Hallöchen! °lach°
Diese Story ist von Melith und von mir geschrieben worden. Wir sind zwei Chaoten, die sich mal im Netz kennen gelernt haben. Jetzt haben wir uns mal zusammengesetzt und diese Geschichte aufs Blatt gebracht. Wir wissen noch nicht, wie lang die Geschichte werden wird, aber wir wissen schon wohin sie führen wird.
Inhalt: Harry Potter wurde entführt, und ist in den Händen der Todesser. Gefangen in den Kerkern Malfoy Manor. Draco will ihm helfen, doch kann ein Malfoy sich ändern?...
Disclaimer: Alles gehört JKR. Leider, leider, leider ...
Autoren: Melith und Arwen (bzw. Todesengel), zwei Chaoten, die es wagen ein Fanfiction zu schreiben ... lalalalala °g°
Raiting: M (definitiv)
Warnungen: Es wird eine Slash Geschichte, mit allem drum und dran. Gewalt und Trauer wird ebenfalls drin vorkommen!
Dunkle Erlösung
Dunkelheit! Tiefste Finsternis die sich schwarz über den Boden zog. Kälte die in dem graufarbigen Gemäuer lag, tauchte den Atem in sichtbaren Nebel. Im Kerker des großen Hauses waren leise wimmernde Geräusche zu hören. Laute bei denen sich sogar die Ratten verstecken würden.
Die ganze Atmosphäre die darin lag, wirkte unheimlich und kalt. Die Kerker selbst waren in absolute Dunkelheit gelegen. Nur einzelne Fackeln, die draußen auf den Gängen befestigt waren, spendeten ein wenig Licht.
Doch dem Herr dieses Hauses war das nur Recht. Zu gern hörte er die seelischen Qualen seiner Opfer. Das war Musik in seinen Ohren. Er hatte sich Rache geschworen! Rache, was vergangen war, und für das, was noch kommen sollte.
Sterben sollten sie, doch zuvor sollten sie Leid am Körper fühlen, das sie nie wieder vergessen würden. Selbst im Tod noch nicht.
Der Mann schlenderte gelangweilt die Stufen zu den Kerkern hinunter, und fasste nach einer Fackel um in die einzelnen Verließe zu sehen.
Beim ersten Verlies stahl sich ein boshaftes Lächeln auf seine Lippen, als er das Opfer darin an der Wand gefesselt liegen sah. Mehr als Tot hing ein junges Mädchen dort im Kerker und wimmerte leise. Doch der Mann lachte nur auf und schüttelte den Kopf: „Du bist mein!" zischte er, und begab sich weiter zu den anderen.
An einem sehr dunklen Kerker blieb er stehen und umfasste mit einer Hand die stahlgrauen Gitterstäbe, sein Gesicht wirkte mehr als kalt. Jedoch auch belustigt denn sein Blick ruhte auf der Person, die darin fast leblos auf dem Boden lag.
Wie lange hatte er dieser Person schon den Hals umdrehen wollen, sein Herz nicht mehr schlagen sehen und sie für immer aus der Zauberwelt verbannen. Und nun hatte er ihn! Keine zwei Schritte von ihm entfernt lag, die Person die er Abgrund tief hasste.
Sein Blick ruhte auf dem bleichen Gesicht des Opfers. Schwarze Haarsträhnen fielen diesem vereinzelt ins Gesicht, getrocknetes Blut klebte unter der Nase und aus der Lippe lief immer noch etwas rote Flüssigkeit. Der zierliche Körper zitterte, von der Kälte, jedoch war er noch nicht bei Bewusstsein.
Der Mann vor den Gitterstäben funkelte hinein: „Entkommen kannst du mir nicht, denn ich werde deine Seele entreißen!" Dann wandte er sich ab, schmiss die Fackel gelangweilt in ein Eck und ging nach oben zurück.
Leise jammernde Laute waren wieder zu hören, doch es gab kein Entrinnen aus dieser Hölle.
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Dröhnende Schmerzen machten sich in seinem Kopf bemerkbar, als er versuchte die Augen zu öffnen. Er fühlte die Kälte die in dem Raum lag, und in seinem Körper Einzug hielt.
Langsam versuchte er seinen Körper zu bewegen, doch bei jedem Versuch wurde er mit einem qualvollen Schmerz, der durch sein Inneres lief, gestraft. Seine Kehle war staubtrocken und er fühlte den Drang nach Wasser aufkommen. Der Rücken schmerzte unaufhaltsam und in seinem Bein fühlte er, wie wohl ein Knochen heraus stand.
Er wusste nicht wo er sich befand, und nicht wie er hier her gekommen war, er spürte nur die Bedrohung die von diesem Platz ausging. Seine Hand glitt auf den Steinboden und tastete ein wenig umher. Irgendwo musste doch seine Brille liegen. Doch nach einiger Zeit gab er es auf, er fand sie nicht in seiner Nähe. Leises Seufzen erklang über seine aufgeplatzten Lippen. Die Stimme hörte sich dumpf und brüchig an.
Ganz langsam versuchte er seinen Kopf ein wenig zu heben, um sich umzuschauen, jedoch konnte er nicht viel erkennen. Dunkle Umrisse, ein kleiner Lichtschein und ein jammerndes Geräusch war zu erkennen. Mehr nicht, Harry hatte nicht die Kraft dazu seine Augen weiterhin offen zu halten. So sank sein Kopf auf den Boden wieder hinab und er wurde von Dunkelheit umschlossen.
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Lucius Malfoy stieg gelangweilt die Treppen empor. Endlich hatte er den berühmten Harry Potter gefangen genommen. Endlich würde er nicht mehr fliehen können. Dieses Mal würde er dem Dunklen Lord nicht entkommen können. Endlich würde er sterben!
Lucius Malfoy war mit sich selbst sehr zufrieden. Voldemort war ihm wieder, nach diesem Fauxpas, wohl gesonnen und Harry Potter würde sterben!
„Draco!", schrie er, als er endlich in der Halle angekommen war.
„Was ist Vater?"
„Du wirst zu Severus gehen und dir einen Trank geben lassen, der die Opfer, die wir unten haben, ein wenig, sagen wir Widerstandsfähiger macht. Dann gehst du in die Kerker und gibst jedem was davon! Wir wollen doch unseren Spaß mit ihnen haben!"
Draco Malfoy nickte seinem Vater zu, dass er verstanden hatte, und machte sich auf den Weg zu seinem Patenonkel. Wie sehr er seinen Vater hasste! Jedes Mal musste er die Drecksarbeit erledigen, ohne dass er etwas dafür bekam. Zu sehr stand er unter der Herrschaft seines Vaters, ohne sich dagegen wehren zu können.
Er hatte sich nicht mal seine eigene Ehefrau aussuchen dürfen. Seinen Vater hatte es nicht mal interessiert, dass er sich für sein eigenes Geschlecht interessierte. Es hieß nur: „Damit bist du eine Schande für die Familie!", und dies ließ ihn Lucius Malfoy jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde spüren.
Draco holte den Trank von Severus Snape und brachte ich erst mal zu seinem Vater.
„Vater, ich habe den Trank geholt."
„Sehr gut, mein Sohn. Lass mich mal sehen!", herrschte Lucius ihn an. Noch nie hatte Lucius seinem Sohn getraut. Er öffnete die Phiole und roch daran. Ja, es war eindeutig der Trank, den er haben wollte. Das würde ein Spaß werden! Innerlich rieb sich Lucius die Hände. Der Trank war dazu bestimmt, seine Opfer widerstandsfähiger zu machen. Sie würden Schmerzen erdulden, ohne gleich zusammen zu brechen.
„Ja, das ist der Richtige!" Er reichte seinem Sohn die Phiole. „Geh jetzt in die Kerker und gib jedem was davon! Der Lord will seinen Spaß haben!" ‚Und ich natürlich auch', fügte er in Gedanken hinzu.
Ergeben neigte der blonde sein Haupt und trat aus dem Raum hinaus. Wütend über sich selbst, stapfte er die Treppen in den Kerker hinab.
„Draco tu dies, Draco tu das" zischte er leise, und wünschte seinen Vater ans Ende der Welt: „Du bist es nicht wert mein Sohn zu sein", klang es in seinen Gedanken.
„Und du bist es nicht wert mein Vater zu sein", rief er erzürnt aus und ballte die Hand zu einer Faust.
Ja er hatte einmal zu seinem Vater aufgesehen, er hatte ihn vergöttert und er war Stolz ein Malfoy-Spross zu sein, doch mittlerweile hielt er dem Druck nicht mehr stand.
Früher war er in Hogwarts noch herum spaziert, und hätte am liebsten die ganze Schule - bis auf Slytherin - in die nächst beste Woche hexen können. Doch seid er seinen Abschluss gemacht hatte und sein Vater ihn mehr oder weniger in seine Fußstapfe, - und ihn in den Todesserkreis geholt hatte - war Draco nicht mehr der gleiche.
Immer noch wurde er von seinem Vater zu genüge gedemütigt, musste Schmerzen erleiden, wenn der ältere Malfoy dachte sein Sohn hätte nicht so gehandelt wie er meinte, oder er wurde von den anderen Mitgliedern ausgelacht.
Als er damals vor seinem Vater stand, und ihm offenbaren hatte, er hätte ein Verhältnis mit einem seiner früheren Mitschüler, hatte er es sofort bereut. Den durchdringenden und hasserfüllten Blick den er dafür einkassiert hatte, blieb fest in seinen Erinnerungen hängen. Die schallende Ohrfeige - die er danach erhielt und er auf den Boden zurück geworfen wurd, - ebenfalls. An diesem Tag hatte er zuletzt seinen Freund gesehen, denn kurz darauf, teilte ihm sein Vater mit einem dreckigen Grinsen mit, „Er weile nicht mehr unter uns, und Draco sollte endlich zur Vernunft kommen!"
Der blonde Slytherin konnte nicht glauben was er gehört hatte, doch als sein Vater ihm grob an den Haaren nach unten in die Aula geschliffen hatte, konnte er die Leiche seines Freundes Blutüberströmt auf dem Boden liegen sehen.
Bei der Erinnerung drückte es Draco wieder die Tränen in die Augen, niemals zuvor hatte er seinen Vater mehr gehasst wie in diesem Moment, und als er danach immer wieder unschuldige Menschen quälen und sich an ihnen vergehen musste, wuchs der Hass noch mehr.
Er war so in Gedanken vertieft gewesen, dass er gar nicht mitbekam wie er schon den Kerker betreten hatte. Erst als er ein leises Stöhnen vernahm, wurde er aus den Gedanken gerissen.
Seine Hand glitt zu einer Fackel und er schloss einen Kerker auf, indem sich ein junges Mädchen befand. Draco ging auf das fast leblose Opfer zu und blickte es abschätzend an. Dann beugte er sich hinunter und sah ihr ins Gesicht.
Blutrote Striemen zogen sich quer über ihr einst hübsches Gesicht, und Blut war aus den gefesselten Händen getreten.
Der Blonde seufzte leise und nahm sanft ihr Gesicht in seine Hände. Er öffnete die Phiole und legte diese an die Lippen des Mädchens. Ihren Kopf nahm er nach hinten und flösste ihr ein wenig von dem Trank ein.
„Am besten du stirbst vorher, bevor sie dich holen kommen" flüsterte er, und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er wusste, dass sie keine Chance hatte, gegen seinen Vater und die anderen Todesser, die einzige Möglichkeit wäre wenn sie sterben würde.
Da sie eh mehr tot wie lebendig in den Stricken hing, verlies Draco die Zelle wieder und ging weiter. Viele Opfer hatten sie nicht mehr, denn die anderen Gefangenen hatten ihr Leben vor einigen Tagen verloren.
Draco hatte drei Zellen durch gemacht als er zur letzten kam. Er öffnete diese wieder, und sah auf das Opfer das vor ihm auf dem Steinboden lag. Noch hatte er Harry nicht erkannt, denn dieser hatte sich in seiner Bewusstlosigkeit zusammen gekauert.
Der blonde junge Mann, nahm die Fackel und steckte sie in eine Vorrichtung die an der Wand angebracht war. Langsam kniete er sich auf den Boden und beugte sich über den Körper. Sanft rollte er ihn zu Seite und als er erkannte wer da vor ihm lag, schreckte er zurück.
„Potter", rief er aus und sah mit geweiteten Augen in das schneeweiße Gesicht.
Niemals hätte er gedacht, dass er Dumbeldores Goldjungen wieder sah, denn in der Zauberwelt ging das Gerücht herum, das Harry spurlos verschwunden war. Und nun lag er hier, vor ihm. In dem Kerkern seines Vaters.
Draco konnte es nicht glauben. Ganz langsam und vorsichtig drehte er seinen damaligen Erzfeind komplett auf den Rücken und sah ihn an. Keine Reaktion ging von ihm aus und Draco fühlte dessen Puls. Ganz schwach war er noch vorhanden.
„Potter" sagte der Blonde leise, und versuchte den anderen wach zu bekommen. Doch dieser rührte sich nicht. Der Slytherin seufzte laut auf, dann sah er zur Phiole die neben ihm auf dem Boden lag.
Er überlegte kurz, doch dann tat er was, was früher niemals ein Hogwarts Schüler erwartet hätte. Der Verschluss der Phiole wurde geöffnet und der Inhalt auf den Boden gekippt. Draco wusste, dass er sich nicht zu lange hier unten aufhalten durfte, deswegen schüttete er schnell den Inhalt aus, erhob sich und ging aus dem Kerker.
„Ich werde wieder kommen", sagte er leise und verschwand eilig die Stufen wieder nach oben empor.
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Hast du alle versorgt?", blaffte Malfoy Senior seinen Sohn an.
„Ja, habe ich!", versuchte Draco so ruhig wie möglich zu entgegnen. „Ich werde nun in mein Zimmer gehen! Ich wünsche einen angenehmen Abend!"
Damit ging er in Richtung der Treppen und verschwand in seinem Zimmer.
An diesem Abend konnte sich Draco nicht darauf konzentrieren, irgendetwas zu machen. Zu sehr war er erschüttert, dass der berühmte Harry Potter bei ihm, oder besser gesagt bei seinem Vater, im Kerker lag. Schon immer hatte ihn irgendwas an Harry Potter fasziniert. Oder lag es einfach nur daran, dass er schon lange kein „Frischfleisch" mehr hatte? Oder doch an diesem Kuss, denn sie bei einer der berühmt-berüchtigten Partys in Slytherin hatten? Draco wusste es einfach nicht. Irgendwas sagte ihm, dass er noch mal zu Potter in den Kerker gehen musste.
Draco lag hibbelig auf seinem Bett und schaute immer wieder auf seine Zimmeruhr. Erst halb zwölf! Sein Vater würde bestimmt noch nicht schlafen, er musste noch mindestens zwei Stunden warten, bis er sich trauen konnte in die Kerker zu schleichen.
Sollte er vielleicht ins Bad gehen und sich waschen? Vielleicht würde dann die Zeit schneller vergehen?
Er beschloss also ins Bad zu gehen und sich zu waschen. Nachdem er mit allem fertig war, ging er in sein Zimmer zurück und blickte auf die Uhr: Halb eins! Draco war sich nicht so ganz sicher, ob er sich jetzt schon trauen sollte runter zu schauen.
„Nein, lieber warte ich noch eine Stunde!", murmelte er vor sich hin.
Er ging zu seinem Schreibtisch, knipste das Licht an und holte ein Buch hervor, welches er an diesem Tag angefangen hatte zu lesen. Doch bald merkte er, dass er sich auf kein Wort des Buches konzentrieren sollte. Immer wieder schwirrten ihm die Bilder von Harry Potter in seinem Kopf rum. Wie sie sich in der Schule gestritten hatten und dieser Kuss beim Fest der Slytherins.
Draco versuchte trotzdem das Buch zu lesen. Nach einer Zeit blickte er wieder auf die Uhr: Eins. Ob er es jetzt wagen konnte nach unten zu gehen? So viel er wusste fand heute kein Todessertreffen statt, da hätte er ja anwesend sein müssen. Er stand auf, und ging auf leisen Sohlen zu seiner Tür und öffnete sie einen Spalt breit und lauschte.
Er konnte keine Stimmen vernehmen. Es schien so, als ob das Haus in einen unruhigen Schlaf verfallen wäre. Deutlich konnte man die Schwere spüren, die in dem Haus herrschte.
Plötzlich hörte Draco ein Geräusch und ließ erschrocken die Tür zu seinem Zimmer ins Schloss zurück schnappen. Ein wenig verängstigt trat er einige Schritte zurück und wartete nur darauf, dass jemand seine Türe öffnete. Doch als nach einigen Momenten nichts passierte, atmete Draco erleichtert auf.
Er ging zu seinem Schreibtisch zurück, angelte sich seinen Zauberstab und ging wieder zur Tür. Wieder öffnete er sie leise und schlüpfte hindurch. Auf leisen Sohlen begab er sich in Richtung der Aula und stieg die Treppen zu dieser hinunter.
An den letzten Treppenstufen blieb er stehen. Er versuchte so viel Schwung zu holen wie es nur möglich war und sprang dann den Rest hinunter. Er landete auf seinen Beinen und blickte noch einmal zur Treppe.
Er konnte beobachten, wie eine kleine Spinne sich auf eine Treppenstufe begab, die Draco gerade übersprungen hatte. Plötzlich blieb diese erstarrt stehen.
„Hab ich es doch gewusst!", murmelte Draco zufrieden, „der Alte hat doch die Fallen aktiviert. Gut, dass ich hier so lange wohne, sonst wäre ich jetzt aufgeflogen!"
Noch mal tief durchatmend schlich der ehemalige Slytherin zur Tür, die die Treppe zum Kerker freigab. Ganz langsam öffnete er sie und versuchte dabei nicht mit ihr zu quietschen. Als er erfolgreich war, schlüpfte er hindurch und lief die Treppen runter.
Unten angekommen, schnappte er sich eine Fackel und lief an dem Mädchen und an den anderen Gefangenen vorbei, bis er zuletzt an Harry Potters Zelltür stand.
Eigentlich fragte er sich in diesem Moment was er hier machte. Potter konnte ihm ja schließlich egal sein, doch irgendwie war dem nicht so. Zwar hatte Draco den damaligen Kuss verdrängt, weil es sein erster mit einem männlichen Part gewesen war, aber so ganz war Potter aus seinem Gedächtnis nie verschwunden.
Er wollte schon fast in Erinnerungen schwelgen, als ihm wieder bewusst wurde, wo er war. Langsam und keinen Laut machend, schloss er die Zellentüre auf und begab sich in die Finsternis hinein. Er trat nah an Harrys Körper heran und beugte sich zu ihm.
Dieses Mal konnte er endlich den Atem des anderen hören, das beruhigte ihn wenigstens ein bisschen. Sanft glitt seine Hand wieder auf den anderen jungen Mann, und versuchte ihn wach zu rütteln. „Potter", sagte er leise, und blickte auf das Gesicht des anderen.
Wieder keine Reaktion. Draco seufzte, doch diesmal wollte er nicht so schnell aufgeben. Er zog Harrys Körper so gut es ging und versuchte ihn ein wenig aufrecht zu halten. „Potter", sagte er wieder, und schlug mit seiner Hand sanft auf die Wangen des anderen: „Nun komm schon Harry!"
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Der schwarzhaarige hörte leise Stimmen neben sich. Ganz langsam kehrte er wieder in die Kälte zurück, die ihn umgab. Doch irgendwie fühlte er wie jemand neben ihm war, und leise seinen Namen rief. Konnte das sein, dass sie ihn gefunden hatten? Wo immer er auch war? Zumal diese sanfte Stimme ihm bekannt vorkam.
„Harry" hörte er die Person sagen, und dann fühlte er eine Berührung an seiner Wange. Er versuchte seine Augen auf zu machen. Im ersten Moment konnte er nur Umrisse ausmachen. Schnell schloss er sie wieder, um sich an das Licht auch wenn es nur schwach war, zu gewöhnen. Doch beim zweiten Versuch konnte er bereits mehr erkennen.
Sein Kopf dröhnte zwar immer noch und sein Körper schmerzte, aber er wollte endlich der Bewusstlosigkeit entkommen. Langsam neigte er seinen Kopf und blickte in die Richtung aus der die Stimme gekommen war.
Die Person vor ihm war noch unscharf zu sehen, doch nach einer gewissen Weile klärte sich das Bild und er blickte in eisgraue Augen. Sofort wusste er wem diese gehörten und wollte sich aufrichten, aber ein Schmerz der durch seinen Körper zuckte ließ ihn scheitern.
„Sh… Harry", hörte er den anderen sagen, und er musste sich wieder zurücklegen. Sein Blick glitt wieder auf den jungen Mann der neben ihm gebeugt saß. Draco Malfoy sah ein wenig verändert aus. Seine blonden Haare schimmerten nun fast golden und waren bis ans Kinn gewachsen, die Haut schimmerte silberfarben und sein Körper schien ein wenig muskulöser geworden zu sein. Jedoch konnte Harry in den eisgrauen Augen Besorgnis lesen. Sie strahlten nicht mehr die Arroganz und die Bosheit aus, wie sie's früher einmal taten. Was war hier los? In Harrys Kopf schwirrten auf ein Mal jede Menge Gedanken, und dann wie in einem Film Überschütteteten ihn die Ereignisse der Vergangenen Zeit.
Es war mitten in der Nacht gewesen, als laute Geräusche an sein Ohr drangen. Er hatte geschlafen, das wusste er noch. In dieser Nacht hatte Harry in seiner kleinen Wohnung die ein wenig außerhalb von London lag, geschlafen. Er wollte nicht im Grimmauld Place schlafen, denn morgen wäre der Geburtstag seines Patenonkels gewesen und er war immer noch nicht darüber hinweg. Hermine hatte ihn zwar mit einem Es-wäre-besser-wenn-du-aber-hier-bleibst Blick angesehen und Lupin hatte ihn versucht davon abzuhalten, doch seine Entscheidung war gefallen.
Warum Harry so unbedacht handelte, konnte er im Nachhinein nicht sagen, die Trauer saß einfach nur zu tief in ihm, und er wollte ihr nur eine Nacht entfliehen um nicht in dem Haus schlafen zu müssen. Er bereute seine Entscheidung in dem Moment, als die Türe seines Schlafzimmers ihm entgegen flog, und vier Todesser ihm Gegenüber standen."
„Potter", zischte einer abfällig, und er konnte erkennen das es sich um Malfoy handeln musste: „So einsam und allein?"
Harry hatte blitzschnell seinen Zauberstab gezückt und murmelte bereits einen Schockzauber. Er traf auch zwei von den Männern, jedoch war Malfoy ebenfalls schnell und traf ihn mit einem Crucio. Harry wurde nach hinten geworfen und Schmerzen durchströmten seinen Körper. Dann bekam er noch mit wie sich der Todesser über ihn beugte, ihm dreckig ins Gesicht lachte und dann zuschlug. Er hatte sich in dem Augenblick gewünscht, die anderen mögen hier sein, doch er wurde von Dunkelheit umschlossen.
An mehr konnte er sich nicht erinnern, und doch rutschte er ein wenig von Draco weg und musterte ihn durchdringend.
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Der blonde Slytherin hatte den jungen Mann gegenüber beobachtet. Eine Weile herrschte schweigen, und nachdem Harry kurz danach ihn entsetzt ansah und wegrutschte, kam ihm ein Gedanke.
„Ja Harry du bist hier in Malfoy Manor", sagte er sanft, und wartete auf eine Reaktion. Aber es kam keine. Er seufzte auf, schließlich konnte er es seinem früheren Feind nicht mal verübeln.
„An was kannst du dich erinnern?" fragte er wieder, und hoffte dass der ehemalige Gryffindor etwas erwiderte. Die Gedanken überschlugen sich, denn Harry wartete jeden Augenblick darauf, dass die Todesser herein stürmen würden, und ihn töteten. Er blickte schweigend zur Zellentür.
Draco, dem der Blick gewahr wurde, musste leicht lächeln: „Sie kommen nicht, Potter, noch nicht!" Er setzte sich auf den Boden und blickte ebenfalls zur Kerkertüre: „Kannst du dich überhaupt an etwas erinnern?" fragte der Blonde wieder, und seine Stimme hatte schon langsam die Geduld verloren.
„Was geht dich das an Malfoy?" erwiderte Harry. Seine Stimme klang rau und kratzig. Er richtete nun den Augenmerk auf den Feind und stierte ihn an: „Du wirst mich sterben sehen", zischte er weiter, und versuchte die Schmerzen in seinem Inneren zu ignorieren: „Seit wann bin ich überhaupt Harry?" spie er förmlich aus.
„Das war eine gute Frage", dachte sich Draco, als er damit konfrontiert wurde. „Seit wann war Potter für ihn Harry?" er grübelte ein wenig, doch als ihm gewahr wurde, dass sein Gegenüber ihn mehr unfreundlich als alles andere betrachtete, hielt er seinen Gedankengang inne: „Hör zu Harry, oder auch Potter wie du willst! Aber ich habe nicht vor dir irgendetwas zu tun", erklärte er, und schenkte dem Gryffindor einen freundlichen Blick: „Ich gehöre nicht zu den Todessern!"
„HA! Und das soll ich dir glauben, Malfoy?" Harry traute seinen Ohren nicht, das der stolze Slytherin ihn für dumm verkaufte: „Dein Vater hat mich entführt, ich sitze in eurem Kerker und du willst mir weis machen, dass du nicht zu ihnen angehörst?"
„Vielleicht habe ich mich geändert", zischte nun Draco zurück, der sich angegriffen fühlte. „Ich muss mich fügen, zumindest im Moment noch, dass heißt aber noch lange nicht, dass ich mit dem Machenschaften einverstanden bin!" Seine eisgrauen Augen funkelten auf.
Harry schüttelte den Kopf, und ließ sich wieder auf den Boden zurück gleiten. Das Gespräch strengte ihn an: „Niemals würde ein Malfoy sich ändern", gab er leise zurück.
„Gut!" donnerte Draco mit einem Mal, und erhob sich. Jedoch sah er wie Harry zurück zuckte und ihn mit großen Augen ansah. Er seufzte: „Harry, vor mir brauchst du keine Angst haben, aber vor meinem Vater", sagte er und sah auf den Schwarzhaarigen hinab: „Glaub mir oder nicht, ich werde wieder kommen! Und dann bring ich dir was für die Schmerzen mit!"
Das waren die letzen Worte die der Blonde sagte und die Zelle verlies.
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Harry wusste nicht was er davon halten sollte, schließlich lag er hier Gefangen in Malfoy Manor. Lange blickte er dem Blonden nach, bevor er erschöpft wieder die Augen schloss.
Flashback
Es war der letzte Tag in Hogwarts gewesen. Die Prüfungen waren alle geschrieben und die ZAGs hatten die meisten geschafft. Im Schloss herrschte ein reges Treiben, denn die 7. Klässler tobten über die Gänge und feierten ihren Abschluss. Harry hatte sich mit seinen Schulkameraden nach draußen an den See begeben, und feierte ausgelassen. Jede Menge Butterbier, Süßigkeiten, andere Leckerein und auch verschiedene andere Getränkesorten waren vorhanden. Hermine hatte einen Kassettenrecorder mitgeschleift, und den ein wenig verzaubert, dass ständig die neuesten Lieder trällerten. Ron hatte sich endlich dazu durchgerungen, das braunhaarige Mädchen um einen Tanz zu bitten, und auch die anderen waren am Feiern oder am Tanzen.
Harry hatte sich mit einem komisch grünzischenden Getränk zurückgezogen, und beobachte grinsend die Szene die sich vor ihm abspielte. Er spürte schon wie der Alkohol ihm in den Kopf stieg, und musste lachen als Ron mit Hermine so wild tanzte, dass sie beide lachend ins Gras fielen.
Genau in diesem Moment kamen die Slytherins heran getrottet und blieben vor den Gryffindors stehen. Bevor auch nur einer von ihnen zu etwas ansetzten konnte, brüllte Ron von weitem: „Meine Fresse, wer hat das Frettchen und sein Gefolge eingeladen?"
Crabbe und Goyle sahen drohend auf den Rothaarigen, doch Draco hielt sie zurück: „Was denn, Weaselby, der See ist doch groß genug zum Feiern. Außerdem muss ich doch drauf anstoßen deine Visage in Zukunft nicht mehr zu sehen!"
„Wenn du dich da mal nicht täuscht", keifte Hermine. Doch die Slytherins lachten nur und gingen ein kleines Stück weiter, um sich dort nieder zu lassen. Kurze Zeit später beachteten sie sich nicht mehr und jede Gruppe feierte lachend und grölend weiter.
Harry hatte sich nach einiger Zeit und einigen Drinks später abgeseilt und lief in die Richtung des Seeufers. Dort setzte er sich hin, und ließ den Blick über den See schweifen. „Der letzte Tag hier in seinem Zuhause und immer noch stand ihm der Endkampf mit Voldemort bevor", er seufzte leise, und schnappte sich einen kleinen Stein um den der Krake zuzuwerfen.
„Ach Sirius, ich wünschte du könntest mich nun sehen" murmelte er leise und verfiel in Gedanken.
„Potter, so einsam und allein?" zischte eine kalte Stimme nah an seinem Ohr.
Harry seufzte auf: „Malfoy, kannst du mich nicht einmal in Ruhe lassen?" war die Gegenfrage des Schwarzhaarigen.
„Warum sollte ich?", lachte dieser, „Es macht einfach Spaß auf dir herum zu hacken!" Draco hatte sich neben seinen Erzfeind sich nieder gelassen, und blickte nun herablassend in dessen Gesicht. „Dir bekommt wohl der Alkohol nicht!" lachte er los, als er die roten Wangen sah.
„WAS geht dich das an?", zischte Harry, er war bereits mehr als erzürnt. Er wollte doch lediglich am See sitzen, und seinen Gedanken nach hängen und nicht von dem Frettchen genervt werden.
„Nana… schau dir dein Gesicht an, dann weißt du von was ich rede", sagte Draco gelassen und grinste noch mehr.
Der schwarzhaarige Gryffindor ließ sich seufzend zurück ins Gras fallen, und blickte zum Himmel empor. Irgendwie drehte sich nun alles um ihn herum. „Lass mich nur einfach in Ruhe", sagte er leise, und schenkte Malfoy keinen einzigen Blick.
Draco hatte seinem Feind zugesehen, wie dieser sich genervt nach hinten fallen ließ. Auch er hatte schon einiges intus und es reizte ihn noch mehr den anderen zu nerven.
Er blickte dem anderen in die Augen und sah die Traurigkeit die darin lag. Er wusste was Potter berührte, denn die Geschichte mit Sirius hatte damals die Runde im Schloss gemacht.
„Was schaust du denn so?" zischte Harry dem der Blick des anderen aufgefallen war, aber im nächsten Moment geschah etwas womit er niemals gerechnet hatte. Draco Malfoy hatte sich ohne viel zu sagen, über ihn gebeugt und seine Lippen auf die von Harry gelegt.
Ganz sanft berührten sich die weichen Lippen. Erst wollte Harry Draco sofort von sich stoßen, und ihn anschreien, doch als er eine warme Hand an seinem Hals spürte war er wie elektrisiert. Es war nur ein kurzer Augenblick wo sie sich einen vorsichtigen Kuss schenkten, doch dieser hatte gereicht um beide erstarren zu lassen. Draco erhob sich wieder und blickte in Harrys Gesicht. Dieser sah ebenfalls zu seinem Feind und versuchte das eben Geschehene zu verstehen, aber ehe er sich äußern konnte, war der Slytherin ohne Worte aufgesprungen und war verschwunden.
Harry war zurück geblieben und starrte ihm nach, auf so was war er nicht gefasst gewesen. Und in diesem Augenblick kam es ihm so vor als würde ein Kübel eiskaltes Wasser über ihn geschüttet. Er hatte Draco Malfoy geküsst! Und er hatte sich nicht einmal gewehrt!
Noch völlig verwirrt hatte der Schwarzhaarige sich aufgehoben um zu den anderen zurück zu kehren. Doch der Blonde war spurlos verschwunden. Er sah ihn weder an diesem Abend noch am nächsten Tag im Zug. Draco Malfoy hatte sich spurlos zurück gezogen …
Flashback Ende
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Sodalla, das war unser erster Streich! Wir hoffen, es hat euch soweit gefallen? Ja? Nein?
Wir würden gern eure Meinung dazu wissen! nick Also her mit den Reviews! °g°
Greez,
Melith und Todesengel
