Ranma 1/2 wurde von Rumiko Takahashi erfunden. Die Rechte an den Figuren liegen somit bei ihr und ihrem Verlag. Die Geschichte dient keinem finanziellen Zweck sondern ist einfach Ausdruck eines Fans.

So, Kapitel 9, hier wird es zu einigen Überraschungen kommen. Doch auch, wenn die Geschichte zu Anfang etwas düsterer ist, so wird der gewohnte Wahnsinn am Ende doch wieder da sein. Und nun, viel Spaß beim Lesen. Ach ja, ich glaube, ich bin ungefähr bei der Hälfte der Geschichte oder so... g

Kapitel 9

Mit ausdruckslosem Gesicht musterte Ukyo Ryogas Großmutter. Sie setzte zum Sprechen an, doch mit einer Handbewegung unterbrach diese das junge Mädchen. „Hör einfach zu, Kind." Die Alte holte kurz Luft und begann zu sprechen. „In seinem jetzigen Zustand ist Ryoga eine Gefahr für sich, seine Umgebung und vor allem für Dich. Er macht eine Art Metamorphose durch, die alle meine Nachkommen erleben. Die menschliche und die dämonische Seite kämpfen um den Körper. Normalerweise liegen sie im Gleichgewicht, doch wenn die Wandlung eintritt, passiert Schreckliches. Seine dunkle Seite ist erwacht und im Aufruhr. Ryoga wird in den nächsten Tagen geistig, wie auch körperlich große Veränderungen erleben." Ukyo schnappte nach Luft und starrte entsetzt auf Oma Hibiki, die scheinbar ungerührt weitersprach. „Seine Begierden, Wünsche und alle sonstigen Dinge, die er normalerweise unterdrückt werden an den Tag kommen. Üblicherweise ziehen sich diejenigen, die dies durchmachen, in die Einsamkeit zurück um so niemanden zu gefährden, doch..." Beide blickten auf die Armreife, welche die Handgelenke von Ukyo und Ryoga umschlossen. Die alte Frau nickte. „Durch diese Armreife ist alles anders. Jedoch gibt es eine Möglichkeit, wie ihr beide die ganze Sache mehr oder weniger unbeschadet überstehen könntet. Nur..." „Nur was?"fragte Ukyo mit unsicherer Stimme. „Für alles gibt es einen Preis, auch hiefür. Ich müßte euch beide verbinden und dich in die Dämonenfamilie aufnehmen." Die Küchenmeisterin zuckte zusammen und wich einen Schritt zurück. „Was... Was hieße das für mich und Ryoga?" „Nach den Gesetzen der Unterwelt wäret ihr verlobt und einander versprochen...." Das junge Mädchen errötete. „Zudem würdest du Ryogas Metamorphose mitmachen, nur durch dein Band hättest du die Möglichkeit ihn zu retten." Mit großen Augen starrte Ukyo auf Oma Hibiki. „...und wenn ich es ... nicht schaffen würde?" Ein grausames Lächeln glitt auf das Gesicht der alten Frau. „Dann würdet ihr als Dämonenpärchen die Gegend unsicher machen und dem Ruf der Hölle alle Ehre machen." Oma Hibiki zuckte mit den Achseln. „Da ich eine Dämonin bin, wäre für mich diese Alternative ebenfalls akzeptabel. Jedoch weiß ich, daß mein Mann und der Rest der Hibiki-Familie nicht ganz so glücklich wären." Als sie das hörte, wurde Ukyo bewußt, daß die freundlich wirkende Oma Hibiki doch mehr als nur anders war. ...und bald bin ich vielleicht genau so.... Sie schauderte kurz. Verdammt, Ryoga Hibiki, warum kannst du nicht ein ganz normaler Junge sein, so wie... die anderen in Nerima, und was würde ich mit so einem normalen Partner anfangen? stellte sie pragmatisch fest. ...oder er mit mir? Kann ich mich als normal ansehen? Die Küchenmeisterin seufzte auf. Ryoga... Ukyo sah auf den verlorenen Jungen und nickte dann. „In Ordnung. Was muß ich tun?" Fest sah sie die alte Frau an. Ryoga, ich werde dich nicht im Stich lassen. Ich hoffe nur... „Also", sagte sie mit rauher Stimme.

Ukyo schluckte, als sie sich zu Ryoga vorbeugte. „Du kannst es dir noch überlegen, Kind. Wenn du den ersten Schritt getan hast, gibt es kein Zurück", erklang hinter ihr die Stimme der Dämonin. Das junge Mädchen schüttelte den Kopf. „Nein, ich werde es tun." Sie blickte auf das Messer in ihrer linken Hand. Entschlossen fügte sie sich einen Schnitt an ihrem Handgelenk zu. Ukyo zuckte zusammen, doch mit leicht zitternden Händen führte sie die blutende Wunde zu Ryogas Mund und tröpfelte etwas von ihrem Blut hinein. Die Augen des verlorenen Jungen öffneten sich plötzlich und aus rot leuchtenden Augen starrte auf das Mädchen. Er knurrte und griff nach ihrer Hand. Noch bevor sie reagieren konnte schlug er seine wolfsartigen Fangzähne in ihre Wunde am Handgelenk und begann gierig zu trinken. Die junge Küchenmeisterin schrie vor Schmerzen auf und Tränen traten in ihre Augen. Als eine davon die Wange von Ryoga traf klärte sich sein Blick und die rot glühenden Augen wichen seinen normalen Pupillen. Entsetzt starrte er auf das zitternde Mädchen und gab ihr Handgelenk frei. „Ukyo, was habe ich...", stammelte er und wollte abrücken. „Es ist schon in Ordnung... wirklich", flüsterte diese und stach ihm mit dem Messer in die Schulter. Ryoga war zu überrascht um einen Laut von sich zu geben, als Ukyo sich vorlehnte um sein Blut zu trinken. Es schmeckte süß, zugleich auch ein wenig salzig. Sie spürte, wie ein Zittern durch Ryoga ging. Er wollte sich losreißen, doch sie umfaßte ihn mit ihren Händen und trank weiter. Dann verharrte sie, als eine Schmerzwelle durch ihren Körper schoß. Bevor Ukyo ohnmächtig wurde hörte sie Ryoga verzweifelt ihren Namen rufen.

Langsam wurde sie wieder wach. Ukyo spürte, wie jemand eng an sie gepreßt lag und schluchzte. „Ukyo. Bitte wird' wieder wach", flüsterte Ryoga verzweifelt. Er hielt ihren Körper fest umschlungen und strich ihr durchs Haar. „Verdammt noch mal, warum mußtest du so etwas Dummes tun...." Tränen rannen die Wangen des verlorenen Jungen hinunter. „Ukyo", flüsterte er ihren Namen wieder. Ryoga erstarrte, als sie ihrerseits ihre Arme um ihn legte und ihn fest drückte. „Hey, Großer... Ich bin doch... da....", murmelte sie matt. Durch sein Gesicht ging ein freudiges Leuchten. „Ukyo", rief er aus und küßte das völlig verblüffte Mädchen auf den Mund, dann verharrte er. Mit hochrotem Gesicht lösten sich seine Lippen von den ihren. Sie starrte ihn an, ihr Gesicht ebenso rot wie das seine. „Gohmen. Es tut mir leid, ich...", stotterte Ryoga verlegen los während Ukyo sich langsam von der Überraschung erholte. „Ist... schon in Ordnung mein Großer", entgegnete sie nicht weniger verlegen. „Nur beherrsche dich das nächste Mal, ja?"sprach sie weiter, während sie in ihrem Inneren das absolute Gegenteil wollte. Was red' ich da, schoß es ihr durch den Kopf, ich wünschte, er würde weitermachen. Du liebe Güte.... Langsam lösten sich die beiden voneinander, wobei der Küchenmeisterin die total verweint wirkenden Augen des verloren wirkenden Jungen auffielen. Sanft fuhr sie ihm über die Wange. „Hey, Ryoga, so leicht bin ich nicht kleinzukriegen", sagte sie sanft. Dieser schüttelte den Kopf. „Weißt du, was du getan hast, Ukyo? Du hättest...", begann er zu sprechen. Doch diese unterbrach ihn. „Deine Großmutter hat mir alles erklärt, ich weiß, worauf ich mich eingelassen habe." Ukyo lächelte. „Du wirkst ja wieder normal und bei mir ist ja auch nichts anders geworden. Ich hätte es mir ... schlimmer vorgestellt", meinte sie leichtfertig und sah auf den Verband an ihrem Handgelenk. „Obwohl es schon seltsam genug war." Ryoga seufzte auf. „Ääh, ja, wegen dem Unverändertsein, Ukyo", fing er umständlich an. „Ein wenig hat sich ... schon geändert." Er senkte den Blick, während sie ihn verblüfft ansah. Ryoga griff in seine Tasche und zog einen kleinen Spiegel heraus. Ernst sah er sie an. „Und dir kommt nichts anders vor?" Entsetzt griff sie sich an die Stirn, ob ihr etwa Hörner gewachsen waren. Das Gespräch über diese war ja noch frisch im Gespräch. Ukyo entspannte sich wieder, als sie ihre normale, glatte Stirn fühlte – so wie immer. „Erschreck mich nicht so, Ryoga", fuhr sie ihn an. „Ich dachte schon...." Ukyo brach ab, als er ihr den Spiegel hinhielt und sie überrascht auf ihr Spiegelbild sah. „Was soll schon sein, mein Großer?"meinte sie mürrisch. „Alles da wie sonst auch." Das junge Mädchen musterte sich selbst: Nase, Gesichtskonturen, Fangzähne.... Ukyo Kuonji erstarrte. „Fangzähne?" „Das ist nicht wirklich schlimm, man gewöhnt sich dran", plapperte Ryoga los. „FANGZÄHNE????" „Sie betonen dein Gesicht, Ukyo und machen dich irgendwie hübscher." „FANGZ.... Hübscher?"unterbrach sie ihn. Ryoga nickte verlegen. „Ukyo, du bist ein wirklich schönes Mädchen und irgendwie betonen die neuen Zähne deinen Charakter." Der verlorene Junge stutzte, als Ukyo ihn seltsam musterte. „Ähm...." Irgendwie hatte er das Gefühl einen Fehler begangen zu haben. Die Küchenmeisterin begann zu lächeln. „Sag mal, Großer..." Ryoga begann sich unbehaglich zu fühlen. „Du meinst ich sei hübsch?" Er entspannte sich wieder. „Ja", stammelte er. Ihr Lächeln wurde breiter. „Schön... ABER WAS MEINST DU DAMIT, DASZ DIESE FANGZÄHNE GUT ZU MEINEM CHARAKTER PASSEN WÜRDEN!?!" Ryoga brach in Schweiß aus und fing an verlegen zu lächeln. „Äh...."

Oma Hibiki legte das alte Buch weg und runzelte die Stirn. Ihr war so gewesen, als ob sie ein Krachen gehört hätte und einen Schmerzschrei. „Ich muß mich wohl getäuscht haben", murmelte sie. „Ich glaube, ich werde alt." Danach fing sie wieder an in ihrem Buch zu lesen.

----------------

So, das wäre es für dieses Mal, Fortsetzung folgt.