Kapitel vier: Halloween
Die Zeit nach unserer Party verging, doch die gute Laune wollte mich nicht einholen. Nachdem Sav von ihrer Aktion auf der Party erfuhr, war sie nicht bestürzt, wie Cam und ich erwartet hatten, sondern sie ging gleich zu Black weiter und die Beiden holten die Nacht nach. Ich glaubte, dass das nur ein Scherz war, doch anscheinend war es ernst gemeint. Nun ja, sonst ist nicht viel passiert, außer dass Savannah mir seit dieser „wunderbar, tollen super-duper Nacht" mit ihrer Schwärmerei über Si-Si-Schatz (oder Blackie-Maus) total auf die Nerven geht. Zumindest sieht es nicht nach ernsthafter Beziehung aus. Klingt zwar hart, aber ich muss meine wohlverdiente Freizeit nicht mit diesem Schwachkopf verbringen. Obwohl ich das bei diesem ständigen Gelaber von Sav ja schon irgendwie tue.
Die letzten Tage musste Cameron verstärkt darunter leiden, denn meine Band und ich bereiteten uns auf den Auftritt an Halloween vor. Ich glaube, dass ich in meinem gesamten Leben noch nie so oft geflucht habe, wie in der letzten Zeit. Na egal, diese Phasen gehören ja auch zum Leben dazu. Selbst der kleinste Impuls von den falschen Leuten brachte mich auf 180 und ich ging an die Decke. Darum war ich froh, dass es endlich Samstag der 31. Oktober war und alles saß.(außer meine Nerven, die nicht am richtigen Platz waren)
„Jungs, heute Abend ist unser Auftritt", sagte ich nervös und schaute zu Matt, Jason und Robbie.
„Ich bin so aufgeregt", meinte Matt und ich sah ihn zittern.
„Ich will keinen Akkord verpatzen", heulte Jason.
„Und ich will nicht völlig durcheinander sein", sagte Robbie.
„Okay, haltet alle mal eure Klappe!", meinte ich. „Das wird schon was. Wir haben nicht umsonst so oft geprobt! Glaubt an euch!"
Gut quatschen konnte ich ja, doch in meinem Inneren spielten die Organe Ping-Pong. Ich war einfach nur noch zappelig.
„Jungs, zur Hölle, wir schaffen das! Jeder von uns hat schon andere Sachen hinter sich gebracht, dagegen ist das hier doch Peanuts. Lasst uns diese verdammte Schule rocken und ihnen ein ehrwürdiges Halloween geben!"
Die drei nickten und nach einer Menge Zigaretten machten wir uns auf den Weg in die Große Halle, die wie immer prächtig dekoriert war. Überall waren Kürbisse verteilt und lagen echte Leckerein auf den Tischen. Es war halt typisch Hogwarts. Nur der Lehrertisch war beiseite geschoben worden. An dessen Platz stand das Equipment für die Band. Beim Anblick merkte ich, wie der Ball in meinem Körper hin und her sprang. Okay Lily, ganz ruhig bleiben. Stell dir einfach vor, du sitzt in Wahrsagen bei der Schreckschraube Martini (die aber nichts mit dem Getränk zu tun hatte).
Erstmal setzten die Jungs und ich uns auf unsere Plätze. Ich kam mir vor wie ein Paradiesvogel zwischen den anderen Schülern, da ich mich fürs Scheinwerferlicht so doll schminken musste. Na ja, neben mir saß Cameron, auf der anderen Seite Potter (Was habe ich doch immer für ein Glück!) und gegenüber von mir Black(ie-Maus) mit Savannah in seinem Arm. Yo, Full House, Lily! Da kommt man mal als Letzter in die Halle und bekommt den Ehrenplatz. Zumindest war meine kleine Cameron da, die sich jedoch angeregt mit Remus Lupin unterhielt. Ein netter Junge. Das ist der Einzige der Marauder (Wer denkt sich diesen scheiß Namen aus?), der nett ist und mit dem man eine längere Zeit als fünf Minuten verbringen kann.
Dumbledore kam zum Mikrofon, sagte, dass das Essen beginnen kann und setzte sich wieder. Was sollte das denn jetzt? Das war mein letztes Halloween hier und er war zu faul zum Reden? Ich bestehe auf eine Ansprache!
Das Essen türmte sich vor uns auf und ich griff gleich zu.
„Gleich so viel?", fragte Potter.
„Mein Magen geht dich ja wohl gar nichts an!", giftete ich zurück.
„Man wird ja wohl mal fragen dürfen."
„Nein, man(n) wird nicht fragen dürfen, denn man(n) geht mir tierisch auf die Nerven!"
Dann war Ruhe im Karton. Ja Lily, gib es diesen Arschlöchern! Nachdem ich Massen verdrückt hatte, wartete ich erneut auf eine Ansprache.
Doch das normale Licht ging aus und unsere Band hatte auf die provisorische Bühne zu gehen. Okay Lily, ruhig atmen. Die Show konnte beginnen…
„You
and me
We used to be together
Everyday together always
I
really feel
That I'm losing my best friend
I can't
believe
This could be the end
It looks as though you're
letting go
And if it's real
Well I don't want to know
Don't
speak
I know just what you're saying
So please stop explaining
Don't tell me cause it hurts
Don't speak
I know what
you're thinking
I don't need your reasons
Don't tell me cause
it hurts
Our memories
Well, they can be inviting
But some
are altogether
Mighty frightening
As we die, both you and I
With my head in my hands
I sit and cry
Don't speak
I
know just what you're saying
So please stop explaining
Don't
tell me cause it hurts (no, no, no)
Don't speak
I know what
you're thinking
I don't need your reasons
Don't tell me cause
it hurts
It's all ending
I gotta stop pretending who we
are...
You and me I can see us dying...are we?
Don't speak
I
know just what you're saying
So please stop explaining
Don't
tell me cause it hurts (no, no, no)
Don't speak
I know what
you're thinking
I don't need your reasons
Don't tell me cause
it hurts
Don't tell me cause it hurts!
I know what you're
saying
So please stop explaining
Don't speak,
don't speak,
don't speak,
oh I know what you're thinking
And I don't
need your reasons
I know you're good,
I know you're good,
I
know you're real good
Oh, la la la la la la La la la la la la
Don't, Don't, uh-huh Hush, hush darlin'
Hush, hush darlin'
Hush, hush
don't tell me tell me cause it hurts
Hush, hush
darlin' Hush, hush darlin'
Hush, hush don't tell me tell me cause
it hurts"
Als das Lied zu Ende war, klatschten alle Schüler, ja auch die Slytherins. Na ja, außer Malfoy und seine Leute, aber die konnten mir mal am Arsch vorbeigehen. Wir stimmten den zweiten Song an:
„There
she goes
There she goes again
Racing through my brain
And I
just can't contain
This feeling that remains
There she
goes
There she goes again
Pulsing through my veins
And I
just can't contain
This feeling that remains
There
she goes
There she goes again
Racing through my brain
And I
just can't contain
This feeling that remains
There she
goes
There she goes again
She calls my name,
Pulls
my train
No one else could heal my pain
And I just can't
contain
This feeling that remains
There she goes
There she
goes again
Chasing down my lane
And I just can't contain
This
feeling that remains
There she goes
There she goes
There she
goes"
Nach diesem Lied gab es wieder Applaus. Wir konnten die „Bühne" verlassen. Dumbledore trat vors Mikrofon und hielt seine alljährliche Ansprache:
„Meine lieben Schüler und Schülerinnen. Dieses Halloween ist wahrlich ein besonderes Halloween. Wir durften nicht nur in den Genuss einer kleinen, aber ganz tollen Band kommen, sondern ich habe auch noch eine Überraschung für euch. Dazu bitte ich euch, nach draußen zu gehen."
Hä? Das war's? Entweder fiel Dumbledore nichts mehr ein, oder die Überraschung war so gut, dass es keiner Rede mehr bedarf.
„Nun, hinaus, ihr Lieben!", befahl Dumbledore lachend.
Das taten natürlich alle Schüler und warteten gespannt. Laangweilig! Wo war denn nun die Überraschung? Ich war kurz davor, wieder rein zu gehen, doch etwas hielt mich davon ab.
Dann kam ein Feuerwerk, was die Welt noch nicht erlebt hatte. Es war schöner als alle anderen Dinge, die die Schüler je gesehen hatten. Die Farben wechselten im Sekundentakt und das Feuerwerk nahm verschiedene Formen an. Als die Show zu Ende war, klatschten alle Schüler und machten sich danach auf den Weg in die Gemeinschaftsräume. Im Gryffindor-Gemeinschaftsraum ging die Party natürlich weiter. Und wie ich es geahnt hatte, wünschten sich die anderen Gryffindors natürlich eine Zugabe von mir. Okay, ich will ja kein Spielverderber sein und stimmte das Lied an.
„...Out
of reach, so far
I never had your heart
Out of reach,
Couldn't
see
We were never
Meant to be..."
Nach dieser kleinen Einlage applaudierten alle und ich stand im Mittelpunkt. Dann mussten sich alle verkleiden und das taten wir mit Genuss. Dieses Jahr war einfach super! Cammy stellte mal wieder eine Leiche dar, Sav war die sexy Version eines Spinnenweibes und ich war der Tod. Na ja, der Tod ist halt meine Lieblingsfigur, obwohl ich es mit dieser Szene nicht so habe. Als wir aus unserem Schlafsaal kamen, gab es als erstes natürlich wieder Alk. Wie ungewöhnlich für Gryffindor! Nach einem kleinen Schluck fragte mich Graf Dracula gleich, ob ich nicht mit ihm tanzen möchte. Aber natürlich! Scheiße, der war auch gut verkleidet und ich konnte die Person darunter nicht erkennen. Egal, das Parkett gehörte uns. Unser Tanz war einfach perfekt. Er konnte echt gut tanzen und wären die Zähne echt, dürfte er mich beißen. Der Tanzstil erinnerte mich etwas an Matt, doch der stand ja neben den Flaschen und lächelte mir zu. Wer konnte wohl noch so gut tanzen wie Matt? Auf Anhieb fiel mir keiner ein. Tja PGH Lily. Ich verdrängte das Rätsel aus dem Kopf und widmete mich wieder den rhythmischen Bewegungen. Nach unserem Tanz wurde ich von einem Killer in die Mitte gezogen und nach einer netten Pirouette löste ich mich und stand direkt vor noch einem Tod.
„Zeige dich, Tod 2!", befahl ich.
„Nur wenn du dich offenbarst, Tod 1", antwortete mir die Stimme. Wir nahmen beide unsere Kapuzen runter und ich blickte in das Gesicht von Remus Lupin.
„Du als Tod?", fragte ich.
„Als wenn das so ungewöhnlich wäre", sagte er.
„Lily, möchtest du vielleicht tanzen?"
„Klar doch!"
Nachdem wir uns über unsere Kostüme ausgelacht hatten, tanzten wir ein paar Runden und ich suchte mit nervösen Blicken Graf Dracula, konnte ihn aber nicht finden.
„Ist was nicht in Ordnung?", fragte Remus.
„Nein, alles klar", antwortete ich und tanzte weiter.
Dann ging ich mit den Mädels eine rauchen und erzählte ihnen alles von Dracula.
„Ich kann dir auch nicht sagen, wer unter dem Kostüm steckte, aber wir werden es herausfinden", sagte Sav.
„Wir werden die größten Jungs von Gryffindor auf eine Liste schreiben. Du sagtest, Dracula sei sehr groß, dann bitte. Und dann gehen wir nach dem Ausschlussverfahren vor."
Sav und ich schauten Cam an und bewunderten so eine Antwort von ihr.
„Cammy, ich liebe dich", sagte ich.
„Ich weiß", antwortete sie.
