Kapitel fünf: Lilys Liste
Okay: Sav, Cam und ich lagen gerade auf meinem Bett und kicherten uns halb tot. Das mit Savannah und mir hat sich gebessert und ich bin echt froh darüber.
Flashback
„Lily, hab ich dir schon erzählt, was Si-Si-Schatz und ich gestern gemacht haben?", fragte Sav.
„Na, ich vermute mal das, was ihr jeden Tag macht", antwortete ich genervt.
„Och Lily, was ist nur mit dir los? Wo ist dein Elan beim männlichen Geschlecht?"
„Mein Elan ist nicht weg, aber du suchst dir das falsche Geschlecht aus, über das du mit mir reden willst!"
„Ach komm schon. Sirius ist gar nicht so schlimm wie du immer behauptest. Er ist richtig lieb und treu."
Das ist ja wohl ein schlechter Scherz. Black und treu? Aber legen wir uns nicht mit Savannah an, Lily.
„Ähm, wenn du meinst", sagte ich.
„Ach ich wusste, dass du es irgendwann einsiehst." Hallo? Da ist aber die rosarote Brille beschlagen.
„Du Sav?"
„Ja?"
„Ich will ja nicht zickig sein, aber könnten wir auch mal andere Themen anschneiden als nur Black? Denn langsam aber sicher nervt es mich."
„Ist es denn so schlimm? Hach, ich hab mich halt in ihn verliebt. Ich werde es versuchen. Versprochen."
Flashback End
Seitdem hat Savannah keine großen Reden mehr über ihre große Liebe gehalten, was wohl der Masse zugute kam, die im Gemeinschaftsraum mithören musste, wo und für wie lange sie mal wieder weg waren. Doch zurück zu unserem Thema:
Die Liste zu schreiben war gar nicht so einfach, weil Savannah ständig Witze riss. Gott, waren wir fertig. Ich kam aus dem Lachen nicht mehr raus.
„O-Okay, Lily, du hasst Malfoy auf der Liste vergessen!", lachte Sav.
„Wohl kaum, wir reden von Gryffindors und tollen Männern und da das bei ihm nicht passt…", antwortete ich.
„Bei ihm passt gar nichts außer fieses, dreckiges, sarkastisches Arschloch", meinte Cam.
„Wirklich, Cam? Ist doch noch viel zu nett für ihn", sagte ich.
„Was passt dann?", fragte sie.
„Verdammt bescheuerter, stockhässlicher, idiotischer, langweiliger, spießiger…Arschabwischer", sagte ich.
„Von wem?", fragte Sav.
„Narcissa Black, dieser Kuh natürlich, wem sonst?", brüllte ich durchs Zimmer.
„Hey Leute, wir wollten doch die Liste schreiben und nicht über den Arsch von Narcissa Black diskutieren!", rief Sav.
„So spricht man doch nicht von seiner zukünftigen Schwägerin", meinte Cam.
„Die wird nie meine Schwägerin sein. Diese Black-Familie ist doch bescheuert. Na außer Si-Si-Schatz natürlich", sagte Sav.
„Ja und der lieben Bella, die uns immer wieder auf ihre Kosten zum Lachen bringt!", warf ich ein.
Cameron kugelte sich mal wieder vor Gackern und mir wurde das schon zu viel.
„Jetzt mal ernst, da fehlt doch bestimmt noch einer auf der Liste", meinte ich. „Wir haben bis jetzt: Thomas Walters, Daniel Manson, Chris White, Mark Kellerman, Kayne Swenson, Jack O' Brien, Richie Green, Howard Morgan (Lindsays Bruder) und Matthew Patt."
„Kayne Swenson, hit me baby", schnurrte Savannah.
"Oh jaaa", sagte ich.
„Was ist mit Sirius Black, ich habe ihn an Halloween nicht erkannt", meinte Cammy.
„Das ist doch wohl unwahrscheinlich", sagte Sav.
„Das denke ich auch", sprach ich. Allein der Gedanke ist ja schon widerlich.
„Aber vergiss James Potter nicht!", sagte Cam und ich konnte ja nur das Schlimmste erwarten. Wozu bin ich nur verurteilt? Da nehme ich doch lieber die Todesstrafe, das ist in diesem Fall besser zu ertragen. Wo war nur meine Yo-Phase? Die scheint sich völlig vom Acker gemacht zu haben. Ich wurde aus meinen Gedanken herausgebracht:
„Es ist bestimmt Walters", meinte Sav.
„Nein, White!", kreischte Cam.
„Kellerman!"
„Green!"
„Schluss!", schrie ich Beide an und sie hielten auch die Klappen. Was war das für ein Leben, das ich führte?
Ähhh, diese scheiß Montage. Doppelstunde Zaubertränke, dann Verwandlung und dann Geschichte der Zauberei. Wo ist der Engel, der mich aus diesem Scheiß rettet? Hallo? Jetzt solltest du dich aber angesprochen fühlen, Engelchen. Na dann nicht.
Einen Vorteil hatte dieser Tag aber. In Zaubertränke sah ich Thomas Walters und Richie Green. In Verwandlung konnte ich Howard Morgan, Matthew Patt und Jack O'Brien ausquetschen und in Geschichte begegnete ich Daniel Manson, Chris White und Mark Kellerman. Nur Kayne, Potter und Black musste ich, wenn nicht im Gemeinschaftsraum, woanders suchen. Obwohl suchen die falsche Formulierung ist, da die zwei Kumpels mir eh ständig über den Weg liefen. Ich fand die Beiden am See (also Black und Potter). Yo, jetzt mal gaaanz cool und lässig bleiben- ah Mann, jetzt glotzen die mich noch an. Mal wieder Trumpf gezogen, Lily! Jetzt erst recht cool bleiben.
„Hey Evans, was willst du denn hier?", fragte Black mich und sah mich verführerisch an. Hä? Was soll das denn jetzt? Ich denk, der will was von Sav? Typisch schwanzgesteuerter Kerl, muss man nicht kapieren.
„Bestimmt nicht das, was du willst", antwortete ich gelassen. Ha Tor! Er verkniff sich eine zweite Anmerkung. Ich setzte mich zwischen die Jungs.
„Hi Lily", sagte Potter und ich grüßte ihn mit einem Yo zurück. Ist ja auch doof, wenn ich ihn jetzt nicht grüße, dann hat er ja gewonnen. Dann denke ich nachher die ganze Zeit darüber nach. Dann lieber kurz und schmerzhaft.
„Sagt mal Jungs, Halloween war schon krass, ne?"
„Und?", fragte Black zurück.
„Als was wart ihr Beiden eigentlich verkleidet?"
„Gefallender Engel", sagte Black. Passt ja zu ihm. Der Mephisto persönlich. Dann ist sein Verhalten kein Wunder. Das also war des Pudels Kern. (A/N: Ich steh nicht so auf Goethe, eher auf Schiller, aber hier passte Fausts Satz einfach perfekt)
„Frankenstein", meinte Potter nach einer Weile. Puh! Da hab ich noch mal Glück gehabt.
„Okay Jungs, ich muss mal wieder gehen. Sav wartet bestimmt schon. Bis heute Abend."
„Sav? Da kann ich sie doch noch mal sehen, oder?", meinte Black.
„Nein, wir haben was wichtiges vor und bei dieser Aktion sind Jungs unerwünscht", log ich und sprang auf.
Ich bewegte mich zu Savannah, die wie verabredet an einem Baum in der Nähe stand und die Wartende spielte. Dann gingen wir nach oben und strichen den Namen von Potter durch und ich war froh, dass er nicht derjenige im Draculakostüm war.
„Okay, das amtliche Ergebnis stellt Kayne Swenson als den Kandidaten des Dracula vor!", kreischte Sav.
„Nicht schlecht", meinte Cam, die sich einmischte.
„Dann ab in den Gemeinschaftsraum, er sitzt da nämlich", sagte Sav und ich fasste all meinen Mut zusammen. Jetzt schön verführerisch sein, Lily.
„Hi Kayne", sagte ich, als ich an seinem Tisch ankam.
„Hallo Lily, was gibt's?", fragte er. Mr. Obercool mal wieder.
„Du erinnerst dich bestimmt an Halloween…", sprach ich weiter.
„Klar."
„Wie fandest du es?"
„Gut, Lily, gut. Ich habe mich prächtig amüsiert. Der Whisky hätte besser sein können."
„Na ich hab mehr getanzt als getrunken, Kayne."
„Getanzt habe ich auch."
„Ach echt?"
„Ja und einmal habe ich mir den Tod unter den Nagel gerissen."
„Weißt du wer darunter versteckt war?"
„Lily, ich weiß, dass du der Tod warst und ich war dein Dracula. Richie hat mir gesagt, dass du auf der Suche nach ihm bist. Du hattest ihn doch selber gefragt."
„Ach so, ja ich fand Dracula hatte schon was drauf an diesem Abend…"
„Mmmh, der Tod auch."
Wir sahen uns in die Augen und lächelten uns an. Dann ging die Tür zum Gemeinschaftsraum auf und Potter trat hinein. Ach was soll's? Ich packte Kayne am Kragen, zog ihn zu mir hoch und küsste ihn. Wow, Kayne war echt heiß und wehrte sich nicht. Als wir uns aus dem Kuss lösten, sahen wir uns erneut in die Augen und waren uns sicher, dass wir die Richtigen füreinander waren. Ach, was für ein Mann!
Seit dem Kuss erreichte mich eine Gute-Mensch-Phase und ich wollte mit allen Leuten die Probleme bereinigen. Folglich auch mit Potter. Eines Nachmittags kam ich mit Cameron vom Spaziergang und er und Remus liefen an uns vorbei. Ich dachte mir einfach, dass der richtige Moment nun da war und rief ihn zu mir. Cameron verdrückte sich mit Remus und wir gingen nach unten zum See, um zu sprechen.
„Was wolltest du mit mir bereden?", fragte Potter.
„Okay, ich…ich…ich wollte mich bei dir e…" Komm schon Lily!
„Was?"
„Ach Mann, ich wollte mich bei dir entschuldigen! Wegen der Sache mit Lindsay. Ich hätte nicht so überreagieren dürfen, ach am Besten, ich hätte mich gar nicht erst eingemischt!"
„Da kannst du doch nichts für. Lindsay hat dir alles erzählt."
„Ja. Ich hoffe, mich ereilt das nicht."
„Wegen Kayne", sagte Potter schmerzhaft.
„Ja, ich glaube, ich habe den Mann fürs Leben gefunden."
„Lily, ihr seid erst eine Woche zusammen."
„Ja, aber es ist so eine Verbindung. Selbst Savannahs gelegentliche Gequatsche über Sirius Black bringt mich nicht mehr aus der Verfassung…"
„Das scheint euch allen was zu bringen."
„Ja, Liebe ist eine tolle Droge…"
„Okay, Lily, es reicht. Ich hau ab, da wird einem ja ganz schlecht. Aber ich verzeihe dir wegen der Sache mit Lindsay." Dann verdrückte er sich. Ich saß noch eine Weile am See und dachte über die schöne Zeit mit Kayne nach.
Die Wochen vergingen und Kayne und ich verbrachten eine wundervolle Zeit zusammen. Manchmal waren wir so unzertrennlich, dass ich nachts in seinen Schlafsaal schlich und…na ja, den Rest kann man sich ja denken.
Ich schwebte wie auf einer rosa Wolke und niemand konnte mich von dieser Wolke abstürzen lassen. Scheiße, dieses Gefühl machte einen wirklich high…
Sooo das wär's mit diesem Kapitel. Aber keine Angst, Lily bleibt nicht ewig so verliebt, irgendwann muss sie ja auch mit James zusammenkommen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg und sie muss noch einige Ausraster hinter sich bringen.
