Tür 17

„Hast du keinen Weihnachtsbaum für Weihnachten?" Fragte Samuel Montague während des Abendessens. Es hatte die letzten paar Tage nicht aufgehört zu schneien. Angelina, Emily und Samuel hatten jeden Tag draußen im Schnee verbracht.

„Ich habe nie einen Weihnachtsbaum" Montagues Antwort verursachte, dass drei Gabeln geräuschvoll auf die Teller zurückfielen.

„Was!" Fragte Montague verärgert als er in drei sehr ähnliche, geschockte Gesichter blickte.

„Keinen Baum?" Fragte Emily mit aufgerissenen Augen. Sie schaute zu Angelina um zu sehen ob er vielleicht nur Spaß machte, aber Angelina sah genauso geschockt aus wie sie selbst. Trotzdem fragte sich Angelina im Stillen, warum sie sich eigentlich immer noch wunderte. Natürlich würde er keinen Weihnachtsbaum haben!

„Aber jeder hat einen Weihnachtbaum! Sogar Miss Robert hat einen im Waisenhaus." Sagte Emily immer noch ungläubig.

Angelina hatte ihre Gabel wieder in die Hand genommen und blickte zu Montague mit erhobenen Augenbrauen. Er starrte sie an und sie konnte ihm praktisch innerlich schreien hören: ‚Ich werde keinen Weihnachtsbaum holen'. Sie fragte sich nur, wer am Ende gewinnen würde.

„Er würde gut im Wohnzimmer neben der Bibliothek aussehen. Rechts vom Kamin." Sagte Emily und lächelte Montague süß an. Angelina kämpfte schwer damit ihr Lächeln zu verbergen, als sein Blick intensiver wurde.

„Wir könnten ihn zusammen schmücken." Fuhr Emily fort.

"Wir könnten zusammen in den Wald gehen und uns einen aussuchen"

Montague seufzte und schenkte Emily, die ihn immer noch unschuldig anlächelte, seine Aufmerksamkeit.

„Du hörst nicht auf, bevor ich zustimme, oder?"

Emilys Lächeln wurde strahlender.

„Also gehen wir einen holen?"

„Es ist nicht so, als hätte ich hier noch etwas zu sagen." Murmelte Montague und starrte Angelina an, als wollte er sagen ‚Das ist alles deine Schuld! Sie verwandelt sich in eine Mini-Johnson!'

Aber Angelina machte es einfach wie Emily und grinste ihn an, aber um ehrlich zu sein war ihr Grinsen weniger unschuldig und umsomehr siegreich.


„Okay was ist mit diesem?" Fragte Montague sichtlich verärgert.

„Nein, die Spitze ist nicht gerade." Entschied Samuel und so liefen sie weiter.

„Was ist mit diesem?" Fragte Angelina und deutete auf die Tanne. Samuel und Emily stimmten zu.

„Großartig, Nummer 27 ist es dann endlich." Murmelte Montague. Er war nur froh ein Zauberer zu sein. Er würde verrückt werden wenn er dies auf Muggelart machen müsste! Ein schneller Schlenker mit seinem Handgelenk und ein lateinisches Wort später und der Baum lag zusammengebunden im Schnee vor ihm.

„Wingardium Leviosa" Sagte Montague und der Baum schwebte in der Luft. Montague lief zurück um so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Es war viel zu kalt um freiwillig draußen zu sein.

Etwas kaltes und hartes traf ihn am Hinterkopf und der Baum fiel auf den Boden, seine Konzentration war gebrochen. Er drehte sich um, um zu Angelina zu schauen, die Samuel an ihrer rechten und Emily an ihrer linken Hand hatte. Montague fuhr mit seiner behandschuhten Hand durch seine Haare.

„Du findest das witzig?" Fragte er Angelina, die ihn verwirrt anguckte.

„Was meinst du?"

Montague starrte sie an und bückte sich langsam um den Schnee zu erreichen. Er formte einen Ball in seinen Händen und richtete sich so langsam auf, wie er sich gebückt hatte.

„Uh…was genau denkst du, dass du da tust?" Fragte Angelina und ging einen Schritt zurück.

„Schon mal was von Rache gehört? Du hast einen Schneeball auf mich geworfen und ich werfe einen Schneeball auf dich."

„Welchen Schneeball?" Fragte Angelina unschuldig und nahm noch einen Schritt zurück und ließ die Hände von Samuel und Emily los.

„Montague…" Sagte sie warnend als er langsam näher kam.

„Das wagst du nicht…"

„Denkst du wirklich so?" Fragte er und riss die Augenbrauen hoch.

„Denk noch mal nach!"

Angelina keuchte auf und drehte sich um, um von ihm wegzurennen. Sie kam aber nicht weit. Sie konnte Montague schon hinter sich hören und duckte sich, darauf wartend, dass sie der Schneeball jeden Moment traf. Aber statt dem Schneeball der ihren Kopf traf, umfing sie ein starkes Paar Arme um die Taille und hinderte sie am Rennen.

Bevor sie protestieren konnte warf er sie über die Schulter und trug sie als wäre sie ein Sack Kartoffeln.

„Hey, lass mich runter. Sofort!" Befahl Angelina und hämmerte auf seinen Rücken.

„Vergiss es! Ich habe nicht vor noch mehr Schneebälle abzukriegen." Sagte Montague und trug sie dahin zurück, wo Samuel und Emily mit dem Baum auf sie warteten.

„Ich verspreche, ich werfe keinen mehr auf dich!"

„Natürlich wirst du das nicht tun. Weil ich dir keine Chance dazu gebe!"

„Montague lass mich runter! Du kannst mich zu tragen und dich gleichzeitig auf zu den Baum konzentrieren." Angelina versuchte ihn zur Vernunft zu bringen. Sie konnte Samuel und Emily lachen hören als sie sich auf den Nachhauseweg machten.

„Ich habe kein Problem dich zu tragen und mich dabei auf den Baum zu konzentrieren Johnson." Sagte Montague und drehte seinen Kopf langsam während er das tat.

„Übrigens, hübscher Arsch."

„Montague!" Angelina versuchte von seiner Schulter runter zu kommen aber Montague hielt sie an den Beinen fest und lachte jetzt sogar! Angelina konnte sich nicht erinnern ihn jemals lachen gehört zu haben. In diesem Moment vergaß sie sogar sich zu wehren. Nicht das ihn das dazu brachte sie runter zu lassen. Nein, er trug sie bis sie das Haus wieder erreichten und brachte den Baum ins Wohnzimmer bevor er sie wieder runter ließ.