Disclaimer: Alle Charaktere und Orte gehören J.K.Rowling. Es wäre schön, wenn Draco mir gehören würde, aber ich habe ihn schließlich nicht erfunden. *heul*

Warnung: Dies ist eine Slash - FF und noch dazu meine Erste, deshalb seit gnädig mit mir.

Pairings: Seamus/Dean, Ron/Hermione

Wieder einmal ein herzliches Danke schön an meine Reviewer:

Sssnitch: Dieses Mal habe ich es rechtzeitig geschafft. Dafür bin ich gestern aber noch bis 12 Uhr gesessen.

LadyArrogance: Stimmt, auf Draco wartet noch größerer, als dass es jetzt schon passieren könnte, aber wer weiß... *hämisch grins*

Choko: *seufz* Das ist mein größtes Problem. Mir schreibt kaum wer. *heul* Was soll's ... Da ich selber zum Schleichwerbung machen zu feige bin, muss ich wohl oder übel damit leben ... *sniff* Aber ... was meinst du mit "warum, um Himmelswillen, versucht keiner zu zaubern?"? Hast du vielleicht etwas verpasst? Die haben sehr wohl gezaubert, nur kenne ich nicht alle Sprüche, dass ich sie aufschreiben könnte. Doch keine Sorge, die Zwei wären ihre Zauberstäbe noch los ... *breit grins* Sie werden dann auf eine andere Art zaubern. Warte nur ab ...

5. Gleichgültig?

Pechschwarze Dunkelheit legte sich über seinen Verstand. Eine betäubendes Gefühl bedeckte seinen Körper und benebelte seine Sinne. Noch vor kurzem hatte er seine Hand gehalten, und nun war sie ihm entglitten.

Er spürte noch immer diese dunklen Augen, die zu ihm empor blickten, erfüllt von Angst und Trauer. Er fühlt sich so schuldig und wusste zugleich, dass er an dieser Situation nichts ändern konnte.

Er war in die Tiefe gestürzt und es gab auch keine Hoffnung, dass Morgan dies überlebt hätte. Draco war so sehr vom Schock eingenommen, dass er nicht einmal merkte, dass sein eigenes Leben an einem seidenen Faden hing.

Ein lauter, panischer Schrei riss ihn aus seinem tranceartigen Zustand.

"Draco!! Wenn du nicht bald etwas machst, wirst du genauso, wie Morgan abstürzen!!!"

Ruckartig schaute der Blonde auf und registrierte das endgültige Zerreißen seines Mantels. Mit einem Mal begann die Schwerkraft an seinem Leibe zu zerren und wollte ihn in die Dunkelheit, die unter ihm herrschte stürzen.

Sein Herz begann zu rasen und Furcht dehnte sich in seinem Körper aus. Diese Schwerelosigkeit löste ein prickelndes Gefühl aus, das über seine Haut wanderte und kalte Schauer, die seinen Rücken hinabliefen.

Ein Reißen ließ ihn aus seiner Starre des Schock erwachen und ehe er seinem Freund folgen würde, griff er nach der ausgestreckten Hand des Gryffindors. Er erwischte nur die Finger des Anderen und lief Gefahr, genauso wie Morgan zu enden.

Es blieb ihm keine andere Möglichkeit, als die andere Hälfte seines Umhangs, und somit auch seinen Zauberstab, mit der noch *freien* Hand loszulassen, um sich festzuhalten. Ein Blick nach unten zeigte ihm, dass sein Zauberstab, der so dunkel, wie der Abgrund war, in dessen Finsternis verschwand.

"Lass nicht los ..."

Draco richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Harry, der ihn mit einem panischen Glanz in seinen grünen Augen ansah. Unter körperlicher Anstrengung seiner Seits und der, der anderen drei Jungs, gelang es ihnen schließlich den Slytherin sicher hoch zu ziehen.

Vollkommen zittrig saß er auf dem trockenen Stein, seinem Retter, der sich noch auf der vereisten Seite befand, gegenüber und blickte den Gryffindor, der keuchend den Kopf gesenkt hatte. Auch Harrys Körper bebte vor Anstrengung und Angst.

Der Blonde nahm an, dass alle Anderen, so wie er, nur noch von dieser verfluchten Brücke hinunter wollten. Blaise half ihm auf und stützte ihn bei den verbleibenden Metern, die sie von dem festen Boden trennten.

Dort angekommen, wurde er von einem Schwächeanfall überwältigt und sank auf die Knie. Pansy ging zu ihm hinunter, legte eine Hand auf seine zitternde Schulter und fragte ihn mit einer sanften Stimme, "Ist alles in Ordnung, Draco?"

Der Angesprochene hob seinen Kopf und schaute seine Gegenüber an. Seine Augen waren dunkel und leer, dennoch nickte er und zwang sich selber dazu, aufzustehen und den Halt nicht zu verlieren.

Ohne ein weiteres Wort marschierte er weiter, als wäre nichts geschehen. Die restlichen Acht warfen ihm fragende und verwirrte Blicke zu, nur Pansy verzog leidend das Gesicht und machte den Anschein, als würde sie gleich zu weinen beginnen. Jedoch war sie die erste, die ihm folgte, worauf sich die Anderen nach und nach anschlossen.

Draco starrte gerade aus, setzte seinen Weg fort und schwieg vor sich hin. Hätte ihn nun jemand gefragt, wie er sich fühlte, wäre er nicht befähigt gewesen, darauf eine Antwort zu geben. Er vernahm nur diese Leere, die sein Innerstes erfüllte und bis nach außen drang.

Eine Schwere legte sich auf seine Schultern, ließ ihn sich schwach fühlen und drückte ihn stets gen Boden. Seine Schritte waren schwerfällig und sein Blick war ohne Emotionen, schlicht leer, dominiert von einer tiefen Dunkelheit. Er fühlte sich, als hätte man ihn seiner Energien beraubt und schaffte es dennoch weiter zu gehen.

Er stellte nicht diese Frage, aber er wusste, dass so manch Anderer es tun würde. Eine Frage, dessen Antwort in seiner Vergangenheit lag, die er aber niemals aussprechen würde.

Wie schaffte er es nur, einen guten Freund zu verlieren und dann noch so weiter zu leben, als hätte es diesen Freund nie gegeben?

~*~

Auch Harry fragte sich immerzu warum der Blonde diesen Verlust so locker hinnahm. Obwohl ... wenn er nur einen Blick auf den Slytherin werfen würde, wüsste er, dass es ihn härterer traf, als er vorgab.

Die Aufmerksamkeit des Gryffindors wurde auf etwas anderes gelenkt. Vor ihnen lag eine große Wiese, die mit einzelnen Blumen und Bäumen verziert war. Das war ja noch normal, aber ...

Die Blätter auf den Ästen waren Kobaltblau und die Schmetterlinge, die über das Gras und die Blumen tanzen, hatten einen goldenen Schimmer. Wie der Gryffindor feststellte, war diese Welt in vielen Dinge verschieden im Gegensatz zu ihrer Eigenen. Eine Wärme legte sich auf seine kühle Haut und ihm war so, als würde er verbrennen, so heiß schien sie ihm.

Sie waren einige Stunden gegangen, da erstreckte sich vor ihren Augen ein weiterer Wald, jedoch war es dieses Mal kein tropischer, sondern ein Mischwald. Das eigenartige war nur, dass das Licht nicht so, wie im Normalfall war, sondern hellblau. Es hatte eine beruhigende Wirkung auf den Jungen.

Sobald sie einen günstigen Platz gefunden hatten, machten sie Rast. Draco und Pansy meinten, sie müssten sich umschauen, deswegen ließen die restlichen sieben sie ziehen.

Ron und Hermione suchten Feuerholz, Seamus und Dean gingen Früchte sammeln und zurück blieben Harry, Zabini und Baddock. Der einzige Gryffindor in der Runde war damit beschäftigt die Schlafplätze zurecht zu zaubern, auch wenn es erst später Nachmittag war, und lauschte dem Gespräch von den beiden Slytherins, die untätig auf dem Waldboden saßen.

"Es ist nicht gut, dass Morgan abgestürzt ist. Zwar kannte ich ihn nicht so gut, wie Draco, aber es ist dennoch schade.", begann der Ältere der Beiden (1).

"Stimmt. Ich frage mich nur, warum er so tut, als würde es ihn nicht stören? Immerhin verstand er sich mit Morgan besser, als mit diesen Hohlköpfen von Crabbe und Goyle."

"Malcom, du hast noch viel zu lernen.", seufzte Zabini. "Draco war noch nie der Typ, der seine Gefühle an den Tag legt. Es kam nicht sehr oft vor, dass er sich nicht mehr unter "Kontrolle" hatte und "menschlich" war. Nur Merlin weiß, was er dagegen hat. Das hat er sich wahrscheinlich von seinem Daddy abgeschaut, oder schlicht und einfach angelernt."

Baddock runzelte die Stirn, "Wann hatte er sich nicht mehr unter Kontrolle?"

"Warte .. Lass mich überlegen ..." Der Slytherin blickte zum Blätterdach empor und gab zur Antwort, "Das erste Mal war in der vierten Klasse. Da hatte er die Eltern von Weasley beleidgt und unser Held da drüben ..." Mit seinem Kopf nickte er in Harrys Richtung. " ... spottete über Dracos Mutter. Darauf ist er mehr oder weniger ausgezuckt und hatte Potter mit seinem Zauberstab attackiert, oder es zumindest versucht."

"Und was geschah dann?", wollte der Jüngere interessiert wissen.

"Dann ..." Er hielt inne und überlegte ob er es noch einmal nach den Jahren hervorkramen sollte. Jedoch fiel ihm ein, dass in diesem Jahr sein Freund sein erstes Jahr an der Schule verbrachte und es im Grunde wissen müsste. "Weißt du das denn nicht? Moody ist aufgetaucht und hatte ihn in ein Frettchen verwandelt. Eine unschöne Geschichte ..."

Baddock machte ein nachdenkliches Gesicht und meinte schließlich, "Ach ja ... hatte es vergessen. War anscheinend nicht so wichtig ..."

Harrys Aufmerksam richtete sich auf Dean der laut lachend mit einigen Früchten in den Händen zurückkam. Hinter ihm trottete ein säuerlicher Seamus mit einem schönen pinken Farbton im Gesicht und stotterte mit einer bebenden Stimme, "Dean, das... das ist n~icht lustig ... was kann ich denn dafür wenn ... wenn diese blöde Frucht explo... explo... Ach! Du weißt was ich meine!"

Der Amüsierte legte seine Früchte ab und sagte dann breit grinsend, "Die Farbe steht dir, Schnuckelchen."

Seamus tat es ihm gleich und blickte dann schmollend mit verschränkten Armen weg. Dean schlenderte auf seinen Liebsten zu, nahm ihn sanft am Handgelenk und suchte den Blick von ihm. Sobald er in die wunderschönen Augen seines Freundes sah, verlor er sich in ihnen und befand sich in einen tranceartigen Zustand.

Er trat einen Schritt an Seamus heran und kam ihm mit dem Gesicht näher. Seine Lippen streiften die seines Gegenüber und er begann neckisch an ihnen zu knabbern, ehe Beide in einem leidenschaftlichen und doch zärtlichen Kuss versanken.

Harry schaute schnell weg, denn zu sehen, wie groß die Liebe seiner Freunde war, regte in ihm ein Gefühl, einen Wunsch, ein Verlangen ... nach Draco. Lange hatte er versucht es zu leugnen und auch jetzt bemühte er sich darum, die Wahrheit mit Lügen zu überdecken, obgleich er es sich bereits eingestanden hatte.

Er kannte die Wirklichkeit. Er wollte sie verbergen und zugleich sehen. Der Gryffindor war heilfroh, als er Hermiones und Rons Stimmen hören, die auf sie zukamen. Die Zwei unterhielten sich über die Geschehnisse, die seit ihrer Ankunft in dieser Welt erlebt hatten.

Harry stürzte sich gleich auf das Holz und setzte es mit einem Zauber in Brand, wie er es in der Eishöhle am vorigen Abend getan hatte. Alle Anwesenden setzten sich ums Feuer und sprachen über Merlin und die Welt.

Es war bereits Nacht, als Draco alleine zurückkam. Seine linke Wange war gerötet, was von einem Schlag zeugte. Blaise blickte mit gehobener Braue zu ihm auf und fragte, "Was ist denn mit dir passiert, und ... wo ist Pansy?"

~Flashback~

"Draco, jetzt warte einmal ..."

Der Blonde erhörte nach einiger Zeit, seine Freundin und hielt an. Pansy stand keuchend neben ihn und schnappte nach Luft. Nachdem sie nicht mehr in Atemnot war, fragte sie aufgebracht,

"Was soll das? Jetzt laufe ich dir schon eine Stunde hinterher und du bleibst nicht stehen. Außerdem will ich mit dir reden."

"So, willst du ..." Er klang kalt und abweisend, was ein Zeichen für seine Verletzlichkeit war. Das wusste das Mädchen und dennoch ...

"Draco, es hat keinen Sinn, wenn du so tust, als hätte es Morgan nie gegeben ... und ... und es ist nicht gut für dich, wenn du alles in dich hinein frisst. Irgendwann bricht alles heraus, und das nimmt sicher kein gutes Ende."

Sein Blick hatte sich verfinstert und er wirkte so unnahbar, wie immer. Mit einem kühlen und leicht höhnenden Unterton meinte er, "Ach, ist das so. Ich glaube, dir kann ziemlich egal sein, was mit mir geschieht. Was Morgan betrifft, mische dich gefälligst nicht in die Angelegenheiten anderer ein."

"Ich mische mich nicht ein. Und natürlich interessiert es mich, was in deinem Leben passiert. Ich bin nicht um sonst eine Freundin von dir! Sage jetzt nicht, dass Morgans Tod dir nicht nahe geht, denn das tut es. Ich bin nicht blind."

Draco marschierte unruhig auf und ab. Es war ihm sehr unangenehm darüber zu reden und er wusste, dass ihn seine gespielte Coolness nicht vor der Tatsache retten kann, dass ihm der Verlust seines Freundes nahe ging.

"Du weiß doch gar nichts ..." Er wollte weiter gehen. Weiter, oder einfach nur weg, hauptsache nicht mehr bei diesen erdrückenden Gefühlen. Weg von der Wahrheit.

Pansy hielt sein rechtes Handgelenk fest und verhinderte somit eine Flucht seiner Seits. Aufgebracht sprach sie, "Ich weiß genug, um zu wissen, dass du dir selber nur etwas vortäuschst. Erkenne endlich die Wahrheit. Morgan ist abgestürzt und es gibt keine Chance, dass er noch lebt."

Der Slytherin wusste nicht warum, aber auf einmal brach in ihm etwas zusammen. Es war so, als hätten alte Säulen seine Welt aufrecht gehalten und würden nun in sich zusammen stürzen. Emotionen, wie Wut, Verzweiflung und Trauer, brachen auf ihn, wie die Wellen der tosenden See herein und ein für eine kurze Zeit fühlte er sich ohnmächtig.

Dann schienen unglaubliche Energien in seinen Körper zurückkehren und er begann zu schreien, "Morgan ist ein Idiot! Er könnte noch leben, aber musste es unbedingt wegschmeißen!! Dieser verdammte Narr hätte nicht so schnell aufgeben dürfen, aber er hat es getan!!! Er ... er ... Dieser Idiot könnte noch leben, wäre er nicht so ein blöder Trottel gewesen und hätte Suizid begangen!!!! Ich konnte ihm nicht einmal helfen und das nur, weil er so ein verdammter Idiot war!!!!!"

Mit jedem Satz war er lauter geworden. Die Hilflosigkeit, die er auf der Brücke verspürt hatte, fühlte er nun wieder. Jede Wut war von ihm gewichen und zurück blieben noch Trauer und Verzweiflung.

Pansys Griff hatte sich gelockert und sie hatte ihren Kopf gesenkt, dass ihr die Haare ins Gesicht fielen. Sie hatte ihn losgelassen. Sie hauchte, "Der einzige Narr bist du ..."

Sie blickte auf und er konnte Tränen in ihren Augen glitzern sehen. Sie schlug ihn mit der flachen Hand auf die Wange und belehrte ihn eines besseren ...

"Du bist der Idiot, wenn du Morgan beschimpfst! Er hat sich geopfert, damit du leben kannst und du beleidigst ihn nur! Es war klar, dass er keine Chance hatte, du jedoch schon! Er erkannte dies und kämpfte deswegen nicht mehr um etwas, das sinnlos war. Er ist gestorben, um dein Leben zu wahren, darum beschmutze sein Andenken nicht!"

Sie drehte auf dem Absatz um und lief davon. Draco schaute für einige Minuten in die Richtung, wo sie zwischen den Bäumen verschwunden war. Er fragte sich, ob er ihr folgen sollte, ließ es jedoch, da er davon überzeugt war, dass sie ihn fürs Erste nicht mehr sehen wollte. Deswegen beschloss er zu dem Lager zurückzukehren.

~Flashbackende~

"Draco... hallo... ich fragte, wo Pansy ist?"

Der Blonde schreckte aus seiner Starre und registrierte, dass Blaise mit seiner Hand vor seinem Gesicht herumfuchtelte. Er wollte gerade zur Antwort ansetzten, als er einen spitzen Schrei hörte.

Erschrocken drehte er sich in die Richtung, aus welcher der Schrei kam und hauchte "Pansy .." ehe er loseilte, gefolgt von Blaise, Harry und Weasley.

tbc