Date: 13. Dezember
Author: Lorelei Lee
Category: Short Story
Characters/Pairing: Remus/Severus, Lucius
Genre: Romance
Rating: G
A/N: Eine kleine Szene aus „The Green Side of Life" (von „The Slytherin Sisters" bei veröffentlicht), die beim „Schneiden" unter den Tisch gefallen ist. Eine Art „Outtake" also.
Zum besseren Verständnis:
Remus unterrichtet wieder in Hogwarts und führt seit wenigen Wochen eine Beziehung mit Severus, die von Lucius (der sich auch in Hogwarts aufhält) skeptisch beobachtet wird.
Zwei Männer im Schnee
Shortstory von Lorelei Lee
Als Severus vom Lehrertisch in der großen Halle aufstand, schob auch Remus seinen Stuhl zurück und folgte ihm. Draußen auf dem Gang sah sich der Werwolf kurz um, ob sie auch alleine waren, dann zupfte er Severus verstohlen am Ärmel seiner Robe.
„Ja, was ist denn?"
„Ich habe mich gefragt, ob uns ein wenig frische Luft nicht gut tun würde", sagte Remus. „Vor dem nächsten Unterricht haben wir noch über eine Stunde Zeit und der Schnee draußen ist einfach herrlich."
„Du schlägst mir allen Ernstes vor, ich soll den Rest meiner Mittagspause draußen mit dir im Schnee verbringen?" fragte Severus ungläubig.
„Ja", sagte Remus arglos.
„Nein", sagte Severus brüsk und wollte seinen Weg fortsetzen, doch Remus hielt ihn am Ärmel fest.
„Was soll das heißen?"
„Verstehst du kein Deutsch mehr? Nein heißt nein."
„Ja, aber warum denn?"
„Glaubst du wirklich, ich würde unter den Augen der halben Schule etwas derart idiotisches tun, wie mit dir zusammen durch den Schnee zu spazieren? Womöglich noch händchenhaltend? Wahrscheinlich soll ich dir auch noch helfen einen Schneemann zu bauen? Vergiss es! Für derlei kindische Späße eigne ich mich nicht. Warum fragst du nicht jemand anderes?"
„Weil ich mit dir gehen wollte und nicht mit jemand anderem!" versetzte Remus wütend und rauschte davon.
Während Severus dem Werwolf noch äußerst schlechtgelaunt hinterher blickte, schob sich Lucius an seine Seite.
„Dein kleiner Werwolf hat ein ganz nettes Temperament", bemerkte Lucius trocken.
„Es ist nicht mein kleiner Werwolf", fauchte Severus gereizt.
„Doch", gab Lucius mit Bestimmtheit zurück, „Er ist dein kleiner Werwolf und du solltest ihm nachgehen."
„Was!"
„Geh ihm nach, du Idiot!"
„Aber er..."
„Lass mich da raus – ich will gar nicht wissen, worüber ihr gestritten habt. Aber ich bin mir sicher, dass es irgendein Pipikram war. Severus, ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber Männer wie Lupin findest du nicht an jeder Straßenecke."
OoooOoooO
Remus stand am Rand des zugefrorenen Sees und starrte trübsinnig auf das Eis. Hinter ihm tobte eine ausgelassene Schneeballschlacht, doch Remus sah nicht ein Mal auf.
Erst als hinter ihm eine samtschwarze Stimme ertönte, erwachte er mit einem Ruck aus seiner Betäubung.
„Ist das Eis schon fest genug?"
Remus drehte sich langsam um und schenkte Severus einen langen Blick, doch der Gesichtsausdruck des Tränkemeisters war nicht zu deuten.
„Am Rand schon, aber in der Mitte dürfte es noch zu dünn sein", antwortete Remus abwartend.
Ein kaum merkliches Lächeln huschte über Severus' Lippen, dann streckte er die Hand nach Remus aus.
„Komm her", sagte er leise.
Erleichtert und froh ergriff Remus die ausgestreckte Hand und stieg die Uferböschung empor. Als sie schließlich beieinander standen, hielt Severus immer noch Remus Hand fest.
„Sollen wir wieder reingehen? Du hast eiskalte Hände", flüsterte Severus.
„Das macht nichts", flüsterte Remus glücklich zurück. „Wegen vorhin... weißt du ich..."
„Es war ganz allein meine Schuld", sagte Severus ernst.
„Oh nein", protestierte Remus. „Ich weiß doch..."
„Remus – diskutier jetzt nicht mit mir. Ich an deiner Stelle würde diesen Augenblick genießen. Es kommt nicht allzu oft vor, dass ich freiwillig die Schuld für einen Streit auf mich nehme."
Remus drückte leicht die Hand, die immer noch seine Finger umklammert hielt und der Druck wurde sanft erwidert. Remus seufzte beseligt - wenn Severus schon zur Adventszeit so nachgiebig gestimmt war, wie wundervoll würde dann erst Weihnachten werden?
ENDE
