Kommt Zeit, kommt Rat.
Disclaimer: Alle hier vorkommenden Charaktere gehören J.K. Rowling. Eigentlich gehört ihr alles (wie frustrierend), außer die Handlung.
Pairing: Harry/Draco. Später kommt ein bißchen Ron/Hermine hinzu.
A/N: Danke an meine Reviewer, Amunet (Du siehst Hoffnung, so, so. Du wirst nicht enttäuscht. Aber mal was anderes, wann bekomme ich denn ein Update von dir zu lesen °bettel°) und Die Schwarze Lady (Danke, jetzt fühle ich mich richtig geehrt! Ich habe einen Fan! Und ich liebe Harry/Draco Geschichten auch, meiner Meinung nach gibt es viel zu wenige, deswegen schreibe ich sie nur!)! Viel Spaß beim nächsten, etwas kürzeren Kapitel!
Kapitel: 3.
„Menschen sind so, weißt du? Manchmal täuschen sie Zorn oder Kälte vor, um ihre wirklichen Gefühle nicht zeigen zu müssen." – Wolfgang Hohlbein
Draco Malfoy hatte genug. Er hatte genug von seinem Alltag, er hatte genug von seinen dämlichen Freunden, die nur ans Essen dachten und vor allem hatte er genug von Potter.
Potter hier, Potter da. Ständig lief Draco ihm über den Weg, und ständig starrte Potter ihn so an. Ob er etwas gemerkt hatte? Nein, das konnte nicht sein. Draco war ein Meister der Masken, er konnte seine Gefühle erstklassig verbergen.
„Malfoy, wir haben jetzt Hunger", sagte Crabbe und zog Draco am Arm. Draco riss den Arm weg. „Das weiß ich, ihr habt immer Hunger. Ich komme ja schon", schimpfte er. Er brachte sein Pergament, auf dem er den Aufsatz für Verteidigung gegen die dunklen Künste angefangen hatte (konnte man hier nicht einmal in Ruhe Aufgaben zwischen dem Unterricht und dem Essen machen?), in den Schlafsaal und ging dann mit Crabbe und Goyle in die Große Halle.
Er setzte sich neben Parkinson, eine Person, die ihn anhimmelte und alles für ihn tun würde. Nicht nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht, so wie Crabbe und Goyle, die sofort damit anfingen, sich mit Essen vollzustopfen.
„Oh Draco, da bist du ja!", sagte Pansy begeistert.
„Ja, da bin ich", meinte Draco, während er sich einen Pfannkuchen nahm. Er biss etwas ab und ließ seinen Blick streifen. Da saß Potty und spielte mit seinem Essen herum, neben ihm Weasley, der, Draco hätte wetten können, schon seinen dritten Pfannkuchen verspeiste. In dieser Hinsicht war er wie Crabbe und Goyle, nur wurde das Wiesel nicht fett. Hatte wohl einen guten Stoffwechsel.
Draco betrachtete Potter weiter. Er sah lustlos und frustriert aus. Was hatte Zabini eigentlich vorhin von ihm gewollt? Draco hatte nicht zuhören können, er war zu berauscht gewesen. Immerhin hatte Potter in seinen Armen gelegen.
Draco blickte seinen eigenen Tisch hinunter. Zabinis dunkles Gesicht stach deutlich drei Plätze neben Pansy heraus. Aber Draco würde ihn nicht fragen, was er mit Potter zu schaffen hatte. Vielleicht hatte Zabini es ihm sogar schon erzählt, und Draco war mit seinen Gedanken woanders gewesen, was öfters mal passierte. Obwohl, wäre der Name Potter gefallen, hätte Draco das auf jeden Fall mitbekommen.
-ooo-
Am nächsten Tag stand wieder Zaubertränke an, früher Dracos Lieblingsfach. Jetzt war es nur noch ein lahmer Abklatsch des einstmals anspruchsvollen Unterrichts, da der Lehrer gewechselt hatte.
Nach dem Unterricht, Draco ließ sich immer viel Zeit mit dem Aufräumen, weil Potter das auch tat, bekam er mit, wie Zabini zum Lehrer ging. Unauffällig ließ er in der Nähe ein paar Zutaten fallen, was aber gar nicht nötig gewesen wäre, da er laut genug sprach, dass Draco es selbst von ganz hinten aus gehört hätte.
„Mister Slughorn, Harry Potter hat mir gesagt, dass morgen ein Clubtreffen stattfindet", schleimte Zabini. Slughorn nickte fröhlich und klatschte Zabini auf die Schulter.
„Das stimmt, Blaise, das stimmt."
Zabini zog die Augenbrauen zusammen. „Aber er konnte mir keine Uhrzeit und keinen Ort nennen."
„Oh. Die habe ich ihm auch gar nicht gesagt, um zwei in meinem Büro. Hast du gehört, Harry?" Er hob seine Stimme beim letzten Satz und guckte zu Potter, der seinen Kessel auswischte (anstatt einen Zauber zu benutzen, wie dumm konnte man sein?). Draco folgte seinem Blick und sah, wie Potter zusammenzuckte. Mittlerweile waren sie drei die letzten Schüler, die noch im Raum waren.
„Was?", fragte Potter. Er nahm seinen Kessel, ging nach vorne und stellte ihn auf einem Tisch ab, während er Slughorn gespannt anblickte.
Draco hörte nicht weiter zu. Was interessierte ihn der Slughorn- Fanclub, da wollte er garantiert kein Mitglied sein. Die letzten Augen und Nasen von irgendwelchen Tieren hatte er verstaut und ging jetzt zu seinem Platz, um seinen Kessel zu säubern. Dazu benutzte er einen einfachen Reinigungszauber, er hieß ja nicht Potter.
Dann ließ er seinen Kessel vor sich herschweben, zu dem Aufbewahrungsschrank. Potter war dort zugange, und Draco benutzte seinen Kessel, um ihn zur Seite zu schubsen. Dumm, wie er war, ließ er seinen Kessel, den er gerade verstaut hatte, nicht los, als er strauchelte. Das hatte zur Folge, dass die anderen, säuberlich aufgestapelten Kessel der Reihe nach herunterfielen und einen ziemlichen Lärm verursachten. Draco konnte nicht anders, als ihn schadenfroh auszulachen. Sein Kessel flog in den Schrank.
„Was soll denn das?", fragte Slughorn. Draco sah, wie er auf sie zukam, Zabini wandte sich im Türrahmen noch einmal um.
„Potter hat die Kessel umgeschmissen, Professor", sagte Draco. Er zwinkerte Zabini zu, der grinste und dann endgültig ging.
„Mach dir nichts draus, Harry. Ihr stellt sie einfach wieder auf", sagte Slughorn.
„Ihr? Ich habe damit nichts zu tun!", sagte Draco.
„Doch Malfoy, das hast du! Es war deine Schuld, du mit deinem dämlichen Kessel!", sagte Potter. Seine Wangen waren leicht gerötet.
„Na, na, streitet euch doch nicht! Und du Draco, sei einfach so nett und hilf deinem Freund, dann könnt ihr schneller zum Essen", meinte Slughorn.
„Er ist nicht mein Freund", protestierte Draco aufgebracht. Slughorn schien verwundert.
„Nicht? Aber ihr verlasst doch immer gemeinsam mein Klassenzimmer. Wie auch immer, hilf ihm, ich lasse euch erst raus, wenn alles wieder ordentlich ist!"
Draco knurrte, aber ihm blieb keine andere Möglichkeit. Er hob einen Kessel auf und stellte ihn in den Schrank. Auf dem Boden lagen noch mindestens zwanzig. Dann schlug er sich vor den Kopf. War Dummheit eigentlich ansteckend? Draco zückte seinen Zauberstab und ließ die Kessel in den Schrank fliegen. Zum Schluss flog die Tür zu und versiegelt sich.
Slughorn klatschte. „Ein genialer Schachzug, Draco. Willst du morgen nicht auch zum Clubtreffen kommen?"
„Ich habe schon etwas vor", antwortete Draco gelangweilt. „Kann ich jetzt gehen?"
Slughorn nickte. Draco ging heraus, Potter an seinen Fersen. Auf dem Gang holte dieser ihn ein.
„Was ist, Potter? Willst dich für meinen „genialen Schachzug" bedanken? Schon klar, dass du nicht auf so etwas Simples kommst, du wischst deinen Kessel ja sogar per Hand aus."
„Das ist meine Sache, Malfoy. Und ich bedanke mich bestimmt nicht, schließlich war es deine Schuld, dass ich gestrauchelt bin!"
„Hättest ja den Kessel loslassen können."
„Warum sollte ich es dir leichter machen, mich zu ärgern? Du machst es ja schon oft genug!" Potter fuhr sich durch die unordentlichen Haare. Natürlich dachte er nicht daran, sie mit einem Zauber zu bändigen.
„Dann solltest du mir demnächst lieber aus dem Weg gehen", sagte Draco kalt. Immer schön kalt und unnahbar bleiben, dann würde Potter nie darauf kommen, dass Dracos Gedanken genau in die gegenteilige Richtung gingen.
„Malfoy, wir haben zusammen Unterricht, und wenn du mich nicht ständig ärgern würdest, könnten der sogar friedlich verlaufen."
Dann hätten wir aber überhaupt nichts miteinander zu tun, dachte Draco. Das war es, was Potter wollte. Nichts mit Draco zu tun haben. Aber da machte Draco nicht mit. Er hatte ein Recht auf seinen Feind. Und wenn er für immer sein Feind bleiben würde, besser, als sich zu ignorieren war es allemal.
„Wer bin ich denn, dass ich gegen meine Gewohnheiten handele? Außerdem kann ich nicht anders, wenn ich dich sehe, habe ich das Bedürfnis, dir dein Leben zur Hölle zu machen", schnarrte Draco.
Potter schüttelte nur den Kopf. Sie waren bei der Treppe angekommen und gingen hinauf. Oben hielt Draco Potter fest – prinzipiell nutzte er jede Möglichkeit, ihn zu berühren – sah ihm einen Moment lang in die Augen und verschwand dann vor ihm durch die Tür, sie ihm vor der Nase zuschlagend. Das war so ein kleines Freitagnachmittag- Ritual geworden. Schon komisch, dass Potter sich nie beeilte, um mit seinem Freund Weasley zum Essen gehen zu können. Man konnte direkt meinen, dass ihm ihr kleiner Schlagabtausch gefiel.
Aber Draco wusste es besser. Und so rümpfte er nur die Nase, als er sich neben Goyle niederließ, sah Potter hereinkommen und lachte ihn aus. Crabbe und Goyle stimmten mit ein, obwohl sie keine Ahnung hatten, worüber er lachte. Und zwar jeden Freitag, ausnahmslos. Eigentlich stimmten sie immer mit ein, wenn Draco lachte, egal, worüber.
Er verstummte, sie verstummten und aßen weiter. Dracos Blick wich noch manchmal zu Potter, er liebte diese Freitage, dann hatte er immer das Gefühl, sie wären fast so etwas wie Freunde. Erst recht, wenn Potter seinen Blick erwiderte.
