Tür 5
"Mami, denkst du der Weihnachtsmann wird mir dieses Jahr so einen Teddybären bringen?"
"Vielleicht Lucas, wenn du ein lieber Junge bis Weihnachten bist."
"Ich versprech's!"
Samuel sah den kleinen Jungen mit seiner Mutter vor einem Schaufenster stehen. Er fühlte, wie seine Hand drückt wurde und sah hinunter in die braunen Augen seine Schwester. Samuel zwang sich, Emily anzulächeln, bevor er nach oben zu Angelina sah, ob sie ebenfalls mitbekommen hatte, wie er die Mutter und den Jungen beobachtete.
Aber Angelina war gerade dabei, auch ein Schaufenster zu begutachten.
"Wie wäre es damit?"
"Denk nicht mal dran! Du wirst mein Haus nicht wie ein Gryffindor Süßwarenladen aussehen lassen!"
Angelina seufzte und rollte mit den Augen.
"Ich habe Neuigkeiten für dich, Montague. Rot ist eine traditionelle Weihnachtsfarbe! Es hat nichts mit den Häusern in Hogwarts zu tun, sondern mit Tradition, deshalb möchte ich eine rote Dekoration."
"So viel Ich weiß, ist grün genauso eine Farbe für Weihnachtsdekoration, also kannst du genauso gut grünes Zeug nehmen."
"Aber alles in grün zu dekorieren ist doof! Du nimmst eigentlich zwei Farben zum dekorieren…"
"Gut, dann nimm Silber zu dem grün!"
Angelina warf ihre Arme ergeben in die Luft und schüttelte ihren Kopf.
"Silber und grün sieht nicht nach Weihnachten sondern nach Slytherin aus! Und es gibt KEINE Schlange in der Weihnachtsgeschichte!"
"Das."
Montague und Angelina hielten inne und sahen hinunter zu Emily, welche auf eine Dekoration im nächsten Fenster zeigte. Angelina stellte sich hinter das kleine Mädchen und sah sich selbst die Dekoration an.
"Sieht für mich wie ein Kompromiss aus." Sagte sie und sah fragend zu Montague.
"Du hältst das rote Zeug auf einem Minimum!" waren seine einzigen Wörter.
Und es sollten seine letzen für diesen Tag sein. Den Rest des Tages verbrachte er still, rollte seine Augen nur oder seufzte, wenn er auf die Preise der Dekoration sah, welche Angelina kaufte. Er weigerte sich, etwas davon zu tragen; stattdessen wunderte er sich, wie sein Haus aussehen würde, wenn sie fertig war. Er fürchtete die möglichen Ergebnisse schon.
Obwohl Montague es nie eingestehen würde – nicht mal sich selbst – sah das Haus gar nicht so schlecht aus, als Angelina und die Kinder fertig waren. Montague hatte verhindert, dass sie irgendetwas in den höheren Etagen taten, wie außerhalb des Hauses, aber das Erdegeschoss sah nun wesentlich einladender aus.
Natürlich hatte Montague es nicht lassen können, Angelina während des Abendessens zu erklären, wie sehr das rot in seinen Augen wehtat. Angelinas einzige Antwort war, dass sie viel mehr grün reingenommen hatte, als die vereinzelten roten Dekorationsdetails, die sie benutzt hatte.
So nervig, wie Montague während des Essens war, so still war Samuel. Und das verwunderte Angelina. Während Emily kaum ein Wort sprach und Angelina keine echte Chance hatte, noch etwas mehr aus ihr herauszukriegen, so schien Samuel sich während des Tages aufgewärmt zu haben, als sie das Haus dekorierten. Aber nun saß er hier und aß wortlos, sah kaum von seinem Teller auf.
Als sie am Kinderzimmer vorbeikam, auf dem Weg zurück aus dem Badezimmer in ihr Schlafzimmer, hörte, sie, dass sie noch auf waren und miteinander sprachen.
"Aber wenn er wirklich dieser berühmte Quidditchspieler ist, wie du denkst, würde das beweisen, dass Miss Robert falsch liegt. Er kommt mir nicht wie ein Verrückter vor. Du könntest selbst ein Quidditchspieler sein, eines Tages. Er ist reich, davon kannst du leben."
Man konnte Emilys Stimme bis nach draußen hören. Angelina konnte Samuels Antwort nicht hören, so lief sie leise in ihr Zimmer.
