Hallo meine Lieben!
Nein, ich bin nicht tot, nicht ausgewandert oder sonst etwas. Und wie versprochen wird diese Geschichte zu ende gebracht. Hier habe ich das letzte Kapitel für euch. Es ist das bislang längste was ich geschrieben habe. Satte 18 Seiten und ich hoffe dass es noch ein par Leser gibt die mir vielleicht noch einen kleinen review zum Abschluss hinterlassen. Es geht mir im Augenblick nicht so gut, da der stress mit den Prüfungen mir ein wenig über den Kopf wächst. Ich hoffe ihr nehmt es mir also nicht übel, wenn ich diesmal nicht so genau auf die reviews eingehe. Ich habe allerdings vor das nachzuholen. Nur würde ich das in diesem Kapitel noch erzwingen, dann bekämt ihr dieses Kapitel wohl erst im Frühling oder so. Und das will ich ja auch nicht. Schließlich musstet ihr ja bereits lange genug warten.
Ich danke allen die meine Geschichte lesen und ganz besonders denen die mir immer so lieb reviewen. Es ist immer wieder Balsam für die Seele.
Leah-07, Amunet, teddy172, Avallyn Black, blub, gugie28 (so bald ich zeit habe und es mir wieder besser geht, werde ich wieder regelmäßig bei dir vorbeischauen –knuddel-), Kati, Mira, schwarzewitwe, Leilia, CitySweeper, Kael-san.
Ich danke euch sehr!
Kapitel 20: Meet the Parents
Gedankenverloren saß ich am See in den wunderschönen Ländereien von Hogwarts und starrte gedankenverloren auf die kleinen Wellen, die immer wieder sanft auf das Ufer trafen. Ich dachte darüber nach was alles passiert war und konnte es immer noch nicht recht glauben. Das ganze erschien mir wie ein Traum, ein Traum der so wunderschön war, das ich Angst hatte ich könnte jeden Augenblick erwachen.
Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben Sex.
Und ganz im Kontrast zu dem was mir viele andere erzählt haben, von wegen das erste mal wäre meist eine Katastrophe, so muss ich ehrlich sagen, war meine erste Erfahrung so himmlisch, das mir beim bloßen Gedanken daran meine Augen glasig werden. Aber wie sollte es auch anders sein, schließlich war mein Partner der Mensch den ich liebte. Harry Potter. Die ganze Welt, meine Welt, wurde von ihm aus den Angeln gehoben und in einer Art verändert die so allumfassend ist, das ich kaum dazu in der Lage bin, die Gesamtheit seines Werkes zu begreifen. Es verwirrt und verunsichert mich, wie es mich im gleichen Moment glücklich und zufrieden macht. Das ganze erscheint mir einfach lächerlich und gleichzeitig lächerlich einfach. Als ob es im Endeffekt nicht anders gekommen ist, als es von Anfang an bestimmt gewesen war. Und vielleicht, aber nur vielleicht, war es das tatsächlich. Vielleicht konnte das mit Harry und mir wahrhaftig gut gehen. Vielleicht könnten wir glücklich werden. Vielleicht……….
Bei dem Gedanken musste ich unweigerlich lächeln. Früher habe ich Harry gehasst oder glaubte zumindest es zu tun. Doch nüchtern gesehen war ich wohl weit davon entfernt Hass für ihn oder gar irgendjemand anders zu empfinden. Ich war wohl einfach nur wütend auf ihn. Wütend weil er meine Freundschaft ausgeschlagen hatte, wütend weil er im Quidditch besser war als ich, wütend weil man ihn immer als Held behandelte, wütend weil mein Vater es so von mir verlangte. Ich sah ihn als Rivalen an und verachtete ihn wegen all dem was ich glaubte über ihn zu wissen, doch jetzt sitze ich hier und liebe ihn, wegen nichts geringerem als all dem was er wirklich ist.
Das Leben kann schon seltsame Wege einschlagen.
Doch so viel Glück macht mir beinahe schon Angst und die Verlockung ist groß an dieser Stelle zum Pessimist zu werden, schließlich kann auf so viel Glück unmöglich noch mehr Glück folgen. Es muss regelrecht noch etwas passieren, was diesem Märchen den Glanz nimmt und mich wieder auf dem Boden zurückholt.
Bei all diesen Wirrungen meines Geistes, war ich der Welt um mich herum so weit entrückt, das ich Harry erst bemerkte als er mich ansprach.
„Alles in Ordnung Draco?", seine Stimme klang besorgt. „Was machst du hier draußen?", ging ich seiner Frage bewusst aus dem Weg, was ihm, wie es mir schien, auch nicht verborgen blieb, dennoch sprach er es nicht direkt an. „Nicht erfreut mich zu sehen?", scherzte er stattdessen. „Nein", erwiderte ich aalglatt und wandte meinen Blick wieder dem See zu. „Reizend", war Harrys Kommentar. Im Grunde war ich natürlich froh ihn zusehen und er ließ es sich zu meinem Wohlgefallen, trotz meiner Antwort, nicht nehmen sich hinter mich zu setzen, um dann von hinten seine Arme um mich zu legen. Glücklich schloss ich die Augen und lehnte mich an seine Brust.
„Warum sitzt du hier in dieser eisigen Kälte?", flüsterte er mir fragend ins Ohr. „Warum nicht?", antwortete ich ihm normal. „Ich will nicht das du krank wirst Schatz", seine Stimme gewann wieder an Kraft, dafür verlor meine einige an Sicherheit, als ich ein fast stummes „Ich weiß" zurück flüsterte. „Ich habe nur nachgedacht", fügte ich dann wieder mit fester Stimme hinzu. „Über was?", fragte mein Freund und küsste liebevoll meine Haare. „Dies und Jenes", sagte ich mit einer Wegwerfbewegung, welche die Nichtigkeit der Sache unterstreiche sollte. Doch auch wenn ich nicht dazu in der Lage war Harrys Blick zu sehen, so konnte ich ihn doch deutlich spüren und ebenso die Ungläubigkeit die darin lag.
„Sag mir was dich bedrückt", verlangte Harry sanft und seine Hand strich dabei beruhigend über meine Brust. „Es ist wirklich nichts", beharrte ich. „Bereust du es mit mir geschlafen zu haben? Hat es dir nicht gefallen? Habe ich dir wehgetan? War ich nicht zärtlich genug?", fragte Harry ernst und schloss mich für einen kurzen Augenblick noch fester in die Arme. Mir waren seine dämlichen Fragen so peinlich, dass ich am liebsten an Ort uns Stell im Erdboden versunken wäre. Ich bereute es gewiss nicht, denn es war einfach wunderschön gewesen, dennoch fiel es mir immer noch schwer so offen über Dinge dieser Art zu sprechen.
„Nein", murrte ich also mehr zu mir selbst als zu Harry. „Nein was?", hakte Harry nach und wollte mich zu sich herum drehen, doch ich ließ es nicht zu und stand stattdessen einfach auf. „Ich bereue nichts, ok? Und du hast mir auch nicht wehgetan! Und jetzt lass mich zufrieden! Diese ganzen Fragen hast du mir bereits gestern gestellt, nachdem wir miteinander…...du weißt schon. Es ist mir peinlich", fauchte ich ihn recht ungehalten an. „Meine Sorge um dich und meine Komplimente sind dir peinlich?", antwortete Harry und trotz jeder Erwartung klang seine Stimme immer noch so einfühlsam und liebevoll wie sie es immer tat. Meist bin ich auch froh darüber, dass er sich mein Gezicke gefallen lässt, aber andererseits macht es mich auch wahnsinnig, dass er nie wirklich wütend zu werden scheint. Zumindest nicht wenn es um mich geht.
„Verdammt, wirst du denn nie wütend?", erwiderte ich patzig und wäre um ein Haar vor Schreck umgefallen, als Harry auf einmal direkt vor mir stand. Seine Augen blitzten gefährlich auf mich hinab und seine rechte Hand fuhr in Sekundenschnelle in meinen Nacken und zog mich noch näher zu sich. „Draco, du kannst mir glauben wenn ich dir sage, dass du mich noch nie WIRKLICH wütend erlebt hast und auch gut daran tätest es dabei zu belassen", seine Stimme war bei diesen geflüsterten Worten dunkel und rau. Mir lief ein kalter Schauer den Rücken hinab und eine Mischung aus Angst und Erregung durchströmte meinen Körper.
„Aber selbst wenn du es dennoch versuchen würdest, du wärst von vornherein zum scheitern verurteilt", Harrys Gesichtszüge wurden wieder weich und ein liebevolles Lächeln stahl sich in seine Züge. „Warum?", wollte ich wissen und ärgerte mich ein wenig darüber, dass ich dabei so atemlos klang. „Weil ich dir so hoffnungslos verfallen bin, dass ich bei dem Bemühen dich ständig auf Händen zu tragen, wohl kaum noch Zeit haben werde, um auch noch richtig wütend auf dich zu sein", und mit diesen Worten küsste er mich. Ich war so gerührt dass ich mich ohne zu murren in den Kuss ergab und mich seufzend in seine Arme schmiegte.
„Hey ihr Turteltauben", schrie dann plötzlich eine weibliche Stimme hinter uns und machte den wundervollen Moment zunichte. Ich erschrak und wollte mich ganz instinktiv von Harry losmachen, doch dieser bemerkte mein Vorhaben ehe ich zu einer richtigen Handlung kam und drückte mich bestimmt und keinen Widerspruch duldend an sich. Es war mir unangenehm, doch war ich Harry insgeheim auch dankbar dafür dass er mich nicht los ließ.
Die Stimme gehörte wie wohl nicht schwer zu erraten ist, Granger, welche zu meinem Missfallen auch noch das Wiesel im Schlepptau hatte. „Hermine, Ron", begrüßte Harry seine Freunde und lächelte ihnen entgegen. Ich tat erstmal gar nichts. „Hallo Harry, hey Draco", begrüßte Granger uns und ich konnte es mir nicht verkneifen leicht mein Gesicht zu verziehen, als mein Vornahme über ihre Lippen kam. Und auch ihr selbst schien nicht ganz wohl dabei zu sein, denn sie wirkte auf mich ein wenig befangen. Das Wiesel jedoch beachtete mich gar nicht erst und begrüßte nur Harry.
„Hi Kumpel, spielen wir nachher eine Runde Quidditch?", wollte der elende Rotschopf wissen. „Ja gern warum nicht. Hast du auch Lust Draco?", Harrys Stimme riss mich aus meinen Mordfantasien über das Wiesel. Ich überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf. Das letzte was ich wollte war mehr Zeit mit dem Wiesel zu verbringen als unbedingt notwendig. „Schade, aber wie du willst", meinte Harry und küsste mich auf die Wange. Granger lächelte verlegen und Weasley verzog angewidert das Gesicht.
„Draco?", versuchte sich Granger nun seltsamerweise bei mir bemerkbar zu machen. Ich quittierte das ganze nur mit einem recht desinteressierte „Hmm". „Hättest du vielleicht Lust mir in der Bibliothek ein wenig Gesellschaft zu leisten? Nur wenn du willst natürlich, wenn nicht ist es auch ok. Du musst nicht! Es war nur eine Frage. Also, ja ehm…. Es würde mich freuen", stammelte sie ein wenig unsicher. Eigentlich wollte ich ja nein sagen, schon aus reiner Gewohnheit heraus, entschied mich dann aber bei einem Blick auf das Wiesel, welches Granger im Augenblick ziemlich erschrocken ansah, doch anders.
„Klar. Warum nicht", meinte ich locker und löste mich von Harry. Ich schritt entschloss auf Granger zu und dann knapp an ihr vorbei. Im ersten Moment war es unübersehbar, wie sehr meine zustimmende Antwort sie überrascht hatte und auch das Wiesel schien mir mehr als nur verblüfft. „Wo bleibst du?", meinte ich ungeduldig. „Ich komme schon!", rief sie gleich aus und eilte mir hinter her. „He kriege ich keinen Abschiedskuss mehr?", rief Harry mir empört hinter her. „Du wirst es überleben", erwiderte ich ungerührt und setzte meinen Weg, mit Granger im Schlepptau, fort.
„Sei dir dessen mal nicht so sicher!", rief mir Harry nochmals nach, bevor ich und meine Begleitung endgültig außer Hörweite verschwanden. Ich lächelte nur.
Granger und ich sollten die Bibliothek jedoch nie erreichen. Wir hatten das Schlosstor kaum durchschritten, da wurde ich auch schon recht grob am Kragen gepackt. „Verdammt Draco, wo hast du nur gesteckt? Ich suche dich schon überall", keuchte Blaise vollkommen außer Atem und machte einen etwas gehetzten Eindruck. „Wo liegt denn das Problem?", murrte ich und machte mich aus seinem Klammergriff los. „Deine Eltern sind hier! Sie sind gerade bei Dumbledore, zusammen mit Professor Snape. Du und Potter sollen sofort dort hin", rasselte Blaise ohne Luft zuholen. Bei der Neuigkeit zog ich scharf die Luft ein. Ich wusste das meine Eltern es sicher bald erfahren würden, dennoch hatte ich gehofft das es vielleicht doch ein klein wenig länger dauern würde. Und die Tatsache dass sie auch gleich angerückt waren um mit mir zu sprechen, bedeutete definitiv nichts Gutes. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ein Zittern durchlief meinen Körper.
„Ich geh und hole Harry", sagte Granger und rannte los, ehe ich auch nur die Möglichkeit gehabt hätte sie aufzuhalten.
„Draco? Geht es dir gut?", fragte mich Blaise und ich konnte hören das seine Atmung sich langsam wieder normalisierte. Ging es mir gut? Ich weiß nicht recht. Nachdem ich nun wusste dass die Auseinandersetzung mit meinen Eltern direkt und unumgänglich vor mir lag, bekam ich regelrechte Panik. Ich fühlte wie mir der kalte Schweiß auf der Stirn stand und mein Herz unaufhörlich und beinahe schmerzhaft gegen meine Brust schlug. Meine Hände waren noch immer zu Fäusten verkrampft und mir wurde unnatürlich heiß.
„Lass uns auf Harry warten, ja?", schlug Blaise vor, doch ich schüttelte entschieden den Kopf. Es nutzte ohnehin alles nichts, also atmete ich ein paar Mal tief durch, um mich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ich drängte meine Ängste beinahe gewaltsam in eine Ecke meiner Seele und sorgte dafür, dass auch der Rest meiner äußerlichen Fassade von lästigen Gefühlregungen verschont bleiben würde. Mit so kühl gehaltener Ausstrahlung wie möglich, machte ich mich dann auf den Weg zu Dumbledores Büro.
„Hältst du das für klug?", fragte mich Blaise, der neben mir her ging. „Was meinst du?", fragte ich zurück und versuchte dabei so erhaben und kühl zu klingen wie ich es in diesem Moment vermochte. „Erstens Mal ohne Harry dort aufzutauchen und dann auch noch mit so einer Showeinlage", meinte Blaise überaus kritisch. „Danke Blaise, aber ich bin durchaus dazu in der Lage auch ohne Harry zu überleben, schließlich habe ich das die ganzen letzten Jahre auch gemacht. Und was die Showeinlage, wie du es nennst, betrifft, hat sie dich bislang doch auch nicht gestört! Ist ja nicht so als ob ich sie heute zum ersten Mal zu Tage trage, also lass mich gefälligst zufrieden und kümmere dich um deinen eigenen Scheiß!", zum ende habe ich schon geschrieen und am liebsten hätte ich ihm auch gleich noch eine geknallt. Blaise sah mich im ersten Moment total erschrocken an, doch im Augenblick hätte es bei weitem mehr gebraucht um bei mir so etwas wie ein schlechtes Gewissen zu wecken.
„Draco, ich weiß dass das nicht leicht für dich ist. Und es tut mir leid wenn ich dich verärgert habe", seine Stimme klang doch tatsächlich entschuldigend. Ist das zu fassen? Ich meine ich bin derjenige der schreit und der gemein ist, aber entschuldigen tut sich Blaise! Das regt mich fast noch mehr auf, als das was Zabini vorher gesagt hatte. Warum wird keiner dieser Idioten wütend auf mich! Langsam aber sicher fängt das Wiesel an mir doch noch sympathisch zu werden.
Ich erwiderte nichts auf Blaise letzte Worte sondern stapfte nur wütend weiter.
„Draco", begann Blaise, doch ich fuhr ihm barsch über den Mund. „Verdammt Zabini halt endlich dein blödes Maul!", zischte ich ihn an und lief stur weiter. „Leck mich doch Malfoy", knurrte er zurück und ich wäre um ein Haar stehen geblieben. War das gerade Wut was mir Blaise da entgegen brachte? Es war also doch noch nicht alles verloren, ich musste ihn nur gezielter reizen. Ein Lächeln schlich sich daraufhin in meine Züge.
„Was ist so witzig?", fragte mich Blaise und klang immer noch ziemlich angepisst. „Nichts Blaise, nichts", meinte ich und lächelte ihn entschuldigend an. Er zuckte nur mit den Schultern und schien mir schon wieder vergeben zu haben, aber das war mir jetzt gleich. Meine Gedanken kreisten wieder um meinen Vater und bei ihm würde es mich nun ganz und gar nicht stören, wenn er nicht wütend auf mich werden könnte. Doch diese Hoffnung starb, trotz eines beliebten Sprichwortes, gleich als erstes.
Wir waren nun nur noch wenige Meter entfernt und ich hatte das Gefühl umso langsamer ich wurde umso schneller verstrich auch diese letzte Distanz zwischen mir und dem kommenden Desaster.
Und dann stand ich da. Vor dem Wasserspeier und wartete. Blaise sah mich fragen an und ich hob nur hilflos die Schultern, doch genau in diesem Moment wurde die Tür geöffnet und Professor McGonagal winkte uns herein. „Professor, was machen sie denn hier?", fragte ich überrascht. „Ich bin nun mal die Hauslehrerin von Gryffindor und Mr. Potter ist schließlich in die Angelegenheit hier verstrickt", ihr Stimme klang beherrscht und in ihrem Blick konnte ich schon fast Mitleid sehen, wenn ich es gewollt hätte. Aber ich wollte nicht!
Blaise blieb unten stehen und ich folgte meiner Professorin die Treppen hinauf.
Oben angekommen ließ sie mir nicht einmal eine Verschnaufpause, sondern riss gleich erbarmungslos die Tür auf und schob mich in den Raum.
Das erste was ich sah war Dumbledore, wie er hinter seinem riesigen Schreibtisch saß und mir freundlich entgegen blickte. Ich nickte ihm zu und ließ meinen Blick weiter wandern, doch viel weiter kam ich nicht. Am anderen Ende des Raumes saß mein Vater, stolz wie nur ein Malfoy es sein konnte, in einem prunkvollen Sessel. Als er mich jedoch sah, sprang er augenblicklich auf und schoss auf mich zu. Ich hatte nicht einmal die Gelegenheit zu reagieren, da packte er mich auch schon am Kragen und hob mich fast vom Boden. Ich keuchte erschrocken und sah ihm in die Augen. Dort loderte ein eindeutiges Feuer der Wut, so stark, das ich Angst hatte es würde mich verbrennen.
„Was um Himmels willen hast du getan!", schrie er mich an und schüttelte mich dabei. „Nichts", würgte ich hervor und wünschte im nächsten Moment ich hätte den Mund gehalten. „Nichts? Mit einem Jungen, einem Gryffindor, einem POTTER herum zu machen, nennst du also nichts! Du bist mein Sohn und hast dich mit solchem Gesindel nicht abzugeben!", seine Stimme überschlug sich fast. Er nahm eine Hand von meinem Kragen und holte aus. Erschrocken Kniff ich die Augen zusammen. Doch der Schlag blieb aus, stattdessen löste sich auch noch die zweite Hand von meinem Kragen. Vorsichtig lugte ich wieder unter meinen Augenlidern hervor. Ich konnte nun auch meine Mutter im Raum ausmachen. Sie stand links hinter meinem Vater und hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt.
Ich wollte etwas zu ihr sagen, doch mein Vater kam mir zuvor.
„Du wirst mit diesem Potter nie wieder auch nur ein einziges Wort wechseln, du wirst ihn nicht ansehen, ihn nicht anfassen, ja nicht einmal an ihn denken. Haben wir uns da verstanden?", Vaters Stimme klang nun sehr leise aber schneidend und so scharf, das es mir lieber gewesen er hätte mich weiterhin angeschrieen. „Aber….", wollte ich ansetzen, doch er fuhr mir wütend über den Mund. „Wage es nicht mir zu widersprechen! Du bist immer noch mein Kind und du hast zu tun was ich dir sage!", er schrie nun wieder völlig außer sich und mir viel es immer schwerer meine Tränen zurück zu halten. Verdammt früher fiel mir das alles viel leichter. Andererseits war Vater auch noch nie so wütend auf mich. Er hatte bislang auch nicht wirklich einen Grund dazu.
„Mr. Malfoy beruhigen sie sich doch erst einmal. Harry wird sicher auch gleich da sein und dann können wir die Angelegenheit in Ruhe besprechen", mischte sich nun Dumbledore in die Szenerie vor seinem Schreibtisch ein. „Ich will und werde mich nicht beruhigen! Und Potter wird meinem Kind nie wieder zu nahe kommen! Wer weiß was dieser elende Bastard mit Draco gemacht hat! Wenn er ihn angefasst hat, dann schwöre ich bring ich ihn um!", ich hatte meinen Vater noch nie so wütend gesehen und auch noch nie so unbeherrscht. Nachdem er geendet hatte, dachte ich mir nur „Na toll". Dumbledore schien jedoch nun auch etwas Feuer gefangen zu haben, hielt sich dabei aber weitaus besser unter Kontrolle. „Mr. Malfoy ich bitte sie nun ein letztes Mal sich zu beruhigen. Niemand wird hier in meinem Büro, noch sonst irgendwo umgebracht werden. Wir werden das ganze in einem zivilisierten Gespräch klären."
Mein Vater wollte schon wieder schreien, dass konnte ich ihm deutlich im Gesicht ansehen, doch diesmal war es meine Mutter die ihm zuvor kam. „Ich denke das lässt sich arrangieren", ihre Stimme klang kühl und würdevoll, so wie sie es immer tat, wenn sie in der Öffentlichkeit war. Sie warf mir danach noch einen kurzen aber liebevollen Blick zu ehe sie sich wieder meinem Vater zuwandte. Er hatte nur missbilligend geschnauft und verbissen die Arme vor der Brust verschränkt.
Ich kam mir ziemlich verloren in dem Raum vor und hätte um ein Haar vor Schreck aufgeschrieen, als sich wie aus dem nichts plötzlich eine Hand auf meine Schulter legte. Es war Onkel Severus. Ich hatte ihn bislang noch gar nicht bemerkt, aber er war ja schon immer ein Meister, wenn es darum ging in den Schatten zu versinken. Ich blickte zu ihm hoch und er lächelte mir nur aufmuntert zu.
Leider ohne nennenswerten Erfolg. Ich fühlte mich im Augenblick einfach Miserabel und das würde sich wahrscheinlich auch nicht so schnell ändern. Dennoch war ich froh das Severus ebenfalls anwesend war, schließlich konnte er mich durch Lupin noch am ehesten verstehen.
Bereits nach kaum 2 Minuten klopfte es auch schon an der Tür. „Herein", sprach Dumbledore und die Tür öffnete sich. Unwillkürlich fing ich an zu zittern und schickte im Geiste an die tausend Stossgebete zum Himmel, als ich sah wie Harry eintrat. Sein Blick strahlte Entschlossenheit aus und in Kombination mit seinen Quidditchklamotten, welche er immer noch trug, verlieh ihm das ein recht verwegenes Aussehen. Er nickte Dumbledore, McGonagal und auch meinem Onkel freundlich zu und blieb dann im Raum stehen. „Guten Tag Mr. und Mrs. Malfoy", sagte Harry zu meinen Eltern und neigte leicht seinen Oberkörper. Meine Mutter nickte ihm zu, mein Vater jedoch zog es vor ihn lediglich mit Blicken zu erdolchen. Harry schien sich daran allerdings nicht sonderlich zu stören.
„Hallo Draco", sagte Harry nun an mich gewannt und trat mit einem Lächeln auf mich zu. Doch als er mich berühren wollte, wurde ich barsch zur Seite gerissen. Mein Vater hatte mich in einer beinahe unheimlich flinken Bewegung aus Severus Armen gerissen und zerquetschte mich nun fast in seinen. „Fass mein Kind nicht an, Potter", er spie den Namen meines Freundes mit der gleichen Verachtung aus, wie ich es selbst vor nicht allzu langer zeit getan habe. Ich wollte etwas sagen, doch Vater drückte mich so sehr an seine Brust das ich nur ein „Hmmpf" zustande brachte. „Ich liebe Draco und ich werde ihn gewiss nicht aufgeben", erwiderte Harry ruhig. „Ich habe Mittel und Wege sie von meinem Sohn fernzuhalten, Potter", zischte mein Vater. „Ich würde gerne mit ihnen auskommen, werde aber auch nicht davor zurückschrecken um Draco zu kämpfen, sollten sie es darauf anlegen", auch Harrys Stimme nahm nun etwas an Schärfe zu.
„Niemand wird hier kämpfen!", mischte sich nun McGonagal ein. „Ich denke auch dass das nicht nötig sein wird", sagte meine Mutter ruhig. „Aber Narzissa!", murrte mein Vater. „Beruhige dich endlich wieder Lucius. Und im Übrigen ist auch ein Malfoy nicht unsterblich und braucht gelegentlich mal die Möglichkeit Luft zu holen", meinte sie ruhig und wies dabei auf mich, wofür ich ihr auch unendlich dankbar war. Mein Vater indes lockerte Augenblicklich seine erstickende Umarmung, ließ mich aber dennoch nicht los. Irgendwie fühlte ich mich komisch. Und Vater benahm sich seltsam.
„Nun ich denke wir sollten den Jugendlichen und damit meine ich besonders Draco, denn Mr. Potter hat seinen Standpunkt ja bereits klar gemacht, zu Wort kommen lassen", meldete sich Onkel Severus zu Wort. Ich löste mich langsam aus dem Klammergriff meines Vaters und war leicht überrascht dass er mich so ohne weiteres gewähren ließ. Ich war nun nicht minder nervös als am Anfang, aber weiter hinausschieben wollte ich es auch nicht mehr.
„Also Vater, Mutter. Ich bin mit Harry Potter zusammen und gedenke es auch dabei zu belassen. Ich erbitte dabei euer Verständnis und hoffe das ihr es mir auch gewehrt. Ich bin mir der Tatsache durchaus bewusst, dass eure Erwartungen in eine vollkommen andere Richtung gingen und ich euch sicher enttäuscht habe, dennoch kann und will ich es auch nicht ändern", sagte ich ruhig und fixierte dabei einen Punkt hinter meinen Eltern. Ich versuchte auch weiterhin ruhig zu bleiben, auch wenn ich innerlich vor lauter Anspannung fast zu Grunde ging. Ich hatte mir die Worte lange und sorgsam zu recht gelegt.
„Du hast recht, wenn du sagst das unsere Erwartungen in eine andere Richtung gingen, dennoch Draco, könnten wir niemals enttäuscht von dir sein", meinte meine Mutter und lächelte mich liebevoll an. Vater jedoch sah immer noch so aus, als würde er am liebsten Amok laufen. Ich erwiderte ihr Lächeln freudig. Zumindest eine Hürde hatte ich erfolgreich genommen.
„Und ihnen Mr. Potter möchte ich raten gut zu meinem Sohn zu sein", wandte sie sich ernst an Harry. Dieser nickte nur freudig und wollte auf mich zu gehen. „Nicht so schnell! Werde ich hier denn gar nicht mehr gefragt! Mein Sohn wird nicht mit diesem Gryffindor zusammen sein!", erhob mein Vater wieder seine Stimme. „Lucius jetzt reiß dich doch zusammen. Willst du denn nicht das dein Sohn glücklich wird?", meinte meine Mutter vorwurfsvoll. „Selbstverständlich will ich das! Aber muss es denn unbedingt so sein!", sagte Vater oder sollte ich eher sagen quengelte er? Ich war schockiert.
„Er wird langsam erwachsen", antwortete meine Mutter. „Mein Baby ist noch lange nicht erwachsen!", murrte mein Vater und ich lief an wie eine Tomate. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass mein Vater mich doch tatsächlich als sein Baby bezeichnet hatte! Ich dachte ich müsste vor Scham im Erdboden versinken. Ein Blick auf Harry zeigte mir, dass er sich nun köstlich amüsierte und auch Onkel Severus ließ es sich nicht nehmen mir frech ins Gesicht zu grinsen. Beides Idioten!
„Nun Schatz, hast du deinem Sohn nicht noch etwas zu sagen?", Mutter wirkte dabei so spielerisch streng, dass es mir schwer viel nicht zu grinsen. Ich fühlte mich nun viel besser. „Na schön Draco, ich gebe meine Zustimmung", presste er mühevoll hervor. Ich war so glücklich darüber, dass ich einfach nicht mehr an mich halten konnte und ihm voller Freude um den Hals fiel. Er schien etwas überrascht zu sein, hielt mich aber ebenfalls fest. „Aber sie werden meinen Sohn nicht ohne meine Erlaubnis anfassen!", verkündete Vater an Harry gewandt. „Gut ich werde sie dann jedes Mal davor kontaktieren, Sir", grinste Harry. „Mir wäre es lieber sie würden es ganz unterlassen", murmelte mein Vater in meine Haare. Ich wusste nicht ob die anderen ihn gehört hatten, aber ich spürte schon wieder wie sich eine leichte röte in meine Wangen schlich. Vater war also nicht wirklich wütend darüber das es Potter war, auch wenn er sicherlich nicht darüber erfreut ist, sondern weil es überhaupt jemand gab. Ich liebte meinen Vater und ich hatte auch noch nie Zweifel an seiner Liebe zu mir, aber mit solchen Anwandlungen seinerseits, hätte ich dennoch nie gerechnet. Severus hatte also wirklich Recht.
Apropos Severus.
„Lucius mein Freund", räusperte sich mein Onkel. Mein Vater ließ mich daraufhin los und schaute ihn fragend an. Severus reichte ihm einen kleinen dunkelgrünen Umschlag, welcher kleine kunstvolle Goldverzierungen aufwies. Ein noch größeres Fragezeichen erschien über dem Kopf meines Vaters, als er das ihm gereichte entgegen nahm. „Was ist das?", fragte mein Vater und betrachtete Misstrauisch den Umschlag, als ob es sich dabei um einen getarnten Heuler handeln würde. „Eine Einladung", erwiderte Severus. „Zu was?", fragte Vater neugierig. „Oh habe ich das denn nicht erwähnt? Ich heirate Remus Lupin", meinte Severus leicht hin, als ob er gerade über nichts weiteres als das Wetter sprach. Wodurch ein regelrechter Blitz einschlug. Vater kam kurz ins wanken und Mutter und ich mussten ihn stützen. Eigentlich eher ich, denn auch Mutter schien nicht mit Severus Nachricht gerechnet zu haben. Die Art und Weise wie er es vorgetragen hatte war ja auch unsensibel.
Aber was soll ich sagen, Severus hatte schon immer ein Talent für solche Angelegenheiten. So unglaublich subtil er in fast jedem Beriech seines Lebens auch ist, sobald es um Familie oder wirklich Freunde geht, nimmt er selten ein Blatt vor den Mund und hat auch so seine Ganz eigenen Methoden, in regelmäßigen Abstand immer wieder mal eine Bombe platzen zu lassen. Auch wenn ich der Überzeugung bin das er hiermit alles bislang da gewesene in den Schatten stellt. „Geht es dir gut Lucius? Du siehst ein wenig blass aus. Narzissa bekommt dein Mann auch immer genug zu essen?", Severus gekünstelt sorgvolle Stimme würde die Situation sicher auch nicht zum besseren bringen. Mom sagte nichts darauf, sondern warf meinem Onkel nur einen Blick zu der eindeutig sagte „Spinnst du?".
„Bist du noch zu retten?", schall dann auch gleich die Stimme meines Vaters durch denn Raum. „Danke ich fühle mich bestens", antwortete Onkelchen grinste dabei ein nahtlos perfektes Slytheringrinsen. „Das kannst du doch nicht machen!", Vater schien nun wirklich am Ende mit seinen Nerven zu sein. „Warum nicht? Soweit ich mich entsinne bin ich nicht dein Baby. Aber selbstverständlich kann auch Remus dich immer informieren bevor er mich anfasst", meinte Severus und schien sich schwer zu tun das Lachen zurück zu halten. Harry war was das anging nicht ganz so beherrscht wie sein Lehrer. Doch mit einem gezielten schlag in die Rippen verstummte er. Ich bekam zwar einen bösen Blick von ihm, aber das war mir gleich. Vater hatte es gegen jede Erwartung akzeptiert das ich mit Harry zusammen war und da wollte ich nicht riskieren das er es sich anders überlegt, weil Potter so dumm ist und ihn auslacht
Dad schien jedoch nichts von dem ganzen mitbekommen zuhaben, denn er war voll und ganz damit beschäftigt Severus anzufunkeln. Nach den letzten Worten meines Onkels zierte nun auch ein deutliches rosa die Wangen meines Vaters. Was ich dann doch auch recht witzig fand. Ich hatte noch nie erlebt dass mein Dad rot wurde.
„Das ist wundervoll Severus ich gratuliere dir herzlich", trat nun Dumbledore wieder ins Geschehen ein, ehe meinem Vater erneut der Kragen platzen konnte.
„Mr. und Mrs. Malfoy, ich möchte mich bei ihnen bedanken, dass sie mir eine Chance geben", meldete sich Harry nochmals zu Wort und trat nun endlich neben mich, um meine Hand in seine zu nehmen. Ich konnte nur scheu lächeln.
„Willkommen in der Familie und du kannst mich von nun an gerne Narzissa nennen", sagte meine Mutter und lächelte. „Vielen dank Narzissa", Harry erwiderte das freundliche Lächeln meiner Mutter und sah danach meinen Vater an. „Denk nicht einmal im Traum daran mich Lucius zu nennen, Potter", murrte dieser nur, streckte ihm aber dennoch die Hand entgegen. „Ich werde mich hüten, Sir", sagte Harry und nahm die ihm dargebotene Hand. „Na wenigstens hat er einen ordentlichen Händedruck. Ach ja Draco?", wandte sich mein Vater mir zu. „Ja Dad?", sagte ich und sah ihn fragend an. Anstatt mir allerdings einfach zu antworten, beugte er sich zu mir herunter. „Tu mir den gefallen und warte mit dem Sex bis zur Hochzeit", flüsterte er mir ins Ohr. „Dad!", empörte ich mich. Himmel war das peinlich. „Tust du es?", fragte er nachdrücklich. „Ich würde ja, aber ich kann nicht", flüsterte ich zurück. „Warum, so gut sieht er ja auch wieder nicht aus. Ich meine er ist nicht hässlich, aber findest du nicht du übertreibst Draco?", sagte Vater. „Das ist es doch gar nicht! Ich… Ich hab nur schon, verstehst du?", versuchte ich zu erklären ohne dabei weiter ins Detail gehen zu müssen. „Wann? Wie!", rief mein Vater aus und sah abwechselnd zwischen mir und Harry hin und her. Sein Blick? Nicht definierbar.
„Dad bitte! Sei leiser", ersuchte ich ihn fast panisch. Harry grinste nur. Im ersten Moment dachte ich Vater würde wieder ausflippen, doch er schien wohl schon so resigniert, dass er sich, wenn auch nur mit Mühe, damit abzufinden schien. „Dann machen wir aus Severus neustem Schocker, eben eine Doppelhochzeit", meinte mein Vater dann äußerst laut und äußerst entschlossen. Mir entgleisten alle Gesichtszüge, Harry schien undefinierbar überrascht, Mom war definitiv Feuer und Flamme, Dumbledore lächelte, McGonagal war schockiert und Severus schaute grimmig, wohl weil Vater seine Hochzeit, als seinen neusten Schocker bezeichnet hat.
Ich wollte protestieren, ich wollte schreien, doch ich bekam keinen Ton heraus. War Vater denn jetzt vollkommen verrückt geworden? Zuerst wollte er über Leichen gehen, sollte mir jemand zu nahe kommen und jetzt will er mich gleich verheiraten! Ich bin im Irrenhaus gelandet!
„Potter, auf die Knie. Sie werden jetzt um die Hand meines Sohnes anhalten", befahl mein Vater. „Sie meinen jetzt?", fragte Harry etwas hilflos. „Jetzt oder nie", erwiderte Vater ungeduldig.
„Werde ich denn hier gar nicht mehr gefragt?", schrie ich, endlich wieder Herr meiner Stimme, dazwischen. „Ich dachte du willst Potter?", fragte mich Vater verständnislos. „Ja schon, aber….ich…..er….du hast ihn ja noch nicht einmal gefragt ob er mich überhaupt heiraten will", stammelte ich ein wenig hilflos. Wollte ich? Hilfe!
Alle Blicke richteten sich nun automatisch auf Harry und irgendwie tat er mir leid. Auch ich sah ihn an und wusste nicht recht was ich denken sollte. Harry hatte derweil nur Augen für mich, was mir nicht verborgen blieb und mich gleich noch einen Hauch nervöser machte.
„Draco, ich liebe dich und ich weiß das ich denn Rest meines Lebens mit dir verbringen will. Aber ich weiß auch dass es für dich noch recht neu ist, das mit uns meine ich. Und ich will nicht dass du etwas tust, das du dann später bereust", erklärte Harry und lächelte etwas verlegen. Sobald er geendet hatte sausten alle Blicke auf mich.
„Ich würde es nicht bereuen. Aber ich will nicht das du es nur tust, damit meine Familie zufrieden ist", antwortete ich unsicher. „Glaub mir, das wäre einer meiner letzten Gründe", lachte Harry. Vater bedachte ihn dafür mit einem grimmigen Blick. „Ich werde also um deine Hand anhalten, aber nicht jetzt und nicht hier", sagte Harry bestimmt. „Warum denn nicht!", rief Vater frustriert aus. „Wäre doch recht unromantisch, finden sie nicht Mr. Malfoy? Wie haben sie denn ihrer reizenden Frau den Antrag gemacht?", fragte Harry und nahm mich zeitgleich endlich mal in seine Arme.
„Oh das war witzig", lachte meine Mutter. Vater lief derweil rot an und schaute giftig zu seiner Frau. „Ganz und gar nicht Narzissa", grummelte er. „Erzähl", rief ich äußerst interessiert. Ich hörte selten Peinlichkeiten über meinen Vater. „Nein", schrie er hinter her, doch Mom beachtete ihn gar nicht.
„Er hat mir den Antrag auf einem kleinen Familienfest gemacht. Anwesend waren Mitglieder der Familie Black, Malfoy und Snape. Lucius hatte vor es ganz elegant werden zu lassen, was es wohl auch geworden wäre, ohne sein kleines Missgeschick", lachte Mutter. „Jetzt erzähl doch endlich", nörgelte ich. Sie brauchte immer ewig um auf den Punkt zu kommen. „Untersteh dich Narzissa!", knurrte Vater. „Jetzt hab dich doch nicht so Schatz. Also, Lucius stand oben auf der Treppe und klatschte in die Hände, damit er auch ja alle Aufmerksamkeit haben würde. Ich stand in der Zeit unten in der Mitte des Raumes. Die meisten Gäste hatten sich ebenfalls auf die Treppe gestellt.
Er sah einfach wundervoll aus, wie er dort oben stand und erhaben zu mir herunter sah. Sein Blick war unentwegt auf mich gerichtet und ich konnte ihm ansehen wie nervös er doch eigentlich war. Ach, er war ja so süß. (Vater wurde noch röter) Dann fragte er mich ob ich seine Frau werden wolle, während er langsam die Treppe herunter gehen wollte. Wollte, weil er nämlich vor lauter das er gespannt auf meine Antwort wartete, eine Stufe übersah und ehe ich noch etwas sagen oder tun konnte schon die Treppe runter purzelte. Und mit sich riss er, wie eine geölte Bowlingkugel, die halben Gäste. Mein ja ich will, ging dann im Gelächter der noch stehenden Gäste unter", erzählte meine Mutter und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. Auch ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen, so wie auch der Rest der Anwesenden. Am lautesten lachte allerdings Severus, was auch meinem Vater auffiel.
„Du musst hier überhaupt nicht lachen! Schließlich bist du bei dem Versuch der lebenden Lawine zu entkommen, mit dem Arsch direkt im Kaktus gelandet und konntest fast eine Woche nicht mehr richtig sitzen!", blaffte mein Vater meinen Onkel an. Severus verstummte Augenblicklich, wir anderen lachten allerdings nur noch lauter.
Es war einfach herrlich. Ich hatte schon lange nicht mehr so herzhaft und frei gelacht. Und jetzt da Vater das mit Harry akzeptierte, fühlte ich mich so richtig glücklich.
Nachdem wir uns alle wieder etwas gefangen hatten, räusperte Dumbledore sich. „Ich denke dass wir nun alle recht zufrieden sind und ich gratuliere auch euch beiden herzlich, Harry und Draco. Und alle Anwesenden zusammen würde ich heute Abend gerne zum essen einladen", verkündete er feierlich. „Sehr großzügig", meinte Mutter und henkte sich bei meinem Vater ein, der ein klein wenig unwillig aussah, sich aber still verhielt. „Gut dann würde ich sagen, dass sich jeder noch ein wenig frisch machen geht und wir uns dann in einer halben Stunde in meinen privaten Gemächern wieder zusammenfinden. Und du Severus kannst dann auch Remus mitbringen", sagte Dumbledore und schien äußerst vergnügt.
Danach verließen alle Dumbledores Büro.
Ich gab meiner Mutter schnell einen Kuss auf die Wange und winkte meinem Vater, ehe ich und Harry uns schnell auf den Weg in mein Zimmer machten. Schließlich hatten wir nur eine halbe Stunde Zeit um uns frisch zu machen.
„Das ganze verlief doch recht glimpflich", meinte Harry als wir endlich in der vertrauten Umgebung meines Zimmers standen. „Ja schon", erwiderte ich nachdenklich. „Stimmt etwas nicht?", wollte Harry wissen und umarmte mich von hinten. „Nein es ist alles in Ordnung. Ich hatte nur so sehr damit gerechnet das Vater mindestens 10 mal so stark ausflippen würde, das ich es immer noch nicht recht glauben kann, dass er es tatsächlich hin nimmt das ich mit dir zusammen bin", sagte ich und drehte mich in seinen Armen um, damit ich mich noch näher an ihn schmiegen konnte.
„Ich liebe dich", flüsterte er mir ins Ohr. Ich lächelte und stellte mich auf die Zehenspitzen um endlich meine Lippen auf seine zu legen. Er ließ sich auch nicht lange bitte und gab den weg für meine, um einlass bittende Zunge, frei. Ich tauchte in seine Mundhöhle ein und erkundete jeden noch so kleinen Punkt in ihm. Er fühlte sich so warm und zart an und sein einzigartiger Geschmack ließ mich beinahe schnurren vor lauter Wohlgefallen. Als seine Hände jedoch versuchten unter mein Shirt zugelangen schob ich ihn bestimmt von mir. Schmollend ah er mich an. „Sorry, aber wir haben nur eine halbe Stunde Zeit und ich nehme an du willst sicher auch noch in den Gryffindorturm um dich ebenfalls ein wenig herzurichten", erklärte ich bestimmt. „Du bist gemein! Zuerst werde ich so heiß geküsst und dann eiskalt stehen gelassen", murrte er und versuchte mich wieder in seine Arme zu ziehen. Doch ich schlüpfte geschickt hindurch und verschwand eilig im Badezimmer.
„Dein primäres Geschlechtsorgan wird es schon über leben", lachte ich während ich mir ein neues, und diesmal schwarzes Hemd überstreifte.
„Hast du's bald?", rief mir Harry ungeduldig zu. „Hetz mich nicht", knurrte ich zurück, war aber ohnehin schon fertig und trat zu ihm ins Zimmer.
„Seit wann tragen Engel schwarz?", zog er mich auf, erntete aber nur ein genervtes Verdrehen meiner Augen.
Wir machten uns dann schnell auf den Weg in den Gryffindorturm, damit auch Harry endlich aus seiner Quidditschrobe heraus konnte. Im Gemeinschaftsraum trafen wir, zu meinem Leidwesen, dann auf das Wiesel.
„Wie ich sehe hast du das Treffen mit den Eltern überlebt. Und wieder Singel?", meinte das Wiesel und lachte. „Treib es nicht zu weit du elendiger Sozialfall!", fauchte ich ihn an. „Sonst was, Frettchen!", zischte er zurück. „Ich weiß echt nicht was Blaise an dir findet. Normalerweise sind seine Sexspielzeuge viel hübscher", meinte ich abfällig und noch während ich am sprechen war, wusste ich das es übertrieben hatte. Weasleys Augen verengten sich zu schlitzen und ehe ich mich versah sauste auch schon seine linke Faust auf mich zu. Der Schlag an sich blieb aber zum Glück aus. Harry hatte die heranrasende Faust geschickt abgefangen. „Ron bei aller Freundschaft, aber Gnade dir Gott wenn du ihm wehtust", knurrte Harry wütend. „Und was dich angeht Draco, so werde ich dich, trotz aller Liebe, sollte ich so etwas noch mal von dir hören, ohne Gnade und im wahrsten Sinne des Wortes übers Knie legen. Ist das klar?", Harrys Stimme klang dunkel und rau. Ich nickte widerwillig.
„Tut mir den Gefallen und vertragt euch bitte, ja?", meinte Harry dann und seine Stimme klang wieder so freundlich wie sie es immer tat. Diese unglaublich schnellen Wechsel in seinem Gemüt, machten mich ganz wirr im Kopf.
Das Wiesel gab ein nicken als Antwort, was Harry aber zu reichen schien. Ich tat nichts. Was aber nicht heißt dass ich nicht vor hätte mich zu beherrschen. Zumindest solange das Wiesel weiß wo seine Grenzen sind.
„Schön, ich geh mich dann mal schnell umziehen", sagte Harry und verschwand nachdem er mir noch schnell einen Kuss auf die Wange gehaucht hatte.
Und da stand ich also, allein im Gemeinschaftsraum der Gryffindors mit niemand anderem als Ron Weasley, Blaise neuem Lover. Bei dem Gedanken schüttelte es mich wieder.
„Ist dir kalt?", fragte mich eine Stimme. Im ersten Moment war ich regelrecht entsetzt, weil ich dachte die besorgte Frage würde von dem Rotschopf vor mir stammen, doch der sah immer noch grimmig und vor allem stumm zu Boden. Außerdem war die Stimme weiblicher Natur. „Granger", begrüßte ich das weibliche Mitglied des Goldenen Trios und war ihr in dem Moment mehr als nur dankbar, dass sie aufgetaucht war. Noch länger allein mit Weasley wäre sicher nicht gut gegangen, aber jetzt hatten wir sie ja als Puffer.
„Wie ist es denn mit deinen Eltern gelaufen?", fragte sie mich. „Um einiges besser als erwartet. Vater war zwar alles andere als begeistert, aber er hat es schlussendlich doch akzeptiert", gab ich kurz bericht. „Das freut mich für euch. Wisst ihr eigentlich was da zwischen Snape und Remus läuft? Ich bin mir sicher da ist irgendetwas im Busch", sagte sie.
„Ach, die werden heiraten", meinte ich gezielt gelangweilt. „Nein?", rief Granger überrascht aus. „Du spinnst doch Malfoy", sagte Weasley und verzog angewiderte das Gesicht. „Ich habe mir schon gedacht dass zwischen den beiden etwas läuft, aber dass sie gleich heiraten überrascht mich jetzt doch. Andererseits, die beiden werden auch nicht jünger oder?", sie grinste schief. „Allerdings. Ich geh dann mal und schau wo Harry so lange bleibt. Wir sind nämlich mit meinen Eltern zusammen von Dumbledore zum essen eingeladen worden", erklärte ich und machte mich auf den Weg in den Jungenschlafsaal von Harry, das Wiesel dabei bewusst vollkommen ignorierend. „Ist gut", hörte ich Granger noch sagen ehe ich die Treppe hinter mir ließ und vor der Tür, hinter der Harry sein musste, ankam.
Ich machte mir nicht die Mühe zu klopfen, sondern trat einfach ein. Gerade noch rechtzeitig um zu sehen wie Harry eine enge schwarze Hose über seinen Hintern zog. Ich konnte mir ein Grinsen dabei nicht verkneifen.
„Was brauchst du denn so lange?", fragte ich und ließ dabei meinen Blick über seine schlanke Gestalt wandern. Dabei blieb ich mit gerunzelter Stirn an seinem Oberkörper hängen. Ein Gryffindor rotes Hemd.
„Schon mal etwas von Anklopfen gehört?", gab er nur als Antwort und drehte sich zu mir um.
„Ausziehen!", befahl ich ohne auf seine Worte zu achten. Überrascht wanderten seine Augenbrauen in die Höhe ehe sich ein dreckiges Grinsen auf sein Gesicht schlich. „Aber aber. Hast du nicht gesagt wir hätte keine Zeit für solche Spielchen?", fragte er verschmitzt. „Ich meine es ernst, runter mit dem Hemd", murrte ich ungeduldig, Harrys Blicke dabei ignorierend. „Komm her und zwing mich doch" versuchte er mich zu provozieren. Leicht wütend marschierte ich auf ihn zu um die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Doch ehe ich mich versah, wurde ich von Harry gepackt und herum gewirbelt. Bereits im nächsten Moment fand ich mich in die Lacken seines Bettes gepresst, während Harry ohne Hemd und lasziv lächeln auf mir lag. „Besser so?", fragte Harry und spielte dabei auf das verschwunden Hemd an. „Harry wir haben wirklich keine…", der Rest des Satzes blieb mir im Halse stecken, denn Harry hatte meine Beine sanft auseinander gezwungen und rieb seinen eindeutig erregten Schritt an meinem. Ich stöhnte und schob mich ihm rein instinktiv entgegen. „Ich will dich", flüsterte er mir rau ins Ohr und das vibrieren seiner Stimme ließ mich erzittern. „Aber sie werden auf uns warten", versuchte ich ihn zu Vernunft zu bringen, während ich mich recht halbherzig zu wehr setzte. „Eben, sie werden uns schon nicht weglaufen", schnurrte mein Freund und begann zeitgleich an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Ich drehte den Kopf um es ihm leichter zu machen und genoss dabei das erregende ziehen in meinen Lenden. Harry war heißer als heiß und immer wieder ließ er sein Becken an meines kreisen, stöhnte mir verzückt ins Ohr und bedeckte meinen Hals mit Küssen.
Ich ließ, nun vollkommen ergeben, meine Hände über seinen Rücken gleiten. Seine Haut schien unter meinen Fingen zu glühen und die attraktiven Muskelpartien zuckten in freudiger Erwartung. Langsam und seine Zärtlichkeiten genießend, wanderten meine Hände tiefer bis hin zu Harrys süßem Hintern. Feuriger als ich es mir selbst zu getraut hätte griff ich zu und presst seine Erregung dadurch noch stärker gegen die Meinige.
Ein hingebungsvolles Stöhnen war meine Belohnung, gefolgt von einem verzehrenden Kuss. Ich glaubte schon Harry wollte mich mit Haut und Haare fressen, so hungrig und begierig wütete seine Zunge in meinem Mund, während er mein Hemd beinahe aufriss. Seine Hände strichen meine Seiten entlang und mit sanftem Druck über meinen Bauch. Ich schloss genießerisch die Augen, als ich spürte dass Harry an meinem Körper hinunter wanderte. Seine Zunge hinterließ dabei eine kühle Spur auf meiner glühenden Haut und meine Hände gruben sich wie von selbst in seine dichten schwarzen Haare. Ich spürte wie er gegen meinen Bauch lächelte und fast im gleichen Atemzug spielerisch an meinem Bauchnabel knabberte. Ich konnte ein erneutes Seufzen nicht unterdrücken und bog mich ihm nicht mehr ganz so Herr meiner Sinne und feurig roten Wangen entgegen. Ich schämte mich ein wenig für meine mangelnde Kontrolle über mich selbst, aber Harry ließ mir zum Glück kaum Zeit um näher darüber nachzudenken.
Er war nun am Bund meiner Hose angekommen und machte auch gleich kurzen Prozess mit ihr. Ich konnte gar nicht so schnell schauen wie ich auf einmal nackt wie Gott mich schuf unter Harry lag. Er sah mich mit seinen leuchtenden grünen Augen an, während er einen kleinen Kuss auf mein Knie platzierte. Ich lächelte nur verlegen zurück und wusste nicht recht wohin mit meinem Blick. Erst recht verlegen wurde ich dann, als Harry damit begann sich selbst seiner Klamotten zu entledigen. Ich sah ihn nicht wirklich an und doch dachte ich an nichts anderes als seine samtig gebräunte Haut, seinen flachen Bauch und seinen….
Ich dachte den Gedanken nicht zu Ende und doch spürte ich wie alles Blut was nicht bereits in meinem Schritt war, nun erbarmungslos in meine Wangen schoss.
Harry hatte sich in der Zwischenzeit wieder an mir hinauf gearbeitet. „Alles Ok?", fragte er mich und sah mich dabei so unendlich verliebt an, dass ich einfach nur glücklich nicken konnte. Woraufhin er seine Lippen zu einem wunderschönen und zärtlichen Kuss auf die meinen senkte. Ich schlängelte meine Arme um seinen Hals und schmiegte mich während des Kusses noch näher an ihn.
Er ließ derweil eine seiner Hände wieder an mir hinunter wandern, ohne jedoch den zärtlichen Kuss den wir teilten zu beenden.
Ich war immer noch nervös, doch ich vertraute Harry und wusste ja, jetzt sogar aus Erfahrung, dass er mir nicht wehtun würde. Ich blieb also auch ruhig als ich spürte dass er seine Hand zwischen meine Beine und in eindeutiger Absicht an meiner Erregung vorbei schob. Ich konnte spüren wie Harry langsam einen Finger in mich gleiten ließ, während ich durch den noch immer andauernden liebevollen Kuss völlig entspannt unter ihm lag. Harrys Zunge in meinem Mund ließ mich immer mehr vor Entzücken schweben, so dass ich gar nicht recht mitbekam, dass Harry mich inzwischen sogar mit drei Fingern auf den Höhepunkt des Liebesaktes vorbereitete.
Erst als er diese vollkommen aus mir zurückzog, wurde ich mir der plötzlichen Leer bewusst und konnte trotz dessen, dass Harry immer noch mit meinen Lippen beschäftigt war, ein unwilliges Murren nicht unterdrücken.
„Wir werden doch wohl nicht ungeduldig sein", neckte mich mein schwarzhaariger Freund, wofür ich ihm zum Dank mit sanfter Gewalt in seine volle Unterlippe biss.
„Wer beißt muss damit rechnen das er zurück gebissen wird", raunte mir Harry ins Ohr, eher er sich in einem, für mich, plötzlichen Ansturm von Begierde erneut auf meine Lippen stürzte und mich so verzehrend küsste, das ich glaubte ich müsste verglühen ehe es richtig begonnen hatte. Und noch während er wie ein Teufel in meinem Mund tobte, schob er sich erneut zwischen meine Beine und drang langsam und vorsichtig in mich ein.
Ich keuchte in den Kuss, als ich spürte wie Harrys pralle Männlichkeit immer mehr in mir versank. Ich hatte keine Schmerzen, aber es war wie auch das letzte Mal zu Anfang recht seltsam.
Der Kuss endete und Harry sah mich fragend an. „Geht es?", flüsterte er mir zu. „Ja, und jetzt beweg dich", meinte ich ungeduldig denn ich wollte endlich Erlösung. Meine eigene Erregung pochte schon beinahe schmerzhaft zwischen meinen Beinen und ich wollte endlich wieder die Erleichterung eines Orgasmus durch meine Venen strömen fühlen. Harry ließ sich zum Glück auch nicht lange bitte und nahm gleich einen sanften Rhythmus auf. Immer wieder spürte ich wie er langsam aus mir heraus glitt, nur um sich dann mit Wucht wieder in mich zu stoßen. Ich fühlte mich, da ich jetzt zum zweiten Mal mit Harry schlief, auch schon viel gelöster und kam Harry bei seinen Bewegungen ohne zu zögern und mit derselben Leidenschaft entgegen. Er traf auch wieder diesen himmlischen Punkt in mir und es dauerte nicht lange und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Meine Welt schien nur noch aus wirren und zugleich herrlich schönen Gefühlen zu bestehen. Gefühle die mir alle Harry schenkte. Ich stöhnte und schrie jedes Mal wenn Harry sich wieder in mir versenkte. Seine Stöße wurden schneller, härte und auch tiefer und als er dann auch noch eine Hand um meine pochende Erregung schlang, war es vollkommen um mich geschehen.
Ich kam mit solch einer Intensität zum Höhepunkt das ich glaubte zu explodieren. Farben aller Art tanzten vor meinem inneren Auge und eine lustvolle Welle nach der anderen ließ meinen Körper erzittern. Ich spürte fast wie nebenbei, dass auch Harry gekommen war und nun keuchend auf mir lag.
Bereits nach kurzer Zeit bewegte er sich schon wieder auf mir. „Ich liebe dich", sagte mir Harry und gab mir einen kleinen Kuss. „Ich dich auch", antwortet ich und war selbst überrascht wie leicht mir diese Worte diesmal von der Zunge gingen. Falls Harry auch überrascht war so ließ er es sich zumindest nicht anmerken, aber auf jeden Fall schien er mir sehr erfreut. „Wir sollten uns jetzt aber schnell auf den Weg machen", meinte Harry dann und stand auf. „Oh mein Gott. Wie spät sind wir dran?", fragte ich total erschrecken. Warum musste ich mich aber auch mitreißen lassen, schimpfte ich gedanklich mit mir selber. „Ca. 20 Minuten. Ist sicher nicht so schlimm", sagte Harry. „Nicht so schlimm! Und was sagen wir wenn mein Vater fragt warum wir zu spät sind!", sagte ich leicht wütend. „Das wir Sex hatten?", meinte Harry. „Vater würde dich kastrieren", erwiderte ich trocken. „Ja das befürchte ich auch", lachte Harry. „Lach solange du noch kannst", murrte ich. „Jetzt sei doch nicht so Draco. Wir sagen einfach wir wurden noch von Freunden aufgehalten. Dein Vater wird schon nicht ausflippen. Er hat doch ohnehin nur Angst um sein Baby", grinste Harry mir frech ins Gesicht. „Schnauze Potter", knurrte ich und schlüpfte in meine Klamotten. Harry lachte nur noch lauter.
Schmollend zog ich mir mein Hemd über den Kopf.
„Fertig? Gut dann lass uns gehen", meinte Harry und schnappte mich auch schon bei der Hand. „Bist du verrückt! Meine Haare sehen aus als ob ich gerade das getan hätte was ich getan habe", nörgelte ich. „Interessante Formulierung. Davon abgesehen, meine doch auch", sagte Harry und zog mich weiter hinter sich her. „Na und, bei dir ist es schließlich auch normal dass du aussiehst als ob du in eine Steckdose gegriffen hättest", beschwerte ich mich. „Reizend von dir", meinte Harry und verzog leicht beleidigt das Gesicht. „Sei nicht so empfindlich", sagte ich nur dazu. „Und das sagst ausgerechnet du mir", lachte Harry. Ich sagte nichts darauf sondern schenkte ihm nur einen beleidigten Blick.
Wir waren gerade an der letzten Biegung zu Dumbledores privaten Räumen, als wir unerwartet mit jemandem kollidierten. Erschrocken keuchte ich auf und klammerte mich unbewusst an Harry fest, welche gleich beschützend einen Arm um mich legte. Wir waren recht außer Atem, aber was ich dann sah verschlug mir den Atem ganz.
Vor uns standen meine Eltern, mindestens genau so außer Atem wie wir und Vaters Haare standen den meinen in ihrem Chaos in nichts nach. Ich war ehrlich schockiert.
„Ihr seit zu spät", stellte mein Vater fest und versuchte eindeutig vorwurfsvoll zu klingen, machte dabei aber eher einen recht nervösen Eindruck. „Ihr auch", gab ich zurück und schaute meine Eltern immer noch verwirrt an.
„Warum seit ihr zu spät?"; fragte mein Vater und überging meinen letzten Kommentar einfach. „Wir hatten noch was zu erledigen und ihr?", versuchte ich das Thema schnell von mir und Harry wegzulenken. „Auch", gab mein Vater einsilbig zurück. Meine Mutter wirkte eindeutig verlegen und auch mein Vater hatte leicht rote Wangen.
Ich dachte angestrengt an eine grüne Hüpfburg, denn alles war besser als der Gedanke der sich mir eigentlich aufdrängte.
„Was genau hattet ihr noch zu erledigen?", mein Vater ließ nicht locker. „Lucius jetzt lass die Kinder doch zufrieden", mischte sich meine Mutter ein.
„Keine Angst Mr. Malfoy, wir haben nichts getan was sie nicht auch tun würden", grinste Harry und hatte wohl den gleichen Gedanken wie ich, nur mit dem Unterschied das er ihn zugelassen hatte. Vaters Gesicht nahm nun eine interessante wie auch beängstigende Vielzahl von Rottönen an. Wohl eine Art Mischung aus Scham, Wut und Wut und Wut. Eine wie ihr euch sicher vorstellen könnt, äußert ungünstige Kombination.
„Wir sollten uns nun wirklich endlich aufmachen, schließlich sind wir hier Gäste und schon mehr als spät genug dran. Professor Dumbledore und die anderen warten sicher schon", versuchte meine Mutter dafür zu Sorgen das Vater schnellsten wieder auf andere Gedanken kam. Was mir nur recht war.
„Treib es nicht zu weit Potter", zischte mein Vater bedrohlich. Harry wollte auch schon wieder zu einer Antwort ansetzen, doch mir wurde die ganze Sache langsam aber sicher zu heiß und so schnitt ich ihm kurzerhand das Wort ab.
„Es tut uns leid das wir zu spät sind Vater, aber findest du nicht auch das Mutter recht hat? Severus ist sicher schon ungeduldig. Du kennst ihn ja", sagte ich und sah meinen Vater erwartungsvoll an. „Fantastisch! Dann gehen wir", rief meine Mutter erleichtert aus, schnappte sich Dad ohne ihn überhaupt zu Wort kommen zu lassen und schleifte ihn hinter sich her. Mom war manchmal einfach einmalig.
Ich lächelte und folgte ihnen mit Harry im Schlepptau.
Nach ein paar Schritten waren wir auch schon da und klopften an die massive Holztür. Sofort sprang diese auf und ein fröhlicher Dumbledore kam zum Vorschein.
„Na endlich, ich dachte schon es würde heute keiner mehr kommen", grinste er und machte eine einlandende Geste, damit wir eintreten würden. Was wir dann auch taten. „Inwiefern darf ich das verstehen?", meinte Vater in seiner üblichen Art und dem nicht einmal so schlechten Versuch um eine Entschuldigung für seine Verspätung, herum zu kommen. „Oh, bislang ist nur Minerva erschienen, für alle anderen schien eine halbe Stunde wohl zu wenig Vorbereitungszeit zu sein", erklärte Dumbledore, schien mir dabei aber nicht wütend über diesen Zustand zu sein. „Soll das heißen dass auch Severus und sein Flohteppich noch nicht hier sind?", fragte Vater und verzog ein wenig das Gesicht. Dumbledore wollte antworten, doch das erneute Klopfen an der Tür ließ ihn verstummen. Eilens machte er sie auf und bat im nächsten Moment auch schon Severus und Lupin einzutreten.
Lupin hatte ein Grinsen im Gesicht das mir schon wieder komisch wurde. Und auch Vater schien dies bemerkt zu haben, verzog jedoch keine Miene. Dennoch war sein Missfallen deutlich in seinen Augen zu lesen. „Remus", begrüßte Harry seinen Lehrer und Freund. „Harry, wie schön dich zu sehen. Alles in bester Ordnung bei dir?", fragte Lupin und trat vor Harry. „Es könnte nicht besser sein, danke", antwortete dieser und nahm dabei demonstrativ meine Hand in die seine. Dabei konnte ich nicht verhindern das ein leichter Hauch von rot sich über meine Wangen legte, da Lupin mich auf einmal so wissend anlächelte.
„Du bist zu spät", stellte mein Vater gegenüber Severus trocken fest. „Wie mir scheint bist auch du noch nicht lange zu gegen, Lucius", antwortete mein Onkel gelassen. „Ich hatte auch noch etwas wichtiges zu erledigen", meinte Vater und Mutter wurde schon wieder rot. Ich wünschte mir in der Zwischenzeit endlich einen schnellst möglichen Wechsel des Themas.
„Stell dir vor Lucius, ich auch", erwiderte mein Onkel und grinste dabei typisch Slytherin. Bei dem Gedanken, auf was Severus dabei anspielte, schüttelte es mich. Und wie mir schien war der gleiche Gedanke auch meinem Vater gekommen, denn er wirkte doch leicht schockiert. Mutter ließ sich wie immer in solchen Situation nichts anmerken, ganz im Gegensatz zu Harry, der einfach nur dreckig grinste. Dafür habe ich ihm dann aber auch gleich eine geboxt.
„Aua, wofür war das denn?", maulte er und sah mich fragend an. „Dafür das du dir endlich dieses dreckige Grinsen aus dem Gesicht wischt. Tu mir den Gefallen und versuch wenigstens etwas diskret zu sein", schnarrte ich gekonnt und so das nur Harry mich hören konnte. „Was regst du dich denn so auf, Draco? Findest du das denn nicht auch zum totlachen?", fragte er mich verständnislos.
„Das POTTER, sind meine Eltern und mein Patenonkel! Was diese hinter geschlossenen Türen machen will ich nicht wissen! Stell dir mal deine Eltern dabei vor!", blaffte ich ihn an, doch im gleichen Moment wo ich meinen Satz zu ende geführt hatte, tat es mir schon wieder leid. Das mit seinen Eltern wollte ich eigentlich nicht sagen. Ich merkte ihm auch gleich an, dass ich ihn damit verletzt hatte. Sein Blick erschien mit einmal so traurig dass es mir fast das Herz brach.
„Harry", sagte ich leise doch er schnitt mir das Wort ab. „Vergiss es", versuchte er neutral zu sagen, doch man konnte dennoch hören dass er betrübt und auch wütend war. „Ich wollte das nicht sagen Harry. Ich habe einfach nicht nachgedacht. Es tut mir wirklich leid. Aber weißt was Harry, ab jetzt wirst du nie wieder einsam sein, das verspreche ich dir. Denn von nun an gehörst du zur Familie", flüsterte ich ihm zu und hoffte inständig, dass er mir glauben würde. „Ich werde dich beim Wort nehmen Draco", meinte er dann neckisch und lächelte wieder. Froh darüber das ich ihn wieder aufgemuntert hatte, kuschelte ich mich an ihn und genoss seine Nähe.
Harry strich mir durch die Haare und gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn. „Dann bist du mir also nicht böse?", fragte ich nur um noch mal auf Nummer sicher zu gehen. „Nein ich weiß ja dass du es nicht so gemeint hast, nur jetzt da wir zusammen sind, treffen deine Kommentare tiefer und härter als zuvor. Versuch also ein bisschen Rücksicht zu nehmen, ja?", er klang wieder so lieb wie immer, es lag aber auch eine nachdrückliche Ernsthaftigkeit in seiner Stimme, so das ich ihm als Antwort nur ein zustimmendes Nicken gab. Er schien aber trotzdem zufrieden zu sein, denn er verschloss augenblicklich meine Lippen und gab mir einen wundervoll süßen Kuss.
„Potter! Kein öffentlicher Austausch von Flüssigkeiten!", knurrte Vater und ließ uns dadurch auseinander schrecken. Austausch von Flüssigkeiten? Wie überaus romantisch formuliert, dachte ich mir und verzog unwillig das Gesicht. Auch meine Mutter warf meinem Vater einen missbilligenden Blick zu. Severus hingegen schien recht amüsiert, insofern er sich nicht gerade Lupins Fummeleien erwähren musste.
Vater sollte sich lieber mal mit dem Flohteppich unterhalten, als bei mir wegen eines kleinen Kusses so Randale zu veranstalten.
„Bei Salazar, Lucius! Würdest du dich bitte wieder etwas mehr unter Kontrolle bringen. Diese neuerdings zu Tage tretenden Anwandlungen deinerseits bezüglich Draco, werden langsam aber sicher peinlich!", wies Mutter meinem recht verdutzt drein schauenden Vater zurecht.
„Vielleicht sollten wir langsam mal mit dem Essen anfangen, ansonsten wird das heute nichts mehr. Wenn ich also die Gäste alle an den Tisch bitten darf", beendete Dumbledore das ganze Debakel. Wir, also die Gäste ließen sich dann auch nicht mehr lange bitten und als wir endlich versammelt um den reichlich gedeckten Tisch saßen, entspannte sich die Situation wieder und das ganze entwickelte sich immer mehr zu einem wirklich angenehmen Abend. Vater führte sogar eine kurze Diskussion über Quidditch mit Harry und das ohne auch nur ein einziges Mal beleidigend zu werden. Harry und meine Mutter hatten recht schnell einen guten Draht zueinander, worüber ich fast so glücklich war, wie dass Vater ihn nicht umgebracht hatte. Und Severus? Auch er schien mir so glücklich wie seit langem nicht mehr. Dass das ausgerechnet Lupin zustande gebracht haben soll, ist mir zwar immer noch etwas schleierhaft, aber andererseits wer hätte bei mir schon mit Harry Potter gerechnet? Ich zumindest nicht.
Das Ganze mit Harry, so chaotisch es angefangen hat und so chaotisch es immer noch ist, ist wahrscheinlich das Beste was mir passieren konnte. Bevor Harry seinen kleinen Eroberungszug gestartet hat und mich dadurch dazu brachte mich in ihn zu verlieben, hatte ich nicht einmal den Hauch einer Ahnung was Liebe überhaupt ist. Und um ehrlich zu sein, ich weiß es auch jetzt noch nicht wirklich. Das einzige das ich weiß, ist das die Liebe etwas Wundervolles ist und ich dank Harry ständig von ihr umgeben bin. Ich bin glücklich und weiß dass ich es an Harrys Seite auch in Zukunft immer sein werde.
The End
So und das war es nun endgültig. Irgendwie betrübend, aber langsam war es auch wirklich zeit –gg- Ich hoffe ich konnte euch ein wenig unterhalten und möchte auch jedem einzelnen Leser noch mal danken. Es hat mir wirklich spaß gemacht und ich werde sicher wieder etwas schreiben. Wann? Das steht noch in den Sternen.
Alles Liebe
Eure Ashumaniel
