Kapitel 2: Alles Zufall, oder was?
Hi Lea!
Heute war wieder ein beschissener Tag. Angefangen hat es schon damit, dass heute Montag ist. Manchmal hasse ich es wirklich so früh aufzustehen, vor allem, wenn es draußen stürmt und schneit und es im Bett gerade gemütlich und warm ist.
Meine ‚Freundin', ich dachte immer, dass sie es wäre, hat mir einen Kübel Wasser über den Kopf geleert. Zuerst hat sie ja versucht mir die Decke wegzunehmen, aber die habe ich mir gekrallt und dann greift sie zu einer so heimtückischen Art. Ich hätte sie umbringen können, ich kann es immer noch, aber meine Wut ist mittlerweile verflogen, weil da noch was viel schlimmeres war.
Als ich mich dann also angezogen und trocken gezaubert habe und Amy eine neue Haarfarbe verpasst habe, ging ich mit ihr hinter in die große Halle zum Frühstück. Also wir hatten es vor, denn im Gemeinschaftsraum sind wir von unseren freundlichen Zimmergenossinnen aufgehalten worden. Was mich an dieser Szene besonders wunderte war, dass sie vor uns auf waren. Hatten die mehrer Badezimmer? Oder hatten sie bereits einen Zauber entwickelt, der das alles erledigte? Denn sie mussten ja ihren ‚Schönheitsschlaf' halten – als wenn das noch etwas genützt hätte!
Dann meinte Kimberly so: „Wisst ihr, dass heuer ein Weihnachtsball stattfinden soll?" Ich völlig überrascht und so drauf: „Nein, wirklich?"
„Verarschen kann ich mich auch selber."
„Aber ich kann das besser!"
Dann hatte die mich blöd angestarrt und hinterhältig gegrinst: „Glaubst du wirklich, dass du einen Begleiter finden wirst?"
Was erlaubt sie sich denn? Ich werde wohl eher einen Begleiter finden wie sie. Aber das Schlimmste was mir passieren konnte war: „Willst du eine Wette abschließen?"
Nein, will ich nicht, aber ich habe es getan. Fragt mich nicht, wie ich auf so eine blöde Idee gekommen bin und mit Kimberly eine Wette abgeschlossen habe. Ich bin sonst nicht der Typ dafür, der sich unter Druck was aufbaut (blöde Formulierung, ich weiß) oder provozieren lässt und ich habe beides getan.
Einen Begleiter zu finden war ja nicht so schwer, aber die Bedingung dieser Wette ist es, dass ich ihn nicht fragen darf, sonder er mich, ob ich mit ihm auf den Ball gehe. Dürfte ja auch nicht schwer sein, aber Kimberly meinte: „Da es sonst viel zu einfach wäre, suchen wir uns einen aus, der eine von uns zum Ball einladen muss und zwar James Potter!"
Ich könnte schreien und mich verhexen und den Kopf gegen die Wand schlagen. Ich bin so bescheuert, dass ich darauf eingestiegen bin. Was ich aber wirklich schlimm fand, dass die Person, die James nicht zum Ball einlud, keine Begleitung hatte und mit ihm nicht mehr reden durfte. Amy hatte mich auch nur verständnislos angesehen und ich habe nur mit den Schultern gezuckt. Eine Wette ist eine Wette und ich werde sie durchziehen. Ich hoffe nur, dass James mich zum Ball einlädt. Und ich muss mir eine gute Taktik überlegen, da Kimberly sicher nicht dafür zurück schrecken wird, unfaire Mittel zu verwenden.
So hat der Tag schon mal angefangen, wirklich großartig und ich dachte, es könnte nicht mehr schlimmer werden, aber da habe ich mich getäuscht.
Als wir dann endlich beim Frühstück saßen, schenkte ich mir einen heißen Kakao ein und beschmierte mir ein Brötchen mit Marillenmarmelade. Mein Standardfrühstück!
Ich habe mit nichts Schlimmen gerechnet und dann plötzlich, spüre ich, wie etwas auf meinem Kopf ausgeleert wurde. Kimberly, die hinter mir stand, meinte nur zuckersüß: „Ich bin gestolpert, war keine Absicht!"
Ich gebe dir gleich keine Absicht du dumme Pute. Ich hätte sie in dem Moment erwürgen können. Amy hat zu mir gesagt, dass sich mein Gesicht mit den Haaren beißt. Also versuchte ich ruhig zu werden, aber ich war so sauer, weil alle Blicke auch noch auf mich gerichtet waren und alle über mich lachten. Das war mir ja noch egal, aber James sah mich, wie ich mit verpickten und nassen Haaren dasaß und versuchte nicht wild um mich zu schlagen.
Hochnäsig stolzierte Kimberly weg – diese Aktion wird sie noch büßen! Ich habe auch schon eine Idee! Ich bin hinterhältig, aber im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Und ich lasse mich nicht von Kimberly Tyler bloß stellen!
Dann saß ich in Zauberkunst und konzentrierte mich gerade auf einen Zauber, als mein Umhang plötzlich Feuer fing. Juwel, eine von Kimberlys Freundinnen, lächelte mich an, sie versuchte so unschuldig wie möglich zu sein, aber ich wusste, dass sie das absichtlich gemacht hatte – Miststück! Die Beiden tun wirklich alles, um bei Kimberly gut dazustehen und was haben sie davon? Moment, jetzt kommt mir die passende Idee, ich muss es schaffen, dass Juwel und Daphne sich mit ihr zerstreiten. Es ist zwar hinterhältig und unfair ja, aber Amy hilft mir auch nicht, dass habe ich ihr gesagt. Ich habe mich da selber reingeritten und bringe mich da auch wieder rau. Also muss ich fair machen und Kimberly ihre Freundinnen ausspannen. Ich kann die zwar auch nicht ausstehen, aber Amy meinte, dass drei gegen eine unfair sei.
Hmm … aber wie stelle ich es an, dass sie sich zerstreiten? Nein, ich lass das doch bleiben und bitte Amy doch um Hilfe. Wie tief bin ich denn jetzt schon gesunken? Es war meine Blödheit, die mich zu dieser Wette trieb und jetzt ziehe ich auch noch meine beste Freundin mit hinein.
Weitere Vorfälle waren dann zum Glück nicht mehr, aber dann beim Abendessen. Ein Junge, aus dem dritten Jahrgang, glaube ich, keine Ahnung aus welchem Haus er kommt. Jedenfalls hatte er einen Behälter mit einer Flüssigkeit in der Hand. Der Deckel war nicht angeschraubt, plötzlich verfing er sich in seinem Umhang und stolperte und der Inhalt aus diem Behälter landete auf meinen Kopf. Und wie schon beim Frühstück lachte die gesamte Halle. Ich könnte ja Entertainerin werden, ich habe ein Talent dazu, alle zum Lachen zu bringen. Ich habe mich erhoben und bin, so gleichgültig wie möglich, aus der großen Halle gegangen. Um es nicht noch peinlicher zu machen, konzentrierte ich mich darauf, wohin ich ging, als mich dann jemand am Arm packte. Als ich die Person dann anschreien wollte, erkannte ich, dass es James war, der mich amüsiert anlächelte. Und ich wurde rot!
„Keine Ausraster heute?", fragte er mich charmant.
„Nein, ich mache gerade eine Aggressionsbewältigungstherapie", antwortete ich ihm.
„Ach ja, dass kenne, dass versuchen seit neuestem viele." Stille. Irgendwie war es mir peinlich so dazustehen, aber sollte ich weglaufen? Nein.
Dann nahm er seinen Zauberstab und murmelte irgendetwas, hab nicht verstanden was es war, war so von seinen Augen fasziniert. Plötzlich stand ich wieder normal da. Alles trocken und wie vorher.
„Kimberly hat einen Stolperfluch auf den Kleinen gehetzt", sagte James und ich nickte schwach.
„Was soll's!"
Überrascht schaut er mich an. Vielleicht denkt er, dass ich schon übergeschnappt bin, würde auch stimmen!
„Ich schlage zurück, wenn sie am Wenigsten damit rechnet", sagte ich und grinste diabolisch.
„Ich freue mich schon darauf", sagte James. „Lass dir was Gutes einfallen und falls du Ideen oder Materialien brauchst, du weißt wo du mich findest." Mit einem Zwinkern und einem süßen Lächeln, machte er auf dem Absatz kehrt und ging, wohin auch immer.
Ich lehnte mich an die Mauer und lächelte selig. Es konnte nur noch besser werden. Vielleicht komme ich ja noch mal auf sein Angebot zurück!
Bis morgen
Lily
Review:
Andrea Lupin: Hallo! Danke fürs Review! HDL
Lg
Magic
