Autor: OgaShi

Kapitel: 6 von ?

Disclaimer: Tief in unseren Herzen wissen wir doch alle insgeheim, dass Beyblade den Fans gehört. v.v Nur leider haben meine immer wiederkehrenden Besuche bei der Bank endgültig bestätigt, dass ich auch damit kein Geld verdiene.


Kapitel Sechs

Ein Gartenteich voll Vertrauen

21. September 2009, 04:22 Uhr

Unter dem prallen Vollmond krochen kalte Nebelbänke durch die Vorstadtstraßen von New York. Auf den gepflegten Rasendecken der Villen reicher Familien schimmerte der Tau. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis die Vögel den Guten-Morgen-Gruß anstimmten und damit der nächtlichen Stille ein Ende bereiteten. Lediglich das Grölen einer Gruppe Jugendlicher schallte aus einer nicht weit entfernten Seitenstraße heran, stieg an, wurde durchbrochen von einer zerschellenden Flasche und entfernte sich, ohne wiederzukehren.

Es war dieser Moment kurz vor der Morgendämmerung, wenn noch der Schlaf in den Häusern wohnte, alles stillstand und nur Mond und Straßenlaternen Licht spendeten. Zu keiner Zeit des Tages schwieg das Leben andächtiger. Ein roter Eimer ausgeschäumten Wassers war auf der Motorhaube eines BMW vergessen worden. An der Straßenecke türmten sich dunkle Müllsäcke. Eine Katze huschte über die zweispurige Straße und tauchte in den Schatten eines Gartens ein.

Plötzlich erschallte aus der Ferne der markerschütternde Schrei eines Mannes.

Gleich darauf wurde er von Grabsstille ertränkt. Hartnäckig bewährte sich die Ruhe …

… dann kreischten Reifen und ein Motor heulte auf.

Ein Schuss fiel. Kurz darauf ein zweiter.

Dann kehrte Stille ein, bis keine drei Minuten später mit der Dämmerung das Vogelkonzert einsetzte.


Den ganzen Nachmittag über, bis in den frühen Abend hinein, wollte es nicht aufhören zu regnen. In Strömen rann das Wasser an den Fenstern herab und ließ die Stadtlichter verschwimmen; es war ein nicht enden wollendes Klopfen der Regentropfen, die die Stille in Kais und Reis Appartement ausfüllte, bis Rei letztendlich den Fernseher einschaltete.

Das weinerliche Geschwätz eines Talkshow-Gastes mischte sich unter das Prasseln.

„Er liebt mich doch! Er hat mir einen Ring zum Geburtstag geschenkt! Hier!"

„Dann hast du doch ganz genau gewusst was er mit diesen Scheißphotos machen würde! Also was soll das Theater! Es hat dir doch gefallen, dich für diesen Kerl auszuziehen!", kommentierte eine Frau hysterisch, die mit ihrem Body-Maß-Index problemlos einem Sumo-Ringer hätte Konkurrenz machen können.

„Das stimmt nicht!", quietschte das angesprochene Mädchen. „Wir lieben uns, du Hexe!"

„Kindchen! Was will dieser alte Knacker überhaupt mit einem jungfräulichen Früchtchen wie dir? Was hat der für Komplexe?"

Tosender Applaus vom Publikum.

„Wie sah sie eigentlich vor ihrem Unfall aus?", fragte Kai unberührt.

„Das Mädchen mit dem pädophilen Kerl oder die aus der Anstalt entflohene Mensch-Kuh-Kreuzung?", entgegnete Rei.

„Zweites."

„Tja … Ich glaube, ihr einziger Unfall war ihre Geburt."

„Hn."

„Ich frage mich viel mehr, warum wir uns mit solch primitivem Schund zumüllen."

Mit einer fließenden Bewegung nahm Kai Rei die Fernbedienung aus der Hand und begann zu zappen. Sie lagen dicht aneinander gekuschelt auf dem Sofa im Wohnzimmer; halb aufeinander, denn um Kai nicht vom der Sitzfläche zu drängen, hatte Rei einen Arm und ein Bein um seinen bis aufs Letzte entkleideten Körper geschlungen. Kais Brust war noch heiß, sein Atem hatte sich schon beruhigt. Betört von dem Duft, den sein Freund ausstrahlte, legte Rei schnurrend seinen Kopf auf seine muskulöse Schulter und ließ die Finger über seinen Six Pack wandern.

„Spann mal an", nuschelte er faul und Kai schielte skeptisch zu ihm herunter.

„Da gibt es nichts mehr anzuspannen."

Aus dem Hintergrund mahnte sie die weiße Kleiderpuppe zur Arbeit. Nachdem sie durchweicht bis auf die Knochen in ihrem Appartement in Chiba angekommen waren, hatten sie ein langes, heißes Bad genommen, im Wohnzimmer die Stoffe – die neu gekauften wie die alten – beiseite geschoben, waren auf dem Sofa erneut übereinander hergefallen und hatten anschließend erschöpft dem Regen gelauscht. Orkanwinde heulten um die Hausecken, ließen den Regen peitschen und vermittelten ihnen ein Gefühl von Geborgenheit, denn obwohl es in ihren vier Wänden noch schwül-warm war, so hatten sie doch ein Dach über dem Kopf.

Kai war inzwischen bei einem Nachrichtensender angekommen und streckte sich, um das Kästchen zwischen Nadelkissen, Fadenrollen und zerknüllte Skizzen auf den Glastisch zu schieben. Als er zurückkam und den Kopf drehte, küsste ihn Rei auf die Unterlippe.

„Sag mal."

„Ja?"

„Mich beschäftigt schon lange die Frage, wie du damals eigentlich zu Takao standest", sagte Rei flüsternd und stützte den Kopf auf die Hand, um Kai anblicken zu können.

Kai rückte sich zurecht und hielt Reis Blick kühl stand, was diesen zum Schmunzeln brachte. „Warum?"

„Ist mir gerade so eingefallen. Wenn Takao schwul gewesen wäre, hätte jeder von uns als erstes auf dich getippt.."

„Das war's aber auch schon."

Rei schmunzelte. „Was soll das heißen?"

„Das heißt, er war genauso verrückt wie ich. Verrückt nach dem Bladen."

„Und? Verrückt nach dir?"

„Vielleicht."

„Und du?"

„Nein. Ich war verrückt nach dem Bladen. Und Takao war sentimental."

„Na, wenigstens nennst du ihn jetzt beim Namen und nicht mehr nur Kinomiya."

Er machte Anstalten, sich zu erheben, doch Kai packte ihn am Arm und holte ihn schroff zurück in den seinen. „Warum möchtest du das denn wissen, Kon?" Mit diesen Worten drehte er sich, lehnte sich der gesamten Fülle seines Oberkörpers über Rei und kam seinem Gesicht unverschämt nah. „Eifersüchtig?", raunte er ihm ins Ohr und Rei erahnte, was kommen würde und dass er nach dieser Nacht nicht mehr ohne Schmerzen würde gehen können.

„Was wäre wenn?"

„Hmm."

Kais Berührung an seiner empfindlichsten Stelle ließ ihn scharf Luft holen. Seine Finger krallten sich in den weichen Stoff des Sofaüberwurfes, sein Nacken verspannte sich kurz und Kai hinderte seine Beine daran, sich zu schließen. Es fehlte seinen Berührungen nicht an Sanftheit, doch auch nicht an Forderung; die Art, auf die ihn Kais geschickte Finger kraulten, schaffte es, Rei in kürzester Zeit auf Hochtouren zu bringen und ihn in einen wahrhaftigen Kater zu verwandeln. Er neigte den Kopf herab, seine Zunge berührte Reis Bauchnabel, langsam abwärtswandernd ließ er ihn von seinem heißen Atem und flüchtigen Küssen kosten … das Telefon klingelte.

Kai hielt inne und spähte zu Rei hoch.

„Nein …", stöhnte Rei, „komm schon, lass es klingeln! Es gibt da eine Person, die schafft es immer zu den unpassendsten Momenten anzurufen – diesmal nicht!"

„Wenn man vom Teufel spricht …"

„Ja … genau."

Das Läuten stoppte wenige Sekunden darauf und Kai grinste heimlich in sich hinein. „Na also …", murmelte er und Rei schloss die Augen, um die verstandraubenden Reaktionen seiner Nerven mit jeder einzelnen Faser zu genießen.


Keine dreißig Kilometer jenseits von Chiba drückte Takao das Telefon aus. Seufzend lehnte er sich an die geöffnete Shojiwand in seinem Rücken und blickte auf zum aufgerissenen Wolkengebirge, hinter dem die Sterne funkelten.

Die abgekühlte Luft roch nach feuchter Erde; ein angenehmer Duft, den Takao tief in sich einsog. Auf der überdachten Veranda schimmerten Pfützen, der Gartenteich war übergelaufen und an den Grashalmen hingen Regentropfen. Das Unwetter hatte sich verabschiedet und im Garten ein kleines Chaos hinterlassen.

Takao trug einen hellblauen Baumwollkimono und zehenfreie Pantoffeln. Er war gewaschen und bereit, um ins Bett zu verschwinden – auf den Futon in seinem Zimmer, wo Max saß, und vielleicht noch immer angetan in dem geheimen Buch blätterte.

Max.

Im Dunkeln sitzend, blickte er auf das Telefon. Nach einigem Zögern betätigte er die Wiederholungstaste, führte den Hörer ans Ohr und wartete.

Tuuut … tuuut … tuuut …

Ohne ein viertes Anklingeln abzuwarten, legte er auf und ließ den Kopf hängen.

Es war einfach zum Verzweifeln. Vermutlich steckten die beiden wegen des Unwetters irgendwo fest, im Stau, oder vielleicht hatte sich gar ein Unfall ereignet, womöglich fuhren die Züge nicht mehr, oder der Orkan hatte die Leitungen flach gelegt … Hiromi wollte er nicht anrufen. Ebenso wenig Kyouju. Schon bei Kai und Rei war es fraglich, ob sie ihm würden helfen können.

Seine Gedanken glitten zurück zu dieser abstrakten, beinahe unheimlichen Szene, welche sich kurz vor Sonnenuntergang bei strömendem Regen in seinem Zimmer abgespielt hatte. Wie Blitze zuckten die Bilder durch seinen Kopf, Szenen wie aus einem Horrorfilm spielten sich vor seinen geschlossenen Augen ab, Farben vermischten sich mit Stimmen, Wortfetzen fügten sich zu unwirklichen Sätzen, Bandagen fielen herab und blutrot war, was sie entblößten …

In der Zollinhaltsangabe war Porzellangeschirr angegeben worden. Das hätte das Gewicht der Sendung erklärt. Doch was Max aus dem mit Zeitungspapierknöllchen ausgefüllten Päckchen holte, das war flach, eine Elle lang, besaß eine seltsam gebogene Form und war mehrschichtig in eine weiße Bandage eingewickelt worden.

Mit geschickten, langen Fingern entblätterte Max unter den Augen Takaos das rätselhafte Ding. Schicht für Schicht. Das Ticken einer Uhr zählte die vergehenden Sekunden ab. Bis zum Hals schlug Takao das Herz: es war das erste Mal, das ihn bezüglich des Päckchens diese fiebrige Nervosität umfing.

Die langen Bandagen fielen auf das zerknüllte Zeitungspapier. Zu Beginn hielten sie sich in unbeflecktem Weiß – dann tauchten jäh diese irrealen, tiefroten Flecken auf dem Weiß auf, die sich wie glühende Eisenstäbe in Takaos Gedächtnis brannten.

Er war wie paralysiert. Ein grauenvoller Verdacht ergriff von seinem Denken Besitz.

Max ließ das Ende der Bandage fallen und was er in seinen zarten Händen hielt, schien nicht in sie hineinpassen zu wollen. Die linke Hand hielt den mit braunen Lederbändchen umwickelten Griff. Auf der rechten Hand lag die Spitze mit den geschliffenen Rändern.

Es war ein Messer aus rötlichem Stahl. Und Takao erkannte sofort die angetrockneten Blutflecken auf der Klinge.

Ich nenne es Crimson Kukri", sagte Max gepresst, „das purpurrote Kukrimesser."

Takao atmete flach und zittrig durch. Es kostete ihn einiges an Überwindung, seine Fassung wiederzufinden. „Max … wessen Blut ist das?", fragte er vorsichtig. Doch Max' Antwort war nichts weiter, als ein kaltes, gedankenverlorenes Lächeln, mit dem er das Messer in seinen Händen bedachte, ohne auf Takao einzugehen.

Kurz darauf löste sich das Lächeln in einen düsteren Schatten auf, der über sein Gesicht huschte und verschwand, wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. „Und was ist dein Geheimnis, Takao?", wollte er lächelnd wissen. Takao sah ihm tief in die blauen Augen, die all die Jahre so gestrahlt hatten, doch konnte er die Skeptik in den seinen nicht verbergen, denn ihm fiel ein, was ihm einst einmal zu Ohren gekommen war:

Stille Wasser … sind tief. Verdammt tief.

Im Flur hinter der gegenüberliegenden Schiebetür knarrte eine Diele. Takaos Kopf fuhr ruckartig herum, andächtig lauschte er in die Stille. Jemand atmete leise aus … so lautlos wie möglich erhob er sich, ohne den Blick von der geöffneten Schiebetür zu nehmen.

„Wer ist da?", wollte er gerade fragen, als, geschmeidig wie eine Katze, Max' schlanke Gestalt in den Türrahmen trat, geräuschlos und schemenhaft wie ein Schatten, der sich nur durch seine bleiche Haut von der Dunkelheit des Flurs abhob.

„Du hast telefoniert", sagte er leise, einen seltsamen Unterton in der Stimme.

„Nein." Takao spürte, wie trocken seine Mundhöhle war, als er schluckte. Unbehagen umklammerte seine Brust. „Wie lange stehst du schon da?"

Max hielt den Kopf gesenkt, doch Takao hatte das Gefühl, wütend angestarrt zu werden. Langsam hob der Blondschopf die Hand und strich sich mit ihr über den rechten Oberarm, der wieder in den Ärmeln des schwarzen Rollkragenpullis steckte. „… Eine Weile", entgegnete er und sein Flüstern jagte Takao einen kalten Schauer über den Rücken. „Und …? Wirst du es ihnen erzählen?"

Schweigen tränkte die Dunkelheit. Max ging drei unsichere, lautlose Schritte, doch als er das Zucken bemerkte, das durch Takao fuhr, blieb er geknickt mitten im Raum stehen. Takaos an Dunkelheit gewohnte Augen fielen auf seine rechte Hand und unter Grauen entdeckten sie das Kukrimesser in ihr; er schluckte hart und hasste sich für das beklemmende Angstgefühl, das ihm den Nacken hoch kroch.

„Gut … erzähl' es ihnen", fuhr Max fort, ohne seine Stimmlage zu ändern, „es ist meine eigene Schuld."

„Das weiß ich nicht, Max!", entgegnete Takao heftig. „Du lässt mich nichts wissen, aus dem ich mir ein Urteil bilden könnte! Du kommst mir so anders vor als damals, Max, du machst mir Angst …!" Seine Stimme wurde immer leise und verstummte anschließend ganz.

Max tat einen weiteren, geschmeidigen Schritt und hob das Messer hoch, um mit der anderen Hand wortlos an seiner Kante entlang streicheln zu können.

„Sprich mit mir", bat Takao heiser. „Ich glaube nicht, dass du dich verändert hast … es ist irgend etwas geschehen, habe ich recht? Etwas, was dir tierische Angst macht … Wessen Blut ist es, Max? Ist es Ricks Blut?"

„NEIN!" Max fuhr krampfartig zusammen. „NEIN!", rief er wieder, fiel auf die Knie und presste die angewinkelten Arme auf die Ohren. Mit angehaltenem Atem sah Takao mit an, wie er zu einem Häufchen Elend schrumpfte, das auf dem Boden kniete, die Hand auf den Mund presste und dessen hochgezogene Schultern im Sekundentakt zuckten.

„Ich fasse das dann mal als Ja auf", wisperte Takao – und plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper. Mit schnellen Schritten, kam er auf Max zu, ging in die Knie und überwand sich, ihm die Hand auf die Schulter zu legen. Eine Geste, die Max energisch abschüttelte.

Takao aber ließ nicht locker. Entschlossen packte er Max' Arm; dieser riss sich los, blockte mit der freien Hand, wurde weggestoßen und die Hand, welche das Kukri hielt, erneut ergriffen. Max sträubte sich, doch ehe er sich versah, hatte ihm der andere das Messer aus der Hand gerissen und über den Boden in eine dunkle Zimmerecke schlittern lassen.

Mit einer einzigen Bewegung zog ihn Takao am Handgelenk an seine Brust und schloss ihn fest genug in seine Arme, um ein Entkommen unmöglich zu machen. Es schien Äonen zu dauern, bis Max endlich seine hysterischen Befreiungsversuche aufgab, als ihn entkräftende Heulkrämpfen schüttelten, die mit einem Mal unterdrückt aus ihm herausplatzten.

Zum zweiten Mal schon seit seiner Ankunft vergoss er Tränen, ihr Sonnenschein, der Gute-Laune-Faktor ihres einstigen Teams, den kein Wässerchen trüben konnte.

Blut auf der Klinge seines Kukris beutelte seine Nerven. Eine Verletzung? Ein Toter? Ganz egal. Niemals war es ein Trieb gewesen, nicht eine Sekunde lang durfte er an Max' Unschuld zweifeln. Diese Tränen waren es, die Takao seine Angst bereuen ließen. Wie musste er Max' Vertrauen in Stücke gerissen haben – und wie sehr betete er darum, dass sich diese Wunden schnell würden heilen lassen.

Wie von selbst glitt seine Hand über Max' bebenden Rücken. Sein Herz hatte zu rasen begonnen.

Wusste er, was er hier tat? Wenn er um das Max' kämpfte – wusste er denn, woher sein eigenes Vertrauen kam? Wie hatte es so weit kommen können, dass sie Arm in Arm im Dunkeln saßen, gefesselt von Ereignissen, die er nicht kannte, und geplagt von Erinnerungen, die er nicht hatte? Könnte Max ihn täuschen?

Takao drückte fester zu und hörte Max nach Luft schnappen.

Hatte er denn jemals nach Verstand gehandelt? Nein. Er handelte seit Anbeginn seines Denkens nach seinem Herzen, und dieses hatte ihn nie enttäuscht. Mit diesem Gedanken drückte er Max sanft an den Schultern von sich weg und stand auf. Seine Füße trugen ihn in den Schatten neben den Shojiwänden, wo er sich bückte, tastend nach dem Kukri suchte, es erfasste und aufhob. Schwer wog es in seiner Hand.

„Takao …?", fragte Max flüsternd. Ohne ihm Beachtung zu schenken, trat Takao auf die regennasse Terrasse. Finstere Blicke fixierten den in Nacht getauchten, prächtig angelegten Garten hinter der Veranda. Das Gras wog sich im kühlen Wind, der den Duft von Regen und Erde in das Haus wehte; Nebel kroch über die Beete und in ihm brach sich das Mondlicht …

Takao hob das Kukri über seine Schulter und holte aus. Und noch ehe Max' hätte aufspringen können, schnellte sein Arm nach vorne, seine Finger ließen ab von dem Messer, dieses wurde weit über den Garten durch die Luft geschleudert … auf Atemzüge der Stille folgte ein helles, feuchtes Klatschen.

Fassungslos starrte Max hinaus zum Gartenteich. Takao klopfte sich zufrieden die Hände ab, fuhr herum und kam zurück. Sich erschöpft auf beiden Armen abstützend, blickte Max zu ihm auf.

„Ups", sagte Takao und kratzte sich am Hinterkopf, „ich habe da wohl was fallen gelassen … und den Geräuschen zufolge ist es in den Gartenteich gefallen, was machen wir da nur?"

Max' Mundwinkel zuckten; er schniefte, wischte sich über die Augen und schien mit seiner Stimme zu ringen, als Takao fortfuhr: „Ich habe gehört, der Teich soll ziemlich tief sein – zwei Meter mindestens! Wie wäre es mit liegen lassen? Das Ding braucht doch jetzt eh keiner mehr …"

Er ging wieder in die Hocke, bis er mit Max auf einer Augenhöhe war.

„Ich glaube", flüsterte dieser rau, „das kann da unten bleiben."

„Na! So einfach ist das nicht", grinste Takao. „ich verlange eine Gegenwert. Sonst werfe ich Daichi in den Teich und lasse ihn das Ding wieder hoch holen"

Max spürte wieder seine Hände auf seinen Armen und wurde von einem heftigen Ganzkörperkribbeln erfasst. Eine Antwort auf diesen Körperkontakt, die Takao nicht selbst zu spüren bekam, obwohl er ihm mit dem Gesicht so nah kam, dass sich ihre Nasenspitzen berührten. Max' Atem wurde unruhig.

„Erzähle mir vom 21. September", sagte Takao und sein Griff hinderte Max daran, sich zurückzuziehen, „damit ich sagen kann: bezahle diese Tat mit deinem Lächeln und vergiss, was in Amerika war."

Max schwieg und schlug die Augen nieder. Takao glaubte fast hören zu können, wie es in seinem Kopf arbeitete – er fahndete nach dem Grund seines Misstrauens. Als er endlich zu einem für Takao undurchsichtigen Schluss gekommen war, hob er kurzentschlossen den Kopf und berührte flüchtig seine Lippen, die ihm so nah waren, dass es ebenso eine zufällige Berührung hätte sein können.

„Okay", stimmte er zu und stand auf, ohne Takao anzublicken und nach einer Reaktion auf dieses Zeichen zu suchen, „aber hier ist es so langsam ziemlich kalt geworden, findest du nicht auch?"

Auch in seinem Schlafzimmer ließ Takao das Licht aus, als er die Tür hinter sich schloss. Max hatte den schwarzen Pullover gegen sein kariertes Schlafanzughemd eingetauscht, ihn in seinen Rucksack gestopft und ließ sich soeben leise seufzend der Länge nach auf den Futon gleiten.

Durch das verhängnisvolle Fenster auf der gegenüberliegenden Wand schien, wie schon in der vorangegangenen Nacht, ein silberner, fast voller Mond. Ein Glühwürmchen hatte sich in das Zimmer verirrt und tanzte um den hübschen Kopf der blutorangefarbenen Phalenopsis. Eine schwüle Wärme erfüllte das Zimmer; trotzdem vermittelte es Max einen Hauch von Geborgenheit, als er sich unter die dünne Bettdecke kuschelte und sie bis zum Kinn hochzog.

Takao deckte sich nicht zu. Er stellte eine Wasserflasche zwischen ihre Kopfenden, legte sich hin und schloss die Augen, erwartungsvoll Max' Schweigen lauschend. Dieser vermochte seinen Blick nicht von ihm abzuwenden; das Mondlicht war nicht stark genug, die Röte seiner Wangen zu entblößen, ebenso wie den schmerzerfüllten Glanz seiner azurblauen Augen. Verborgen unter der Bettdecke, presste Max die geschlossenen Faust auf sein wild pulsierendes Herz.

„Ich habe gerade Daichi auf dem Flur getroffen", begann Takao plötzlich und Max holte scharf Luft, „aber keine Sorge, er hat nur Ming-Ming zur Tür gebracht."

„Sicher?"

„Klar! Allerdings frage ich mich, was die noch so spät hier zu suchen hatte – ich habe sie zumindest nicht trainieren gehört, du etwa?"

„Sagtest du nicht gerade, ich solle mir keine Sorgen machen …?"

„Ja, wieso?"

Max schüttelte den Kopf. Er musste an den Teich denken … und konnte noch nicht fassen, was zuvor geschehen war. Ohne zu zögern hatte Takao ein Beweismittel versenkt, eine Tatwaffe, an der noch das Blut des Opfers klebte. Allmählich wurde Max bewusst, dass Takao trotz seines unmöglichen Verhaltens wahre Freundschaft bewiesen hatte.

„Durch Dick und Dünn, wie in alten Zeiten.", wisperte er langsam. „Danke, Takao."

„Hm?"

„Er wollte mich erschießen."

Takao saß jäh aufrecht in seinem Bett. Fassungslos starrte er den Blondschopf an. Die Stille brodelte und warf schwarze Blasen, unheilvoll klangen Max' Worte in seinem Kopf nach, unwirklich, und doch, das Zittern in Max' Stimme verriet, dass er die Wahrheit sprach. Erschießen. „Rick?", fragte Takao erstickt.

Zögernd nickte Max. „Er drängte mich durch die Tür. Das Kukri lehnte neben meinem Rucksack am Schuhschrank. Als ich stürzte, zog ich es aus dem Schutz und stach zu. Und alles, was ich noch sah, war, dass er zu Boden ging und sich nicht mehr bewegte."

Nicht ein einziges Mal nahm Max den Namen Rick in den Mund, fiel Takao auf. Er war zu dem düsteren Schatten geworden, der nun auf Max' Leben lastete; eine dumme Fügung des Schicksals, die eine plötzliche Veränderung herbei gezwungen hatte. Und endlich wusste er, was Max so verändert hatte: es war der Schock.

„Ich hatte Angst, aber mein Kopf war total klar", fuhr Max leise fort, „ich nahm eine Bandage aus dem Verbandskasten, wickelte das Kukri darin ein und floh aus dem Haus."

„Hattest du den Rucksack denn schon gepackt?", wollte Takao irritiert wissen.

„Ja" Max lächelte. „Ich wollte dir einen Überraschungsbesuch abstatten. Mein Vater wusste auch nichts davon, nur meine Mutter. Deshalb hatte sie ihn gebeten, mich nach Hause zu bringen, damit ich mich von ihm verabschieden konnte. Es sollte ein Besuch auf unbestimmte Zeit werden. Mein Flug war also schon gebucht, ich brauchte das Messer nur zu verpacken und mit dem Versandexpress zu verschicken."

„Spitze!"

„Was!"

„Das ist doch das Beste, was dir passieren konnte!", rief Takao strahlend und ließ sich wieder auf die Futonmatte fallen.

„Was meinst du?"

„Max! Das war doch ein klarer Fall von Notwehrhandlung! Du bist gerettet!"

„Und wer weist mir das nach?"

„Mach dir da keine Gedanken. Sollte es je so weit kommen, wird sich der richtige Weg schon finden. Sechsunddreißig Schlachtpläne sind nicht so gut wie die Flucht, vergiss das niemals! Was du getan hast, war das Richtige."

„Aber ich habe eine Schlacht geschlagen, Takao. Und ich habe gewonnen!"

„Hat er letztendlich geschossen?"

„Nein."

„Dann gibt es wohl keine Schmauchspuren …"

„Siehst du …?", entgegnete Max zittrig.

„Abwarten. Wir werden kämpfen! Wir alle! Rei, selbst Kai, Hiromi, Kyouju und ich, wir werden alle für dich kämpfen. Selbst der Wunsch einer kleinen Ameise reicht bist zum Himmel! Und bisher haben wir doch immer unsere Ziele erreicht, nicht wahr? Kannst du dich daran nicht erinnern, Max? An unsere Träume, die zu Siegen wurden?"

Von Max kam ein tiefes, weinerliches Schniefen.

„Bitte nicht schon wieder weinen!", kam ihm Takao dazwischen, konnte jedoch selbst einen gepressten Unterton nicht verbergen. „Du bist doch ein Mann, verdammt!"

„Du heulst ja selber!"

„Tu ich gar nicht! Ich lache!"

Damit brach etwas aus Max heraus, was nach einer zärtlichen Mischung aus Lachen und Weinen zum selben Augenblick klang. Es war, als hätte Takaos energischer Optimismus seine Ketten zum Bersten gebracht und sein geschundenes Herz erwärmt. „Die letzten drei Jahre waren ein Griff ins Klo. Es tut mir alles so leid", sagte er reumütig, „ich hätte niemals nach Amerika gehen sollen."

„Da gebe ich dir ausnahmsweise mal recht. Aber jetzt, wo du wieder da bist, erscheinen mir die letzten Jahre wie nichts! Eine gute Grundlage, um dort weiterzumachen, wo wir vor drei Jahren aufgehört haben, findest du nicht?"

„Ja. Und es war nur eine Notwehrhandlung.", stimmte Max schläfrig zu.

„Eine Frage habe ich aber noch!"

„Welche?"

„Warum hat Rick auf dich geschossen?"

Max verstummte wieder und drehte sich auf den Rücken, den düsteren Blick zur hölzernen Zimmerdecke gerichtet. Und endlich, als nach langem Überlegen zu einem Schluss gekommen zu sein schien, flüsterte er: „Nein. Das kann ich dir nicht sagen."

„Och, Mann! Komm schon, Max! … Max?"

Den Blondschopf aber hatte innerhalb von Sekunden der Schlaf heimgesucht. Erleichterung und viele geweinte sowie ungeweinte Tränen hatten ihm die Müdigkeit in die Augen getrieben, sodass er nur noch schummrig wahr nehmen konnte, wie Takao seinen Namen sagte, zu entkräftet, um noch eine Antwort darauf geben zu können.

Takao beobachtete seinen Atem, der sich beruhigte und regulierte, betrachtete seine Brust, die sich langsam hob und senkte und auf der sich unter der dünnen Decke seine Hände abzeichneten. Nach einer Weile richtete er sich vorsichtig auf. Pochenden Herzen ließ er seinen Blick auf dem Blondschopf ruhen.

„Max?", fragte er leise und tippte mit dem Zeigefinger seine Schulter an. Max rührte sich nicht.

Zwei Minuten vergingen, bis Takao, jedes Geräusch vermeidend, die Bettdecke von sich schob und auf Samtpfoten aufstand. Er schlich zur Schiebetür, stahl sich aus dem Zimmer und eilte den Flur entlang, in dem glücklicherweise keine Diele knarrte, kehrte zurück in das große Tatami-Zimmer, in dem noch immer die Shojiwände zum Garten offen standen. Blitzschnell entledigte er sich seines Baumwollkimonos, warf ihn neben den niedrigen Tisch und näherte sich tief durchatmend den Shoji.

Am Sternen übersäten Firmament zogen zerrissene, silbern glänzende Wolkenfetzen am Mond vorbei. Alles schlief, selbst die Eulen in den Bäumen, wie es schien, als er den Blick durch den Garten schweifen ließ und den Gartenteich anvisierte.

Barfuss und in Boxershorts trat er auf die Veranda und hopste ins feuchte Gras. Ihm fröstelte, als der kühle Nachtwind seine nackte Haut streichelte und ihn in eine Gänsehaut kleidete. Grashalme kitzelten seine Füße, die auf Steinchen und in Pfützen traten, doch biss er die Zähne zusammen, bis er den Teich erreicht hatte, der seine Ufer überstiegen hatte und in dem eine Seerose verblüht war.

Meistens geschehen die Dinge, wenn man am wenigsten mit ihnen rechnet. Und Takao konnte sich nicht daran erinnern, jemals den Wunsch verspürt zu haben, in diesen Teich zu springen.


Als Takao am nächsten Morgen von Daichi geweckt wurde, war sein Haar noch etwas feucht. Der Rotschopf brachte ihm das Telefon; den Rucksack für die Schule geschultert und den Blazer unter den Arm geklemmt, bedachte er Max mit einem finsteren Blick und machte sich schnellstmöglich aus dem Staub.

„Hm", brummte Takao ins Telefon. Ein Blick auf dem Wecker sagte ihm, dass es sieben Uhr war.

„Guten Morgen", grüßte ihn Rei mit unübertrefflich guter Laune, „ich wollte dir nur mitteilen, dass wir nach langem Hin und Her zu dem Schluss gekommen sind, dass du trotz Max' Trauerzustand nicht die Uni wirst schwänzen dürfen."

„Ich hasse dich, Rei!", heulte Takao und vergrub das Gesicht im Kissen.

„Raus aus den Federn, der Wetterbericht meldet fünfundzwanzig Grad in Tokyo. Und wir wissen doch ganz genau, ohne deinen täglichen Weckruf wärst du hoffnungslos verloren."

„Ich hab' erst um elf Uhr Lesung, Rei!"

„Oh", machte Rei und lachte verlegen, „tja, das hättest du wohl früher sagen sollen …"

„Warum hat bei euch gestern Abend keiner abgenommen?"

„Gestern Abend?" Rei schien angestrengt nachzudenken. „Tut mir leid, wir waren beschäftigt …"

„Mann, Rei, ihr schlaft jedes Kapitel miteinander!"

„Nun, wir würden es tun – wenn du nicht dauernd dazwischen funken würdest!"

„Ich lege jetzt auf. Gute Nacht!"

„Du stehst jetzt auf, Ta–"

Herzlos drückte Takao das Telefon aus und rollte sich auf die Seite, vergrub sich unter der Bettdecke – und bemerkte erst jetzt, dass Max auf dem Bauch liegend in dem geheimen Buch blätterte.

„Schönen guten Morgen", grinste er, als er bemerkte, dass Takao ihn ansah. „war das der Weckdienst?"

„Sag' bloß, du weißt auch schon Bescheid?"

„Rei hat mich vorgewarnt! Ich soll den Weckdienst übernehmen, falls er verschlafen sollte"

„Na toll …"

Max lachte erfrischend heiter und Takao fragte sich, wie lange er wohl schon wach war, ehe ihm auffiel, wie anders sich der Blondschopf verhielt – anders und doch normal, ja, wunderbar, herzerwärmend normal. Und zur Feier des Tages entschloss er, sich aufzurichten, und ein paar großzügige Schlücke von der Wasserflasche zu nehmen, die noch neben seinem Bett stand.

Die Sonne lugte bereits hinter dem weit entfernten Horizont hervor und tastete mit warmen Fingern die Dächer und Straßen der Stadt ab, deckte das Chaos auf, welches der Sturm der vergangenen Nacht hinterlassen hatte, und begann, die abgekühlte Luft neu zu erwärmen. Takao streckte sich und machte Anstalten, aufzustehen, doch Max hielt ihn auf.

„Wozu brauchst du Rizinus-Samen?", fragte er, wobei er das schwere Buch auf seinen Schoß lud. Auf der aufgeschlagenen Seite waren mit Tesafilm fünf Samen auf das Papier geklebt worden; Samen, die wie die Abbilder rotbrauner Zecken aussahen, und mit Ricinus communis beschriftet worden waren. Es waren keine weiteren Informationen hinzugefügt worden, wie es bei den meisten der in diesem Bauch aufgelisteten getrockneten Blätter, Keime und in Beutelchen gefüllten Pflanzensäfte der Fall zu sein schien.

„Hä? Wieso?", gähnte Takao.

„Ricinus communis ist ein Wolfsmilchgewächs und wird in der Forschung nach einem Tumormittel eingesetzt. In den Samen findet sich 0,1 Prozent Ricin, einem der stärksten Gifte des Pflanzenreichs."

„Ja, und zehn von ihnen rufen nach zwei qualvollen Tagen Kreislaufversagen hervor. Und es ist nicht einmal ein Gegengift bekannt! Eine gemeine Art, jemandem den Garaus zu machen. Aber woher weißt du das?"

„Tja … wissen Kai und Rei, dass du so etwas sammelst?", entgegnete Max und begann zu blättern. „Kraut vom Echten Buchweizen, das wird in Venenmitteln verwendet … Blüten von der Strohblume, ein Gallenmittel … die Wurzel einer Wiesenschlüsselblume, ein Hustenmittel … die Samen einer Herbstzeitlose, ein Mithosegift … Mutterkorn, das wurde einst zur Abtreibung verwendet … sogar das Kraut von der Hypericum perforatum – das ist ein Antidepressiva, wenn ich mich recht erinnere! Und diese ganzen Abführmittel: Alexandriner-Senna, Kap-Aloe, Medizinalrhabarber … das ist einfach fantastisch!"

„Und ich finde es erstaunlich, wie du um diese Uhrzeit solch komplizierte Wörter in den Mund nehmen kannst!"

„Warum sammelst du Gifte, Takao?"

Takao versetzte ihm einen Schlag auf die Schulter. „Und warum schleppst du ein Kukri mit dir herum?"

Sie feixten sich an – und begannen zu kichern. Max klappte das Buch zu, schob es zu Boden und versetzte Takao mit seinem Kopfkissen einen Schlag ins Gesicht. „Du Blödmann!"

„Wie nennst du mich!", beschwerte sich der andere und schrie sofort zur Rache. Grölend, scherzend und jaulend vor Schmerzen, weihten sie den gerade beginnenden Tag mit einer Kissenschlacht ein, sich hier und da verschwörerische Blicke zuwerfend und einander näher als je zuvor, denn sie wussten:

Die Geheimnisse waren getauscht.


Das kann doch nicht …

Unterdessen stand ein maßlos irritierter Daichi an der Straße vor dem Dojo. Mit gerunzelter Stirn starrte er auf die quer gegenüber liegende Straßenecke: er hätte schwören könne, dass dort noch vor zwei Sekunden ein in einen schwarzen Mantel gekleideter Rotschopf unter dem Baum gestanden war.

Yuriy? Konnte es denkbar sein?

Er zögerte einen fatalen Moment lang, hin und her gerissen zwischen Neugierde und Gleichgültigkeit, ehe er über die Straße lief, um einen kurzen Blick um Straßenecke zu riskieren. Doch alles, was er sah, als er dort ankam, waren die Rücklichter eines Autos, die wenige Herzschläge später aus seinem Sichtfeld verschwanden.