6. Der Irrwicht

Am Donnerstag kehrte Draco Malfoy in den Unterricht zurück. Er kam zu spät in Zaubertränke, was Snape nicht sonderlich zu stören schien (Jedem anderen hätte er den Kopf abgerissen). Er spielte den armen kranken Helden, der nicht einmal seine Kräuter selbst schneiden konnte. Pansy erledigte das gerne für ihn.

„Potter, könnte mir doch auch helfen, Sir. Sie könnte meine Schrumpffeige schälen", meinte Draco, „Dann könnte Pansy an ihren eigenem Trank weiter brauen." „WAS! Ich werde gar nichts für dich schälen, du kleiner widerlicher..."

„Potter, tun Sie es", befahl Snape. „Aber, Sir!", protestierte Harriet. „Er kann es nicht selber tun. Also muss es jemand anderer tun." „Aber er..." „Tun Sie es einfach." Draco beobachtete sie grinsend. Er hat Glück, dass ich kein gewalttätiger Mensch bin, sonst würde ich ihn schälen. Harriet begann damit die Schrumpffeige zu schälen. „Ist es so gut, Dracooo-Schatz!", ätzte sie. „Da hängt noch was dran."

Harriet umklammerte ihr Messer fester und versuchte tief durchzuatmen. Snape kam vorbei, nahm ihr das Messer wortlos weg und ging dazu über Neville zu beschimpfen, der wieder einmal Probleme mit seinen Trank hatte. „Meine Güte, ich hätte ihn schon nicht ermordet", murmelte Harriet und warf Draco einen giftigen Blick zu. Er schenkte ihr ein süffisantes Lächeln, was sie dazu veranlasste ihre Nägel in ihre Handfläche zu bohren. (Was höllisch wehtat)

„Was für ein Simulant", erklärte sie Hermine und Ron später wütend. Am liebsten würde ich ihn wieder mal schlagen. „Wusstet ihr, dass Sirius Black nicht all zu weit von hier gesehen wurde?", ereiferte sich Seamus am Weg zu Verteidigung gegen die Dunklen Künste, „Stand heute früh im Tagespropheten."

Harriet schauderte. „Können wir bitte nicht über Sirius Black reden?", bat sie und versuchte nicht an ihren Alptraum zu denken. „Tut mir leid, Harry. Ich wollte dir keine Angst machen. Ich wollte nur..." „Ja, ich weiß. Schon okay. Und ich habe keine Angst", stellte Harriet richtig. Dann sah sich suchend um.

„He, wo ist denn Hermine hingekommen? Sie war doch gerade noch hinter uns!" Ron und Seamus sahen sich ebenfalls suchend um. „Vielleicht ist sie schon vorgegangen. Oder unten im Kerker aufs Klo", meinte Ron. Hermine kam keuchend die Treppe hinauf. Die anderen drei starrten sie groß an. Hermine runzelte die Stirn. „Habt ihr was?", erkundigte sie sich. „Also langsam wirst du echt unheimlich", meinte Ron kopfschüttelnd. Dann beeilten sie sich um nicht zu spät in Professor Lupins erste Stunde zu kommen.

Remus Lupin stellte sich als erstaunlich guter Lehrer heraus. Er nahm seiner Schüler mit ins Lehrerzimmer wo er ihnen einen Irrwicht präsentierte. (Zuvor hatte er zur Freude aller Peeves, den unausstehlichen Poltergeist, verhext).

Der einzige anwesende Lehrer, Professor Snape zog sich kaum, dass er sie sah zurück. Bei einem Irrwicht handelte es sich um einen Gestaltenwandler. Er nahm für gewöhnlich die Gestalt von dem an, vor dem, die Person, die ihn ansah am meisten Angst hatte. Mit den Zauberspruch Riddikulus sollten die Schüler ihn in die Flucht schlagen (indem sie ihm ein lächerliches Aussehen verpassten). Vorher sollte jeder überlegen wovor er am meisten Angst hatte.

Neville machte den Anfang. Er verpasste Professor Snape die Kleidung seiner Großmutter, was bei der gesamten Klasse einen Lachanfall auslöste. Parvatis Mumie verhedderte sich in ihren eigenen Bandagen. Seamus Todesfee verlor ihre Stimme. Deans abgeschnittene Hand lief in eine Mausefalle und Rons Spinne verlor ihre Beine. Harriet dachte fieberhaft nach was wohl ihre größte Angst war. Die Antwort war erstaunlich einfach: Dementoren.

Gerade als Harriet dran war, sprang Professor Lupin vor sie. Der Irrwicht wurde zu einer silbrig glänzenden Kugel, die in der Luft vor dem Lehrer hing. Mit einem Knall fiel er als Kakerlake zu Boden. Der Irrwicht startet noch einen letzten Versuch auf Neville los zu gehen, doch der gab ihm dem Rest und das Wesen explodierte. Lupin war begeistert und verteilte Punkte an alle, die es mit dem Irrwicht aufgenommen hatten. Und welche an Hermine und Harriet die zuvor Fragen über den Irrwicht richtig beantwortet hatten.

Warum hat er mich nicht gegen den Irrwicht antreten lassen? Traut er mir nicht zu, dass ich ihn besiegen kann? Dieser Gedanke tat ihr weh. Während sich die anderen fröhlich und begeistert über die Stunde unterhielten, fragte sie sich ob sie mit Lupin über die Sache reden sollte. Warum nicht gleich jetzt?

„Ähm , Professor..." „Ja, Harriet?" Vertrauen Sie mir nicht? Waren Sie nicht ein guter Freund meiner Eltern? Wo waren Sie die letzten Jahre? Kannten Sie Sirius Black? Denken Sie auch, dass er mich umbringen will?

„Wegen vorhin...warum, warum haben Sie nicht zugelassen, dass ich den Irrwicht gegenüber trete?" Lupin sah sie überrascht an. „Ich dachte, das wäre ganz klar. Ich hatte Angst Lord Voldemort würde plötzlich im Raum stehen und das konnte ich nicht verantworten", erklärte er. Harriet fiel auf, dass der Lehrer abgesehen von ihr und Dumbledore, der erste Zauberer war der Lord Voldemorts Namen aussprach.

„Oh, da waren Sie aber auf den Holzweg", meinte Harriet, „Ich habe keine Angst vor Lord Voldemort...Na gut, das stimmt nicht ganz, es wäre dumm keine Angst zu haben, aber ich hatte nicht an ihn gedacht. Ich habe viel mehr an die Dementoren gedacht. Ich meine, die sind echt gruselig mit ihren Umhängen und allen drum und dran."

Lupin lächelte. „Also hast du vor der Angst am meisten Angst", stellte er fest. Harriet verstand nicht ganz was er meinte. „Hast du gedacht, ich hielte dich nicht für fähig gegen den Irrwicht zu kämpfen?" „Was? Nein, nein...Ich meine, tun Sie es?" Immerhin bin ich die einzige die beim Anblick des Dementoren ohnmächtig geworden ist. Lupin lachte. „Nein, Harriet! Natürlich nicht! Es tut mir Leid, ja? Den nächsten Irrwicht darfst du ganz alleine fertig machen, einverstanden?"

Harriet zog eine Grimasse. „Du solltest jetzt besser gehen, sonst verpasst du noch die nächste Stunde", meinte Lupin. Harriet nickte, verabschiedete sich und machte sich auf den Weg zur nächsten Stunde. Sie mochte Professor Lupin. Trotzdem hatte sie noch circa hundert Fragen an ihn.

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