Kapitel 13: Ach, wer ich doch im Bett geblieben!

Hi!

Ich habe heute blendete Laune, kaum zu glauben, dass mich gestern doch noch jemand erwischt hat. Da ich ja nicht sehen kann, wo ich was hinstelle, wenn ich unsichtbar bin, musste ich mich wieder sichtbar machen und dann taucht da auf einmal Peeves auf und brüllt herum, dass ein Schüler aus dem Bett ist. Ich dachte, dass ich ihn gleich umbringen würde, aber da er ja nun schon mal tot ist, war diese Idee ziemlich sinnlos. Und um dem Ganzen noch eine Krone aufzusetzen, taucht auch noch Mrs. Norris auf. Ehrlich, die ist immer mit Filch, dem Hausmeister, zusammen und wo die Katze ist, kann der nicht weit sein.

So wie es der Teufel nun einmal wollte, kam auch der noch in die Bibliothek und hat mich zu McGonagall geschliffen. Die war außer sich vor Wut und hat mir eine Standpauke gehalten. Ich schwöre, dass ich bei jedem Wort kleiner geworden bin, aber ich habe nicht einmal eine Strafarbeit bekommen, sondern nur einen Punktabzug. Fünfundzwanzig Punkte sind zwar nicht wenig, aber ich dachte schon das Schlimmste. Und was? Tja, dass ich morgen Hogsmeade Verbot hätte und ich James versetzen müsste und dann nichts machen kann. Aber McGonagall sagte dann: „Ich weiß, dass Sie sich noch nichts zu Schulden kommen haben lassen und deshalb werden wir es bei einem Punkteabzug belassen. Gehen Sie jetzt bitte wieder zurück in Ihren Schlafsaal. Das nächste Mal, kommen Sie nicht so glimpflich davon und ich hoffe für Sie, dass es kein nächstes Mal geben wird."

Filch hat erst geguckt. Der hat sich voll bei McGonagall beschwert, dass ich doch bestraft werden müsse, weil ich sonst noch rückfällig wäre und mir ein Punkteabzug nichts ausmache und nur Strafen etwas schaffen. Die haben bei den Maraudern auch nichts gebracht, also sollte es bei mir wirken? Ok, zugegeben, bei den meisten Schülern funktioniert so eine Strafe von Filch schon, bei mir vielleicht auch, aber ich weiß ja nicht, was er mit mir vorgehabt hätte. Vielleicht verbotene Wald oder so was in der Art? Ich möchte es gar nicht wissen, denn dem ist alles zuzutrauen. Merkt man nicht, dass ich ihn nicht mag, oder?

Heute war mir schlecht, jeden Falls tat ich so. Wie nicht anders zu erwarten, hatte mich McGonagall sofort in den Krankenflügel geschickt, wo ich mir dann einen Trank geben lassen musste, der, muss mal erwähnt sein, ziemlich grauenhaft schmeckt. Wie sagt Madam Pomfrey immer? „Je schrecklicher und grauenhafter die Medizin schmeckt, desto wirksamer ist sie!"

Aber meine Geschmacksnerven leiden darunter und es dauert immer eine Zeit, bis sie dann wieder normal sind.

Wie dem auch sei, habe ich James ziemlich angeschnauzt. Jeder weiß, dass, wenn ich krank bin, mir niemand in den Quere kommen oder mich blöd anquatschen soll, sonst raste ich aus und alle die daran beteiligt sind, etwas von meiner miesen Laune abbekommen. So auch James, nur, dass er sich noch nie von mir hat abwimmeln lassen und deshalb weiß ich auch, dass er trotzdem morgen mit mir nach Hogsmeade gehen wird, aber das weiß ja Kimberly nicht, nicht?

Ich bin dann in den Schlafsaal gegangen, um alles für heute Nacht vorzubereiten, damit … du weißt schon was ist. Kimberly schien sich sicher, weil sie mich nicht in ihrer Nähe hatte und machte sich an James heran, so erzählte es mir zumindest Amy. Sie ist wirklich leicht zu durchschauen!

Sie fühlte sich sicher, als sie sich mit ihm unterhielt und lachte über alles was er sagte und dann sagte Amy noch, dass James von ihrer Anwesenheit nicht gerade begeistert gewesen war und gefragt hätte, wie es mir den ginge. Hihi! Macht er sich vielleicht Sorgen um mich? Irgendwie süß, finde ich! Ich freue mich schon so auf Morgen, da geh ich endlich mit ihm nach Hogsmeade. Und ich habe mir schon die ganze Zeit meinen Kopf darüber zerbrochen, wie ich ihm die Wahrheit schonend beibringe und ich rechne jetzt auch schon mit allem. Ich mache mir sogar noch Hoffnungen, dass er mich zum Ball einlädt, aber das wird sich ja dann schon noch heraus stellen, nicht?

Der Vielsafttrank ist fertig und ich habe ihn gerade vorher geholt. Die Haare habe ich mir von Kimberlys Haarbürste genommen, die außer ihr niemand verwenden darf, weil sonst ihre schönen Haare vielleicht was abbekommen. Dann noch ein paar Klamotten von ihr – bin ein wenig übergeschnappt, ich weiß! Ich hatte heute viel Zeit das Ganze zu erledigen, ohne das es jemandem auffiel.

Gut, der letzte Teil von Amys und meiner Rache startet heute Nacht. Wünsch mir Glück!

Lily