13. Dezember
A/N: Achtung, diese Oneshot spielt NACH dem HBP und beinhaltet Informationen daraus.
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Wirklich frohe Weihnachten
von Momo Snape
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Der Schnee fiel in großen Flocken und Harry hatte eigentlich gar keine Lust, raus zu gehen und Quidditch zu trainieren.
Er grinste. Wenn Ron das wüsste. Sein bester Freund würde selbst im größten Sturm Quidditch trainieren. Quidditch war sein Leben.
Harry hingegen hätte jetzt viel größere Lust, sich in seiner Wohnung vor den Kamin zu setzen, ein wenig zu lesen und gemütlich einen Tee zu trinken. Aber was sein musste, musste nun einmal sein und so machte er sich fertig und apparierte ein paar Minuten später auf dem Trainingsplatz.
Inzwischen war der Schneefall stärker geworden und der Boden schon mit einer zentimeterdicken Schicht bedeckt.
Der Dunkelhaarige beeilte sich, in die Umkleideräume zu kommen. Dort angekommen traf er auf ein paar seiner Mannschaftskollegen, die mindestens genauso wenig begeistert wie Harry zu sein schienen.
„Hey Jungs, ganz schön kalt draußen, was?"
Ihm antwortete ein einstimmiges, mürrisches Brummen.
„Sagt mal … wieso müssen wir überhaupt trainieren? Wir sind doch eh die Besten", grummelte der erste Jäger Benson.
„Weil Ron nun mal besessen davon ist, in die 1.Liga aufzusteigen.", antwortete ihm Kerry, einer der Treiber.
„Na toll und wir müssen dafür schuften und in dem Wetter raus!", beschwerte sich Merry, der andere Hüter.
„Jungs, jetzt seid doch nicht so. Ron meint es nur gut. Kann doch sein, dass wir mal ein Spiel bei so einem Wetter haben und da haben wir dann den Vorteil, wenn wir jetzt trainieren."
„Gute Einstellung, Harry!" Ron hatte soeben den Raum betreten und war Feuer und Flamme. Er schien sich ehrlich auf das bevorstehende Training zu freuen.
„Also Männer, heute üben wir die Taktik, die wir zum Ende des letzten Trainings besprochen haben. Seid ihr soweit? Dann los!"
Die Spieler ließen ein erneutes einstimmiges Murren hören, taten aber, was ihr Trainer gesagt hatte.
„Sag mal Harry, meinst du, wir kriegen die Johannson-Taktik hin?"
„Klar schaffen wir das. Ob gleich heute, weiß ich nicht, aber wenn wir sie weiter trainieren sicherlich."
Ron freute sich über Harrys Worte und machte sich daran, sich umzuziehen und verließ dann mit Harry die Umkleidekabinen.
Die anderen fünf Spieler hatten sich schon warm geflogen und standen nun zitternd und mit in den Taschen verstauten Händen am Spielfeldrand.
„Also gut Jungs, ab in die Luft mit euch. Wenn ihr euch ordentlich anstrengt, verspreche ich euch, dass wir heute nicht so lange spielen werden."
Harry ließ die Klatscher frei, Ron warf den Quaffel in die Luft und kurz nachdem Harry in die Höhe gestiegen war, befreite er auch noch den Schnatz, der bei dem glitzernden Weiß des Schnees kaum zu sehen war.
Harry überlegte, dass dies wirklich ein anspruchsvolles Training werden würde. Er konnte den Schnatz kaum von einer Schneeflocke unterscheiden.
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Nach einer Stunde war das Training endlich vorbei. Klatschnass und durchgefroren apparierte er wieder in seine Wohnung.
„Meine Güte! Muss Weasley euch immer so quälen?"
„Er muss nicht … aber er macht es mit Vorliebe."
„Ich versteh nicht, wieso er das tut. Wenn ihr zum Spiel alle krank seid, nutzt ihm das gar nichts!"
„Aber die erschwerten Bedingungen waren mal eine interessante Abwechslung."
„Jetzt nimm ihn nicht schon wieder in Schutz … und zieh endlich die nassen Sachen aus, sonst wirst du wirklich noch krank und ich hab bestimmt keine Lust, dich gesund zu pflegen."
„Doch, du hättest deine größte Freude daran, mich hilflos ans Bett gefesselt zu erleben!"
„Das mag sein, aber nicht, wenn du die ganze Zeit schniefst und mich anhustest …"
Harry grinste und verzog sich, um sich ein heißes Bad einzulassen.
„Du hast übrigens schon wieder Fanpost gekriegt. Von so einer Nadeshiko. Scheint aus Japan zu kommen, obwohl die Eule eher nach einer österreichischen Gattung aussah."
„Ist gut, ich les sie später."
„Der Brief liegt auf dem Wohnzimmertisch."
„Ja, danke."
Harry hatte sich die Wanne voll heißen Wassers laufen lassen und gab noch ein wenig Eukalyptus Badeessenz hinzu. Er ließ sich in das Bad gleiten und seufzte. Endlich entspannen.
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Eine gute Stunde später zeigte sich Harry wieder im Wohnzimmer. Sichtlich erholt, aufgewärmt und ganz eindeutig fröhlich.
„Ich versteh immer noch nicht, wieso er euch ausgerechnet heute zum Training bestellen musste. Morgen ist Weihnachten und ihr müsst trainieren?"
„So ist Ron nun mal. Lass ihn doch. Ich hatte heute ohnehin nichts Besonderes geplant."
„Ja, DU nicht, aber ICH!"
„Ach ja? Was denn?"
„Verrat ich dir nicht. Du musst bist nächstes Jahr warten."
„Och komm schon, sei nicht so gemein."
„Natürlich bin ich so fies. Schon vergessen? Ich bin Slytherin!"
Harry grummelte.
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Der nächste Morgen kam. Harry war als Erster wach und bereitete das Frühstück, um es dann am Bett zu servieren. Leise betrat er das Schlafzimmer und stellte das Tablett vorsichtig auf den Boden neben das Bett.
„Hey, Honey, wach auf. Es ist Weihnachten."
„Hm …. noch fünf Minuten."
„In fünf Minuten ist dein Kaffee kalt …"
„Kaffee ... ?"
„Ganz recht, mit ein bisschen Kakao … so wie du ihn magst."
„Ist ja gut, ist ja gut, ich bin ja schon wach."
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Als sie zu ende gefrühstückt hatten, zogen sie sich vollends an und betraten gemeinsam das Wohnzimmer. Unter dem großen Weihnachtsbaum, den Harry ein paar Tage zuvor aufgestellt hatte, lagen zwei große Geschenkhaufen.
Sie lächelten und machten sich daran, ihre Geschenke auszupacken.
Harry bekam ein Buch über fernöstliche Flugfiguren von Ron (in seiner Karte stand „Damit machen wir die United Edinburghs fertig!") und eine schöne neue Feder von Hermione und ihrem Mann. Er konnte noch immer nicht fassen, dass seine beste Freundin vor zwei Jahren seinen ehemaligen Zaubertrankprofessor Snape geheiratet hatte – gleich nachdem er vollständig durch das Zaubereiministerium rehabilitiert worden war. Mrs Weasley hatte ihm – wie immer – einen selbst gestrickten Pullover geschickt und Ginny sandte ihm ein paar Handschuhe, die er sich gewünscht hatte. Die Jüngste der Weasleys hatte Neville geheiratet – drei Jahre nachdem sie und Harry sich getrennt hatten. Zum Glück hatte Ginny die Umstände verstanden und sie konnten Freunde bleiben.
Von Minerva bekam er eine Jahresration Zitronendrops. Sie schrieb: „Fröhliche Weihnachten, Harry. Lass sie dir schmecken. Ich weiß doch, wie gern du die magst und nun, da Albus sie dir nicht mehr anbieten kann, tu ich es." Jedes Jahr die gleichen Zeilen. Harry wurde ein bisschen traurig.
Doch schon das nächste Geschenk munterte ihn auf. Es stammte von Hagrid und war ein schweres Buch, das sich mit der Aufzucht und der Haltung von Chimären befasste. Er ahnte Schreckliches.
Das letzte Päckchen war zugleich auch das Kleinste. Harry entfernte vorsichtig das schlichte Papier und zum Vorschein kam eine kleine Schatulle. Sein Herzschlag beschleunigte sich augenblicklich. Das war doch nicht … das konnte nicht …
Er öffnete die Schachtel und darin befand sich – ein Ring. Einfach, ohne Schnörkel oder Stein. Platin.
Harry drehte sich um.
„Ist das … ist es das, was ich denke?"
„Ja, das ist es."
Harrys Augen weiteten sich.
„Harry, wir sind jetzt seit 2 Jahren zusammen und ich will einfach nicht mehr ohne dich leben. Und ich will, dass alle Welt weiß, dass wir zusammen sind, dass wir zusammen gehören. Also … willst du … willst du mich heiraten?"
„Ja! Mehr als alles andere auf der Welt. JA!"
Harry stand auf und küsste die Liebe seines Lebens als wäre es das erste Mal. Er legte alles in den Kuss, was er im Moment empfand: Glück, Liebe, Zärtlichkeit.
„Du machst mich glücklich Harry. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber du machst mich glücklich."
„Du mich auch. Ich freue mich darauf, den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen. Ich liebe dich, Draco."
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Für den Mann, den ich liebe.
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