20. Das Geheimnis

Harriet fuhr in ihrem Bett auf. „Sirius!...Dementoren!...Was!" Snape und Fudge standen im Krankenflügel und unterhielten sich. Sie brachen ab und starrten sie an. „Wo sind die Dementoren?" „Auf jeden Fall nicht hier im Schloss", meinte Snape nur.

„Wo ist Sirius?" „Sie müssen jetzt keine Angst mehr haben, Miss Potter", meinte Fudge freundlich, „Black ist oben eingesperrt. Die Dementoren werden ihn jeden Moment küssen."

„WAS! Nein, nein, das dürfen Sie nicht zulassen! Sirius ist unschuldig! Es war Pettigrew! Peter Pettigrew! Er ist ein Animagnus! Eine Ratte!", protestierte Harriet. „Wie ich Ihnen sagte, Minister, Black hat sie verhext", meinte Professor Snape. „Haben Sie Ihr Hirn verlegt! Rons Ratte Krätze war Peter Pettigrew in Animagnus Form! Er ist entkommen, aber es ist wahr! Fragen Sie Professor Lupin!"

„Der Stress war zuviel für sie, Minister", meinte Snape kalt. Madame Pomfrey kam hereingestürzt und stopfte Harriet eine Portion Schokolade in den Mund. Harriet schluckte hart. „Vergessen Sie Ihre Schokolade! Minister, Sie dürfen einen unschuldigen Mann nicht einfach so den Dementoren überlassen!"

Snape schob Fudge mit sich fort und raunte ihm etwas zu. „Professor! Sie sind keine sechzehn mehr! Verhalten Sie sich entsprechend!" Snape funkelte sie an. Hermine war inzwischen hereingekommen und Ron lag auf dem Krankenbett Harriet gegenüber. „Minister, meine Patienten brauchen Ruhe", meinte Pomfrey. In diesem Moment kam Dumbledore herein.

„Professor, Sirius Black ist...!" „Schon gut, Miss Potter. Poppy, ich muss kurz alleine mit Miss Potter und Miss Granger sprechen", sagte Dumbledore. „Aber, Herr Direktor", protestierte Madame Pomfrey. „Poppy, Cornelius, Severus – bitte lassen Sie uns alleine." Pomfrey zog mit beleidigter Miene ab, und Fudge folgte ihr.

Snape wandte sich ebenfalls zum Gehen, bleibe dann aber noch einmal dicht vor Dumbledore stehen. „Sie glauben doch nicht etwa ein Wort von Blacks Geschichte?", flüsterte Snape beschwörend. „Ich würde mich gerne mit Harriet und Hermine alleine unterhalten", wiederholte Dumbledore nur. „Sirius Black hat schon im Alter von sechzehn bewiesen, dass er zu einem Mord fähig ist. Sie haben das doch nicht vergessen, Direktor? Sie haben nicht vergessen, dass er mich einst umbringen wollte?", zischte Snape eindringlich. „Mein Gedächtnis hat nicht gelitten, Severus", meinte der Schulleiter nur und sah Snape viel sagend an. Dieser funkelte ihn noch einmal wütend an und stolzierte dann davon. Endlich ist er weg!

„Professor, Sirius..." „Miss Granger hat mir schon alles genau berichtet und ich habe mich mit Sirius Black unterhalten", unterbrach sie Dumbledore, „Das Problem ist – der einzige Beweis für eure Geschichte, Peter Pettigrew, ist verschwunden. Euer Wort steht gegen das von Professor Snape, und dem etlicher Zeugen der damaligen Geschehnisse, mich eingeschlossen. Professor Lupin ist zu tief im Wald verschollen um irgendjemanden etwas erklären zu können. Wenn er zurückkehrt wird es bereits zu spät sein. Außerdem ist er ein Werwolf und jeder weiß, dass er und Sirius alte Freunde sind. Hinzukommt, Sirius hat sich nicht gerade benommen wie ein Unschuldiger. Er hat die Fette Dame angegriffen und ist mit einem Messer in den Gryffindor-Turm eingedrungen. Ohne Pettigrew haben wir keine Chance Sirius seine Strafe zu ersparen. Es ist zu spät."

Nein, nein, nein! Harriet sank kraftlos in ihr Bett zurück. Aus. Vorbei. Sie hatten keine Chance. Dumbledore hatte es selbst gesagt. Ihr war schlecht und sie fühlte sich halb tot. Dumbledore sah sie mitleidig an. „Alles was wir brauchen", sagte er langsam, „ist mehr Zeit." HÄH?

„OH!", entfuhr es Hermine. „Jetzt passt auf", sagte Dumbledore leise aber deutlich, „Sirius ist in Professor Flitwicks Büro im siebenten Stock eingeschlossen. Dreizehntes Fenster rechts vom Westturm. Wenn alles gut geht, werdet ihr heute Nacht mehr als nur ein unschuldiges Leben retten können. Doch vergesst nicht: Niemand darf euch sehen. Hermine, du kennst das Gesetz. Denk daran. Ich werde euch einschließen.. Es ist fünf vor zwölf. Hermine, drei Umdrehungen sollten genügen. Viel Glück."

Nach diesen Worten ging Dumbledore aus dem Zimmer und schloss die Türe hinter sich. Harriet sah Hermine ratlos an. „Häh?" Hermine fingerte an ihrem Kragen herum und zog eine lange Goldkette, an der ein winziges funkelndes Stundenglas hing, hervor. „Komm!", befahl sie ihrer Freundin, „Es geht los!"

Dann warf sie auch Harriet die Kette um und drehte das Stundenglas dreimal im Kreis. Alles verschwamm um sie herum. Die Krankenstation löste sich auf, Farben und Geräusche rauschten an ihnen vorbei. Und dann ganz plötzlich fanden sie sich in der menschenleeren Eingangshalle wieder. Harriet sah Hermine ratlos an. „Ich hab nur eine Frage: Häh!"

Hermine packte Harriet und zog sie in einem Besenschrank. „Keiner darf uns sehen", erklärte Hermine. „Von mir aus. Und wärst du jetzt endlich so gütig mir zu sagen, was eigentlich passiert ist!", entgegnete Harriet unfreundlich. Hermine sah Harriet tief in die Augen. „Wir haben eine Zeitreise gemacht", erklärte sie, „Drei Stunden in die Vergangenheit." „So was geht?"

„Ja, aber es ist nur unter besonderen Umständen erlaubt. Leise, da kommt jemand!" Sie lauschten und hörten Stimmen, die sich verdächtig nach ihren eigenen anhörten. „Das sind wir auf dem Weg zu Hagrid", flüsterte Hermine. „Wo hast du die Mini-Zeitmaschine eigentlich her?", fragte Harriet leise.

„Es heißt Zeitumkehrer. McGonagall hat ihn mir an den Tag nach den Ferien gegeben, als sie mich sprechen wollte, weißt du noch? Sie hat einen Brief an das Zauberministerium geschrieben, was für eine vorbildliche Schülerin ich doch bin, und dass ich ihn niemals für andere Zwecke als meine Schulbildung missbrauchen würde...Ich musste schwören es niemanden zu sagen. Durch den Zeitumkehrer konnte ich zwei Fächer die zur gleichen Zeit waren belegen", erklärte Hermine, „Ich verstehe nur nicht ganz, was Dumbledore von uns erwartet. Ich meine, anscheinend will er, dass wir irgendetwas ändern. Aber was!" Hermine seufzt, setzte sich auf einem verkehrten Eimer, und seufzte noch einmal.

Harriet versuchte zu verarbeiten was sie eben erfahren hatte. „Aber...wir können doch nicht einfach in der Zeitlinie herumpfuschen! Ich hab Dudley beim Fernsehen das eine oder andere Mal über die Schulter gesehen. Glaub mir, Zeitreisen haben oft ungeahnte Folge", meinte sie langsam.

„Deswegen darf uns auch keiner sehen!" Schweigen kehrte ein. „Am Besten wir bleiben hier, warten bis Sirius gefangen ist und befreien ihn dann", meinte Harriet. „ Aber Dumbledore hat doch gesagt, wenn alles gut geht können wir mehr als ein unschuldiges Leben retten", überlegte Hermine, „Was war vor drei Stunden?" „Seidenschnabel! Wir gehen ja jetzt gerade zu Hagrid wegen Seidenschnabels H-Hin...wegen Seidenschnabel eben", fiel Harriet ein, „Vielleicht will Dumbledore, dass sie ihn retten. Das kann keine schlimmen Folgen haben...Doch kann es. Egal, zur Not ist es immer noch Dumbledores Schuld."

„Und Sirius flieht auf Seidenschnabel, ja?", vergewisserte sich Hermine. „Genau. Wir müssen also nur Seidenschnabel retten und uns bedeckt halten bis Sirius gefangen wird, ihn aus Flitwicks Büro befreien und er kann fliehen. Das ist ein guter Plan!"

Die Ausführung war dann allerdings alles andere als leicht. Die Mädchen schlichen vorsichtig zu Hagrids Hütte, beobachten sich selbst und Ron unter den Tarnumhang, wie sie Hagrid besuchten und schlichen dann um die Hütte herum zum Kürbisbeet wo Seidenschnabel angebunden war. „Wir müssen warten bis ihn Fudge gesehen hat, sonst denkt er noch Hagrid hätte ihn entkommen lassen", wisperte Hermine. Harriet nickte. Dann setzte das nervenzehrende Warten ein.

Hagrid schmiss ihre jüngeren Ichs und Ron hinaus und bekam Besuch von Dumbledore, Fudge und dem Henker Macnair. Macnair sah aus dem Fenster und erblickte Seidenschnabel, dann verschwand sein Kopf wieder. „Jetzt", bestimmte Harriet. Sie schlich geduckt nach vorne und verbeugte sich vor Seidenschnabel. Der Hippogreif sah sie misstrauisch an, tat es ihr dann aber gleich. Harriet nahm den Strick, der das Tier anband und versuchte ihn zu zerreißen.

„Mist, es geht nicht!", fluchte sie leise, „Seidenschnabel, würdest du bitte mithelfen. Es geht hier immerhin um deinen Hals!" Doch das Tier machte keine Anstalten ihr zu helfen. Letztlich ließ es sich doch dazu herab das Seile durchzubeißen. Aber dafür legte es sich nieder. „Nein! Das gibt es doch nicht! Seidenschnabel, beweg dich!" Seidenschnabel sah sie groß an. „Bitte, beweg dich!" Harriet zog am Seil. Gerade noch rechtzeitig setzte sich das Tier dann doch noch in Bewegung, und ließ sich von Harriet zu Hermine in den Wald führen.

Dort versteckten sie sich hinter den Bäumen. Wenige Sekunden später traten Hagrid, Dumbledore, Fudge und Macnair aus der Hütte. Wütende Stimmen wurden Laut. Der frustrierte Henker spaltete vor lauter Wut einen wehrlosen Kürbis. „Suchen Sie den Himmel ab, wenn Sie wollen", wandte sich Dumbledore vergnügt an den Henker, „Hagrid, ich könnte eine Tasse Tee vertragen. Oder einen großen Schnaps." Und schon verschwanden die vier Gestalten zurück in die Hütte.

„Das war knapp. Und was jetzt? Wo verstecken wir uns mit einem riesigen Hippogreif?", erkundigte sich Harriet bei ihrer Freundin. „Am besten hier im Wald", meinte diese. „Ich habe befürchtet, dass du das sagen wirst", seufzte Harriet.

Die Sonne ging unter. Um einen Eindruck von der Zeitspanne die verging zu bekommen, kamen sie überein die peitschende Weide zu beobachten. Dort angekommen, Seidenschnabel immer wieder zur Stille ermahnend sahen sie gerade wie Sirius in Hundegestalt Ron unter die Weide zerrte. Die andere Harriet und die andere Hermine versuchten nun ihrerseits unter die Weide zu gelangen. „So sieht meine Frisur von hinten aus! Warum hat mir das nie einer gesagt!", zischte Harriet, „Das ist ja schrecklich!" Hermine seufzte tief, erwiderte aber nichts.

Krummbein drückte den Knoten und die Mädchen folgten Ron und Sirius. Stimmen grummelten. Harriet und Hermine sahen Dumbledore, Fudge und Macnair in der Ferne zum Schloss zurückkehren. Dann geschah ein paar Minuten gar nichts. Seidenschnabel gab ein Geräusch von sich. „Psst", befahl Harriet. „Da kommt Professor Lupin!", erklärte Hermine und deutete auf eine Gestalt die vom Schloss zur Weide rannte. Armer Professor. Da weiß, er noch nicht was auf ihn zukommt.

Sie beobachteten wie Lupin den Knoten mit einem Zweig antupfte und dann ebenfalls ins Erdloch verschwand. Harriet seufzte. „Jetzt kommt ja nur noch Snape, und dann kommen alle wieder raus...Da liegt mein Tarnumhang." „Harry, nein, vergiss es. Wir dürfen die Zeitlinie nicht verändern."

„Ja, schon gut. War ja nur so ein Gedanke." Hagrid machte sich inzwischen singend ebenfalls auf zum Schloss. Und noch einer der keine Ahnung hat, was eigentlich los ist. Dann kam Snape. Mit großen Schritten eilte er auf die Weide zu. Vor der Weide blieb er stehen und blickte sich um. Harriet und Hermine gingen unwillkürlich in Deckung. Snape nahm den Tarnumhang und musterte ihn kurz. Dann benutze er denselben Ast wie Lupin vor um ins Erdloch zu gelangen und verschwand unter den Tarnumhang.

„Jetzt müssen wir nur noch warten bis wir alle wieder rauskommen." Sie setzten sich müde hin und warteten. „Harry, eins versteh ich nicht ganz. Wieso haben die Dementoren Sirius nicht geküsst, als sie die Gelegenheit dazu hatten?" Harriet seufzte. „Ich bin selbst nicht ganz sicher, Hermine. Ich weiß nur eins: Ein Patronus hat sie verjagt, ein verdammt mächtiger Patronus", erklärte sie. „Aber wer hat ihn beschworen?" „Wenn ich das nur wüsste. Ich verdanke dieser Person wahrscheinlich mein Leben."

Nach über einer Stunde regte sich endlich etwas unter der peitschenden Weide. „Wir kommen!", zischte Hermine. Seidenschnabel hob den Kopf. Lupin, Ron und Pettigrew kletterten aus dem Erdloch. Dann kam der bewusstlose Snape (was ein sehr amüsanter Anblick war), dann Sirius und Harriet und dann schließlich Hermine. Sie alle machten sich auf dem Weg zum Schloss. Gleich würde Lupin den Mond sehen, gleich würde es losgehen.

Hermine krallte sich an Harriet fest. „Denk dran, Harry. Egal was passiert, wir dürfen uns nicht einmischen", flüsterte sie eindringlich. Harriet nickte gepresst. Dann fiel ihr etwas ein. „Mein Gott, Hermine! Der Werwolf wird in den Wald rennen! Direkt auf uns zu!" Hermine erbleichte. „Wo sollen wir hin!" Harriets Gedanken rasten. „Hargids Hütte!"

Sie zerrten Seidenschnabel schnell dorthin. Zum Glück waren die anderen mit dem Werwolf beschäftigt. Als sie mit Seidenschnabel die Hütte stürmten sah Fang sie vorwurfsvoll an. Harriet kraulte ihn schnell. „Ist ja nur für wenige Minuten, Fang. Dann geht Seidenschnabel auch schon wieder", erklärte sie. An Hermine gewandt fuhr sie fort: „Wenn wir schon beim Thema sind. Wir sind hier drin zwar sicher, aber woher wissen wir wann es an der Zeit ist Sirius zu retten?" Hermine seufzte. „Na gut. Ich bleibe mit Seidenschnabel hier. Du gehst nachsehen, was draußen los ist. Sei aber bitte vorsichtig. Dort draußen treibt sich ein Werwolf und eine Horde Dementoren herum. Und lass dich nicht sehen", gab sie nach. Harriet nickte. „Keine Angst. Ich kann auf mich aufpassen", versprach sie.

Kaum hatte sie die Hütte verlassen bereute sie ihren Entschluss auch schon wieder. Da waren die Dementoren, tausenden von ihnen. Sie glitten in Richtung See um Sirius und sie selbst zu vernichten. Harriet rannte ihnen hinterher. Sie musste einfach herausfinden, wer es gewesen war, der sie gerettet hatte. Ihr fiel nur Snape ein, aber der würde sich wohl kaum so sehr für Sirius einsetzen.

Als sie den See erreichte, versteckte sie sich am anderen Ufer hinter einem Busch und beobachtete sie selbst im Kampf gegen die Dementoren. Dann erlosch das Licht des Patronus am anderen Ufer. Nichts geschah. Niemand kam zu ihrer uns Sirius' Rettung. Verdammt noch mal! Geheimnisvoller Retter, komm schon! Und dann wurde es ihr mit einem Mal klar. Es gab keinen geheimnisvollen Retter, es gab nur sie. Harriet sprang hinter dem Busch hervor. Ein Dementor hatte bereits seine Kapuze abgenommen.

Sie zog ihren Zauberstab. Dad, gib mir Kraft. Expecto patronum!" Aus der Spitze ihres Zauberstabs brach ein glänzendes Tier hervor und galoppierte über den See auf die Dementoren zu. Es war ein Hirsch. Die Dementoren flüchteten in die Dunkelheit. Der Patronus machte kehrt und kam zu Harriet zurück. Vor ihr blieb er stehen. „Krone", flüsterte sie. Der Hirsch sah sie an und verschwand vor ihren Augen. Sie blieb starr stehen. Gerade noch rechtzeitig sprang sie zurück hinter ihren Busch, als Snape (ohne Hermine, die er wohl außer Gefecht gesetzt hatte) auf die ohnmächtige Harriet und den ohnmächtigen Sirius zustapfte. So schnell sie konnte schlich sie zurück zu Hagrids Hütte.

„Hermine, stell dir vor, es gibt doch ein Zeitparadoxon! Ich war es die mich und Sirius damals am See gerettet hat!" Hermine sah sie ratlos an. „Was!" „Ist auch egal. Snape ist schon wieder bei Bewusstsein und dabei uns alle ins Schloss zu schaffen."

„Gut, wir haben noch eine dreiviertel Stunde bevor Dumbledore uns einsperrt. Wir müssen Sirius retten und zurück, bevor jemand merkt, dass wir fehlen", meinte Hermine. Sie gingen in Richtung Schloss. Seidenschnabel folgte ihnen. „Achtung, da kommt wer! In Deckung!" Macnair stapfte an ihnen vorbei. „Der holt die Dementoren!", flüsterte Harriet, „Wir können nicht länger warten!" Hermine nickte.

Sie kletterten auf Seidenschnabel. Harriet tätschelte das Tier beruhigend. „Alles ist gut, Schnäbelchen", versicherte sie dem Tier, dann trat sie ihm sanft aber bestimmt in die Seiten. Seidenschnabel hob ab und Hermine gab einen erschrockenen Schrei von sich. „Oh, Gott", flüsterte sie, „Oh nein, das ist nichts für mich." „Wieso ist doch lustig. Dort drüben ist Flitwicks Büro. Rüber Seidenschnabel!"

Sirius war schon dort und ging unruhig wie eine eingesperrte Wildkatze auf und ab. Harriet klopfte gegen das Fenster. Sirius sah in ihre Richtung und seine Kinnlade fiel hinunter. „Alohomora!" Das Fenster sprang auf. „Wie...wie?" „Keine Zeit. Steig auf", befahl Harriet. Hermine quietschte besorgt. „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist? Seidenschnabel kann vielleicht nicht soviel Gewicht tragen", protestierte sie unsicher. „Und wie er kann. Mach schon." Sirius stellte sich ins Fenster, schlang seine Beine um Seidenschnabels Rücken und ließ sich von Hermine auf das Tier ziehen. „Gut gemacht, Schnäbelchen. Jetzt hoch, hoch zum Turm!" In Sekundenschnelle landete Seidenschnabel am Westturm. Hermine ließ sich sofort von den Hippogreif heruntergleiten. Harriet tätschelte das Tier noch einmal beruhigend. Zu Sirius meinte sie dann: „Er ist ein sehr guter Hippogreif, weißt du." Sirius sah sie lange an. „Harry, ich..."

Sie umarmte ihn nur kurz und rutschte dann ebenfalls vom Hippogreif. „Was ist mit dem Jungen passiert? Mit Ron?", erkundigte sich Sirius. „Es geht ihm gut. Du solltest lieber verschwinden. Sie werden jeden Moment sehen, dass du fort bist!" „Harry, wie kann ich dir jemals danken..." „Flieh!", entgegneten Harriet und Hermine wie aus einem Mund. Sirius Black sah sie noch einmal dankbar an. „Wir werden uns wieder sehen, Harry. Das verspreche ich dir." Dann flogen der Mann und der Hippogreif davon. Wie ich es in Trelawneys Kugel gesehen habe. Und eine Sekunde später waren sie verschwunden. Harriet blieb mit einem merkwürdig leeren Gefühl zurück.

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