So und hier ist das vierte Kapitel. Ich wollte es eigentlich schon früher on stellen, aber leider ist mein Pc kaputt und das Modem unseres Labtops auch... folglich konnte ich ewig nicht mehr ins Net, bzw. nicht so richtig. Bin immer wieder rausgeflogen oder der Pc (meiner Schwester) hat sich aufgehängt heul. Aber, heute lasse ich mich nicht davon abbringen. Ich versuche es on zu stellen und hoffe, dass es auch klappt.
So, nun aber zu den Reviews:
Elektra: Ja, ja. Das müsste er, aber da er ein Malfoy ist, hängt er halt an seinem Stolz. Vielleicht bekommt er ja aber trotzdem das, was er will... g
Amunet: rotwerd... wirklich? Danke g, freut mich, wenn dir das letzte Kap so gut gefallen hat. Leider muss ich dir aber sagen, dass du auch in diesem Kapitel nicht herausfinden wirst, wird Draco hinterher läuft. Wird noch etwas dauern ° sorry!
Silithiel: grübel Mhm... ich bin mir da nie so sicher, wer da größer is. Kenn die Bücher teilweise zwar in und auswendig, aber das ... mitschulternzuck... kommt immer drauf an, wie's mir besser gefällt drop. Sorry...
Gipsy: Na ja... wer weiß g. Vielleicht ist Harry auch ...
Mira: Danke
Muecke: Danke. Ja, das sehe ich auch sehr gerne g. Ein kleiner, süß verzweifelter Malfoy smile! Ja, das werde ich verbessern, danke!
SammyBN: g Danke, hoffe, dass dir dieser Teil auch gefällt!
Ich: Tja... zum einen habe ich wegen dem obigen Grund gewartet (hatte in letzter Zeit einfach kein Glück mit allem drop) und zum anderen bin ich mit diesem Kapitel einfach nicht zufrieden. Wollte es überarbeiten... aber ohne Pc schwierig. Na ja... jetzt stell ich es ja hoch seufz
Noch mal danke an alle und ich hoffe, dass euch dieses Kapitel ebenfalls gefällt! Viel Spaß
Chapter four
(Un-)Glückliche Zufälle II
Langsam entledigte sich Draco seiner Kleidung und schlüpfte in seine Quidditchrobe. Er war allein in der Umkleide und er wusste nicht, ob heute überhaupt jemand aus seinem oder den anderen Häusern trainieren würde. Immerhin war nicht gerade das beste Wetter zum Trainieren. Aber er hoffte inständig, dass wenn jemand trainierte, er auf eine ganz bestimmte Person traf. Immerhin war der junge Gryffindor genauso quidditchverrückt wie Draco, wenn nicht sogar noch ein wenig mehr. Also konnte es doch gut sein, dass der Schwarzhaarige trotz des nicht ganz so guten Wetters trainieren würde. Der junge Slytherin hoffte es inständig, denn vielleicht würde ihm dann etwas einfallen, was er dem anderen schenken konnte. Vielleicht konnte er ihn auch ein wenig aushorchen, wobei... das war wohl eher unwahrscheinlich. Immerhin würde Harry James Potter wohl kaum ein normales Gespräch mit ihm führen. Sie waren seit Beginn ihrer Schulzeit verfeindet, da würde sich der Schwarzhaarige wohl kaum dazu bewegen, ein wenig Smalltalk mit ihm zu führen. Aber zumindest der Gedanke, es könnte so sein, war doch schon einmal schön. Außerdem musste Draco sich immer noch bei Harry bedanken – Image hin oder her. Immerhin hatte der andere ihn wohlbehalten im Krankenflügel abgegeben, hatte ihn sogar getragen. Eine leichte Röte überzog bei diesem Gedanken die blassen Wangen des Blondhaarigen. Er hatte sich so wohl und geborgen gefühlt und zugegeben wünschte er sich nichts sehnlicher, als dies wieder zu fühlen oder gar, in diesen Armen einmal einzuschlafen. Na gut, war er ja heute, aber das zählte nicht. Er wollte es so richtig, bewusst in seinem Bett.
Das Rot auf den Wangen nahm eine sattere Farbe an, als dieser Gedanken Gestalt annahm und Draco sich und Harry gemeinsam in einem Bett sah. Eng umschlungen und nach einer ganz gewissen Tätigkeit, in das Land der Träume entschwindend. Eilig schüttelte Draco den Kopf um dieses Bild zu vertreiben, denn er wusste, dass auch das niemals geschehen würde. Aber... Seit wann dachte er eigentlich an so etwas//Verdammter Blaise, alles seine Schuld. Ich habe wohl schon zuviel Zeit mit ihm verbracht, seine Phantasien färben schon auf mich ab/
Ohne nach unten zu blicken griff Draco nach seinem Besen und schritt langsam zur Tür, die auf das Quidditchfeld hinaus führte. Er hatte eine schiere Ewigkeit gebraucht, um sich umzuziehen, aber das war bei diesen trübsinnigen Gedanken auch kein Wunder. Sie schmerzten und es war fast, als lähmten sie seinen Körper. Wieso taten sie das nicht auch mit dem Schmerz? Das traurige Lächeln, das sich auf seine Lippen gelegt hatte, hatte er nicht bemerkt, zu sehr war er mit seinen Gedanken beschäftigt, versuchte noch immer dieses Bild aus seinen Sinnen zu verbannen, denn er wusste, dass es niemals Realität werden würde. Es würde immer ein Traum bleiben und eben diese Gewissheit verletzte Draco mehr, als es jedes Wort und jede Waffe jemals zu tun vermocht hätten. Es war schon traurig, seiner Liebe so nah und doch so fern zu sein. Leise fiel die Tür hinter dem jungen Slytherin ins Schloss und Stille herrschte in der leeren Umkleide.
Ein eisiger Wind peitschte Draco ins Gesicht, als er aus der warmen Umkleide in die Kälte des Winters hinaustrat. Reflexartig kniff er die Augen zusammen und öffnete sie erst, als er seine Hand schützend davor hielt. Er blickte sich kurz um, richtete seine Augen dann nach oben und sein Herz setzte für einen kurzen Moment aus. Denn wider Erwarten – dafür aber entsprechend seiner Hoffnung – konnte er die roten Roben des Gryffindor-Teams erkennen und erspähte auch sofort den jungen Schwarzhaarigen, der nach dem goldenen Schnatz Ausschau zu halten schien. Harry war hochkonzentriert, das konnte Draco von hier unten aus erkennen und es war kaum daran zu denken, dass der Sucher der Löwen für etwas anderes Augen hatte, als für den goldenen Schnatz. Und dennoch ... Für einen winzigen Moment glaubte Draco, dass diese grünen Augen ihn streiften, kurz auf ihm ruhten. In diesem Augenblick war es Draco als würde sein Herz vor Freude zerspringen, doch dann wand Harry sich wieder ab und setzte zum Sturzflug an. Er schien den Schnatz entdeckt zu haben und unterbrach den Augenkontakt, was dem Slytherin ein enttäuschtes Seufzen entlockte. Irgendwie fehlte ihm der Blick aus den tiefen Seelenspiegeln auch wenn das warme Kribbeln im Bauch des Slytherin blieb ohne nachzulassen. Wie lange er es wohl noch in Harrys Nähe aushielt, ohne verrückt zu werden?
Gebannt sah Draco dabei zu, wie Harry wild hinter dem goldenen Schnatz her jagte und der junge Malfoy musste zugeben, das Harry gut war, verdammt gut sogar. /Und er sieht verdammt sexy auf seinem Besen aus/ Kaum, dass Draco sich diesem Gedanken bewusst wurde, errötete er wieder leicht und glaubte jeden Moment im Schnee zu versinken, so heiß wurde ihm plötzlich. Auch wenn er sich solche Gedanken normalerweise verbot, wusste er sehr wohl, dass dies der Wahrheit entsprach. Der junge Gryffindor hatte schon bei ihrer ersten Begegnung die Aufmerksamkeit des jungen Malfoy auf sich gezogen – und das ganz sicher nicht, weil Harry eben Harry Potter , Der-Junge-der-lebt, war und ist. Es war mehr diese unschuldige Art, diese Unbeholfenheit, als er bei Madam Malkins herein spazierte und nicht so recht wusste, was er dort sollte. Das Rot auf den Wangen des jungen Slytherin intensivierte sich noch ein wenig, als er an ihre erste Begegnung zurück dachte und an diese unschuldigen, tief grünen Augen in denen er heute noch versinken konnte.
Noch immer stand Draco regungslos am Rande des Quidditchfeldes und starrte gebannt gen Himmel und schien von seiner Außenwelt nichts mehr mitzukriegen, war von seinen Gedanken vollkommen gefangen. So konnte er auch nicht sehen, wie ein gewisser schwarzhaariger Gryffindor den soeben gefangenen Schnatz wieder los ließ, statt ihm jedoch wieder hinterher zu jagen, sich nach einem auf dem Boden stehenden Slytherin umdrehte. Als seine Augen die gesuchte Person streiften, umspielte für einen kurzen Moment ein kleines Lächeln die Lippen des Grünäugigen, ehe er sich ungeachtet der verwirrten Blicke seiner Teamkollegen auf den Weg Richtung Boden machte und direkt vor dem jungen Slytherin landete.
Draco zuckte erschrocken zusammen, als jemand vor ihm auf dem Boden landete und ihn auch noch ansprach. Es dauerte kurz, bis er verstand wer gesprochen hatte und was gesagt wurde – um so überraschter war er dann jedoch, als ihm bewusst wurde, wer da vor ihm stand. Für einen winzigen Moment entgleisten ihm seine Gesichtszüge und er sah ein wenig verwirrt aus - und ein wenig... glücklich? –, doch dann legte sich seine altbekannte Maske auf sein Gesicht. Er durfte sich keine noch größere Blöße geben... auch nicht vor Harry... oder eher besonders nicht vor ihm. Heute morgen hatte wirklich gereicht!
Harry seufzte innerlich, als er erkannte, dass der junge Malfoy ihn wieder so ... so emotionslos anblickte. Dabei hatte er wirklich na ja, freundlich ausgesehen, wie er da gestanden war und unentwegt in den Himmel geblickt hatte, Harry beim Training beobachtete. Richtig menschlich. Und auch dieser verwirrte Gesichtsausdruck, als Harry den Blonden aus seinen Gedanken gerissen hatte. Er hatte einfach zu niedlich ausgesehen. /Aber jetzt.../ sich nach außen hin nichts anmerken lassend, schüttelte der junge Gryffindor mental den Kopf. Wie man aber auch nur so verdammt imagebezogen und stur sein konnte. Na ja... aber etwas anderes würde zu dem jungen Slytherin wohl auch kaum passen. /Er ist eben Draco Malfoy./ Kurz leuchteten die grünen Augen auf, während sich ein kleines ehrliches Lächeln auf die Lippen des Gryffindor legte, gleich darauf jedoch wieder verschwand. Es war sicher besser, wenn Draco es nicht sah... wenn er es nun falsch verstand und wieder zu streiten begann oder ... sogar wieder ging. Das wollte Harry sicher nicht...
Doch Draco hatte es sehr wohl gesehen und war nun ... na ja, man konnte sagen ein wenig verwirrt, aus dem Konzept gebracht... oder eben total rat- und sprachlos. Wieso um Salazar Slytherins Willen hatte der Schwarzhaarige denn jetzt gelächelt? Er hatte ihn, Draco, betrachtet und dann gelächelt. Ein ehrliches, irgendwie erfreutes Lächeln. Bei Merlin, was war denn jetzt in Harry gefahren? Draco verstand das alles nicht. Er störte sie hier beim Quidditch und anstatt ihn dafür in Grund und Boden zu schreien, lächelte der Kapitän des Teams ihn einfach an. Wo gab's denn so etwas? Nicht etwa, dass ihm dieses Lächeln nicht gefallen hätte... /Im Gegenteil, Harry sieht verdammt süß aus, wenn er lächelt./ - wieder färbten sich seine Wangen... wie oft konnte man eigentlich am Tag erröten? - Aber dennoch, das war immerhin Quidditch und so verrückt sie beide danach waren, so ernst nahmen sie das auch. Da passte dieses Verhalten nicht wirklich.
Genau das schienen auch die restlichen Quidditchspieler zu finden, die mittlerweile ebenfalls auf dem Boden angekommen waren und den blonden Slytherin mit einem gewissen Misstrauen betrachteten. Immerhin würden sie im nächsten Quidditchspiel gegen Slytherin spielen. Ob der junge Zauberer wohl gekommen war, um zu spionieren. Vermutlich, warum denn sonst?
Draco schien die Gedanken der anderen Spieler erraten zu haben und lachte leise auf. „Keine Sorge, ich bin nicht gekommen, um eure verdammt super ausgeklügelte Taktik auszuspionieren. Obwohl... die wird vermutlich wie immer sein. Einfach nur auf Potter verlassen." schnarrte er und funkelte die anderen böse an. Er mochte es nicht, wenn man ihm unterstellte, dass er nicht fair spielte. Die Zeit, in der Slytherin zu unfairen Methoden griff um zu gewinnen, waren vorbei. Er wollte Gryffindor schlagen, wie jeder andere in seinem Haus, doch nicht unter der Bedingung, es nur durch regelwidrige Mittel zu schaffen. Das war nichts worauf man stolz sein konnte, das wusste er mittlerweile. Also wurde nur noch fair gespielt und wenn sie gewannen, dann aus eigener Kraft.
Und solche Bemerkungen kratzten an seinem Stolz und die verdammten Gryffindor sollten merken, dass ihm das nicht passte.
Ron, dem sein Missfallen über die Anwesenheit des blonden Zauberers am deutlichsten Anzusehen war, plusterte empört seine Backen auf wollte gerade etwas erwidern, als Harry ihm durch einen Wink mit seiner Hand Einhalt gebot. Der Schwarzhaarige hatte im Moment ja so etwas von überhaupt keine Lust auf Streit, sollte Ron jetzt eben schmollen. Das tat selbiger auch, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte stur zur Seite. Er verstand nicht, warum Harry ihm nicht gestattete, diesem arroganten, eingebildeten Schnösel die Meinung zu geigen. Er hätte es auch ein wenig netter ausgedrückt. Ein gezischtes „Ron!" ließ den Rothaarigen verwirrt aufschauen. Grüne Augen blitzten ihm leicht sauer entgegen, als dem jungen Weasley bewusst wurde, dass er „Arroganter, eingebildeter Schnösel" und „Meinung geigen" laut gesagt hatte. Sich zu entschuldigen kam ihm jedoch nicht in den Sinn, immerhin war es ja nur Malfoy und der ließ immerhin auch keine Gelegenheit aus, um Ron zu zeigen, dass er ihn nicht leiden konnte. Da durfte er das ja wohl auch, zumal es ja auch stimmte. So ließ er sich nicht dazu bringen, sich auch nur ansatzweise zu entschuldigen, statt dessen nuschelte er ein leises aber dennoch für alle verständliches „Na is doch wahr!" und blickte zu seiner Schwester, die nur leicht den Kopf schüttelte.
Ginny war wohl der gleichen Meinung wie Harry, dass Streit das letzte war, was sie alle benötigen konnten. Und da jetzt endlich mal ein wenig Ruhe zwischen den beiden zerstrittenen Häusern herrschte, war es nicht notwendig Slytherins ungekrönten Prinz zu provozieren. Denn anscheinend wusste Ginny im Gegensatz zu ihrem älteren Bruder sehr wohl, dass es zum Großteil allein an Draco lag, für wie lange Slytherin noch so ruhig war. Die junge Rothaarige blickte entschuldigend zu Harry, dessen Augen noch immer auf Ron lagen. Er wusste ja, dass Ron Draco Malfoy nicht ausstehen konnte, aber er konnte diese Aktionen ja auch mal lassen. Seufzend wand Harry sich von seinem besten Freund ab, fing kurz den Blick Ginnys auf, die nur mit den Schultern zuckte und ihn dann leicht anlächelte, ehe Harry sich wieder zu Draco umdrehte, der das ganze Schauspiel mit stillem Interesse betrachtet hatte.
Zu Dracos anfänglicher Verwunderung über Harrys Lächeln gesellte sich nun auch Verwunderung darüber, dass der Schwarzhaarige seinen besten Freund gerügt hatte... und das nur, weil er ein wenig ... na ja, eigentlich wie immer war. Sie zofften sich doch immer, so bald sie sich nur sahen. Und das war ja nun wirklich keine wirkliche Beleidigung gewesen, sondern wohl eher die Meinung der meisten Zauberer, die ihn sahen.
Er war gut in der Schule. - Ja!
Hübsch und begehrenswert. - Mit Sicherheit!
Reich. - Auch das war nicht zu bestreiten!
Und ein Malfoy! - Unverkennbar.
Und dennoch sahen die meisten in ihm auch ein arrogantes, verwöhntes, eingebildetes Balg, das wohl ohne den Einfluss seines Vaters kaum etwas auf die Reihe kriegen würde. Mit diesen Voruteilen war er groß geworden und die Zeiten, in denen er sich deswegen bei seiner Mutter ausgeheult hatte, waren schon lange vorbei. Er versuchte nicht mehr, es jedem Recht zu machen, tat das, was ihm gefiel... egal was andere von ihm hielten. Und dieses Arschloch.-Image hatte auch seine Vorteile... denn er war durch seine Unnahbarkeit noch immer der begehrteste Junge der Schule, hatte sogar den Retter der Zaubererwelt überholt. Außerdem hatten die meisten Angst oder Respekt vor ihm... nur wenige wagten es ihm überhaupt Paroli zu bieten. Und zu eben diesen gehörte der junge Weasley, zwar kein so ernst zu nehmender Gegner wie Potter, aber wenigstens... amüsant.
Also... da war wirklich nichts dabei, also... warum schien das Harry zu stören. Mental die Schultern zuckend entschied Draco, dass dies wohl zu den Dingen gehörte, die er – so gerne er es auch täte – an Harry nicht verstand und auch nie verstehen würde.
„Was willst du hier, Malfoy?" Harry versuchte ganz ruhig zu klingen, während er Draco wieder musterte. Der junge Malfoy trug seine Quidditchrobe und hielt seinen Besen in der schneeweißen Hand. Es war kaum zu übersehen, was der junge Slytherin vorhatte, aber ob das wirklich so eine gute Idee war. Immerhin hatte er den gesamten Vormittag in der Krankenstation verbracht. Und auch wenn Harry es nicht sagen wollte, gefiel es ihm nicht, dass der blonde Zauberer so leichtsinnig mit seiner Gesundheit spielte.
Eben dieser Zauberer verdrehte leicht genervt die Augen. Solche Fragen konnte auch nur Harry Potter stellen. /Wie naiv und sexy... ähm... blind kann man eigentlich sein/ Eine leichte Röte legte sich auf die blasse Haut der Wangen, als Draco in die grünen Augen des schwarzhaarigen Gryffindor blickte, darin zu versinken drohte. Eilig schüttelte er den Kopf und blickte an Harry vorbei, fixierte einen Punkt hinter dem anderen Sucher. Nur nicht anstarren! „Nun ja, Potter. Da das hier das Quidditchfeld ist und ich einen Besen dabei habe, würde ich behaupten, dass ich ein wenig... spielen wollte." antwortete Draco und verbiss sich die richtig gemeinen Kommentare. Immerhin wollte er den jungen Gryffindor nicht verärgern. /Auch wenn er so richtig wütend super heiß aussieht.../
Selbiger seufzte und wollte sich gerade zu einer Hermine-Granger–Achte-auf-deine-Gesundheit-Moralpredigt ansetzen, wie er sie oft selbst zu hören bekam, entschied sich jedoch dagegen. Was ging ihn Malfoys Gesundheitszustand an. Nicht viel, würde er mal behaupten. So entschloss er sich, einfach mal zu nicken und dann abzuwarten.
Draco registrierte das Nicken und das Harry nichts erwiderte. Er überdachte kurz die Situation und entschied sich dann dazu, wieder zu gehen. Sollten sie halt weiter trainieren, er konnte auch später noch ein wenig spielen. Es machte ihm nichts, in der Dämmerung zu spielen oder während des Abendessens. Wäre vermutlich sowieso besser, denn zur Zeit würde ihn vermutlich ein gewisser Gryffindor zu sehr ablenken. Also ließ er ihnen einfach mal die Genugtuung ihn vertrieben zu haben... machte sie vermutlich alle glücklich.
„Tja... aber da ihr noch am trainieren seid und ich euch nicht eure absolut überragende und geheime Spieltaktik..." ein saures Funkeln in Richtung des restlichen Teams „klauen möchte, werde ich wohl jetzt gehen. Dann spiel ich eben wenn ihr gedenkt, aufzuhören!" erklärte der junge Malfoy achselzuckend und wand sich zum gehen, während das gesamte Gryffindorteam erstaunt und verwundert anstarrte.
Hatte Malfoy wirklich gesagt, dass er jetzt gehen und später spielen würde... hieß das etwa, er gab einmal nach!
Ron, der eben noch intensivst geschmollt hatte, traute seinen Augen und Ohren nicht, als Malfoy sich umdrehte und verkündete, dass er gehen wollte. Er wusste nicht, was er davon halten sollte und die einzige logische Schlussfolgerung für ihn war, dass die Apokalypse bevor stand oder, dass Malfoy von dem Gift, das er heute morgen abbekommen hatte, noch immer ein wenig... na ja, man konnte sagen, dass er ein wenig neben dem Besen flog. Nach kurzem Überlegen entschied er, das letzteres wohl eher der Wahrheit entsprach und war sich sicher, dass das früher oder später wieder weg sein würde. Aber so lange es anhielt, sollte man es nutzen. Und so drehte er sich um, um wieder auf den Besen zu steigen und dann auf Harry und die anderen zu warten.
Der schwarzhaarige Sucher hingegen blickte noch immer zu Draco und versuchte sich ebenfalls einen Reim aus dem Verhalten des Blonden zu machen. Jedoch schob er es nicht, wie Ron, auf das Gift. Irgend etwas sagte ihm, dass dies mit etwas anderem zu tun hatte und irgendwie wollte er herausfinden, mit was.
/Da ich jetzt noch etwas Zeit habe, kann ich mir noch in aller Ruhe darüber Gedanken machen, was ich Harry schenken könnte und vor allem, wo ich das jetzt so schnell herbekomme. Immerhin dürfen wir ja nicht mehr nach Hogsmead, vor Weihnachten und ich glaube kaum, dass ich in die Winkelgasse kann. Mhm... ich könnte Mutter fragen... dann muss ich ihr noch einen Brief schreiben. Ach und ich muss mich noch bei Blaise für diese freundliche Unterstützung heute morgen bedanken. Mal schauen, welchen Fluch mochte er noch mal so überaus gerne? Mhm... ich hab ja noch einen neuen... könnt ich ja mal an ihm ausprobieren. Hab keine Ahnung, was dabei passiert, aber wird sicherlich lustig werden... zumindest für mich. Wo könnte der jetzt sein... vielleicht.../ Draco stoppte als er die Stimme Harrys vernahm. „Eigentlich sind wir mit dem Training fertig. Also, musst du nicht gehen. Wir wollten nur noch ein Abschlussspiel machen... und... und wenn du willst..." Draco drehte sich wieder um, sah zu Harry, der sich gerade damit abmühte, seinen Satz zu vollenden. Der Slytherin legte den Kopf ein wenig schief und blickte Harry ein wenig verwirrt an. Wieso stotterte der andere so? Was wollte Harry eigentlich? Und... - eine fein geschwungene blonde Augenbraue zog sich ein wenig in die Höhe - war der wirklich ein wenig rot? Okay, irgend etwas hatte er anscheinend wirklich verpasst. Aber, was auch immer es gewesen war, war nun der Grund dafür, dass Draco endlich auch mal einen anderen Harry, als nur den, der ihn hasste, zu Gesicht bekam. Und dafür war der junge Slytherin dankbar. Denn Harry war in diesem Moment wirklich absolut niedlich.
Das selbe dachte im Moment ein gewisser Gryffindor, oder zumindest etwas ähnliches. Es kostete ihn viel Mühe wieder seine Gedanken zu ordnen und nicht mehr in das hübsche Gesicht zu starren und auf die wirren Strähnen, die sich gelöst hatten und nun frech auf der Stirn des Blonden lagen. Im Moment sah Draco wirklich zum anbeißen gut aus. / Ob er das wohl weiß/ Sich für diesen Gedanken eine mentale Ohrfeige verpassend rang Harry wieder nach Fassung und schaffte es schließlich den Satz zu beenden. „... also, du... du könntest... ja... ähm mitspielen? Wenn du willst natürlich." Das entsetzt empörte Luftschnappen hinter sich ignorierte Harry gekonnt, blickte stattdessen abwartend zu Draco, sich schon einmal darauf einstellend, dass dieser ihn vermutlich auslachen würde, oder so...
Doch das blieb aus, denn Draco war im Moment zu überrascht um überhaupt etwas zu erwidern. Er hatte ja mit vielem gerechnet, aber damit nicht. Immer wieder ging er die Worte in Gedanken nach. Er sollte mitspielen. Hatte er das wirklich richtig verstanden? Wie auf einen Widerruf wartend, sah er den Gryffindor an, doch dieser schien nicht die Absicht zu haben, dass Angebot zurück zu nehmen. Schließlich nickte er, wusste nicht, ob seine Stimme eine Bejahung zulassen würde. Irgendwie war er zu perplex um überhaupt etwas zu tun, als zu nicken. Harry Potter hatte ihn immerhin gerade zu einem Quidditchspiel eingeladen und das ganz ohne, dass er dazu gezwungen wurde. War das vielleicht ein Anfang um ihre Feindschaft zu begraben. Ein irres Kribbeln überflutete Dracos Magen, während er sich hinter den anderen in die Lüfte erhob und darauf wartete, wie sie spielen würden. Er konnte es noch immer nicht glauben und seine Augen ruhten gebannt auf dem schwarzhaarigen Sucher. Es schien alles so unwirklich, wie ein Traum. Da blieb Draco nur zu hoffen, dass dieser Traum niemals mehr enden würde.
Sie spielten schon seit einer schieren Ewigkeit. Die Sonne ging schon hinter dem verbotenen Wald unter und das Rot der Abenddämmerung überzog den Horizont, ging langsam schon in die dunkle Schwärze der Nacht über. Beide Teams hatten sich nichts geschenkt und so stand noch immer kein endgültiger Gewinner fest. Der Schnatz hatte es bis jetzt immer wieder geschafft, beiden Suchern zu entkommen und so wurde immer noch erbittert gekämpft. Doch mittlerweile waren die Reihen der Spieler gelichtet. Nach und nach hatten sich die Mitglieder das Gryffindor-Teams verabschiedet und sich auf den Weg zum Schloss gemacht. Und obwohl kaum noch jemand auf dem Spielfelld war, hatten weder Harry noch Draco mit dem Spiel aufgehört. Keiner von beiden dachte auch nur im geringsten daran, jetzt das Spiel abzubrechen. Beide hatte das Quidditchfieber wieder einmal gepackt und so bemerkten sie kaum, dass außer ihnen nur noch Ron, aus Harrys Team und Ginny, aus Dracos Team auf dem Feld waren. Ansonsten waren sie allein. Hermine Granger hatte sich noch auf den Tribünen niedergelassen, um zu sehen, wo ihre Freunde so lange blieben und war verwundert gewesen, als sie Malfoy auf dem Spielfeld entdeckte. Immerhin schien er keinen Ärger zu machen.
Wieder gingen die beiden Sucher in einen waghalsigen Sturzflug über, als sie nahe dem Boden etwas Goldenes leicht glitzern sahen. Sie wichen gekonnt einem Klatscher aus, der zwischen ihnen hindurchsauste, beschleunigten noch ein wenig und jagten dem Schnatz hinter her.
Draco hätte am liebsten aufgeschrieen vor Glück als sie zu spielen begonnen hatten und noch immer hatte er nicht genug von dem Spiel, auch wenn ihm der Schnatz schon wieder einmal entwicht war. Dennoch, er hatte nicht genug. Im Gegenteil, er konnte einfach nicht aufhören. Es gefiel ihm mit Harry zu spielen und einmal nicht nur daran zu denken, dass es den Quidditchpokal zu gewinnen galt. Das hier war ein Spiel ohne jegliche Zwänge und dennoch schenkte sich keiner etwas. Er hätte niemals gedacht, das es Spaß machen könnte, mit dem Gryffindor-Team zu spielen, aber das hier war wirklich klasse. Er konnte einmal Harry ganz nah sein, ohne dass sie sich gleich verbal angriffen. Na gut, sie konnten sich bei dieser Geschwindigkeit, die sie gerade an den Tag legten, eigentlich überhaupt nicht miteinander kommunizieren, geschweige denn ein anständiges Gespräch führen. Aber es reichte dem jungen Slytherin auch schon, dass er in der Nähe des Schwarzhaarigen sein konnte, und dieser ihm nicht gleich hasserfüllte Blicke entgegen warf. Es war einfach nur berauschend, Harry so nah zu sein, ihn auf dem Besen zu sehen und wie begeistert er spielte. Es war einfach herrlich und um nichts in der Welt würde er diese Erinnerung jemals wieder missen wollen. Er spürte wie sein Herz vor Freude hüpfte, jedes Mal, wenn Harry ihm ein wenig siegessicher entgegen lächelte und wie seine Augen vor Begeisterung leuchteten, wenn er den Schnatz erblickte oder Draco ihm gekonnt Paroli bot.
Er konnte fühlen, wie seine Haut brannte, wenn er den jungen Gryffindor aus Versehen berührte, spürte das kribbeln noch Minuten später und er konnte nicht leugnen, dass ihm das gefiel. Wie würde es wohl sein, wenn Harry ihn bewusst berührte und ihn nicht nur beim Fliegen oder in einem der Schulkorridore beim vorbeigehen streifte. Draco lächelte leicht, während er darüber nachdachte. Ihm kam es nicht in den Sinn, dass dies vielleicht niemals passieren würde. Hier oben, hoch über der Erde war es, als wären alle trübe Gedanken, fernab von ihm, an einem völlig anderen Ort und nur die Gedanken waren bei ihm, die seine Seele beflügelten.
Auch Harry dachte nach. Er war überrascht gewesen, dass Draco so schnell seinem Angebot zugestimmt hatte, dass sie gemeinsam spielen könnten und noch überraschtes war er gewesen, als Draco kein einziges Mal bei der Teamverteilung gemosert hatte. Aber all das war nichts im Vergleich zu der Verwunderung, die Harry jetzt empfand, jetzt während er hier mit Draco spielte. Der junge Slytherin schien wie ausgewechselt. Harry war sich sicher, den blonden Zauberer noch niemals so Quidditch spielen gesehen zu haben. Das war nicht der Sucher, gegen den er normalerweise in den offiziellen Quidditchspielen gewann, das hier war anders. Jetzt schien der Slytherin ein ernst zu nehmender Gegner geworden zu sein und genau das gefiel Harry ungemein. Er konnte es sich nicht genau erklären, aber vermutlich lag das an der Herausforderung, die der junge Malfoy nun für Harry darstellte. Sie spielten nun schon seit über zwei Stunden und noch immer spielten sie mit einem Ehrgeiz und einer Kraft gegeneinander, als wären sie erst seit einigen Minuten auf dem Feld. Keiner von beiden zeigte bis jetzt auch nur die geringste Spur von Müdigkeit, obwohl sie schon mehrere Sturzflüge, waghalsige Schnatzjagden und unzählige Klatscherangriffe hinter sich hatten. Harry fühlte sich in der Nähe des Blonden pudelwohl und diese Erkenntnis störte ihn nicht. Immerhin war es nicht das erste mal, dass er dies...
Harry stoppte seine Gedankengänge, als er wieder einmal nach Draco Ausschau hielt, ihn nicht weit entfernt, einige Meter unter sich fliegend fand. Doch irgendetwas schien nicht zu stimmen. Der etwas Kleinere saß ein wenig kraftlos auf seinem Besen und Harry konnte trotz der Entfernung sehen, dass der Atem des anderen zu rasen schien. Eigentlich nichts verwunderliches, nach dem Spiel, dass sie sich bis jetzt geliefert hatten, aber Harry hatte das Gefühl, dass das nichts damit zu tun hatte. Er konnte sehen, wie der Blonde den Kopf schüttelte, und sich auf dem Besen zu halten versuchte. Und dann geschah alles ganz schnell... Ein Schrei hallte durch die Luft – Panik lag in der Stimme Harrys -, dann schien die Zeit Still zu stehen.
Verwirrt krallte Draco seine Finger um dem Besenstiel fester zusammen. Was war jetzt plötzlich wieder los mit ihm? Vor wenigen Minuten ging es ihm noch blendend und nun... nun war ihm ganz und gar nicht mehr gut. Er verstand das nicht, er fühlte sich kraftlos und matt... und obwohl sie schon so lange spielten, glaubte Draco eher nicht daran, dass das mit dem Match zu tun hatte. Dafür kam das viel zu plötzlich. Aber was war es dann? Während Draco darüber nachdachte, was mit ihm los war, sank er mit dem Besen ein wenig tiefer. Er wollte lieber ein wenig auf Nummer sicher gehen. Er war zwar immer noch hoch über dem Boden, doch für's erste würde es reichen. Er würde mit Sicherheit nicht vom Besen fallen. Nicht wegen einer solchen Lapalie, dass ihm ein wenig schlecht war. Er bemerkte kaum, dass sich sein Atem beschleunigte und der leichte Schweißfilm, der sich auf seiner Haut gebildet hatte fiel ihm auch erst auf, als eine eisige Windböe über das Feld hinweg fegte und Draco leicht frösteln ließ. Was war verdammt noch mal mit ihm los?
Nur langsam fiel ihm der heutige Morgen wieder ein und es dämmerte ihm, was los war. „Das Gift?" flüsterte Draco und es klang eher wie eine Frage als eine Feststellung. Er wollte es nicht glauben, immerhin war er doch gesund... er hatte doch gehen dürfen. Aber... was sollte es sonst sein? Verzweifelt versuchte er eine andere Erklärung für seinen Zustand zu finden, während er immer wieder den Kopf schüttelte um die bleierne Müdigkeit zu vertreiben die sich in seinen Gliedern ausbreitete, so wie die Schwärze, die sich immer öfter über seine Augen legte. Vielleicht war es doch nicht gut, wenn er sein Glück überstrapazierte. Seufzend schloss Draco die Augen und hob den Kopf. Er wollte nicht aufhören, wer wusste, wann er dem Gryffindor wieder auf diese Weise so nah sein konnte. Nicht als Feind, sondern schon fast als Freund... Vermutlich nie wieder. Die Schwerelosigkeit, die er in der Luft immer empfand, die Freiheit seiner Gedanken verschwand und die eisernen Ketten der Realität legten sich wieder fest um ihn, als ihm klar wurde, dass dies wohl das einzige Spiel bleiben würde, dass sie jemals so bestritten hatten. Er wollte sich gerade umdrehen um nach Harry zu suchen, als er dessen Stimme vernahm, die panisch seinen Namen schrie. Verwirrt drehte Draco sich um, riss erschrocken die Augen auf, als er etwas Schwarzes mit einer ungeheurer Geschwindigkeit auf sich zu rasen sah und dann... dann war es auch schon zu spät.
Draco spürte die Wucht des Klatschers an seinem gesamten Körper, hörte, wie seine Knochen brachen. Seine Schulter brannte höllisch und der Slytherin konnte nicht mehr verhindern, dass sich ein schwarzer Schleier über seinen Geist legte und nur am Rande bekam er noch mit, wie sich seine Finger vom Griff des Besens lösten und er gen Boden fiel. Nur der Schrei des Gryffindors hallte noch immer in seinen Ohren.
Harry sah in Zeitlupe, wie Draco Richtung Boden fiel und dann hart auf dem Feld aufschlug. Der Gryffindor, sonst für seine schnelle Reaktion bekannt, hatte sich nicht rühren können und erst langsam kehrte wieder Leben in seine Glieder und binnen Sekunden war er ebenfalls auf dem Boden gelandet. Sofort rannte er auf den Boden liegenden zu und musterte den Bewusstlosen genau. Erleichtert bemerkte er, dass der andere atmete, wie sich die Brust langsam hob und senkte. Für einen kurzen Moment hatte er schon befürchtet... eilig schüttelte Harry den Kopf. An so etwas sollte er noch nicht einmal wagen zu denken. Langsam ließ er sich neben dem Blonden auf den Boden sinken und ließ den anderen keine Sekunde aus den Augen. Auch nicht, als er die anderen hinter sich hören konnte. Er konnte hören wie sie ebenfalls landeten und vernahm Hermine die angelaufen kam und sofort Ron ins Gebet nahm. Harry würde dem jungen Weasley nachher auch noch mal was dazu sagen. Er hatte zwar nur seinen Job gemacht – immerhin hatte er den Platz des Treibers eingenommen, als ihrer vor einiger Zeit zum Schloss gegangen war – aber trotzdem. Irgendwie konnte Harry das nicht einfach so abtun, besonders nicht, wenn er Draco betrachtete, der regungslos vor ihm lag.
Er sah wieder so zerbrechlich, so hilflos aus, wie er da mit geschlossenen Augen im Schnee lag. Vorsichtig strich er dem Blonden eine Strähne aus der Stirn besah ihn sich noch einmal näher um schwerwiegende Verletzungen ausschließen zu können. Harry konnte eigentlich nichts erkennen, auch wenn er glaubte, dass das Bein des jungen Malfoy ein wenig verdreht zu sein schien. Aber da konnte er sich ja auch irren, vielleicht lag der andere auch nur ein wenig schief. Zur Sicherheit würde er ihn aber dennoch in die Krankenstation bringen. Immerhin war dies kein harmloser Sturz gewesen und auch zuvor schien es dem Slytherin nicht gut gegangen zu sein. Er hatte es ja doch gewusst, dass sich Draco zu viel zumutete...
Harry seufzte leise. Wie stur der junge Malfoy aber auch war... sogar noch ein wenig sturer als er selbst und das sollte schon etwas heißen. Wenn er doch nur einen Tag gewartet und sich ein wenig geschont hätte. Dann wäre ihm das hier jetzt erspart geblieben und Harry auch. Noch immer konnte er sehen, wie Draco von seinem Besen glitt und spürte wie sein eigenes Herz aussetzte, wie er befürchtete, den jungen Malfoy nie wieder zu sehen. Es hatte so weh getan und tat es immer noch, wenn er daran dachte. Die heißen Tränen in seinen Augen hatte Harry nicht bemerkt, auch nicht, das sich langsam eine aus den grünen Seelenspiegeln löste und auf der blassen Wange des Liegende aufschlug. Erst als die blassen Lider flackerten und sich die grauen Augen wieder öffneten, schreckte Harry auf.
Draco spürte, wie ihm jemand sanft über die Stirn strich, schaffte es jedoch nicht, sich aus dieser alles verschlingenden Dunkelheit zu befreien. Er wusste, dass er ihr entfliehen musste, spürte, dass da etwas... jemand war, der sich um ihn sorgte, doch wollte es ihm nicht gelingen. Erst als er etwas auf seiner Wange spürte, etwas feuchtes, konnte er wieder ein wenig Licht erkennen. Dennoch kostete es ihn viel Mühe, die Augen wieder zu öffnen, viel mehr als er erwartet hätte.
Harry atmete erleichtert auf, als der junge Slytherin das Bewusstsein wieder erlangte, spürte wie sich eine schwere Last von seinem Herzen löste. Jetzt spürte er auch die brennenden Tränen, wischte sie eilig weg. Er wollte nicht, dass sie jemand sah... immerhin musste ja nicht jeder wissen, welche Sorgen er sich gemacht hatte. Vor allem nicht Draco... es wäre schrecklich, wenn Draco von seinen Gefühlen wüsste, sie nicht erwiderte, sich darüber lustig machte oder sich sogar vor Harry ekelte. Er wollte nichts riskieren und lieber stritt er sich jeden Tag mit dem jungen Malfoy, als ihn gänzlich zu verlieren. So konnte er wenigstens ein wenig seiner Nähe und Aufmerksamkeit genießen. Ein schwaches Lächeln zierte die Lippen des Schwarzhaarigen bei diesen Gedanken, während er Draco wieder einer genauen Musterung unterzog. „Wie geht es dir? Tut dir etwas weh?"
Draco beachtete den Gryffindor unentwegt. Er hatte die Tränen sehr wohl bemerkt, wusste jedoch nicht so ganz, was er davon halten sollte. Hatte sich der Stolz der Zaubererwelt etwa um ihn gesorgt... hatte Angst um ihn gehabt? Oder interpretierte er da jetzt viel zu viel hinein? Vermutlich... sicher hatte der beißende Winterwind dem schwarzhaarigen Sucher Tränen in die Augen getrieben. Er kannte das ja selbst zu genüge. Enttäuscht seufzte Draco auf. Was hätte er auch sonst erwarten sollen? Wenn er nur einmal realistisch blieb, würde er doch direkt sehen, was Harry von ihm hielt... nämlich überhaupt nichts.
Eisige Kälte durchzog den Körper des Slytherin, wobei er nicht genau sagen konnte ob diese vom Schnee herrührte oder von seinem Herzen. Er entschied – die kleine piepsende Stimme seines Herzens ignorierend - das der Schnee die Ursache dafür sein musste und richtete sich keuchend auf. Seine Knochen knackten und sein Körper schmerzte. Der Sturz war wirklich alles andere als gesund gewesen zu sein, aber bis jetzt konnte er nicht spüren, dass etwas gebrochen oder er ernsthaft verletzt war.
Harry sah mit gemischten Gefühlen dabei zu, wie sich der blonde Sucher langsam aufzurichten begann. Zum einen würde er den jungen Slytherin am liebsten wieder zurück drücken, wollte nicht, dass er sich noch mehr verletzt. Zum anderen wollte er jedoch auch nicht sein Gesicht vor dem jungen Malfoy verlieren. Wenn er jetzt etwas falsches tat, würden vielleicht sogar ihre täglichen Streitigkeiten ausbleiben, und das würde er nicht überstehen. Er wusste nicht mehr, wann ihm aufgefallen war, wieviel ihm der andere und die Streitigkeiten mit ihm bedeuteten. Immerhin war dies die einzige Möglichkeit, sich der Aufmerksamkeit des Slytherin sicher zu sein. Und die Aufmerksamkeit des jungen Slytherin wollte Harry nun wirklich nicht missen müssen. So entschied er sich gegen den Drang, den Blonden festzuhalten und einfach nur im Arm zu halten, ihn zu beschützen. Er würde erst einmal abwarten... vielleicht ging es Draco besser, als er dachte. Also... musste er ruhig bleiben. Harry seufzte. „Bist du dir sicher, dass es dir gut geht?" fragte er noch einmal und man konnte seiner Stimme entnehmen, dass er ernsthaft um das Wohlbefinden des Blonden besorgt war.
Draco blickte ihn ein wenig verwundert an, nickte dann jedoch eilig, um wenigstens ein wenig der Sorge des anderen zu zerstreuen. Dennoch wusste er nicht, was er von Harry halten sollte. /Macht der sich wirklich Sorgen um mich/ Draco wusste nicht, wieso... aber ihn freute es irgendwie, dass der andere sich um ihn sorgte. Immerhin war er dem Schwarzhaarigen somit nicht vollkommen unwichtig... oder... Draco stockte. /Potter hat aber auch einen ziemlichen Heldenkomplex. Und vielleicht.../ Draco schloss die Augen. Diesen Gedanken wollte er lieber nicht zu ende denken, denn er wusste, dass ihn auch das wieder verletzen würde. Denn... vielleicht hieß das, dass er Harry doch nichts bedeutete, dieser nur nicht gegen seinen Drang jedem helfen zu müssen ankam. Er sollte lieber an etwas anderes denken und vielleicht... vielleicht sollte er aufstehen. Dann wäre er Harry nicht mehr so nah und müsste nicht dagegen ankämpfen, sich gegen den jungen Gryffindor zu lehnen. /Ja, das ist mal eine gute Idee/ Eilig machte sich Draco daran, aufzustehen. Es schien ihm kaum schnell genug gehen zu können, achtete nicht auf seinen Körper und so kam, was kommen musste. Ein furchtbarer Schmerz durchzog das rechte Bein des Blonden Sucher, kaum dass er stand und es belastete. „Ah..." Sofort geriet der junge Slytherin ins Wanken und sackte zurück in den Schnee. Ein schmerzerfülltes Wimmern entkam seinen Lippen, was Draco nicht mehr unterdrücken konnte. Wieso hatte sein Bein aber auch verdammt nochmal nicht früher wehgetan... dann wäre er das Ganze langsamer angegangen. Wütend auf sich selbst biss Draco sich wieder auf die Lippe, ohne dass er selbst es mitbekam.
Es war ja aber auch zum verrückt werden, wie tollpatschig er in der Gegenwart von Harry war. Erst das heute Morgen in Zaubertränke, von dem Zusammenstoß vor dem Frühstück mal ganz abgesehen, und dann das hier. Was kam denn als nächstes? Würde er Harry ohne es selbst mitzubekommen, seine Liebe gestehen? Das wäre wirklich das Schlimmste, was ihm noch passieren konnte.
Harry, der von Dracos Gedanken nichts mitbekam, sah den Blonden wütend an. Wie konnte man aber auch nur so leichtsinnig mit seiner Gesundheit umgehen? Er hätte sich weiß Merlin wo verletzen können, als er wieder zurückgesackt war... und das alles nur, weil Herr-ich-bin-gesund-und-nicht-aus-zig-Metern-Höhe-vom-Besen-gefallen so stur und dickköpfig war, dass er sogar Hermine bei einem Lernexzeß in den Schatten stellte. Und Harry hätte ihm nur allzu gerne etwas an den Kopf geworfen, schluckte jedoch alles runter... oder er versuchte es zumindest. Einen bitterbösen Blick und ein „Verdammt Draco, ich frag nicht umsonst ob dir was weh tut!" konnte er sich einfach nicht verkneifen.
Den verwirrten Blick aus silbrig-grauen Augen, der darauf folgte, ignorierte er jedoch, stand statt dessen auf. „Komm, ich bring dich ins Krankenzimmer!" Mit diesen Worten hob er den noch immer perplexen Slytherin auf die Arme und trug ihn, ungeachtet der fragenden Blicke seiner Teamkollegen in Richtung Schloss.
Draco war völlig überrumpelt, realisierte erst langsam, dass er sich wieder auf Harrys Armen und auf dem Weg in den Krankenflügel befand. Kurz überlegte er, ob er sich wieder sträuben sollte, denn ihm war das hier mehr als nur peinlich. Immerhin wurde er heute schon das zweite Mal von dem jungen Gryffindor durch die Gänge getragen. Die verwirrt dreinschauenden Schüler versuchte der junge Malfoy zu ignorieren, barg sein Gesicht statt dessen an der Brust des Gryffindors. Das war einfach so peinlich... wieso konnte ihn nicht einfach ein Zauber treffen und ihn irgendwo anders hinbringen? Wieso musste er das hier durchstehen? Nicht, dass ihm Harrys Anwesenheit nicht gefiel... im Gegenteil. Sie machte den Blonden schier verrückt und seine Gefühle fuhren Achterbahn, waren nicht mehr zu kontrollieren. Den Schmerz in seinem Bein spürte Draco nicht mehr, zu intensiv war das Kribbeln, das er überall dort verspürte, wo sein und Harrys Körper sich trafen. Ihm war heiß und kalt zugleich, jedoch war beides nicht unangenehm... eher erschien es ihm, als würde er fliegen. Es war unerklärlich, wieso diese Gefühle ausgerechnet bei Harry ausbrachen, aber sein Herz hatte sich nun einmal entschieden und die Wahl die es getroffen hatte, gefiel Draco außerordentlich gut.
Leise seufzend schloss Draco die Augen. Also: Wieso sollte er sich gegen etwas so angenehmes wehren?
Wie schon am Morgen begann er dem Herzschlag des Schwarzhaarigen zu lauschen und wie schon am Morgen beruhigte ihn diese Geräusch ungemein, auch wenn er dieses Mal nicht einschlief. So bekam er dieses Mal auch mit, dass sie das Krankenzimmer betraten, hörte wie Madam Pomfrey eiligen Schrittes auf sie zukam und wie sie Harry anwies, ihn auf ein Bett zu legen. Draco konnte den weichen Untergrund unter sich spüren, fühlte, wie sich die alte Medihexe daran machte, ihn zu untersuchen.
Der blonde Slytherin hielt die ganze Zeit über geschlossen, versuchte die angenehme Wärme, die der Gryffindor ausgestrahlt hatte, bei sich zu behalten doch verschwand sie, sobald ihn der andere losließ. Auch das Kribbeln ließ wieder nach und machte dem dumpfen Schmerz in seinem Bein Platz, der ihn wieder an die Realität erinnerte. Daran, das Harry nicht bleiben würde, sonder bald ging und ihn hier allein zurückließ.
Harry sah noch ein letztes Mal zu Draco und seufzte. Der junge Slytherin schaute ihn noch nicht einmal an... ob er wohl sauer auf ihn war. Er hatte sich nicht einmal gewehrt, als Harry ihn durch die Schule trug... aber vermutlich war es dem Blonden ziemlich unangenehm gewesen. Erst langsam fiel Harry auf, wie vielen Schülern sie unterwegs begegnet waren und mit jeder Sekunde fühlte sich der Schwarzhaarige unwohler. Da war es vermutlich besser, wenn er jetzt ging... vielleicht würde Draco sich bald wieder abregen. Während er sich umdrehte, krallten sich seine Finger in die Ärmel seiner Quidditchrobe. „Ich werde jetzt gehen!" brachte er gepresst hervor und eilte dann aus dem Zimmer. Er konnte es einfach nicht aushalten, wenn Draco ihn nicht beachtete - sauer war.
So konnte er auch nicht den verletzten Blick aus grauen Augen sehen, der ihm folgte, bis die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.
Draco hatte erschrocken aufgeschaut, als er Harrys Stimme vernommen hatte. Der junge Gryffindor wollte schon gehen//Aber.../ Draco wollte im ersten Moment etwas erwidern, den anderen zum Bleiben bitten... doch entschied er sich um. Wenn Harry gehen wollte... Nur weil sie heute einmal Quidditch gespielt hatten, musste Harry ihn ja noch lange nicht leiden können. Und es war dem Schwarzhaarigen wohl kaum zu verübeln, dass er sich lieber zu Leuten gesellte, die er mochte. Auf Dracos Gesellschaft verzichtete er wohl lieber.
Den Kloß, der sich im Hals des Slytherin bildete, versuchte dieser hinunterzuschlucken. Und auch das Brennen in seinen Augen versuchte er zu ignorieren und die Tränen darin wegzublinzeln. /Jetzt ist er wieder weg. Ob ich ihm wohl jemals wieder so nah sein darf/ Die Antwort auf diese Frage ersparte sich der blonde Zauberer lieber, blickte unentwegt auf die geschlossene Tür, blickte erst wieder auf, als Madame Pomfrey das Zimmer verließ.
Jetzt war er wieder allein!
So, und das war's dann auch schon wieder... hoffe es hat gefallen und wie immer sind Reviews erwünscht g
Bye Kael-san
