Vielen Dank für die Reviews! Ihr habt mir so viel Mut gemacht, dass ich ein neues Kapitel geschrieben hab. Hoffe es gefällt euch auch.

Kapitel 2

Von der Treppe des Saals, die von den oberen Zimmern herunter führte, sah er die Szene mit an.

Der große Saal war hell erleuchtet und in der Mitte lag Hermine Granger, das Slammblut, dass es geschafft hatte, den Todesfluch für Harry Potter abzufangen. Und damit nicht genug: Sie hatte den Fluch irgendwie zurückgeschleudert auf Bellatrix,

Und obwohl auch das Slammblut getroffen hatte und diese lebte, war die Todesserin tot.

Für Severus Snape war es unbegreiflich! Er hatte erst vor knapp acht Monaten den Orden verlassen.

Verlassen müssen! ergänzte er im Geiste.

Er wusste nichts von einem Trank oder Zauber, der diese Wirkung hätte haben können. Er wüsste auch nicht, dass der Orden an so etwas gearbeitet hätte.

Deshalb war das Slammblut so wichtig für den Meister. Er musste herausfinden, was genau sie getan hatte.

Er war durch ihren Schrei hergeführt worden. Ihr verschmutzter und zerrissener Reiseumhang, die schmutzigen Haare, in denen Blätter und Aststücke hingen und die Tatsache, dass sie blind war, gab der Situation eine ganze Menge Theatralik, wie er schmunzelnd bemerkte, als man sie wegbrachte.

Fast einen Monat hatte sie mit dem Tode gerungen und man hatte sie einfach auf den Boden der Halle gelegt und einen magischen Kreis um sie gezogen, den nur jene übertreten könnten, die das dunkle Mal trugen.

Man hatte ihr zwar etwas Wasser und Nahrung eingelöst, aber sie war dünn und schmächtig geworden.

Bei den Worten des Meisters sie zu waschen und umzuziehen wurde er hellhörig.

Natürlich, er würde den Schein wahren.

Dann entdeckte sein Meister ihn und sagte:

„Severus rühr halt irgendwas zusammen, dass sie wenigstens allein laufen kann. Ich kann nicht von meinen Todessern erwarten, das Slammblut hin und her zu tragen."

Mit einer ungeduldigen Handbewegung entließ der dunkle Lord ihn unmissverständlich.

Und das tat er auch: Er mischte den stärksten Aufbau- und Heiltrank zusammen, den er kannte. Als der Trank die Farbe von dunklem violett angenommen hatte, löschte er das Feuer und füllte eine Phiole voll davon ab.

Dann ging er in Richtung der Gemächer des dunklen Lords um ihm den Trank zu bringen.

Fast eine Stunde hatte er gebraucht, sie würde hoffentlich schon dort sein. Er ertrug die Sticheleien des Lords nicht, wenn er ihn darauf aufmerksam macht, dass er ja nun völlig unnütz sei, da er als Spion entlarvt sei.

Er zog die gefühllose Maske in seinem Geist so fest er konnte und klopfte und betrat das Kaminzimmer.

Seine ehemalige Schülerin war in einen Sessel gesetzt worden. Sie trug ein grünes Kleid. Hätte sie nicht so erschöpft ausgesehen und wäre sie nicht ein Slammblut, hätte Severus sie fast als schön empfinden können.

„Ah, Severus!", begrüßte sein Meister ihn. „Du bist also doch noch zu was gut!"

Er sah aus dem Augenwinkel, wie das Mädchen bei seinem Namen zusammenzuckte. Er ging zu ihr hinüber, entkorkte die Phiole und wollte sie ihr geben, doch sie zuckte zurück.

Natürlich, sie weiß nicht, was ich ihr gebe!

Plötzlich spuckte sie nach ihm und zischte „Verräter!", doch sie verfehlte ihn.

Wütend packte er sie am Haar, Zwang ihren Kopf zurück und schüttete den Inhalt der Phiole in ihren Mund. Bevor sie reagieren konnte, legte er die Hand über ihren Mund und hielt die Nase zu. Sie würde schlucken oder ersticken, ihm war es gleich.

Sie hatte ihn jeden Tag, seit sie hier war an das Leben erinnert, dass er zurückgelassen hatte. Seit acht Monaten musste er hier versteckt bleiben um sein Leben zu schützen. Manchmal vermisste er sogar fast die lärmenden ungezogenen Schüler.

Er schob den Gedanken bei Seite; es gab für ihn eben kein zurück mehr.