte das der Herbst langsam Einzug ins Land nahm. Die Blätter verfärbten sich langsam und boten einen wunderschönen Anblick in der untergehenden Sonne. Doch auch wurde es kälter und Hermine verfluchte sich dafür keinen wärmeren Umhang mitgenommen zu haben. Ihren Umhang enger ziehend, ging sie durch die Gassen und hielt ihre Augen offen und in einer Ecke entdeckte sie doch wirklich noch ein knutschendes Paar, was sie erstmal 10 Punkte abzog und dann zum Schloss schickte.

Langsam wurde es auch dunkler und von Snape fehlte immer noch jede Spur. Na der kann was erleben wenn ich den sehen. Mich hier einfach alleine lassen, Pff, der wird sich noch umgucken, fluchte sie in Gedanken und stampfte wütend den Weg weiter. Da sie keine weiteren Schüler mehr erwischt hatte, machte sie sich nun auch langsam auf dem Weg ins Schloss. Ihr wurde langsam auch kalt, da der Wind leicht aufgefrischt hatte und man am Himmel schon die ersten Sterne sehen konnte.

Als sie um die nächste Häuserecke kam, sah sie in einiger Entfernung jemanden gekrümmt und sich an einer Häuserwand lehnend stehen. Bei Hermine klingelten sofort alle Alarmglocken und blitzschnell hatte sie ihren Zauberstab gezogen und ging nun aufmerksamer die Straße hinunter auf diese Gestalt zu.

Im näher kommen, kam ihr die Gestalt nun doch sehr bekannt vor. Diese Statur, wo hab ich die nochmal gesehen? Ihr wollte es nicht einfallen, bis der jemand sich wieder hoch rappelte und weiter wollte, doch schienen ihm seinen Beine nicht mehr tragen zu wollen.

„Immer schön langsam" sagte Hermine und griff der Person nun unter dem Arm.

Als sie dann genauer hinsah, erkannte sie nun wer es war, schnell hatte sie ihren Zauberstab erhoben und flüstert „Lumos". An der Zauberstabspitze erschien ein kleines Licht und ihr verdacht wurde bestätigt.

„Professor, was ist denn mit Ihnen passiert" meinte sie geschockt.

„Eine kleine Meinungsverschiedenheit unter Freunden" gab er zurück und versuchte nicht ganz so jämmerlich auszusehen.

„Aha" kam es von Hermine trocken.

An seiner Schläfe thronte eine mordsmäßige Platzwunde aus dem eine kleiner Rinnsal Blut sein Gesicht runter lief. Sein linkes Auge war geschwollen, seine Robe ziemlich zerfetzt und immer noch hielt er sich den Bauch.

Hermine sah wieder in sein Gesicht, kein Muskel rührte sich. Doch wusste sie das er starke Schmerzen haben musste, doch dies zu zeigen, nein, warum auch.

„Kommen Sie, ich helfe Ihnen" sagte Hermine und wollte sich grade seinen Arm um die Schultern legen.

„Darauf verzichte ich gerne" zischte er wütend und entriss ihr seinen Arm.

Severus drehte sich um, atmete tief durch und wollte grad davon gehen, doch seine Beine wollte nicht so wie er wollte.

Hermine schüttelte über soviel Sturheit nur den Kopf, ohne etwas zu sagen, ging sie auf ihn zu, nahm sich abermals den Arm und legte ihn sich um die Schulter.

Ihren anderen legte sie um seine Hüpften um einen Teil seines Gewichtes tragen zu können.

Severus hatte schon wieder tief Luft geholt um ihr eine gepfefferte Antwort dafür an den Kopf zu knallen, als sie ihm einen eisigen Blick schenkte und meinte: „Ich will nichts hören!"

Daraufhin schluckte er sein Kommentar wieder runter und ließ es zu, das sie ihm half.

Der Weg bis zum Schloss schien ewig zu dauern und Hermine hatte langsam keine Kraft mehr Snape zu stützen, trotzdem sagte sie nichts und setzte immer einen Fuss vor den anderen.

Doch Severus konnte langsam auch nicht mehr. Aus seiner Bauchwunde trat soviel Blut, das es durch seine Weste schon durch kam und seine Hand langsam bedeckte. Im Stillen dankte er Hermine dafür, das sie ihm half und nicht einfach gegangen ist. Immer wieder kämpfte er die drohende Ohnmacht nieder, wenn ihm schwarz vor Augen wurde, doch Hermine schien das zu merken und sie reduzierte ihr Tempo ein bisschen.

Endlich in der Halle angekommen, hielt sie kurz an und sah sich aufmerksam sein Gesicht an.

„Wenn Sie mir hier jetzt umkippen, Severus, dann red ich nie wieder ein Wort mit Ihnen" gab sie von sich, worauf Severus nur schnaubte.

„Ich nehme an, Sie wollen in Ihre Gemächer?" fragte Hermine.

Severus nickte nur und biss die Zähne zusammen. So schlimm war er nicht mehr zugerichtet worden, als der dunkle Lord noch unter den Lebenden weilte.

Doch sagte er nichts dazu und hing mehr schlecht als recht an Hermine, die ihn immer weiter in die Kerkergänge schleppte.

Bei seinen Gemächern angekommen, murmelte er „Silentium aurum est" und schon ging die Tür leise auf.

„Schweigen ist Gold?" fragte Hermine und zog eine Augenbraue hoch.

Severus zuckte nur mit den Schultern. Hermine tat das einfach ab und bugsierte ihn nun in sein überaus großes Wohnzimmer.

Also die Gerüchte stimmen wohl doch nicht, dachte Hermine als sie sich flüchtig umsah. Früher hieß es Snape würde in der nicht umgebauten Folterkammer wohnen, was definitiv nicht stimmte.

Hermine war sogar angenehm überrascht als sie sah, wie gemütlich und freundlich das Zimmer eingerichtet war. So ganz unsnapisch, dachte sie und schmunzelte darüber. Doch sie wurde sich wieder ihrer Aufgabe bewusste, als Snape neben ihr knurrte und schon wieder was sagen wollte.

„Schuldigung" meinte Hermine worauf Severus auf die nächste Tür deutete und Hermine sich daran machte ihn dort hinzubringen.

Als sie diese Tür aufmachte, verschlug es ihr fast den Atem. Sein Schlafzimmer war ähnlich wie ihres und sie musste zugeben, das es ihr sehr gefiel. Langsam bekam sie nun doch ihre eigene Vorstellung von dem Mann, den sie fast bzw. seitlich umarmte.

Langsam ging sie Richtung Bett, Severus konnte grad noch so verhindern, das er in Hermines Armen Ohnmächtig wurde und war dankbar, als sie ihm langsam und vorsichtig aufs Bett sinken ließ. Er schloss für einen Moment die Augen, atmet tief durch und wollte grade etwas sagen, als Hermine ihre Hand hob und somit verhindert, dass er überhaupt zu sprechen anfing.

„Sie sollte Ihre Kräfte schonen, Severus, ich habe bemerkt, das Sie mir auf dem Weg beinahe sechs mal umgekippt wären, also, Mund halten" sagte sie diesmal sanft und lächelte geschafft.

Severus konnte nur Nicken, er dachte, wenn er jetzt den Mund aufmachen würde, würde ihm seine Stimme nicht mehr gehorchen. Dieser Blick, diesen Blick den sie ihm grade geschenkt hatte, war so...so...sanft und warm. So hatte sie ihn noch nie angesehen.

„Okay, dann wollen wir mal" murmelte Hermine und zückte ihren Zauberstab.

„Was heißt hier, wollen WIR mal?" fragte Severus, leichte Unsicherheit hatte sich nun doch noch in seine Stimme geschlichen.

„Vertrauen Sie mir, mehr verlange ich nicht" gab Hermine ruhig wieder.

Severus atmete noch einmal tief durch und rappelte sich dann hoch. Er wollte sich wenigstens selber entkleiden, doch auch hier wurde ihm ein ziemlich fetter Strich durch die Rechnung gemacht. Bevor er sich noch irgendwo festhalten konnte, übermahnte ihn die Dunkelheit.

Hermine, die in seinen Augen gesehen hatte, das er keine Kraft mehr hat, überbrückte den letzten Abstand und fing ihn mehr schlecht als recht auf, bevor er auf den Boden aufschlagen konnte.

„Is ja mal wieder typisch Mann" brummte sie und hievte Severus zurück auf Bett.

Als sie das nach einigen Versuchen geschafft hatte, wischte sie sich erstmal den Schweiß von der Stirn und nahm wieder ihren Zauberstab in der Hand.

Mit einem Schlenker des Besagten Utensils erschien auf dem Nachtschrank eine Schüssel mit warmen Wasser und einem Lappen. Sie tauchte ihn ein, drückte ihn aus und wusch nun vorsichtig das Blut und den Dreck aus Severus Gesicht.

Das Wasser in der Schüssel hatte schnell ein dunkelrot angenommen. Dann machte sie sich an seinen Sachen zu schaffen, schnell zog sie ihm die Schuhe und Socken aus, für den Rest nahm sie ihren Zauberstab zur Hand und mit einem Wink lag er nur noch in grünen Satinshorts vor ihr. Er war ihr völlig ausgeliefert, wehrlos, regungslos. Bei näheren Betrachtens, fiel ihr erst auf, was für einen gut proportionierten Körperbau er hatte. Das hatte sie ihm gewiss nicht zugetraut, obwohl doch die weite Robe zum Spekulieren grade zu einlud.

Hermine schwelgt grade in Gedanken und beobachtet sein Gesicht, wie entspannt es vor ihr lag und mal keine Zornesfalte zwischen seinen Augenbraue war, als ihr plötzlich wieder einfiel, das er schwer verletzt war. Böses Mädchen, schalte sie sich und schüttelte den Kopf.

Erst jetzt sah sie die offene Bauchwunde, die er sich die ganze Zeit im Gehen gehalten hatte. Und das Blut floss nur so aus ihr heraus, Hermine erschrak, nahm ihren Zauberstab und murmelte unverständliche Formeln vor sich hin. Erst musste sie die Blutung stoppen.

Schnell war dies erledigt, säuberte sie die Wunde und sprach dann wieder eine Formel und man sah wie sich die Wunde langsam schloss. Anschließend heilte sie seine Platzwunde an der Stirn und sprach einen Zauberspruch, der sein geschwollenes Auge kühlte und sie konnte sehen, wie die Schwellung abnahm.

Mit einer weiteren Zauberformel, hielt sie ihren Zauberstab über seinen Körper an deren Spitze nun ein blaues Licht leuchtete und ihr innere Verletzungen und Brüche zeigten. Er hatte einige Rippenbrüche und als sie die heilte, merkte sie, wie er gleichmäßiger atmete. Auch war seiner Ohnmacht nun einem erholsamen Schlaf gewichen. Innere Verletzungen hatte er Gott sei Dank nicht, doch sein Knie schien ziemlich angeschlagen.

Es stand in einem merkwürdigen Winkeln ab, doch dafür brauchte sie einen Trank, das wusste sie jetzt schon, sonst würde es sich entzünden und dann hatten sie erst den Jackpot.

Hermine deckte ihn erstmal zu und betrachtete noch einen Moment sein Gesicht. So entspannt hatte sie ihn noch nie gesehen und erst jetzt viel ihr auf, das er für einen Mann ziemlich lange Wimpern hatte, jede Frau würde neidisch werden, dachte sie und schmunzelte. Auch seine Lippen, so voll, sonst verzog er sie immer zu einem Strich, bei seiner chronischen schlechten Laune.

Sie wendete sich nur widerwillig ab, entfachte ein Feuer am Kamin und reiste per Flohpulver in ihre eigenen Räume, um zwei Tränke zu holen. Schnell schritt sie durch ihr Wohnzimmer ins Schlafzimmer zum Kasten, öffnete diesen und nahm einen Stärkungstrank und ein starken Heiltrank heraus, denn drehte sie sich um und ging wieder zurück zum Kamin, wo sie wieder in Snapes Schlafzimmer auftauchte.

Vorsichtig und mit der größten Ruhe flößte sie dem Schlafenden nun die Tränke ein und setzte sich anschließen erstmal aufs Bett.

Wieder blieb ihr Blick in seinem Gesicht hängen und sie verspürte das Verlangen ihn zu berühren, doch irgendwie hatte sie Angst davor. Was wenn er aufwachte? Würde er sie schreiend aus seinen Räumen jagen? Mit Sicherheit, dachte sie und schüttelte erschlagen den Kopf. Doch wollte sie auf Nummer sicher gehen und gucken ob er Fieber hatte, also musste sie ihn berühren.

Langsam streckte sie ihren Arm aus, in Zeitlupentempo näher sie sich seiner Stirn, die nicht in Falten gelegt war. Als sie seine warme Haut berührte lief ihr ein kalter angenehmer Schauer über den Rücken. Einen Moment hielt sie inne, er hatte sich bewegt, oh nein, schrie sie in Gedanken. Still halten, Mine sagte sie sich und bewegte sich keinen Millimeter, doch auf sein Gesicht trat nur ein Lächeln. Ein ehrliches, aufrichtiges Lächeln, was Hermines Herz doch irgendwie berührte. Das sollte er eindeutig öfter tun, dachte sie und schmunzelte.

Okay, Mine, Fieber hat der Mann nicht, sagte ihr Gewissen und widerwillig zog sie ihre Hand wieder weg. Mühselig stand sie auf und ging zum Kamin der munter vor sich hin prasselte. Wieder nahm die eine Prise Flohpulver, warf es ins Feuer, steckte den Kopf rein und rief laut „Büro des Schulleiters". Schon nach wenigen Sekunden blickte sie in das Büro vom Direktor, der sie besorgt über seine Halbmondbrille musterte und dann zum Kamin rüber kam.

„Hermine wo warst du?" fragte er besorgt.

„Es gab einen kleinen Zwischenfall. Die Schüler sind alle im Schloss" beruhigt sie ihn, als sie seine Miene sah, „doch Severus, ich meine Professor Snape wurde verletzt. Er meinte er hätte eine kleine Meinungsverschiedenheit mit Freunden gehabt. Also wenn du mich fragst tippe ich auf Malfoy& Co." sagte sie in der Hoffung das er ihren Ausrutscher nicht mitbekommen hatte. Doch sie irrte sich gewaltig, als sie Severus statt wie üblich Professor Snape sagte, hatte seine Augen solch ein Funkeln angenommen, wobei Hermine ganz anders wurde.

„Wie schlimm ist es?" fragte er mit ernster Miene, doch seine Augen... .

„Ähm na ja, einige Rippenbrüche, Platzwunden, ein blaues Auge und eine Schnittwunde wie es aussah. Quer über den Bauch, er hat viel Blut verloren und sein Knie wurde irgendwie verdreht" antwortete sie.

„Hast du ihn verarztet?"

„Ja, nach einigen hin und her, hat er sich von mir helfen lassen" bemerkte sie und schmunzelte Albus an.

„Ach tatsächlich. Gratuliere, sonst muss man ihm immer drohen, das er mal fremde Hilfe annimmt" feixte der alte Mann.

„Ja so ungefähr, als er mir fast umgekippt ist, hatte er nicht mehr die Kraft mir seinen Arm zu entreißen" schmunzelte Hermine.

„Gut, Hermine. Ich danke dir, würdest du bitte die Nacht bei ihm bleiben und auf ihn acht geben. Falls was ist, melde dich bitte und wenn sein Zustand sich verschlechtern sollte, dann sag Poppy bescheid" sagte er nun mit einem Lächeln.

„Kein Problem" meinte Hermine und wieder hatte sie den Verdacht, das Albus sie absichtlich zusammensteckte.

„Ich wünsch dir eine Gute Nacht, Hermine. Ich sag Remus noch Bescheid, er hat sich Sorgen gemacht...um euch beide" zwinkerte Albus und stand wieder auf.

Hermine schüttelte nur den Kopf und zog ihn wieder aus dem Kamin. Langsam rappelte sie sich hoch, ging wieder zu Severus zurück und prüfte nochmals seine Stirn, doch Fieber hatte er nicht.

So schnipste sie einmal mit den Fingern und schon stand hinter ihr einer der beiden Sessel vom Kamin, in den sie sich nun erschöpft aber zufrieden fallen ließ, ihre Beine an sich ran zog und auch sofort einschlief.

Die Sonne schien ihm mitten ins Gesicht, wie er so was hasste. Hatte er gestern Abend vergessen die Vorhänge zuzuziehen? War er so müde gewesen? Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Die Augen ließ er geschlossen, es war auch so schon hell genug. Dann fiel es ihm siedendheiß wieder ein. Malfoy, Bella und Nott. Diese Idioten, schimpfte er in Gedanken. Wie war er in seine Gemächer gekommen? Severus konnte sich nur an Schmerzen erinnern und verzog darauf das Gesicht. Hermine...dachte er. Sie hatte ihm geholfen, obwohl er sie erst von sich gestoßen hatte.

Sie hatte ihn in seine Gemächer gebracht, ohne zu murren, oder irgendein blödes Kommentar.

War sie immer noch hier? Bei ihm? Hatte sie die Nacht bei ihm gewacht? Würde sie hier sein, wenn er jetzt die Augen aufmachen würde? Ihm drehte sich der Kopf bei so vielen Fragen. Und seit wann nannte er sie eigentlich Hermine, auch wenn es nur in seinen Gedanken war? Auch registrierte er erst jetzt, das sie ihn gestern beim Vornamen genannt hatte und es hatte ihn nicht gestört. Sondern fühlte es sich irgendwie gut an. Und ihr Blick aus ihren warmen brauen Augen.

Langsam drehte er den Kopf nach rechts und machte langsam, sehr langsam die Augen auf. Die Sonne blendete ihn immer noch etwas, doch das war ihm jetzt in diesem Moment, sprichwörtlich scheiß egal, den auf einen seiner Sessel lag sie. Wie ein Katze zusammengerollt, die Haare hingen ihre leicht ins Gesicht und er merkte wie er das Bedürfnis verspürte sie ihr hinter die Ohren zu streichen.

Lange lag er so da und beobachtete ihre gleichmäßigen Atemzüge, immer wieder zuckten ihren kleinen langen Finger.

Er wendete kurz seinen Blick ab um zu sehen, was seine Bauchwunde machte. Verdutzt hielt er inne, als er sich bewegte und keinen Schmerz spürte. Hatte sie ihn etwa geheilt? Severus sah verdattert von Hermine zu seinem Bauch und wieder zurück. Solch einen untypischen Gesichtsausdruck kannte man von ihm überhaupt nicht. Er war es gewohnt alles unter Kontrolle zu haben und wenn er die nicht mehr hatte, wurde er unsicher und seine größte Angst war, sich dadurch zu blamieren.

Auch sein Knie tat nicht mehr weg als er es vorsichtig einknickte und dann wieder ausstreckte. Mit einer Hand fuhr er sich übers Gesicht und stellte überraschend fest, das ebenfalls seine Platzwunde verschwunden war, sowie sein blaues angeschwollenes Auge. Sie musste ihn geheilt haben, anders konnte er es sich nicht vorstellen? Er dachte nicht das sie Poppy geholt hätte. Er legte sie wieder hin und ließ sein Blick wieder zu Hermine wandern, die immer noch friedlich schlief.

Doch langsam begann sie sich zu regen, die Sonne kitzelte sie ihm Gesicht und warf ihre Strahlen beeindruckend auf ihre langen seidigen Locken, so das sie im Licht leicht Golden schimmerten. Er versuchte einen Ausdruck dafür zu finden. So friedlich und entspannt wie sie da lag, doch kein wirklich Guter wollte ihm einfallen, immer wieder stoppte er bei i Engel/i Leicht drehte sie ihren Kopf und verzog etwas das Gesicht, ihre Augen waren immer noch geschlossen.

Severus beobachtete wie gebannt dieses Schauspiel und wartete darauf, das sie endlich aufwachte. Sachte öffnete Hermine die Augen und kniff sie gleich wieder zusammen, die Sonne blendete sie ungemein. Kurz reckte und streckte sie sich, bis sie merkte das sie beobachtet wurde. Als sich ihre Blicke trafen konnte sie nichts mehr von dieser Distanziertheit und dieser Kälte erkennen. Es lag Wärme in seinen dunklen Augen, auch war sein Gesicht nicht wie immer spöttisch verzogen, was ihn gleich 5 Jünger aussehen ließ.

„Wie fühlen Sie sich, Severus?" fragte Hermine sanft.

„Gut" sagte er knapp.

Hermine nickte, doch konnte sie ihre Augen nicht von seinen abwenden, ihm schien es ähnlich zu gehen.

„Wieso haben Sie das getan, Hermine?" fragte er dann, kein Spott, nur Interesse lag in seiner samtigen Stimme.

Wieder waren sie vertraut in die Vornamen übergegangen. Hermine schien dies nicht zu stören.

Nein, ganz im Gegenteil, sie lächelte. Ein Lächeln, wie er es bei ihr in seiner Gegenwart noch nie gesehen hatte. Es war so ehrlich, so warm, es erreichte auch ihre wunderschönen Augen.

„Warum ich das getan habe? Gute Frage" meinte sie und setzte sich erstmal aufrecht hin.

„Weil Sie verletzt waren und Sie dringend Hilfe brauchten. Ganz ehrlich Severus, ich habe Sie nie gehasst, ehr bewundert für das was Sie taten. Was Sie für uns alle taten. Sie sahen so hilflos aus und wenn wir beide ehrlich sind, Sie hätten es nicht bist zum Schloss geschafft, nicht alleine. Sie wäre elendig verblutet. Und ob Sie das nun glauben oder nicht, das hätte ich niemals zugelassen, weil ich Sie mag, so wie sie sind" meinte sie aufrichtig.

Bei dieser Erzählung, hatte sie nicht einmal ihre Augen von ihm abgewendet. Es waren ehrliche Worte, das konnte Severus in ihren Augen erkennen, die ihn nun förmlich anstrahlten. Aber was sie sagte, hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie hatte gesagt, sie mochte ihn, so wie er sei. Konnte er ihr wirklich glauben? Doch als er wieder in ihre Augen sah, wusste er, das er ihr Vertrauen konnte, mehr verlangte sie nicht.

Hermine wurde nun doch etwas unwohl und unterbrach nun den Blickkontakt und rüsperte sich ungehalten.

„Ich hab Ihre Verletzungen heilen können, doch würde ich mir nochmal gerne ihre Bauchwunde ansehen" sagte sie und stand nun auf.

Severus nickte, sagen konnte er nichts. Wenn er ehrlich war, würde er nun kein vernünftiges Wort rausbringen. Sie hatte sich ihm das erstemal geöffnet und was von sich preisgegeben. Auch sie hatte ein Mauer um sich geschaffen, genau wie er selber.

Vorsichtig schob Hermine die Bettdecke etwas weg und legte die Sicht auf einen fast makellosen Oberkörper frei. Überall sah man Narben, die fast verblasst sind, doch konnte man erahnen wie schlimm die Verletzungen einst waren.

Vorsichtig fuhr sie die feine Narbe der gestern noch klaffenden Wunde nach. Nur mit den Fingerspitzen berührte sie ihn. Severus hatte unterdessen die Luft angehalten. Ihre weichen Finger, wie sie sanft über seinen Bauch fuhren, er fand einfach keine Worte dafür.

Nun zückte sie ihren Zauberstab, was Severus unsicher etwas zusammenzucken ließ.

„Kein Angst, ich will nur gucken, ob auch wirklich alles verheilt ist" sagte sie leise.

Hermine murmelte die gleichen Zauberformeln wie gestern und wieder erschein ein blaues Licht an ihrer Zauberstabspitze. Severus jedoch nahm nur ein warmes Kitzeln war. Hermine sah, das es keine weiteren Probleme gab und ließ denn Zauberstab wieder sinken.

„Es ist alles gut gegangen. Doch mit Ihrem Knie sollte Sie noch einmal zu Poppy gehen" sagte sie nun und riss Severus aus seinen Gedanken.

„Das werde ich noch machen" krächzte er und rüsperte sich anschließend.

„Gut...ähm...ich hab Albus gestern Abend noch Bescheid gesagt was passiert ist. Er hat mich gebeten bei Ihnen zu bleiben um zu sehen, das sich Ihr Zustand nicht verschlechtert" meinte sie nun und sah ihn wieder an.

„Gut" erwiderte er nur und konnte seinen Blick nicht von ihren Augen abwenden.

Wenn du jetzt nicht gehst Mine, kommst du nie wieder hier raus, den dann würdest du in seinen Augen versinken, gab sich ihr Gewissen zum Besten.

„Ich...ich...werd dann jetzt. Ich...muss noch...Duschen" hauchte sie mir schlecht als recht in seine Richtung.

„Ja das sollten Sie" sagte er ruhig, doch machte er keine Anstalten sie los zu werden.

Hermine, reiß dich verdammt nochmal zusammen und geh jetzt endlich!

„Okay, ich bin dann weg. Ähm...sehen wir uns beim Essen?" fragte sie nun und zwang sich nun aus ihrer Traumwelt zurückzukehren.

„Ja ich denke schon" erwiderte er sanft. So ganz untypisch für ihn, das Hermine ein leichtes Kribbeln in der Magengegend wahrnahm, es jedoch königlich ignorierte.

Endlich riss sie sich von seinen Augen los, drehte sich langsam um und schritt zur Tür. Bist du noch ganz dicht? Schrie ihr Gewissen wütend. Wie kannst du ihn nur solange anstarren, schon vergessen, wir mögen ihn nicht besonders. Doch wir mögen ihn, so wie er ist, erwiderte Hermine in Gedanken. Die Hand schon auf der Türklinke wurde sie noch einmal zurückgehalten.

„Hermine" rief Severus behutsam.

„Ja" antwortete sie, drehte sich aber nicht um, aus Angst ihm wieder in die Augen zu sehen.

„Danke für deine Hilfe" flüstert er in die Stille hinein.

Hermine konnte nicht anders als zu lächeln als sie dies hörte. Es war kein Spott, kein Hohn, keine Kälte ihn seiner Stimme. Nur Ehrlichkeit schwang in seinen Worten.

„Gern geschehen" schmunzelte sie.

Dann öffnete sie immer noch mit einem breitem Lächeln die Tür, schritt durch sein Wohnzimmer und bemerkte erst jetzt die wahnsinns großen Regale, vollgestopft mit Büchern aller Art, über verschiedene Themen, doch hauptsächlich über Zaubertränke.

Doch anhalten wollte sie jetzt nicht, den ein Bild mit einem nicht mal im geringsten so furchteinflößenden Professor hing ihr vor Augen.

Es grenzt schon an ein Wunder sich nicht mit ihm gestritten zu haben, meinte sie zu sich selbst. Und er war sogar zu dem vertrauten DU übergegangen. Ob das ein neuer Anfang war!

Bestimmt, dachte sie, schritt durch die Tür und verschwand auf den dunklen Kerkergängen.