Ranma 1/2 wurde von Rumiko Takahashi erfunden. Die Rechte an den Figuren liegen somit bei ihr und ihrem Verlag. Die Geschichte dient keinem finanziellen Zweck sondern ist einfach Ausdruck eines Fans.

Ich bin wieder da mit dem 6. Kapitel meiner Geschichte. Sorry, daß es so lange gedauert hat, aber da ich an einer Menge anderer Sachen schreibe und man nicht immer Lust und Laune hat die eine Geschichte fortzuführen, dauert es ein wenig. Gleich vorweg: Verwicklungen ist auf ca. 10 – 12 Kapitel ausgelegt. In Planung sind zwei weitere, längere Geschichten aus dem Ranma-Universum, eine davon ziemlich Lemon-haltig. Zudem kommt auch eine Love-Hina-Fanfiction von mir demnächst ins Netz. So, das wäre es für heute und nun, viel Spaß beim Lesen....

Kapitel 6

Yakumo Hibiki seufzte auf. Er blickte sich langsam um, sah auf die weiten Flächen um ihn herum und das Bergmassiv vor ihm. Das war definitiv nicht Tokyo. Der Junge setzte sich auf einen Stein und schloß die Augen. „Warum muß mir das passieren?" Er hatte doch nur einkaufen wollen im Laden auf der anderen Straßenseite. Zum Glück hatte er all seine Sachen mitgenommen, einschließlich Zelt und Schlafsack. Yakumo strich sich über sein Stirnband, er musterte seine Sachen, die den traditionellen Reisegewandungen der Hibiki-Familie entsprachen. Dunkel, robust und wetterbeständig. Wie lange das wohl noch so weitergehen wird mit dem Verlorengehen? Hinter ihm erklang ein spöttisches Lachen. Der Junge wirbelte herum und erstarrte, als er ein grünhaariges Mädchen sah. Sie war in einen traditionellen Kimono gekleidet, der leichte Tigerstreifenmuster aufwies und Fangzähne blitzten in ihrem Mund auf. Sie war durchaus schön. Ihr Profil, feingeschnitten und ihre rot glühenden Augen betonten das Gesicht. „Was suchst du hier, Mensch? Hast du dich verlaufen?"Sie lachte wieder. „Woher weißt du das?"fragte Yakumo erstaunt. Das seltsame Mädchen musterte ihn kurz überrascht und schüttelte den Kopf. Yakumo, der wie schon viele männliche Hibikis den Spitznamen „Verlorener Junge"trug trat einen Schritt näher. „Wer..? Was bist du überhaupt? Normalerweise haben Mädchen keine Fangzähne und rot glühende Augen." „Pah! Wie viele Mädchen kennst du denn?"entgegnete sie schnippisch. „Äh, dich eingeschlossen?" Yakumo wurde rot. „Also keines", stellte sie fest, „wie heißt du eigentlich?" Der verlorene Junge straffte sich. „Yakumo – Yakumo Hibiki. Und du?" „Ryoko." Das grünhaarige Mädchen lachte wieder, ihre Fangzähne blitzten auf. „Meine Eltern sind der große Wolfsdämon Tokata und Akaya, die Herrin der dunklen Gründe." Yakumo nickte. „Aha und das heißt?" Ryoko flog vollüber auf das Gesicht. Sie richtete sich wieder auf. „Das heißt, du zurückgebliebener Idiot, daß ich sehr wichtige Eltern habe!" Wütend starrte sie den verdatterten Jungen an.

"Meine Eltern sind hohe Leute in der Unterwelt." Der verlorene Junge seufzte auf. „Schön, äh, kennst du vielleicht den Weg nach Tokyo?" Das Mädchen sah ihn an. „Ja", entgegnete sie spöttisch, „aber für dich ist es ja sowieso nicht mehr von Belang." Langsam wurde Yakumo wütend. „Und warum nicht?"entgegnete er schroff. Seine Wut mühsam zügelnd, denn schließlich war sie ein Mädchen und das mit der Dämonenherkunft erschien ihm nun doch etwas sehr weit hergeholt. Ryoko fing an boshaft zu lächeln. „Weil du nicht mehr lange genug leben wirst um auch nur irgendwohin zu gehen." Ihre Finger verformten sich und wurden zu krallenbewehrten Instrumenten des Todes, ihre Fangzähne bleckend griff sie an.

Der verlorene Junge und das Dämonenmädchen atmeten beide schwer. Dieser Kampf dauerte nun schon gut eine Stunde und beide hatten sie alles gegeben. Sie attackierte mit Zähnen, Klauen und einer unglaublichen Kraft, er hatte mit seinen Stirnbändern und seinen Material-Arts-Fähigkeiten die Stirn geboten, zudem Yakumo sich auch auf die in der Hibiki-Familie übliche Körperkraft verlassen konnte. „Warum....?"begann er zu sprechen. „Warum attackierst du mich? Was habe ich getan?" Ryoko straffte sich. „Das geht dich nichts an! Stirb einfach!"fuhr sie ihn an. Dieser schüttelte den Kopf – ungläubig. „Was soll das heißen, das geht mich nichts an? Du willst mich umbringen und mir nicht einmal sagen warum?"schrie er zurück, „jetzt reicht es mir. Ich habe mich zurück gehalten, weil du ein Mädchen bist, aber jetzt...." Yakumo ging wieder in Kampfhaltung und begann sein Chi zu sammeln. Grüne Lichter begannen den jungen Kämpfer zu umgeben als sich immer mehr Energie um ihn formierte. „Pah, Mensch, glaubst du, das beeindruckt mich?" Verachtung lag in der Stimme des Dämonenmädchens, als sie ihrerseits ihre Kräfte fokusierte. Dunkle Energiestreifen begannen sich um sie zu formen, die bald ihren ganzen Körper umgaben. „Du wirst leiden", zischte sie und streckte ihre Hände vor. „Dämonenblast!"schrie sie und eine riesige Energiewand stieß vor und auf Yakumo zu. Dieser überkreuzte seine Hände und warf sich mit aller Kraft nach vor. „Hibiki-Geschoß-Geheimattacke!" Seine Chi-Kräfte bildeten eine schützende Wand, als er mitten durch die Dämonenenergie flog geradewegs auf Ryoko zu. Diese kreischte wütend auf und sprang ihrerseits mit ausgestreckten Krallen auf Yakumo zu. Darauf verfing sich einer ihrer Füße in einer Bodenwurzel und sie stolperte. Yakumo riß die Augen auf, als er bremste um nicht an dem Mädchen vorbei zu fliegen. Seine Füße berührten den Boden wieder, doch sein Schwung war zu groß und er strauchelte ebenfalls. Yakumo und Ryokos Köpfe stießen zusammen und ihre Energien entfesselten sich in einer riesigen Chi-Explosion. Beide wurden vom Boden gehoben und flogen in die Luft. Instinktiv klammerten sie sich aneinander, als sie wieder zu Boden fielen. Dem verlorenen Jungen wurde schwarz vor Augen, als er am Boden aufkam, er spürte noch das Dämonenmädchen auf ihm landen, bevor er bewußtlos wurde. Ryoko erging es auch nicht besser, der Kopfstoß von ihm hatte ihr ja schon ziemlich zugesetzt und die Landung besorgte den Rest. Sie umklammerte ihn immer noch, als sie ebenfalls bewußtlos wurde.

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Oma Hibiki mußte lächeln, als sie die ungläubigen Gesichter von Ukyo und Ryoga sah. „Ja, das war das aller erste Treffen deines Großvaters mit mir." Ryoga atmete heftig aus. „Aber Großmutter, wie..."diese winkte ab. „Hah! Wartet doch ab, zu diesem Teil komme ich ja erst." Die junge Küchenmeisterin seufzte auf. „Ja, Kind?" Die alte Frau wandte sich Ukyo zu. „Also wart ihr beide bewußtlos nach diesem Kampf? Und was war dann? Ich bin neugierig geworden", meinte das junge Mädchen. Oma Hibiki stellte belustigt fest, daß ihr die Freundin von ihrem Enkel ihr immer besser gefiel. *Die beiden passen gut zusammen*, dachte sie amüsiert. „Ja ... wo war ich stehen geblieben... ? Ja.... Also..."

Langsam kam Ryoko wieder zu sich. Ihr Schädel tat ihr furchtbar weh, eigentlich ihr ganzer Körper. „Autsch", flüsterte sie. Das Dämonenmädchen stutzte, als sie bemerkte, daß sie sich fast nicht bewegen konnte. Irgendwie schien sie eingeklemmt zu sein. Sie öffnete ihre Augen und erstarrte. *Was...* Ihr Gesicht rötete sich. Sie lag auf diesem komischen Jungen und der hielt sie fest umklammert. "Dieser....Dieser PERVERSE...!!!" Durch ihren Aufschrei wurde auch Yakumo langsam wach und seine Augen weiteten sich, als er sich bewußt wurde, wenn er in einer ganz bestimmten Position hielt. „Gomen... das ist nicht so... wie es aussieht", stotterte er, doch Ryoko hörte ihm nicht zu. „DU PERVERSER SITTENSTROLCH! EIN HILFLOSES MÄDCHEN ZU BEGRABSCHEN! WIE KANNST DU NUR?!"tobte sie und versuchte seinen Griff zu sprengen. Dieser hielt das Dämonenmädchen fest, als ginge es um sein Leben – was es wahrscheinlich auch tat. „Hörst du mir einen Moment zu?"schrie er zurück. Verblüfft brach Ryoko ihre Schimpfkanonade ab. Yakumo sprach schnell weiter. „Es ist NICHTS passiert! Wirklich, unsere Chi-Attacken müssen uns beide ausgeschaltet haben, wir sind doch in die Luft geschleudert worden, wenn ich mich recht erinnere..." Er brach ab, als das Dämonenmädchen ihn mit großen Augen ansah. „Du hast recht. Ich glaube, ich erinnere mich...." Der verlorene Junge atmete erleichtert auf und entspannte sich. „Na also...." Das Mädchen sah ihn verlegen an. „Tut mir leid." „Ist schon in Ordnung", meinte er großmütig. „Gut. Dann..." „Ich bringe dich um!!!!"schrie sie auf und versuchte wieder seinen Griff zu sprengen. „WAS IST DENN JETZT SCHON WIEDER?"schrie er verzweifelt auf.

Ungefähr 15 min. später. Beide atmeten schwer. Das Dämonenmädchen hatte es nicht geschafft seinen Griff zu brechen und funkelte ihn böse an. „Könntest du mir jetzt erklären, warum du mich umbringen willst?"fragte er müde. Ryoko überlegte kurz und nickte dann... „Also gut. Ich werde es dir erklären, auch, wenn es dir nicht viel nutzt, da du eh bald tot bist", stellte sie überraschend ruhig fest. Der verlorene Junge unterdrückte den Drang, dieses verrückte Mädchen wieder anzuschreien. „Also?"

Hochmütig blickte sie ihn an. „Wie ich schon erzählt habe, sind meine Eltern wichtige Persönlichkeiten in der Dämonenwelt. Da ich die Nachfolge von ihnen antreten soll, muß ich mich als würdig erweisen eine wahre Dämonin zu sein. Einen Menschen zu besiegen und zu töten, ist ein sehr guter Anfang dafür." Sie zuckte mit den Achseln.

"Ich war bisher sehr selten in der Oberwelt und bin daher hier aufgetaucht um mich zu orientieren. Da du anwesend warst habe ich mir gedacht, daß ich gleich dich erledigen könnte...." Yakumo seufzte auf. „Da treffe ich einmal ein hübsches Mädchen und sie will mich umbringen. Das ist nicht fair." Der junge Kämpfer erstarrte, als ihm klar wurde, daß er dies laut ausgesprochen hatte. Ryoko sah ihn mit großen Augen an. „Hübsch?" Beide erröteten und senkten verlegen den Blick. Ryoko faßte sich als erste.

„Du hältst mich für hübsch?" Yakumo begann in allen Rottönen zu schillern und wagte es nicht in ihr Gesicht zu sehen. „Das ist nett!"sagte sie und gab ihm einen Kuß auf die Wange. Durch den verlorenen Jungen ging ein Zittern, seine Hände fielen kraftlos zur Seite und er fiel ihn Ohnmacht. Sie starrte verblüfft auf Yakumo und begann zu kichern. „Hätte ich das gewußt, dann hätte ich ihn vorher geküßt. Naja, und was mache ich jetzt?" Ryoko musterte ihn. *Eigentlich ist er ja irgendwie süß.* Sie war in der Zwickmühle, denn eigentlich war sie auf die Oberfläche gekommen um einen Menschen zu jagen und zu erlegen. Nachdenklich betrachtete das Dämonenmädchen den Jungen.

„Ufff." Yakumo schlug die Augen auf und sah sich verwirrt um. „Was... Wo..." Langsam kam seine Erinnerung wieder. Er wurde knallrot. Der verlorene Junge richtete sich wieder auf, doch von dem Dämonenmädchen war weit und breit nichts zu sehen. Nur ein Zettel lag neben ihm. Er hob ihn und las: „Mensch, ich habe dich dieses Mal am Leben gelassen. Bereite dich darauf vor gejagt zu werden. Das nächste Mal wird es keine Gnade geben – Ryoko! PS: Das mit der Umarmung akzeptiere ich als Unfall und vergebe dir. " Der verlorene Junge seufzte auf. „Ryoko, ein hübscher Name. AAArg, was denke ich da?" Er knüllte den Brief zusammen und wollte ihn wegschmeißen, doch dann verharrte er, strich ihn wieder glatt und sah ihn sich noch einmal an. „Eigentlich ist es mein erster Brief von einem Mädchen, sogar ein ziemlich eindeutiger Brief. Aber ehrlich gesagt, den Text hätte ich mir immer anders vorgestellt." Er seufzte wieder auf. „Warum immer mir?"

Ukyo und Ryoga sahen sich an und blickten dann zu Oma Hibiki. „So habt ihr euch also kennen gelernt?"begann Ryoga zögernd zu sprechen. Die alte Frau nickte. „Ja, Enkel. Um es kurz zu machen, die nächsten 3 Monate, versuchte ich ihn umzubringen – na ja, nicht ganz ernsthaft, denn irgendwie waren wir beide doch wohl schon ineinander verliebt – schätze ich." Sie kicherte, als Ukyo die Stirn runzelte und sie zweifelnd ansah. „Und wie kam es dann, daß sie doch noch zusammen fanden? Ich meine, drei Monate jemanden zu versuchen zu töten ist nicht wirklich..." „...eine normale Umwerbung?"fuhr Oma Hibiki trocken fort. „Das stimmt, das war es wirklich nicht. Nun, sagen wir, es traten besondere Umstände auf, die alles veränderten." Die beiden jungen Leute betrachteten sie neugierig. „Nachdem wir drei Monate Katz und Maus miteinander gespielt hatten...."

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Das war es für jetzt, das nächste Kapitel findet ihr gleich danach. Ein Dankeschön an meine Gefährtin, die sich immer die Mühe macht meine Geschichten einzutippen und mich dabei auch noch erträgt – „Warte, das sollte doch besser...."– Danke!!!!! (Auch dafür das du mir bisher noch nicht den Hals umgedreht hast! – Diesen Teil habe ich selbst eingetippt!!!!!)