So, zwar etwas spät heute, aber grad noch am richtigen Tag. :)
Tür 9
"Hey, Angie, was führt dich her?" Alicia umarmte ihre Freundin als sie das Haus betrat.
"Warum? Darf ich dich nicht besuchen, ohne einen Grund zu haben?", fragte Angelina unschuldig, worauf Alicia den Kopf zur Seite legte und die Augen verengte.
"Du kannst schon, aber ich habe trotzdem das Gefühl, als würdest du etwas von mir wollen."
"Darfst du, aber ich hab trotzdem das Gefühl, dass du etwas von mir willst!"
"Licia, wirklich, was denkst du von mir?"
"Lass uns ins Wohnzimmer gehen, da können wir reden. Ich hab dir auch was zu erzählen!", sagte Alicia und ein leichtes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht.
Die beiden setzten sich auf die Couch im Wohnzimmer und Alicia wandte sich zu Angelina.
"Also? Wer fängt an?", fragte sie, offensichtlich aufgeregt über das, was sie erzählen wollte. Angelina vermutete, dass es wohl einfacher war, über ihr Problem zu sprechen, nachdem Alicia ihr erzählt hatte, was sie so aufregte.
"Du fängt an.", sagte sie und sah ihre alte Freundin abwartend an.
"Ich bin schwanger!", sagte Alicia und strahlte Angelina an.
"Wow, das ist toll! Gratuliere!", antwortete Angelina und ließ sich fest von Alicia umarmen. Natürlich freute sie sich für ihre Freundin. Es bedeutete nur, dass das wofür sie gekommen war, nicht länger möglich war.
"Also, was wolltest du mir sagen?"
"Ähm…weißt du, das hab ich total vergessen!", lachte Angelina und ließ sich von Alicia alles erzählen, was sie bis jetzt über ihr Kind wusste.
Mit einem tiefen Seufzen klopfte Angelina später an diesem Abend an Katies Tür. Sie wartete ein wenig, bevor sie erneut klopfte, als das erste Mal unbeantwortet blieb.
Aber gerade als ihre Hand die Tür berührte, wurde geöffnet um eine völlig abgehetzte Katie zu enthüllen.
"Ja….oh, hey Angie! Schön, dich zu sehen. Warum kommst du nicht rein?" Damit verschwand sie wieder nach drinnen. Angelina folgte ihr und schloss die Tür hinter sich.
"Entschuldige das Chaos hier, ich hatte noch keine Zeit aufzuräumen. Bin erst vor 20 Minuten von der Arbeit gekommen. Du würdest nicht glauben, was die Leute heutzutage von einem verlangen...oh, übrigens, wir treffen uns doch am 26. um Geschenke auszutauschen, richtig? Wo machen wir das dieses Jahr? Ich hoffe, ich bin nicht dran. Ich glaube nicht, dass ich es schaffe rechtzeitig aufzuräumen, geschweige denn Abendessen für uns zu machen. Oh...ich hab noch gar nichts für dich zu Weihnachten...oh, aber warum setzt du dich nicht? Schieb...einfach ein paar von den Klamotten vom Stuhl, das müsste gehen...oh Schneeball, nicht da! Das ist nicht dein Bett! Ich schwöre, eines Tages wird diese Katze mich noch umbringen. Hey, willst du einen Tee? Ich wollte mir gerade selbst einen machen. Earl Grey, okay? Wie ging es dir in den letzten Wochen? Ich weiß, ich wollte mal vorbei kommen und so, aber ich hatte wirklich keine Zeit. Das erinnert mich an was, hat Licia dir gesagt, dass sie uns was erzählen wollte? Ich hab versprochen, heute Abend bei ihr vorbei zu kommen, glaub aber nicht, dass ich's schaffen werde, zu dumm, es klang wichtig. Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes. Glaubst du, George ist was passiert? Nein, das hätte sie gesagt, oder? ..."
Angelina versuchte nicht einmal zu antworten. Sie fragte sich nur, warum sie überhaupt daran gedacht hatte. Katie war zu einem Workaholic geworden, als sie die Schule verlassen hatten. Sie verbrachte etwa 20 Stunden am Tag im St. Mungos, war Single – weil ein Mann nur bedeuten würde, dass sie noch weniger Zeit für sich selbst hätte – und schaffte es kaum für ihre Katze und ihre Wohnung zu sorgen. Es stand völlig außer Frage sie zu bitten, die Kinder aufzunehmen. Angelina würde sich etwas anderes überlegen müssen.