LIBERTY WARS I) Die Rebellion

„Krieg ist ewig zwischen List und Argwohn, nur zwischen Glauben und Vertrauen ist Friede." (Schiller, Wallensteins Tod)

6) Vertrauen

„Was tust du hier?" fragte Ron feinselig.

„Ich versuche, euch zu helfen", entgegnete Alijah ungerührt und trat auf Harry zu, während sie die erschrockenen Gesichter der anderen ignorierte. Vor Harry kniete sie nieder. „Potter, es ist jetzt keine Zeit für ein Nickerchen", sprach sie ihn an.

Er öffnete die Augen und musste lächeln. „Hey", murmelte er.

„Du siehst gar nicht gut aus", gab Alijah zurück.

„Du bist spät!"

„Ich weiß. Und jetzt mach endlich, Potter", meinte Alijah eindringlich.

„Du solltest wieder gehen", erwiderte der Schwarzhaarige. „bevor jemand merkt, dass du hier bist!"

Alijah schüttelte den Kopf. „Kannst du vergessen! Wenn du hier noch lange bleibst, stirbst du! Ich werde dich jetzt hier raus bringen!" Sie griff nach Harrys Arm, um ihm hoch zu helfen.

„Vergiss es!" Harry entzog ihr seinen Arm. „Wenn du das tust, weiß er genau, dass du uns geholfen hast!"

Die Braunhaarige zuckte mit den Schultern. „Dann sollte ich mich wohl nicht mehr bei ihm blicken lassen!"

Harry sah sie kopfschüttelnd an. „Er wird keine Ruhe geben, bis er dich hat!"

Alijah nahm ihn wieder am Arm und zog ihn hoch. „Dann können wir ja einen Club gründen!"

„Was geht hier eigentlich vor?" mischte sich Dumbledore plötzlich ein.

Harry tauschte einen kurzen Blick mit Alijah. „Wir verschwinden von hier", meinte er dann entschlossen und wankte ein paar Schritte auf die Tür zu, wobei er einen Arm um die Braunhaarige gelegt hatte.

„Warte, Harry!" Dumbeldores Stimme klang beunruhigt, so dass der Gryffindor sich umdrehte.

„Was?" wollte er nur wissen.

„Wir können ihr nicht vertrauen!"

Harry stutzte. „Was? Wieso denn nicht?"

Während jeder im Raum den Schwarzhaarigen entsetzt anstarrte, schüttelte Dumbledore den Kopf. „Weil sie Voldemorts Tochter ist!"

„Sie ist auf unserer Seite!"

„Woher weißt du das?"

„Ich weiß es eben!" Harry blieb stur.

„Harry!" Lupin trat einen Schritt vor. „Ich denke, was Albus sagen will ist, dass wir ihr immerhin unser aller Leben anvertrauen willst!"

„Haben sie einen besseren Vorschlag?" fragte Alijah plötzlich. Niemand antwortete. „Gut", fuhr die Braunhaarige fort. „Ihr habt alle zwei Möglichkeiten: Entweder ihr geht mit mir, entkommt aus diesem Alptraum hier und seht eure Freunde und Familie wieder, oder ihr bleibt hier und werdet von Voldemort getötet. Zwei Möglichkeiten, eure Entscheidung. Aber Harry und ich werden von hier verschwinden, bevor einer der Todesser zurückkommt."

Mit diesen Worten zog sie Harry, der leicht protestierte und auf seine Freunde warten wollte, aus der Tür.

„Die werden schon kommen", flüsterte sie leise und brachte somit Harrys Widerstände zum Erliegen. Beide liefen ein paar Meter weiter, bis sie schließlich leise Schritte hinter sich hörten. Als sie sich kurz umdrehten, erkannten sie die anderen.

„Gut", flüsterte Alijah leise, so dass es eigentlich nur Harry hören konnte. „Gehen wir!"

Die junge Frau zog Harry den Gang entlang weiter, immer darauf bedacht, kein Geräusch zu machen. Auch alle die ihr folgten, bemühten sich um absolut lautlose Schritte. Schließlich blieben sie in einer großen Nische zusammen in der Hocke.

„Wohin gehen wir?" fragte Harry erstaunt.

„Wir holen eure Zauberstäbe", antwortete Alijah und sah sich nervös um.

„Und wie kommen wir dann hier raus?" hakte der Gryffindor weiter nach.

„Wir apparieren!"

„Wir tun was?"

Alijah sah Harry erstaunt an. "Ihr könnt doch wohl alle apparieren!"

„Klar", entgegnete der Schwarzhaarige sofort. „Aber was ist mit dem Apparationszauber, der um Hogwarts liegt?"

Alijah verdrehte die Augen. „Den hat Voldemort schon lange abgeschaltet. Was denkst du, wie viele Todesser hier täglich ein und aus gehen? Solange alle, die nicht zu meinem sogenannten Vater gehören, denken, dass der Schild noch wirkt, ist der Zweck auch erfüllt."

Sie stand auf und zog Harry mit. „Weiter", flüsterte sie den anderen zu. Zusammen liefen sie eine Treppe hinauf und kamen schließlich vor einer weiteren Nische zum Stehen.

„Wartet hier", forderte Alijah sie auf, bevor sie um eine weitere Ecke verschwand.

„Mir gefällt das nicht", meinte Professor Sprout leise. „Wir sind hier wie auf einem Präsentierteller!"

„Dann sollten wir hier schleunigst verschwinden", entgegnete Alijah, die plötzlich wieder hinter ihnen stand und in ihren Händen vierzehn Zauberstäbe hielt, die sie schnell an ihre jeweiligen Besitzer verteilte, während sie den letzten selbst behielt. „Gut", meinte sie dann. „Verschwinden wir endlich!"

„Warte", hielt Harry sie auf, als sie schon ihren Zauberstab in Bewegung setzte. „Wohin apparieren wir? Unser Versteck hat einen Anti-Apparations-Zauber!"

Alijah sah sich darauf zögernd um, bis ihr Blick auf Dumbledore fiel. „Sie könnten den Zauber außer Kraft setzen, oder?"

Dumbledore nickte. „Gut, kommt in zehn Sekunden nach", meinte er und apparierte dann.

Harry, der inzwischen erschöpft auf den Boden gesunken war, lächelte Alijah zu. „Jetzt bist du endlich hier raus!"

Alijah nickte, beugte sich zu ihm runter und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. „Danke", flüsterte sie leise, bevor sie sich wieder aufrichtete und ein „Los geht's" in die Runde warf. Nacheinander apparierten die ersten aus dem Schloss, bis nur noch Alijah und Harry da waren.

„Wir sehen uns gleich", meinte der Gryffindor und verschwand nach einer kurzen Bewegung mit seinem Zauberstab, während sich Alijah noch einmal kurz umsah und dann ebenfalls das Schloss verließ.

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Als Harry ankam, merkte er sofort, dass er mitten in der Eingangshalle gelandet war, wie alle anderen auch. Jedoch schien es, als würden sich inzwischen alle Schüler Hogwarts' hier aufhalten. Offensichtlich war es den anderen innerhalb weniger Sekunden gelungen, eine riesige Versammlung aus ihrer Ankunft zu machen.

Harry sah sich kurz um und hoffte, dieses Bild für ewig in seinem Gedächtnis behalten zu können. Hannah und Justin lagen sich in den Armen, während die Hufflepuff immer wieder schluchzte und ihr Freund beruhigend auf sie einredete. Anthony und Terry gaben ein ähnliches Bild mit Lisa und Mandy ab. Parvati, Dean, Lavender und Seamus umarmten sich gegenseitig ununterbrochen. Ron umarmte erst seine Schwester, dann Hermine und dann einfach jeden, der ihm gerade über den Weg lief. Alle anderen hielten sich erst einmal etwas zurück und redeten stattdessen auf die Lehrer ein.

Harry grinste.

„Wie eine große Familie", flüsterte Alijah plötzlich hinter ihm und der Gryffindor drehte sich schnell um.

„Ja", nickte er. „Und du wirst auch dazu gehören!"

„Das bezweifle ich", widersprach die Braunhaarige. „Sie kennen mich doch gar nicht. Sie werden nur wissen, dass ich Voldemorts Tochter bin und damit bin ich für sie erledigt."

Harry schüttelte den Kopf. „Du hast uns das Leben gerettet!"

Alijah schnaufte. „Das haben sie bestimmt sehr schnell vergessen!"

Harry lächelte nur. „Anfangs werden sie vielleicht etwas skeptisch dir gegenüber sein, aber das wird sich ändern, wenn sie dich kennen gelernt haben." Er grinste. „Und bis dahin bin eben ich deine Familie", meinte er dann und umarmte Alijah mit einem Arm, während er seine verletzte Schulter hängen ließ.

„Harry", hörte er plötzlich hinter sich und als er sich von Alijah löste und umdrehte, merkte er, dass Dumbledore hinter ihm stand und ihn ansah, genauso wie alle anderen im Raum. „Wir müssen das unbedingt alles besprechen!"

Harry nickte und fühlte wieder den fragenden Blick aller im Raum, bis er schließlich verstand, dass sie auf eine Aussage von ihm warteten. „Versammlung in einer Stunde im üblichen Raum! Cheffe und Lehrer!"

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Harry betrat den Versammlungsraum und sah sich für einen Moment unsicher um. Die vier Lehrer saßen zusammen mit den 14 Chefs um den offensichtlich vergrößerten Tisch, wobei der Platz am Kopf des Tisches jedoch noch unbesetzt war. Der Gryffindor warf einen fragenden Blick in die Runde.

Dumbledore, der merkte, warum Harry zögerte, lächelte. „Ich werde dir deinen Platz nicht wegnehmen! Du warst vorher der Vorsitzende eurer Versammlungen und du wirst es auch bleiben."

Harry nickte und ließ sich langsam auf seinem angestammten Stuhl nieder. „Fangen wir an", meinte er dann. „Wie es scheint, ist unser Plan gelungen, von ein paar kleineren Schwierigkeiten mal abgesehen." Er schwieg kurz und Lupin hob einen Finger, worauf Harry ihm zunickte.

„Wie geht's dir? Was ist mit deiner Schulter?" fragte der Verteidigungslehrer besorgt.

„Alles okay", antwortete der Schwarzhaarige. „Parvati hat sich darum gekümmert. Sie beschäftigt sich schon länger mit Heilmagie", fügte er erklärend hinzu, als er den etwas verwirrten Blick der Lehrer bemerkte. „Was gibt's noch?" fuhr Harry dann fort.

„Alijah", antwortete Dumbledore sofort. „Sie hat dir bei deiner ersten Gefangenschaft geholfen zu fliehen, oder?"

Harry nickte.

„Und dieses Mal hat sie uns allen geholfen", griff McGonagall das Thema auf. „Die Frage ist, was wir jetzt mit ihr machen!"

„Was soll das heißen, was wir jetzt mit ihr machen?" regte sich Harry blitzschnell auf. „Sie gehört jetzt zu uns!"

„Aber können wir ihr vertrauen?" fragte Professor Sprout weiter.

„Ja", entgegnete Harry überzeugt. „Ja, das können wir! Wie sie schon sagten, hat sie uns heute allen das Leben gerettet." Er war aufgestanden und funkelte alle im Raum an.

„Ich frage mich aber vielmehr", mischte sich plötzlich Hermine ein. „Ob du im Bezug auf Alijah objektiv bist?"

„Was soll das denn jetzt wieder heißen?"

„Das soll heißen", erwiderte Dumbledore ruhig. „Dass du offensichtlich viel für sie empfindest."

Harry sah den Schulleiter blinzelnd an. „Sie ist eine gute Freundin, falls sie das meinen, Professor."

Die beiden starrten sich ein paar Sekunden lang an, bis Lupin sich plötzlich einmischte: „Ich denke, wir sollten uns jetzt erst mal alle beruhigen!"

Harry warf ihm einen kurzen wütenden Blick zu, ließ sich jedoch schließlich wieder auf seinen Stuhl fallen.

„Ich würde einen vorübergehenden Themawechsel vorschlagen", redete Lupin weiter. „Was tun wir jetzt?"

Dumbledore warf Harry einen kurzen Blick zu, bevor er in die Runde sprach. „Ich habe mich über euer Unterrichtssystem informiert und mein Vorschlag wäre, dass wir es beibehalten, dass die Siebtklässler jedoch zusätzlich von uns Lehrern unterrichtet werden."

Die meisten der Cheffe nickten zustimmend.

„Wer ist dafür?" fragte Harry, der sich wieder beruhigt hatte, und wartete bis sich alle meldeten. „Gut", meinte er dann. „Das ist beschlossen."

„Was ist jetzt mit Alijah", fragte Ron schließlich.

Dumbledore sah kurz Harry an, bevor er antwortete: „Ich schlage vor, dass wir sie vorerst hier lassen! Aus der Burg kann sie sowieso nicht fliehen!"

Harry nickte. „Ihr müsst sie nur besser kennen lernen!"

McGonagall sah sich um. „Es wäre bestimmt hilfreich, wenn wir etwas mit ihr reden würden! Wo ist sie gerade?"

„Ich habe sie in den Großen Gemeinschaftsraum gebracht. Ich geh sie holen", meinte Harry schnell, stand auf und verschwand aus der Tür.

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Ein paar Minuten später standen Harry und Alijah in der Tür.

Während Harry sich wieder auf seinen Stuhl setzte, ließ sich Alijah etwas unsicher auf dem einzigen freien Platz neben McGonagall nieder. „Also?" fragte sie vorsichtig und sah sich am Tisch um.

Harry ergriff das Wort. „Sie wollen mit dir reden! Ich vermute, sie wollen mehr über dich wissen!"

„Ihr wollt sozusagen meine Biografie hören?" fragte Alijah stirnrunzelnd nach, worauf alle nickten.

„Gut", meinte die Braunhaarige dann. „Mein Name ist Alijah Melissa Riddle. Ich bin geboren am 31. Dezember und somit genau fünf Monate jünger als Potter. Meine Mutter hieß Tamara Vandeen, allerdings lebt sie nicht mehr. Meinen Vater kennt ihr ja wohl alle!"

Sie wartete kurz auf das Nicken der anderen im Raum, bevor sie fortfuhr: „Ihr wisst ja sicher alle, wann Voldemort verschwunden ist. Potter war ja immerhin auch nicht ganz unschuldig." Sie grinste ihn kurz an. „Natürlich erinnere ich mich an die erste Zeit meines Lebens nicht. Nachdem mein sogenannter Vater verschwunden war, bin ich bei einem seiner treusten Todesser aufgewachsen, Lucius Malfoy."

„Malfoy?" Rons Stimme triefte vor Verachtung.

Alijah lächelte. „Wie es scheint, seid ihr ihm mal begegnet. Jedenfalls hab ich bei ihm gelebt und er hat mir Zaubern beigebracht, ganz zu schweigen von dem ganzen Mist, den dir so ein Todesser einbläut!"

„Zum Beispiel?" fragte Terry interessiert nach.

Die Braunhaarige verzog das Gesicht. „Naja, zum Beispiel das ganze Zeug darüber, wie sehr man Muggel hassen muss und natürlich auch muggelstämmige Zauberer und dass die reinblütigen Zauberer die einzig wahren sind. Und so weiter!"

Dumbledore nickte langsam. „Warum hast du Harry geholfen?"

„Weil ich es wollte", erwiderte Alijah langsam.

„Aber warum hast du dich gegen deinen Vater gestellt?" hakte Dumbledore nach.

Alijah zog eine Augenbraue hoch. „Wieso sollte ich euch das erzählen?"

„Weil wie wissen müssen, ob wir dir vertrauen können!"

„Von den anderen hier musste das doch auch keiner beweisen", erwiderte die Braunhaarige trotzig.

„Ja", stimmte McGonagall zu. „Aber von den anderen ist auch niemand Voldemorts Tochter."

Stille trat ein.

Harry stand auf, trat hinter Alijah und drückte mit einer Hand ihre Schulter. Sie lächelte dankbar zu ihm hoch und in dem Moment wurde beiden klar, wie ähnlich sie sich waren, wie ähnlich sie behandelt wurden. Das Misstrauen anderen, wegen dem, wer sie waren, wegen ihrer Herkunft oder einfach wegen irgendwelchen unglücklichen Umständen. Und beide hatte sich immer das Vertrauen anderer Menschen wieder erarbeiten müssen.

„Voldemort hat meine Mutter getötet", begann Alijah schließlich ohne Vorwarnung. „Als ich ungefähr ein halbes Jahr alt war. Allerdings hab ich das erst vor ein paar Monaten herausgefunden."

„Wieso?" wollte Dumbledore wissen.

„Weil ich ihn bei einem Gespräch belauscht habe!"

Harry verdrehte die Augen. „Warum er sie getötet hat, Ally!"

Alijah zuckte mit den Schultern. „Was weiß ich? Vielleicht weil es ihm Spaß gemacht hat, oder weil meine Mutter ihn genervt hat, ich hab keine Ahnung!"

„Aber warum hast du ihn überhaupt belauscht? Wenn du bei Malfoy aufgewachsen bist, hast du doch sicher gelernt, dass man einen Todesser nicht belauscht, ganz zu schweigen von Voldemort persönlich."

Alijah atmete tief durch. „Sagen wir es so, wir hatten schon lange ein paar Differenzen."

Dumbledore hob fragend eine Augenbraue.

Die Braunhaarige zögerte. „Das ist eine ziemlich lange Geschichte!"

Dumbledore machte eine Handbewegung, mit der er Alijah aufforderte fortzufahren.

Trotzdem schien sie noch immer unsicher.

„Du kannst ihnen vertrauen", flüsterte Harry, der noch immer hinter ihr stand, ihr zu.

„Ach", meinte Alijah. „Du meinst, so wie sie mir vertrauen?"

Harry schüttelte lächelnd den Kopf. „Erzähl es ihnen!"

Alijah warf dem Gryffindor noch einen kurzen misstrauischen Blick zu, bevor sie zu erzählen begann. „Wie schon gesagt, bin ich bei Lucius Malfoy aufgewachsen. Jedoch war der oft ziemlich beschäftigt und darum war ich öfter unbeaufsichtigt in Malfoy Manor. Allerdings war es da immer recht langweilig, also bin ich einmal mit ungefähr sieben Jahren abgehauen. Ich bin einfach in der Gegend herum gelaufen und hab mir alles angeschaut, bis ich irgendwann in ein Dorf gekommen bin. Natürlich hab ich sofort gemerkt, dass das Dorf nur von Muggeln bewohnt wurde, aber eigentlich hat es mich nicht großartig gestört. Also bin ich durch das Dorf gelaufen und auch zu einem Spielplatz gekommen, an dem gerade ein paar Kinder in meinem Alter gespielt haben. Sie haben mich gefragt, ob ich bei ihnen mitspielen will und ich hab einfach mitgemacht. Von da an bin ich immer öfter zu ihnen gekommen und wir haben uns richtig angefreundet. Natürlich hab ich sofort gemerkt, dass Muggel nicht minderbemittelt oder sonst was sind. Im Gegenteil, sie waren einfach super nett!"

„Und dann?" wollte McGonagall ungeduldig wissen, da sie noch immer keinen Zusammenhang zur eigentlichen Frage Dumbledores sah.

Doch Alijah ließ sich nicht beirren. „Wie gesagt sind wir ziemlich gute Freunde geworden. Aber schließlich ist Voldemort vor zweieinhalb Jahren zurückgekehrt, ich hab meinen Vater kennen gelernt und genau dieser hat sich auch in Malfoy Manor eingenistet. Allerdings ist Voldemort ohne Zweifel um einiges intelligenter als Malfoy und hat sofort gemerkt, dass ich mich hin und wieder davon geschlichen habe. Darauf hat er natürlich sofort herausfinden lassen, wohin seine einzige Tochter immer wieder verschwindet."

„Und dann?" meinte McGonagall wieder, als Alijah längere Zeit schwieg.

„Dann hat er sie alle töten lassen", erwiderte diese düster. „Das ganze Dorf wurde ausgelöscht."

Einige hielten erschrocken die Luft an, andere sahen betroffen aus.

Alijah ignorierte sie und fuhr fort. „Und von da an, stand ich mit meinem Vater auf dem Kriegsfuß. Immerhin hat er meine einzigen Freunde und ihre Familien getötet. Trotzdem hab ich erst mal noch so getan, als würde ich zu Voldemort gehören, hab jedoch heimlich angefangen, Harry zu schreiben und mich mit ihm zu treffen."

„Aber warum ausgerechnet Harry?" wollte Dumbledore schließlich wissen.

Alijah grinste. „Weil er derjenige ist, der Voldemort am besten zur Weißglut bringen kann."

Harry verdrehte die Augen, grinste jedoch ebenfalls.

„Moment mal", mischte sich jetzt Hermine wieder ein. „Heißt das, dass ihr zwei" Sie deutete auf Harry und Alijah. „Unser ganzes sechstes Schuljahr über schon Kontakt hattet?"

„Ähm", machte Harry nur und sah sich verlegen um. „So könnte man das sagen."

„Warum hat Alijah nicht von dem Angriff auf Hogwarts erzählt?" wollte Justin schließlich wissen.

„Hat sie doch", widersprach Harry. „Oder was denkt ihr, warum diese Burg hier gebaut und Hogwarts evakuiert wurde?"

„Trotzdem wurden viele Auroren und Lehrer getötet und Harry wurde gefangen genommen", entgegnete Lupin und warf Alijah einen misstrauischen Blick zu, die darauf nur die Augen verdrehte.

„Ich wusste auch nicht genau, wann der Angriff stattfinden sollte", erklärte sie schließlich. „Ich kannte nur die ungefähre Zeit, immerhin sollte ich bei der Attacke gar nicht dabei sein. Glaubt mir", fügte sie eindringlich hinzu. „Das ganze war von mir auch nicht so geplant. Es tut mir wirklich leid, dass so viele Menschen gestorben sind."

„Das wissen wir", beruhigte Harry sie und warf den anderen einen Blick zu, um diese davon abzuhalten, ihm zu widersprechen.

„Können wir das jetzt beenden?" fragte der Gryffindor schließlich in die Runde. „Ich denke wir sind alle müde oder hungrig. Ich für meinen Fall bin sogar beides."

Einige nickten. „Gut", nahm Dumbledore die Entscheidung in die Hand. „Vorerst bleibt uns gar nichts anderes übrig, als Alijah zu vertrauen. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass sie uns allen das Leben gerettet hat."

Wieder nickten die meisten und sahen dann erwartungsvoll Harry an. „Was?" fragte dieser verwirrt.

Dumbledore lächelte ihn freundlich an. „Du beendest die Sitzung doch immer!"

„Oh", meinte Harry plötzlich verlegen. „Richtig! Die Sitzung ist beendet!"

Sofort erhoben sich alle und strömten aus dem Raum, offensichtlich mit dem dringenden Bedürfnis, zu essen, zu schlafen oder mit ihren Freunden zu reden.

Harry lächelte Alijah zu. „Willst du erst essen oder schlafen?"

Die Braunhaarige grinste. „Du kannst Fragen stellen! Ich dachte, du kennst mich inzwischen!"

Harry seufzte gespielt dramatisch. „Also essen! Ich hoffe, die Hauselfen kommen mit deinem riesigen Hunger klar!"

Alijah grinste noch immer. „Das will ich hoffen", meinte sie nur und zog Harry aus dem Raum.

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Harry hatte Alijah schnell in den Speisesaal geführt, der im Moment leer war. Niemand bevölkerte die drei Tische, nur am Hufflepuff-Tisch saßen Hannah und Justin und bemerkten die beiden anderen in dem Augenblick.

„Setzt euch her", rief Hannah ihnen zu und Harry und Alijah ließen sich neben den beiden Hufflepuff nieder.

„Hi!" Hannah grinste Alijah an. „Ich bin Hannah! Das ist Justin!"

Die Braunhaarige nickte beiden zu. „Alijah!"

„Ausgefallener Name", plapperte Hannah weiter. „Wer ist auf die Idee gekommen!"

Alijah zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung!"

„Wo sind denn alle anderen?", fragte Harry, der sich verwirrt umsah und mehr als erstaunt über den leeren Speisesaal war, da es im Moment Abendessen gab.

„Die schlafen", antwortete Justin. „Diejenigen, die in Hogwarts dabei waren, sind total fertig!"

„Und diejenigen, die hier geblieben sind", fuhr Hannah fort. „Waren die letzten Tage so besorgt um euch, dass sie nicht schlafen konnten und jetzt auch zum Umfallen müde sind."

Harry nickte, als plötzlich eine Menge an Speisen zusammen mit vier Tellern, Gläsern und Bestecken auf dem Tisch erschienen.

„Mahlzeit", meinte Alijah lächelnd und begann, sich riesige Mengen auf ihren Teller zu schaufeln.

Hannah starrte sie an. „Scheint, als hättest du einen ziemlich gesunden Appetit!"

„Geht so", murmelte Alijah, während sie an dem Teil eines Hühnchens knabberte.

Harry grinste nur und nahm sich ebenfalls etwas zu essen.

Hannah, die Harrys Reaktion bemerkte hatte, sah die beiden an. „Wie lange kennt ihr euch jetzt schon?" fragte sie dann interessiert.

Harry und Alijah sahen sich kurz an, bevor der Gryffindor schließlich antwortete: „Ungefähr ein Jahr!"

„Ihr schein euch recht gut zu kennen!"

Alijah zuckte mit den Schultern, schluckte einen Bissen hinunter und meinte schließlich. „Einigermaßen würde ich sagen!"

„Ich hätte nie gedacht, dass das möglich ist", meinte Justin nachdenklich.

„Was?" Harry hob den Kopf und sah den Hufflepuff an.

„Ich meine", erklärte Justin schnell. „Dass ihr euch so gut versteht. Immerhin versucht dein Vater Harry umzubringen und du, Harry, hättest beinahe ihren Vater umgebracht und treibst diesen fast regelmäßig an den Rande des Wahnsinns."

Alijah und Harry sahen sich an. „Gut beobachtet", meinte der Schwarzhaarige dann. „Ziemlich verrückte Ausgangssituation für eine Freundschaft."

„Also warum versteht ihr euch dann so gut?" hakte Hannah weiter nach.

Alijah sah Harry lächelnd an. „Vielleicht genau deswegen! Weil wir beide mit dem Chaos aufgewachsen sind, das wir einem einzigen Menschen verdanken!"

„Und weil wir beide diesen Mann und dieses Chaos bekämpfen", fügte Harry hinzu.

„Und weil wir uns auch ansonsten ziemlich ähnlich sind", murmelte Alijah leise dazu.

„Wie meinst du das?" wollte Hannah sofort wissen.

„Nicht wichtig", winkte die Braunhaarige lächelnd ab und konzentrierte sich wieder auf ihr Essen.

„Was war denn hier in den letzten Tagen los", wollte Harry von Hannah, die ja auch auf der Burg geblieben war wissen.

„Anfangs war noch alles in Ordnung", informierte ihn die Hufflepuff. „Aber als ihr dann einen ganzen Tag verschwunden wart, ist es aufgefallen und wir mussten allen sagen, was los ist! Die Lügengeschichten, die sich ansonsten verbreitet hätten, hätten wohl noch mehr Panik ausgelöst."

Harry nickte. „Die Hogwarts - Schüler waren schon immer gut darin, Gerüchte zu verbreiten!"

„Du sprichst aus Erfahrung?" Alijah sah den Schwarzhaarigen fragend an.

Der Gryffindor nickte darauf nur. „Lange Geschichte! Erzähl ich dir ein andermal!"

Alijah nickte und wandte sich wieder ihrem Hühnchen zu, das inzwischen schon halb aufgegessen war, während Harry noch immer auf seinem ersten trockenen Brot herumkaute.

„Du solltest mehr essen, Potter", bemerkte Alijah schließlich ohne aufzusehen.

Harry verdrehte die Augen. „Danke für den Ratschlag, Mami!"

„Sei nicht so frech, sonst bekommst du Hausarrest!"

„Klar Mami, ich geh sofort auf mein Zimmer!" Dann wurde er wieder ernst. „Kann ich dich hier mit den zweien alleine lassen? Ehrlich gesagt bin ich auch ziemlich fertig!"

Alijah nickte. „Geh nur! Ich wollte mich auch etwas hinlegen! Allerdings weiß ich nicht, wo!"

„Kein Problem", meldete sich Hannah. „Bei uns im Schlafsaal ist noch ein Bett frei! Da kannst du schlafen!"

„Danke!" Alijah lächelte die Hufflepuff an. „Aber haben die anderen aus dem Schlafsaal nichts dagegen?"

„Ach Unsinn! Das ist gar kein Problem!"

„Gut! Ich verschwinde dann." Harry stand auf und warf einen kurzen Blick auf Alijahs Teller. „Pass auf, dass dir nicht schlecht wird!"

Die Braunhaarige grinste ihn an. „Klar, Mami!"

Harry musste ebenfalls grinsen und verließ kopfschüttelnd den Speisesaal.

Er machte sich schnellstens auf den Weg zum Gryffindor-Turm. Er war müde, total fertig und wollte nur noch schlafen. Der Gemeinschaftsraum war leer und als er seinen Schlafsaal betrat, bemerkte er als erstes den nur halb geschlossenen Vorhang von Rons Bett, in dem dieser und Hermine lagen und sich aneinander kuschelten. Harry musste grinsen. Dann zog er sich schnell um und legte sich ebenfalls Schlafen.

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Als er aufwachte, sah er sich erst verwirrt um, bis ihm klar wurde, dass er wieder in der Burg war. Nach einem kurzen Blick auf seine Uhr stellte er fest, dass er dennoch nur vier Stunden geschlafen hatte und es jetzt kurz vor Mitternacht war. Seufzend stand er auf, zog sich an und verließ den Gryffindor-Turm.

Langsam lief er durch das Gebäude, bis er schließlich am Großen Gemeinschaftsraum angelangt war. Als er die Tür öffnete war es stockdunkel, so dass er mit seinem Zauberstab die Kerzen anzündete, bevor er auf die Sesselgruppe zuging.

„Du wolltest doch schlafen", ließ plötzlich eine Stimme Harry zusammenzucken.

Er atmete tief durch, als er näher trat und Alijah erkannte, die auf einem der Sofas saß. „Du doch auch!"

Alijah zuckte mit den Schultern. „Ich brauche nie viel Schlaf. Ist ein Fluch!"

Harry nickte. „Ich weiß, was du meinst, ich kann auch nicht lange schlafen!"

Der Schwarzhaarige setzte sich neben sie. „Wieso sitzt du hier im Dunkeln?"

Alijah zuckte mit den Schultern. „Es ist irgendwie beruhigend. Licht kann so entsetzlich aufdringlich wirken!"

Der Gryffindor nickte nur und eine Weile schwiegen beide.

„Denkst du, es war richtig?" unterbrach schließlich Alijah die Stille.

„Was?"

„Dass ich mit euch mitgegangen bin!"

„Du hast Angst", stellte Harry nüchtern fest, worauf die Braunhaarige jedoch den Kopf schüttelte.

„Es geht nicht darum, dass ich Angst vor Voldemort habe, immerhin habe ich eigentlich die ganzen letzten zwei Jahre schon Angst vor ihm. Aber wenn ich geblieben wäre, hätte ich dir noch eine Menge Informationen geben können."

„Wir mussten aus Hogwarts raus", versuchte Harry sie zu beruhigen. „Und wenn du geblieben wärst, wäre es gefährlich für dich geworden."

„Es war immer gefährlich", widersprach Alijah stur.

„Ich weiß nicht, ob es richtig war", meinte der Gryffindor schließlich. „Das kann ich auch gar nicht. Aber wir haben eine Entscheidung getroffen, als wir beschlossen, unsere Lehrer zu befreien. Und du hast dich entschieden, uns zu helfen!" Er lächelte sie an. „Ich bin froh, dass du hier bist!"

Alijah lehnte sich an seine Schulter und atmete tief durch. „Danke", flüsterte sie.

„Kein Problem", murmelte Harry zurück, als er merkte, wie seine Müdigkeit zurückkam.

Alijah gähnte. „Ich hoffe nur, dass das gut geht!" Sie bekam keine Antwort. Als sie ihren Kopf hob und Harry ansah, merkte sie, dass er eingeschlafen war. Sie lehnte sich wieder an ihn und war Sekunden später ebenfalls tief im Land der Träume versunken.

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Erst zum Mittagessen am nächsten Tag schafften es Dumbledore, McGonagall und Harry alle Schüler zu versammeln. Wie üblich rannten alle auf den Tisch ihres Hauses zu, während Dumbledore einen extra Tisch für die vier Lehrer zauberte, an dem auch Alijah essen sollte. Allerdings war die Sitzordnung in der Burg nie sehr eng genommen worden, weshalb jetzt auch Harry, Hannah und Justin mit an dem Tisch saßen.

Bevor jedoch das Essen zum Vorschein kam, stand Dumbledore auf und stellte sich hinter das Podium, wo er wartete, bis es ruhig im Saal war.

„Liebe Schüler", begann er dann. „Ich freue mich, euch alle gesund und munter wieder zu sehen, wobei in diesem Zusammenhang mein besonderer Dank unseren mutigen neun Rettern gilt." Er wartete, bis der tumultartige Applaus abgeklungen war, währenddessen die neun Angesprochenen leicht rot wurden. „Des weiteren bedaure ich natürlich zutiefst, dass sich herausgestellt hat, dass euer Mitschüler Oliver Moon ein Verräter ist und die Pläne der Befreiungsaktion an Voldemort verraten hat. Dennoch sind wir entkommen, was wir einzig und allein Alijah Melissa Riddle verdanken!"

Er ignorierte das entsetzte Aufkeuchen aller im Raum. „Ja, sie ist die Tochter Voldemorts, aber sie hat uns alle gerettet und sowohl die vier Lehrer, als auch eure sogenannten Cheffe vertrauen ihr. Daher möchte ich, dass ihr alle versucht, sie zu akzeptieren, da sie von nun an zu uns gehört. So, das war es und nun, haut rein!"

Wie auf Befehl waren alle vier Tische sofort voll mit den unterschiedlichsten Speisen. Augenblicklich machten sich alle über das Essen her, während Dumbledore zu seinem Platz zurückging und sich dort ebenfalls den Teller füllte.

Harry sah ihn an. „Kann ich sie was fragen?"

„Natürlich!"

„Wo waren sie nach dem ersten Angriff auf Hogwarts?" fragte der Gryffindor, während er sich Kartoffeln auf seinen Teller lud.

„Im Hauptquartier des Ordens", antwortete Dumbledore. „Wir haben die Rückeroberung Hogwarts geplant, was ja leider schief gegangen ist!"

Harry nickte.

„Ich wüsste gerne", fuhr der Schulleiter fort. „Was da schief gegangen ist!"

„Voldemort wusste es", sagte Alijah ohne aufzusehen, weshalb sie auch nicht merkte, dass plötzlich alle am Tisch sie anstarrten.

„Was?" fragte Harry nach.

„Voldemort wusste von dem Angriff", erklärte Alijah. „Er hat ungefähr eine Stunde vorher davon erfahren und sofort sämtliche Todesser zurückbeordert."

Dumbledore runzelte die Stirn. „Aber wie konnte er das wissen?"

Alijah zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht! Aber ich habe eine Theorie!"

„Und die wäre?" fragte McGonagall interessiert, während alle anderen gerade den Mund voll hatten und daher nicht reden konnten.

„Ich denke nicht", meinte die Braunhaarige langsam. „dass es einen weiteren Verräter in ihren Reihen gab, obwohl ich natürlich nicht alle kenne. Von Oliver Moon zum Beispiel hatte ich keine Ahnung! Dennoch glaube ich nicht, dass einer der Lehrer oder Auroren ein Spion war!"

„Sondern?" hakte Lupin nach.

„Ich weiß nicht, vielleicht irgendein Angestellter in ihrem Hauptquartier, obwohl ich natürlich sicher bin, dass sie da keine Putzfrau haben. Aber ich denke mehr an Hauselfen oder ähnliches!"

Dumbledore und McGonagall sahen sich an. „Kreacher", rief der Schulleiter dann aus.

„Was?" Harrys Kopf schnellte in Dumbledores Richtung. „Der lebt immer noch? Und sie vertrauen ihm auch noch? Ich hab eigentlich gedacht, der hätte genug Unheil angerichtet, dass sie ihn einsperren oder sein Gedächtnis löschen oder meinetwegen auch töten!"

„Harry", versuchte der Schulleiter den Gryffindor zu beruhigen, doch der schüttelte nur den Kopf und stand auf. „Mir ist der Appetit vergangen!" Mit schnellen Schritten verließ er den Speisesaal, während die Lehrer ihm besorgt hinterher sahen.

Alijah schüttelte den Kopf. „Mein Vater", wandte sie sich an Dumbledore. „Sagte immer, dass sie ein alter Narr sind. Ich glaube nicht, dass er damit recht hat, dennoch sollten sie vielleicht manchmal mehr auf Harry hören!" Damit stand sie auf und folgte Harry.

Der Gryffindor saß auf der Treppe in Richtung des Gryffindor-Turms, als Alijah ihn einholte. „Hey", murmelte sie und setzte sich neben ihn. „Der Typ nervt dich manchmal ganz schön, was?"

Harry seufzte. „Nein, eigentlich nicht. Es ist nur einfach dieses unerschütterliche Vertrauen, das er den unmöglichsten Leuten immer wieder entgegenbringt, egal wie oft er damit falsch lag. Angefangen von Pettigrew, der meine Eltern verraten hat, über Snape, der uns in der entscheidenden Schlacht gegen Voldemort die Niederlage gebracht hat, bis hin zu eben Kreacher, der mitschuldig am Tod von Sirius war und jetzt auch noch vielen anderen Zauberern das Leben gekostet hat."

„Aber man muss auch Vertrauen haben", meinte Alijah leise. „Wenn wir uns gegenseitig nur vertrauen, haben wir den Kampf gegen Voldemort schon verloren!"

„Ich weiß", murmelte Harry und umarmte die Braunhaarige schnell. „Hör mal, ich will kurz noch mit Ron und Hermine reden. Sehen wir uns später?"

„Klar", entgegnete Alijah lächelnd.

„Wo finde ich dich?"

Alijah zuckte mit den Schultern. „Es gibt hier genau drei Leute, die freiwillig mit mir reden! Einer davon bist du, also werde ich vermutlich mit Hannah und/oder Justin im Großen Gemeinschaftsraum sein."

Harry nickte, drückte Alijah einen kurzen Kuss auf die Wange und verschwand, während er eine lächelnde junge Frau auf der Treppe zurückließ.

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Es war kurz nach Mitternacht, als Harry schließlich den Großen Gemeinschaftraum betrat. Er hatte lange mit seinen beiden Freunden geredet, um sie von Alijahs Aufrichtigkeit zu überzeugen und war schließlich auf dem Sofa in Gryffindor eingeschlafen. Nachdem er wieder einen Alptraum gehabt hatte, war er etwas in der Burg herumgerannt, bis er schließlich das Licht in dem Raum bemerkt hatte.

„Wir treffen uns hier öfter, was?" meinte Harry und schreckte somit dieses Mal Alijah, die wieder auf der Couch saß, aus ihren Gedanken.

Sie zuckte mit den Schultern. „Ich hab das Gefühl, dass wir beide Nachtmenschen sind!"

Harry nickte und ließ sich neben ihr nieder.

„Warum kannst du nicht schlafen?" fragte Alijah interessiert.

„Alpträume", antwortete der Gryffindor einsilbig. „Was ist mit dir?"

„Sagen wir, ich habe schlechte Erfahrungen gemacht, wenn ich zu lange geschlafen habe!"

„Was meinst du?"

„Vergiss es!"

„Nein, das werde ich nicht", widersprach Harry hartnäckig. „Was immer es ist, vielleicht solltest du darüber reden!"

Alijah antwortete nicht.

Harry lächelte sie schließlich warm an. „Hey, Ally, vertrau mir!"

Die Braunhaarige schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht so einfach!"

„Warum nicht?"

„Weil ich nie gelernt habe, zu vertrauen!"

Harry lächelte. „Das wird sich ändern!"

„Vielleicht, aber es könnte lange dauern!"

Harry stand auf. „Ich hab Zeit", meinte er und verließ den Raum.

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A/N: Puh! Langes Kapitel! Aber ich hab's immerhin in den letzten fünf Tagen geschrieben! Ein Hoch auf die Ferien und Frohe Ostern euch allen!!

A/N2: Wichtig: Zum Schluss eine kurze Frage: Hättet ihr im nächsten Kapitel etwas gegen eine kleine Szene ohne Harry einzuwenden? Genauer gesagt ein kurzes Gespräch zwischen Hannah und Alijah. Bin mir noch nicht sicher, also bitte antworten!!!

An alle: Leute, ihr seid echt genial. Bringt mich mit euren Reviews immer so richtig zum grinsen und ich krieg richtig super Laune! Tausendfaches Danke an euch alle!

Geckole: Nö, keine Angst, Harry geht es gut! Und er wird auch noch was von seinem Patenkind haben, so schnell ist die Geschichte hier nicht zu Ende! Obwohl es natürlich in Zukunft noch ein paar Mal äußerst eng werden wird und ob er dann da überall heil wieder raus kommt? Keine Ahnung! *unschuldig schau*. Werde es nicht verraten! Viel Spaß hoffentlich weiterhin und noch mal vielen Dank!

Michael: Schätze, das hier ist ein Kapitel für dich! Jedes Kapitel mit Alijah (Voldemorts Tochter), obwohl ich das selbst fast schon zuviel finde. Im nächsten Pitel werden die Alijah-Szenen wieder etwas weniger, denke ich! Tausend dank für dein Review und hoffentlich bis bald!!

Drolli: Also Dialoge und Naja-Sachen haben wir hier wieder jede Menge, denke ich! Im nächsten Kapitel wohl sogar noch mehr. Und in diesem Pitel gab es immerhin keinen Cliffhanger, obwohl ich das normalerweise immer mache. Hoffe, die Geschichte bleibt spannend genug für dich und du liest weiter, thanx a lot!

Eeus: So, dieses Mal kein Cliffhanger! Hoffe, es hat dir trotzdem Spaß gemacht und du hast eine Motivation, weiter zu lesen. Aber keine Sorge, es werden wieder Cliffhanger kommen! Extra für dich! *g*

Soror Lucis: Vielen, vielen Dank erst mal. Ich selbst weiß nie ganz genau, ob ich Harry jetzt OOC oder IC (ich denke so könnte man das bezeichnen) darstelle. Ich schreibe einfach so dahin und hoffe, dass es realistisch ist. Freu mich auf das nächste Running Changes – Kapitel (hab da bisschen Mist mit den Reviews dazu gebaut!! Sorry!!) und hoffe, dass du LW auch weiterhin liest.