Ranma 1/2 wurde von Rumiko Takahashi erfunden. Die Rechte an den Figuren
liegen somit bei ihr und ihrem Verlag. Die Geschichte dient keinem
finanziellen Zweck sondern ist einfach Ausdruck eines Fans.
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Kapitel 5
Es regnete. Ukyo gähnte auf und wandte sich zu Ryoga. "Sag mal, könnten wir das Training heute nicht mal ausfallen lassen?" Sie grinste, als sie seinen unbehaglichen Blick bemerkte. "Außer, du willst heute als kleines Schweinchen rumlaufen." Der verlorenen Junge erstarrte. "Das ist es!" Er lachte auf. "Ukyo, du bist ein Genie." Diese starrte ihn verdutzt an. "Ich weiß, aber wieso kommst du jetzt darauf?" "Wenn ich mich verwandle, müßte der Armreif doch runterfallen, da ich als P'Chan doch um vieles kleiner bin." Die junge Frau nickte. "Das müßte funktionieren." Ryoga grinste breit und nickte ihr zu. "Was hältst du von einem kleinen Spaziergang im Regen?" Sie seufzte auf. "Nicht viel, mein Hübscher, aber du wirst ja doch keine Ruhe geben." Ukyo stand auf. "Na dann gehen wir..."
5 Minuten später. Ryoga kniete am Boden und starrte ungläubig auf seine Hände. "Ich verwandle mich nicht? Bin ich den Fluch los...?" Ukyo griff ihm auf die Schulter. "Wahrscheinlich liegt es an den Armreifen. Wenn sie, wie Cologne gesagt hat, magisch sind, sollten sie verhindern, daß wir uns trennen können..." Der verlorene Junge blickte auf. "...dann verhindern also sie, daß ich mich verwandle?" Sie nickte. Ryoga wußte nicht, ob er sich freuen sollte. *Ich verwandle mich einen Monat nicht in P'Chan. Dafür kann ich nicht weg von Ukyo... Will ich überhaupt weg?* "Hey, komm, laß uns wieder reingehen. Wir müssen das Lokal putzen." Die Küchenmeisterin nahm ihn bei der Hand und zog ihn hoch. "Sieht so aus, als müßten wir die Zeit doch durchziehen." Sie zerrte ihn spielerisch zum Lokal und Ryoga mußte lächeln. "Ukyo..." Sie wandte sich ihm zu. "Ja?" "Was würdest du sagen, wenn wir das Lokal heute zu lassen würden? Und einfach blau machen?" Sie schnappte nach Luft. "...und wer soll meine Miete zahlen? Ryoga, ich muß von etwas leben." Ukyo brach ab, als sie auf den breit grinsenden Jungen sah. "Reichen 100.000 um das Geschäft eine Weile geschlossen zu lassen?" Ihr Unterkiefer klappte runter. "Nani?"
Die beiden waren in ihrem Zimmer. Ungläubig starrte Ukyo auf den Geldstapel. Nachdem Ryoga aus seinem Rucksack einen großen Bund Geldscheine rausgezogen hatte, die Hälfte davon auf den Tisch gelegt und ihr immer noch breit grinsend zugezwinkert hatte. "Wo... Wie... Woher?" stotterte diese. "Woher hast du das ganze Geld, Ryoga?" "Naja, unterwegs verdient", meinte er achselzuckend. "Wie?!?" Der verlorene Junge griff wieder in seinen Rucksack und zog ein paar Photos heraus. Die Meisterköchin sah sich diese durch. Zerstörte und zusammengestürzte Häuser waren darauf zu sehen, meistens mit ihm drauf, der daneben stand und das Victory-Zeichen machte. "Ich arbeite ab und zu für Abriß-Unternehmen und helfe mit alte Gebäude einzuebnen." Er blickte sie an und in seinen Augen spiegelten sich boshafte Lichter. "Wenn ich eines kann, ist es Dinge kaputt machen. Irgendwann letztes Jahr habe ich gedacht, daß sich damit doch durchaus Geld verdienen ließe...." Ukyos Mundwinkel zuckten und sie fing an schallend zu lachen. "Ryoga, du Gauner!" Sie schnappte nach Luft. "Du bringst mich da einfach zum Lachen."
Er nickte ihr zu. "Also könnte ich dich überreden das Geschäft eine Weile zuzulassen?" Immer noch lächelnd nickte sie ihm ebenfalls zu. *Wer hätte das gedacht? Er hat doch mehr auf dem Kasten als alle geglaubt haben...* "Ähm, Ukyo, eine Bitte hätte ich dann noch. Erzähl Nabiki nichts davon. Sonst bin ich wahrscheinlich in Schwierigkeiten. Wer weiß, was sie tun würde, wenn sie es wüßte." Er brach ab und Ukyo schüttelte sich kurz. Als sie sich vorstellte, Nabiki Tendo auf Freiersfüßen, da Ryoga ja doch eine gute Partie wäre mit seinem Geld... "Ist in Ordnung, ich werde ganz bestimmt nichts sagen." Sie atmete aus und meinte trocken: "Ich muß Nabiki nicht wirklich hier in der Nähe haben und Geldanlegemöglichkeiten anhören." Beide schauderten kurz. "Und mein Hübscher? Was hast du dir eigentlich vorgestellt heute so zu machen?" "Äh, ja, vielleicht ein gemeinsames Essen? Kino oder so?" Verlegen blickte Ryoga sie an. "Hey, Großer, das ist eine tolle Idee." Ukyo begann schelmisch zu lächeln. "Aber eines sollten wir noch klären mein Hübscher." "Was denn?" der verlorene Junge runzelte verwirrt die Stirn. "Ich küsse niemanden beim ersten Date." Ryoga schnappte nach Luft und wurde knallrot, während Ukyo ihm neckisch zuzwinkerte.
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Stille lag über den Wäldern. Harmonisch schien der Mond auf sie herunter. "Ich glaube das einfach nicht!" Zwei einsame Gestalten standen auf einer einsamen Lichtung und blickten sich um. "Ryoga, wie konnte ich mich nur überreden lassen mit dir wegzugehen. AAArrrgggghhhh!!!" Dieser funkelte Ukyo böse an. "Was kann ich dafür! Ich dachte, du würdest den Weg zum Kino kennen und bin dir gefolgt." Sie seufzte auf. "Eigentlich bin ich ja dir gefolgt. Du bist so zielsicher losgegangen und da habe ich angenommen...." Die Küchenmeisterin brach ab. *Anzunehmen, daß Ryoga - Mr. Orientierungslos - den Weg kennt? Ich hätte es wissen müssen. Der arme Kerl kann doch nichts dafür*, beendete sie in Gedanken den Satz. "Und was machen wir jetzt?" Der verlorene Junge wirkte zerknirscht. "Das mit dem gemeinsam Fortgehen, habe ich mir anders vorgestellt." "Hey, Großer, wir finden schon den Weg hier heraus." Ihr Zorn verflog und sie mußte lächeln. *Auf dem Weg ins Kino verlaufen... Das muß uns jemand nachmachen. Und das Ganze auch noch auf einer geraden Straße.* "Sag mal, dein schlechter Orientierungssinn ist doch nicht etwa ansteckend?" Ryoga riß die Augen auf. "Ähhh." Ukyo winkte ab. "Vergiß es, war ein Scherz." Dieser schnaubte durch die Nase und blickte auf den Boden. "Zum Glück ist es jetzt wärmer, sonst wären wir wirklich in Schwierigkeiten", meinte sie trocken. "Könntest du aufhören auf dem Thema rumzureiten?" murmelte der verlorene Junge. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, aber ich schätze, wir sollten in eine Richtung losgehen und dieses Mal werde ICH führen." Danach brachen die beiden auf, vorweg Ukyo, mit einem grummelnden Ryoga im Schlepptau.
Zwei Stunden später.... Die beiden starrten auf das verwittert aussehende Teehaus. Es wirkte leer und verlassen, ein Schild hing schief in der Angel, irgendwie war es unheimlich hier. Sie traten zum Schild und lasen mit großen Augen den Namen. "Zum blutroten Lotus"? "Wer nennt den so ein Teehaus?* murmelte Ukyo. Der verlorene Junge erstarrte. "Dieser Name ... ich könnte schwören..." Er sah sich nachdenklich um. *Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube... * "Hey, Großer!" Er wurde von ihr aus den Gedanken gerissen. "Was ist los? Einen Moment lang hast du so einen glasigen Blick gehabt. Alles in Ordnung?" Verlegen rieb er sich den Nacken. "Ja, aber weißt du ... es mag zwar komisch klingen, aber den Ort kenne ich von wo." Ukyo sah ihn an. "Du mußt dich täuschen. Hier war schon seit Jahren keiner mehr, wenn nicht seit Jahrzehnten." Er seufzte auf. "Wahrscheinlich hast du recht. Wir sollten uns das Haus aber trotzdem ansehen. Es ist schon ziemlich spät und wir werden hier wohl übernachten müssen." Langsam betraten sie das alte Teehaus und blieben überrascht stehen. So uneinladend es von draußen wirkte, im Inneren war es sauber und gepflegt. Die Räume waren dunkel gehalten, jedoch groß und luftig und inmitten des Hauptraumes lag ein Futon mit zwei Kissen. Daneben stand ein kleines Tischchen auf den zwei Kimonos lagen. "Was..." stammelte Ryoga. "Es muß jemand hier leben. Aber von außen hätte ich das nie geglaubt." Ukyo beugte sich zu den Gewändern und musterte sie. "Sie müßten euch beide passen, aber ihr solltet sie anprobieren um sicher zu gehen", erklang eine Stimme hinter ihnen. Beide wirbelten herum. Vor ihnen stand eine kleine alte Frau mit schlohweißem Haar und roten Augen. Sie lächelte freundlich. "Ich habe euch schon erwartet." Ryogas Unterkiefer knallte herunter. Er hob die Finger. "Du bist ... du bist doch..." "Zzz zzz zzz, Ryoga....", meinte die alte Frau lächelnd, "ist es denn so an der Art deine Großmutter zu begrüßen?" Zwei Fangzähne blitzten in ihrem Mund auf. Ukyo riß die Augen auf. "Nani?"
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Die alte Frau blickte amüsiert zu den beiden jungen Leuten, die sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrten. Ukyo faßte sich als erste. "Sie sind - seine Großmutter?" Sie mußte zugeben, daß es durchaus Ähnlichkeiten gab, obwohl die alte Dame eher aussah wie Cologne, wäre sie einen halben Meter größer und hätte Fangzähne, doch etwas an der Art erinnerte sie stark an Ryoga. Dieser schüttelte den Kopf. "Großmutter, du bist es tatsächlich. Ich erinnere mich..." Diese lächelte breit und ihre roten Augen leuchteten schelmisch auf. "Ja, mein Kleiner, ich bin es wirklich. Du bist groß geworden." Sie drehte sich zu Ukyo um und musterte sie wohlwollend. "Und deine Freundin ist ein wirklich hübsches Mädchen. Ich bin stolz auf dich mein Junge." Beide eröteten. "Hey, warte mal Großmutter, es ist nicht so wie du denkst", begann Ryoga zu sprechen. Diese deutete nur auf die Armreifen. "Wäre es nicht so, wäre ich stark verwundert. Immerhin tragt ihr die Amazonenarmreife und diese werden üblicherweise nur von Pärchen benutzt." Ryogas Unterkiefer klappte runter. "Woher...", stotterte er, während Ukyo nur stumm mit großen Augen auf die Alte blickte. "Oh, man schnappt so einiges auf", kicherte sie. "Weißt du, Enkel, ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen. Und darum wollte ich dich wieder einmal besuchen." Ukyo zog die Augenbrauen in die Höhe. "Ihn besuchen? Aber eigentlich ist es doch umgekehrt." Ryoga und seine Großmutter sahen die Meisterköchin an. Der verlorene Junge mit einem verlegenen Blick, während in den Augen der alten Dame nur große Belustigung mitschwang. "Sie weiß es also nicht? Ryoga, hast du es ihr nicht erzählt?" Dieser zog die Luft ein. "Es hat sich nicht ergeben." "Was hat er mir nicht erzählt?" fragte Ukyo ungeduldig. "Nun, mein Kind, ich glaube, es wäre gut, wenn du es auch erfahren würdest. Immerhin bist du doch seine Freundin." Die beiden jungen Leute seufzten auf, im Wissen als daßn die alte Frau nichts anderes akzeptieren würde. "Ich habe Ryogas Großvater vor ungefähr 60 Jahren kennengelernt. Er hatte sich verirrt und lief mir über den Weg, als ich mir gerade die Oberwelt ansah. Ursprünglich hatte ich vor, ein wenig mit ihm zu spielen und ihn dann umzubringen, doch er erwies sich als härter, als ich annahm und allmählich verliebten wir uns ineinander."
Jetzt war es an Ukyo auf die Alte ungläubig zu blicken und den Kopf zu schütteln. "Ihn umbringen? Wie meinen Sie das?" "Du kannst ruhig du zu mir sagen Ukyo. Wie ich das meinte? Genau so. Weißt du, ich bin eine Dämonin, genauer gesagt eine Dämonenprinzessin und mit Ryogas Großvater war das damals so eine Sache." Sie musterte Ryoga und nickte. "Du siehst deinem Großvater wie aus dem Gesicht geschnitten aus. Sogar die gleiche Kleidungsart. Wenn ich es nicht besser wüßte.... Naja, er hat ja keine Fangzähne." Sie lächelte. "Schade, daß ihr ihn verpaßt habt. Er wollte vorhin etwas aus dem Keller holen." Ryoga stutzte. "Oh, das heißt er wird die nächsten zwei Wochen unterwegs sein." Die beiden Hibikis seufzten auf, während Ukyo die Augen verdrehte. "Wie dem auch sei. Dieses Teehaus ist mein Domizil und das meines Mannes. Dieser Ort kann seinen Standort wechseln, was bei einem Mann wie deinem Großvater nur praktisch ist", stellte Oma Hibiki trocken fest. "Großmutter", begann Ryoga. "Ja, Enkel?" "Du hast mir nie genau erzählt, wie das damals mit dir und Großvater war. Opa hat sich immer sehr kurz darüber gefaßt." Die alte Frau begann schallend zu lachen. "Natürlich hat er das. Manche Dinge erzählt man einem 5jährigen nicht. Aber jetzt wärest du in einem Alter, wo man das tun könnte. Bei der Gelegenheit, habt ihr Hunger?" Ukyo und Ryoga nickten beide, als ihnen bewußt wurde, wie hungrig sie eigentlich wirklich waren. "Na dann!" Oma Hibiki winkte mit den Armen und klatschte 3 x in die Hände, wie aus dem Nichts materialisierten sich mehrere Schüsseln mit Essen und Getränken vor ihnen. Ryoga grinste, als er in Ukyos Gesicht blickte. *Mit solchen Sachen war Oma schon immer gut*, dachte er, als er sich an seine Jugend mit den Großeltern erinnerte. "Aber eines würde ich schon gerne wissen", murmelte Ukyo. "Ja?" "Wie war das noch mal mit der Dämonenprinzessin und der Geschichte mit Ryogas Großvater?" Oma Hibiki lächelte schelmisch und lehnte sich zurück. "Das ist eine eigene Geschichte. Es war vor 60 Jahren, als wir beide in eurem Alter waren...."
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So, das wäre es für dieses Mal. Im Kapitel 6 kommt die Geschichte von Ryogas Großeltern vor. Laßt euch überraschen. Danke an Deatheater und Helios1/2 für ihre Bewertungen. Bis zum nächsten Mal. PS: Wahrscheinlich kommt vorher noch eine andere Geschichte von mir ins Netz, diese mit Mouse als Hauptcharakter.
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Kapitel 5
Es regnete. Ukyo gähnte auf und wandte sich zu Ryoga. "Sag mal, könnten wir das Training heute nicht mal ausfallen lassen?" Sie grinste, als sie seinen unbehaglichen Blick bemerkte. "Außer, du willst heute als kleines Schweinchen rumlaufen." Der verlorenen Junge erstarrte. "Das ist es!" Er lachte auf. "Ukyo, du bist ein Genie." Diese starrte ihn verdutzt an. "Ich weiß, aber wieso kommst du jetzt darauf?" "Wenn ich mich verwandle, müßte der Armreif doch runterfallen, da ich als P'Chan doch um vieles kleiner bin." Die junge Frau nickte. "Das müßte funktionieren." Ryoga grinste breit und nickte ihr zu. "Was hältst du von einem kleinen Spaziergang im Regen?" Sie seufzte auf. "Nicht viel, mein Hübscher, aber du wirst ja doch keine Ruhe geben." Ukyo stand auf. "Na dann gehen wir..."
5 Minuten später. Ryoga kniete am Boden und starrte ungläubig auf seine Hände. "Ich verwandle mich nicht? Bin ich den Fluch los...?" Ukyo griff ihm auf die Schulter. "Wahrscheinlich liegt es an den Armreifen. Wenn sie, wie Cologne gesagt hat, magisch sind, sollten sie verhindern, daß wir uns trennen können..." Der verlorene Junge blickte auf. "...dann verhindern also sie, daß ich mich verwandle?" Sie nickte. Ryoga wußte nicht, ob er sich freuen sollte. *Ich verwandle mich einen Monat nicht in P'Chan. Dafür kann ich nicht weg von Ukyo... Will ich überhaupt weg?* "Hey, komm, laß uns wieder reingehen. Wir müssen das Lokal putzen." Die Küchenmeisterin nahm ihn bei der Hand und zog ihn hoch. "Sieht so aus, als müßten wir die Zeit doch durchziehen." Sie zerrte ihn spielerisch zum Lokal und Ryoga mußte lächeln. "Ukyo..." Sie wandte sich ihm zu. "Ja?" "Was würdest du sagen, wenn wir das Lokal heute zu lassen würden? Und einfach blau machen?" Sie schnappte nach Luft. "...und wer soll meine Miete zahlen? Ryoga, ich muß von etwas leben." Ukyo brach ab, als sie auf den breit grinsenden Jungen sah. "Reichen 100.000 um das Geschäft eine Weile geschlossen zu lassen?" Ihr Unterkiefer klappte runter. "Nani?"
Die beiden waren in ihrem Zimmer. Ungläubig starrte Ukyo auf den Geldstapel. Nachdem Ryoga aus seinem Rucksack einen großen Bund Geldscheine rausgezogen hatte, die Hälfte davon auf den Tisch gelegt und ihr immer noch breit grinsend zugezwinkert hatte. "Wo... Wie... Woher?" stotterte diese. "Woher hast du das ganze Geld, Ryoga?" "Naja, unterwegs verdient", meinte er achselzuckend. "Wie?!?" Der verlorene Junge griff wieder in seinen Rucksack und zog ein paar Photos heraus. Die Meisterköchin sah sich diese durch. Zerstörte und zusammengestürzte Häuser waren darauf zu sehen, meistens mit ihm drauf, der daneben stand und das Victory-Zeichen machte. "Ich arbeite ab und zu für Abriß-Unternehmen und helfe mit alte Gebäude einzuebnen." Er blickte sie an und in seinen Augen spiegelten sich boshafte Lichter. "Wenn ich eines kann, ist es Dinge kaputt machen. Irgendwann letztes Jahr habe ich gedacht, daß sich damit doch durchaus Geld verdienen ließe...." Ukyos Mundwinkel zuckten und sie fing an schallend zu lachen. "Ryoga, du Gauner!" Sie schnappte nach Luft. "Du bringst mich da einfach zum Lachen."
Er nickte ihr zu. "Also könnte ich dich überreden das Geschäft eine Weile zuzulassen?" Immer noch lächelnd nickte sie ihm ebenfalls zu. *Wer hätte das gedacht? Er hat doch mehr auf dem Kasten als alle geglaubt haben...* "Ähm, Ukyo, eine Bitte hätte ich dann noch. Erzähl Nabiki nichts davon. Sonst bin ich wahrscheinlich in Schwierigkeiten. Wer weiß, was sie tun würde, wenn sie es wüßte." Er brach ab und Ukyo schüttelte sich kurz. Als sie sich vorstellte, Nabiki Tendo auf Freiersfüßen, da Ryoga ja doch eine gute Partie wäre mit seinem Geld... "Ist in Ordnung, ich werde ganz bestimmt nichts sagen." Sie atmete aus und meinte trocken: "Ich muß Nabiki nicht wirklich hier in der Nähe haben und Geldanlegemöglichkeiten anhören." Beide schauderten kurz. "Und mein Hübscher? Was hast du dir eigentlich vorgestellt heute so zu machen?" "Äh, ja, vielleicht ein gemeinsames Essen? Kino oder so?" Verlegen blickte Ryoga sie an. "Hey, Großer, das ist eine tolle Idee." Ukyo begann schelmisch zu lächeln. "Aber eines sollten wir noch klären mein Hübscher." "Was denn?" der verlorene Junge runzelte verwirrt die Stirn. "Ich küsse niemanden beim ersten Date." Ryoga schnappte nach Luft und wurde knallrot, während Ukyo ihm neckisch zuzwinkerte.
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Stille lag über den Wäldern. Harmonisch schien der Mond auf sie herunter. "Ich glaube das einfach nicht!" Zwei einsame Gestalten standen auf einer einsamen Lichtung und blickten sich um. "Ryoga, wie konnte ich mich nur überreden lassen mit dir wegzugehen. AAArrrgggghhhh!!!" Dieser funkelte Ukyo böse an. "Was kann ich dafür! Ich dachte, du würdest den Weg zum Kino kennen und bin dir gefolgt." Sie seufzte auf. "Eigentlich bin ich ja dir gefolgt. Du bist so zielsicher losgegangen und da habe ich angenommen...." Die Küchenmeisterin brach ab. *Anzunehmen, daß Ryoga - Mr. Orientierungslos - den Weg kennt? Ich hätte es wissen müssen. Der arme Kerl kann doch nichts dafür*, beendete sie in Gedanken den Satz. "Und was machen wir jetzt?" Der verlorene Junge wirkte zerknirscht. "Das mit dem gemeinsam Fortgehen, habe ich mir anders vorgestellt." "Hey, Großer, wir finden schon den Weg hier heraus." Ihr Zorn verflog und sie mußte lächeln. *Auf dem Weg ins Kino verlaufen... Das muß uns jemand nachmachen. Und das Ganze auch noch auf einer geraden Straße.* "Sag mal, dein schlechter Orientierungssinn ist doch nicht etwa ansteckend?" Ryoga riß die Augen auf. "Ähhh." Ukyo winkte ab. "Vergiß es, war ein Scherz." Dieser schnaubte durch die Nase und blickte auf den Boden. "Zum Glück ist es jetzt wärmer, sonst wären wir wirklich in Schwierigkeiten", meinte sie trocken. "Könntest du aufhören auf dem Thema rumzureiten?" murmelte der verlorene Junge. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, aber ich schätze, wir sollten in eine Richtung losgehen und dieses Mal werde ICH führen." Danach brachen die beiden auf, vorweg Ukyo, mit einem grummelnden Ryoga im Schlepptau.
Zwei Stunden später.... Die beiden starrten auf das verwittert aussehende Teehaus. Es wirkte leer und verlassen, ein Schild hing schief in der Angel, irgendwie war es unheimlich hier. Sie traten zum Schild und lasen mit großen Augen den Namen. "Zum blutroten Lotus"? "Wer nennt den so ein Teehaus?* murmelte Ukyo. Der verlorene Junge erstarrte. "Dieser Name ... ich könnte schwören..." Er sah sich nachdenklich um. *Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube... * "Hey, Großer!" Er wurde von ihr aus den Gedanken gerissen. "Was ist los? Einen Moment lang hast du so einen glasigen Blick gehabt. Alles in Ordnung?" Verlegen rieb er sich den Nacken. "Ja, aber weißt du ... es mag zwar komisch klingen, aber den Ort kenne ich von wo." Ukyo sah ihn an. "Du mußt dich täuschen. Hier war schon seit Jahren keiner mehr, wenn nicht seit Jahrzehnten." Er seufzte auf. "Wahrscheinlich hast du recht. Wir sollten uns das Haus aber trotzdem ansehen. Es ist schon ziemlich spät und wir werden hier wohl übernachten müssen." Langsam betraten sie das alte Teehaus und blieben überrascht stehen. So uneinladend es von draußen wirkte, im Inneren war es sauber und gepflegt. Die Räume waren dunkel gehalten, jedoch groß und luftig und inmitten des Hauptraumes lag ein Futon mit zwei Kissen. Daneben stand ein kleines Tischchen auf den zwei Kimonos lagen. "Was..." stammelte Ryoga. "Es muß jemand hier leben. Aber von außen hätte ich das nie geglaubt." Ukyo beugte sich zu den Gewändern und musterte sie. "Sie müßten euch beide passen, aber ihr solltet sie anprobieren um sicher zu gehen", erklang eine Stimme hinter ihnen. Beide wirbelten herum. Vor ihnen stand eine kleine alte Frau mit schlohweißem Haar und roten Augen. Sie lächelte freundlich. "Ich habe euch schon erwartet." Ryogas Unterkiefer knallte herunter. Er hob die Finger. "Du bist ... du bist doch..." "Zzz zzz zzz, Ryoga....", meinte die alte Frau lächelnd, "ist es denn so an der Art deine Großmutter zu begrüßen?" Zwei Fangzähne blitzten in ihrem Mund auf. Ukyo riß die Augen auf. "Nani?"
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Die alte Frau blickte amüsiert zu den beiden jungen Leuten, die sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrten. Ukyo faßte sich als erste. "Sie sind - seine Großmutter?" Sie mußte zugeben, daß es durchaus Ähnlichkeiten gab, obwohl die alte Dame eher aussah wie Cologne, wäre sie einen halben Meter größer und hätte Fangzähne, doch etwas an der Art erinnerte sie stark an Ryoga. Dieser schüttelte den Kopf. "Großmutter, du bist es tatsächlich. Ich erinnere mich..." Diese lächelte breit und ihre roten Augen leuchteten schelmisch auf. "Ja, mein Kleiner, ich bin es wirklich. Du bist groß geworden." Sie drehte sich zu Ukyo um und musterte sie wohlwollend. "Und deine Freundin ist ein wirklich hübsches Mädchen. Ich bin stolz auf dich mein Junge." Beide eröteten. "Hey, warte mal Großmutter, es ist nicht so wie du denkst", begann Ryoga zu sprechen. Diese deutete nur auf die Armreifen. "Wäre es nicht so, wäre ich stark verwundert. Immerhin tragt ihr die Amazonenarmreife und diese werden üblicherweise nur von Pärchen benutzt." Ryogas Unterkiefer klappte runter. "Woher...", stotterte er, während Ukyo nur stumm mit großen Augen auf die Alte blickte. "Oh, man schnappt so einiges auf", kicherte sie. "Weißt du, Enkel, ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen. Und darum wollte ich dich wieder einmal besuchen." Ukyo zog die Augenbrauen in die Höhe. "Ihn besuchen? Aber eigentlich ist es doch umgekehrt." Ryoga und seine Großmutter sahen die Meisterköchin an. Der verlorene Junge mit einem verlegenen Blick, während in den Augen der alten Dame nur große Belustigung mitschwang. "Sie weiß es also nicht? Ryoga, hast du es ihr nicht erzählt?" Dieser zog die Luft ein. "Es hat sich nicht ergeben." "Was hat er mir nicht erzählt?" fragte Ukyo ungeduldig. "Nun, mein Kind, ich glaube, es wäre gut, wenn du es auch erfahren würdest. Immerhin bist du doch seine Freundin." Die beiden jungen Leute seufzten auf, im Wissen als daßn die alte Frau nichts anderes akzeptieren würde. "Ich habe Ryogas Großvater vor ungefähr 60 Jahren kennengelernt. Er hatte sich verirrt und lief mir über den Weg, als ich mir gerade die Oberwelt ansah. Ursprünglich hatte ich vor, ein wenig mit ihm zu spielen und ihn dann umzubringen, doch er erwies sich als härter, als ich annahm und allmählich verliebten wir uns ineinander."
Jetzt war es an Ukyo auf die Alte ungläubig zu blicken und den Kopf zu schütteln. "Ihn umbringen? Wie meinen Sie das?" "Du kannst ruhig du zu mir sagen Ukyo. Wie ich das meinte? Genau so. Weißt du, ich bin eine Dämonin, genauer gesagt eine Dämonenprinzessin und mit Ryogas Großvater war das damals so eine Sache." Sie musterte Ryoga und nickte. "Du siehst deinem Großvater wie aus dem Gesicht geschnitten aus. Sogar die gleiche Kleidungsart. Wenn ich es nicht besser wüßte.... Naja, er hat ja keine Fangzähne." Sie lächelte. "Schade, daß ihr ihn verpaßt habt. Er wollte vorhin etwas aus dem Keller holen." Ryoga stutzte. "Oh, das heißt er wird die nächsten zwei Wochen unterwegs sein." Die beiden Hibikis seufzten auf, während Ukyo die Augen verdrehte. "Wie dem auch sei. Dieses Teehaus ist mein Domizil und das meines Mannes. Dieser Ort kann seinen Standort wechseln, was bei einem Mann wie deinem Großvater nur praktisch ist", stellte Oma Hibiki trocken fest. "Großmutter", begann Ryoga. "Ja, Enkel?" "Du hast mir nie genau erzählt, wie das damals mit dir und Großvater war. Opa hat sich immer sehr kurz darüber gefaßt." Die alte Frau begann schallend zu lachen. "Natürlich hat er das. Manche Dinge erzählt man einem 5jährigen nicht. Aber jetzt wärest du in einem Alter, wo man das tun könnte. Bei der Gelegenheit, habt ihr Hunger?" Ukyo und Ryoga nickten beide, als ihnen bewußt wurde, wie hungrig sie eigentlich wirklich waren. "Na dann!" Oma Hibiki winkte mit den Armen und klatschte 3 x in die Hände, wie aus dem Nichts materialisierten sich mehrere Schüsseln mit Essen und Getränken vor ihnen. Ryoga grinste, als er in Ukyos Gesicht blickte. *Mit solchen Sachen war Oma schon immer gut*, dachte er, als er sich an seine Jugend mit den Großeltern erinnerte. "Aber eines würde ich schon gerne wissen", murmelte Ukyo. "Ja?" "Wie war das noch mal mit der Dämonenprinzessin und der Geschichte mit Ryogas Großvater?" Oma Hibiki lächelte schelmisch und lehnte sich zurück. "Das ist eine eigene Geschichte. Es war vor 60 Jahren, als wir beide in eurem Alter waren...."
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So, das wäre es für dieses Mal. Im Kapitel 6 kommt die Geschichte von Ryogas Großeltern vor. Laßt euch überraschen. Danke an Deatheater und Helios1/2 für ihre Bewertungen. Bis zum nächsten Mal. PS: Wahrscheinlich kommt vorher noch eine andere Geschichte von mir ins Netz, diese mit Mouse als Hauptcharakter.
