24. Dezember

US-Navy-Stützpunkt ROTA

Spanien

0010 (MEZ)

„Ma'am, das haben Sie wirklich sehr gut gemacht."

„Tja, einen großen Anteil haben Sie daran. Das war wirklich eine sehr gute Arbeit, Jen. Danke."

„Keine Ursache, deswegen bin ich ja auch hier. Um Ihnen zu helfen."

„Danke."

„Ma'am, äh Mac, können wir jetzt endlich schlafen gehen? Ich kann nicht mehr."

„Jen, ich kann auch nicht mehr. Diese Nachbereitung der Pressekonferenz war ja anstrengender als die Pressekonferenz selber. Ich hab noch nicht einmal mehr Kraft, etwas zu essen."

„Das können wir alles morgen nachholen."

„Hoffentlich Jen, wenn uns dieser Fleming nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht."

Völlig ermüdet gingen die beiden Frauen zu Bett.

US-Navy-Stützpunkt ROTA

Spanien

0910 (MEZ)

Es rumpelte im Bungalow. Mac und Jen waren sofort in Alarmbereitschaft. Zwar wollten beide heute halbwegs ausschlafen, um frisch an die Ermittlungen zu gehen. Aber das Vorhaben wurde wohl beendet. Mac zog ihre Waffe und ging aus ihrem Schlafzimmer in den Flur. Jen lugte bereits durch ihre Tür.

Mac fuhr einen PO an, der mit einem großen Weihnachtsbaum kämpfte: „PO, was machen Sie hier?"

„Ma'am entschuldigen Sie die Störung, aber Captain Fleming hat angeordnet, dass Sie als Entschädigung für die gestrigen Unannehmlichkeiten diesen geschmückten und echten Weihnachtsbaum in Ihren Bungalow gestellt bekommen."

„Und dafür hat er sich keinen anderen Zeitpunkt aussuchen können?"

„Entschuldigung Ma'am."

„Schon gut, PO, weitermachen." Und zu Jen gewandt sagte Mac: „Ich glaube, das war es mit Schlaf, machen wir uns fertig und suchen Frühstück."

„Aye Aye Ma'am" Jen salutierte in ihrem Schlafanzug.

2 Stunden später saßen Jen und Mac wieder vor ihren Kisten und stellten eine Liste von Personen zusammen, die unbedingt befragt werden mussten. Dann machten sie eine Liste von Personen, die sie nur im Notfall befragen wollten, falls die ersten Aussagen zu nichts führen sollten und dann gab es den Lokaltermin auf dem U-Boot USS San Juan. Nach dem Mittagessen waren sie dort verabredet.

Es klopfte am Bungalow. Mac zog ihre Augenbraue hoch und schaute fragend auf Jen. Die zuckte nur mit den Schulter. Mac stand auf, ging zur Tür.

„Guten Tag, Colonel, ich hoffe Sie haben gut geschlafen in ihrem vorübergehenden Domizil."

„Guten Tag, Captain Fleming! Der Schlaf wäre erholsamer geworden, wenn man nicht durch „Einbrecher" geweckt worden wäre!"

„Entschuldigen Sie, als kleine Entschädigung möchte ich Sie zum Mittagessen einladen."

„Wirklich?"

„Ja."

„Was passiert, wenn ich nein sage? Tauchen Sie dann morgen früh mit einem kompletten Team von Weihnachtsmännern hier auf oder was?"

Mac mochte diesen Kerl gar nicht, aber er war nicht abzuschütteln.

„Nein, sicher nicht. Gut, dann verschieben wir unsere Verabredung auf morgen."

„Wenn das Essen ein Befehl sein soll – bitte heute, bevor wir auf die USS San Juan gehen müssen. Holen Sie mich gegen 12:30 Uhr bitte ab."

„Bis nachher Colonel." Fleming grinste übers ganze Gesicht und Mac konnte nur mit den Augen rollen. ‚Also ehrlich, da ist mir das Flyboygrinsen von Harm 1000 Mal lieber und mir eine Million Mal mehr wert.' dachte Mac so bei sich.

Sie kehrte zu Jen und den Unterlagen zurück.

„So Jen," meinte Mac gegen 12:15 Uhr, „ich glaube, jetzt ist alles klar, oder halbwegs klar. Mal sehen, wie uns jetzt unsere eigenen Ermittlungen weiterbringen."

Es klopfte an der Tür.

„Jen, würdest du bitte die Tür öffnen? Ich bin gleich so weit."

Jen ging zur Tür und fand dort einen strahlenden Captain Fleming vor mit einem Blumenstrauß in der Hand.

„Oh, äh, Hallo PO, ist denn der Colonel auch da."

„Sicher Sir, sie kommt gleich. Bitte warten Sie." Jen schloss die Tür vor seiner Nase. Das Grinsen konnte sie nicht länger ertragen.

10 Minuten später kam Mac heraus. Jen hatte Mac schon gewarnt, was sie vor der Tür erwarten würde.

„Oh, danke Captain, ich bin nur leider etwas allergisch gegen Lilien. Es ist wohl besser, wir lassen sie hier vor dem Haus liegen. Die Blumen waren doch für mich, oder?"

Von dieser „Attacke" war der Captain ein wenig überrascht. „Ja, Colonel, selbstverständlich. Ich dachte, ich bringe einer schönen Frau Blumen mit zur ersten Verabredung."

„Captain Fleming, ich weiß Ihre Bemühungen zu schätzen, doch ich glaube kaum, dass es zu weiteren Verabredungen kommen wird. Wir haben hier viel zu tun und ich möchte bevor das neue Jahr anfängt, wieder zu Hause sein."

„Zu Hause? Erwartet Sie dort jemand?"

„Captain, das dürfte wohl kaum der richtige Zeitpunkt sein, um Ihnen über dieses Thema zu reden. Außerdem wollte ich mich nicht mit Ihnen unterhalten, ich wollte etwas essen. Und wenn wir uns nicht bald beeilen, verpasse ich noch den Termin auf der USS San Juan."

„Dann gehen wir jetzt."

Still schweigend liefen die beiden nebeneinander her und auch während des Essens, wechselten die beiden wenig Worte.

JAG HQ

Vorzimmer des Büro des Admirals

Washington

1000 EST

„Hallo Tiner, wo ist bitte Commander Rabb?"

„Commander Turner, schön sie hier wieder zu sehen. Captain Rabb war heute Nacht sehr lange hier, er kommt erst am Nachmittag rein."

„Oh. Na dann. Ach, könnten Sie bitte einen Termin für mich bei ihm machen? Ich würde sagen, so gegen 16:00?"

„Selbstverständlich Commander, ich quetsche sie zwischen den Anruf des Admirals und einen Termin mit einem Klienten von Colonel MacKenzie. Allerdings geht das dann erst 16:20 Uhr"

„Danke, Tiner, das ist auch in Ordnung. Aber wieso ein Termin mit einem Klienten vom Colonel?"

„Commander Turner, der Colonel musste mit PO Coates nach Europa reisen wegen Ermittlungen in einem internationalen Zwischenfall. Warten Sie, ich habe vorhin die Pressekonferenz von heute Nacht aufgezeichnet."

„Pressekonferenz? Da ist man mal ein paar Tage außer Haus und schon versinkt alles im Chaos. Danke Tiner, bitte starten Sie das Video."

„Nun, hier ist ja wirklich allerhand los. Ich werde jetzt meinen Bericht schreiben und eine Empfehlung zu meinem Fall abgeben. Ich denke, so wie die Lage hier aussieht, sollte ich keinen Militärprozess anregen, nur, solange der Gerechtigkeit genüge getan wird und ich das mit mir vereinbaren kann." Den zweiten Halbsatz schob Sturgis noch hinterher, da er verwirrten Blick von Tiner aufgefangen hatte. Und bevor Gerüchte entstehen würden, sollte das klar gestellt werden.

„Aye Aye Sir!" meinte Tiner, nahm das Video und ging wieder an seinen Arbeitsplatz zurück.

JAG HQ

Büro des Admirals

Washington

1530 EST

„Aber Admiral"

„..."

„Sir!"

„..."

„Gut, werde ich machen."

„..."

„Aye Aye Sir! Bis später. Auf Wiederhören."

Harm war gerade einmal 2 Stunden in seinem Büro und schon war er wieder bedient. Eben durfte er sich vom Admiral anhören, dass er hätte schon längst eine Aushilfe besorgen hätte sollen. 'Aber wie sollte das gehen? An Weihnachten? Wer würde aus dem sonnigen San Diego denn ins kalte Washington kommen, um das JAG-Büro zu verstärken? Apropos Wärme, Kalifornien, ich muss unbedingt noch meine Mutter anrufen.'

Er schob die Videokassette der Pressekonferenz in den Videorecorder und drückte die Play-Taste.

Mac. Da war sie. Sie hätte bestimmt als Vertretung des Admirals eine bessere Figur gemacht. Und anstatt sie zur Wahrung der Aufgaben des HQ hier zu belassen, hat er sie weggeschickt. Wie ein Päckchen zu Weihnachten. Nach Spanien. Je länger er darüber nachdachte, umso gefühlloser kam er sich vor. Aber auch dafür blieb keine Zeit.

„Tiner, bitte schicken Sie Commander Turner in mein Büro." Harm war froh, dass es eine Gegensprechanlage gab. Wenn er hätte jedesmal aufstehen müssen, würde er bestimmt schon Muskelkater haben.

Wenige Zeit später ging die Tür auf und Sturgis betrat den Raum.

„Commander Turner meldet sich wie befohlen."

„Rühren, Commander. Sturgis, wie war es in Norfolk?"

„Ich kann dir eine ganz kurze Zusammenfassung geben."

„Danke, das wäre mir sehr Recht, ich weiß schon nicht mehr, wo mir der Kopf steht und Zeit habe ich so gut wie keine momentan."

„Also ein Ensign soll ein Fahrzeug im privaten Gebrauch beschädigt haben. Dieses Fahrzeug war Miltiäreigentum und man dachte, er würde irgendetwas darin schmuggeln. Das tat er aber nicht, das konnten wir jedenfalls nicht beweisen. Was wir beweisen konnten, ist, dass er einen Unfall mit diesem Auto begangen hat. Er hat es zugegeben. Ich empfehle keine Prozess sondern nur eine Bestrafung durch seinen CO."

„Ein Unfall? Ist dabei jemand zu Schaden gekommen?"

„Nicht jemand, Harm, etwas. Die frisch gepflanzte Eiche des SecNav."

„Oh. Naja. Es ist Weihnachten, der SecNav wird darüber schon hinwegkommen. Vorschlag angenommen Sturgis. Bitte übermittle das dem zuständigen CO."

„Danke Harm. Und sonst, ist alles in Ordnung bei dir?"

„Ja. Schon. Wieso fragst du?"

„Harm, du siehst nicht unbedingt aus wie das blühende Leben."

„Würdest du auch nicht, wenn du hier sitzen würdest, Gespräche mit dem Admiral und dem Präsidenten führen würdest und deine beste... äh Kollegin nach Europa schicken müsstest so kurz vor Weihnachten."

„Harm, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Du hast es ja bald geschafft."

„Glaube mir, so schnell wird ich den Admiral nicht wieder zum Urlaub überreden."

„Commander Rabb!" plärrte es durch die Gegensprechanlage.

„Tiner, ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen sich mit der Lautstärke zurückhalten."

„Entschuldigung Sir, aber der Klient von Colonel MacKenzie ist da."

„Na dann, Harm, viel Spaß, ich mach mich jetzt an die Akten."

„Weggetreten." Harm schmunzelte.

„Aye Aye Sir!"

Der Klient und Sturgis reichten sich die Klinke in die Hand.

USS San Juan

US-Navy-Stützpunkt ROTA

Spanien

1600 (MEZ)

Jen und Mac waren jetzt schon mehr als 2 Stunden auf dem Schiff, ließen sich alle Abläufe an den Geräten noch einmal erklären und fanden einfach keinen Anhaltspunkt, wie die San Juan das portugiesische Schiff zerstören konnte. Es waren keine Waffen geladen, es wurden nur Phantomschüsse abgegeben. Es war nicht möglich.

„PO Coates, ich glaube, wir haben jetzt genug gesehen."

„Danke Seaman Dangler, dass Sie uns herumgeführt haben. Falls wir weitere Fragen haben, werden wir gerne auf sie zurückkommen."

„Aye Aye Ma'am." Er brachte Mac und Jen wieder ans Tageslicht.

„Tja, Jen, ich glaube, da müssen wir jetzt wohl mit der Befragung der Zeugen anfangen."

„Mac, es ist schon relativ spät und der Jetlag sitzt mir immer noch in den Knochen."

„Ja, mir auch. Ich glaube, wir haben es uns verdient, den Rest des Tages freizunehmen. Lust auf einen Spaziergang?"

„Gerne Mac."

Beide liefen an der Küste einige Zeit schweigend nebeneinander her.

„Mac, darf ich Sie etwas fragen?"

„Jen, heute morgen waren wir doch schon beim Du! Aber du darfst mich gerne etwas fragen."

„Vermisst du ihn?"

„Wen? Djingo? Ja. Unglaublich. Er war so ein treuer Gefährte und hat mir durch die Zeit des Alleinseins geholfen. Aber nun ist er im Hundehimmel und ihm geht es gut dort oben, das weiß ich. Manchmal träume ich von ihm."

„Mac, ich meinte eigentlich nicht Djingo."

Mac wusste genau, worauf Jen anspielte. Sie war schließlich nicht die einzige, die dachte, dass aus ihr und Harm ein Paar werden würde.

„Jen, ich weiß, du meinst Harm. Nein, ich vermisse ihn nicht."

Jen beschloss, nicht weiter darauf einzugehen und den Satz von Mac so stehen zu lassen.

Die Worte klangen in Mac noch nach. Sie fragte sich, ob das wirklich die Wahrheit war. Aber wie sollte sie jemanden die Wahrheit mitteilen, wenn sie selber noch nicht einmal wusste, was die Wahrheit war?

Da es mittlerweile schon richtig dunkel geworden war, gingen die beiden sehr schnell zu ihrem Bungalow zurück. Sie bestellten sich Pizzas und zündeten die Kerzen am Weihnachtsbaum an. Jen kochte Tee für sich und Mac.

„Mac, eigentlich könnte Weihnachten doch schön sein."

„Ja, da hast du Recht."

„Also so, wie es gerade ist, ist es schön."

„Ja. Schön. Und ruhig. Nur irgendwie fehlt mir die Familie."

„Die Familie? Mac? Ich dachte, du hättest keine Familie mehr."

„Bis auf Onkel Matt habe ich auch keine mehr. Ich dachte da eher an unser JAG-Team."

„Nun, wir sollten uns beeilen und mit den Ermittlungen fertig werden."

„Ja, aber bis Weihnachten schaffen wir es nicht mehr nach Hause. Ich hatte mich dieses Jahr auf Harriets Weihnachtsbrunch gefreut."

„Mac, wir holen das nach. Wir feiern dann richtig den Jahreswechsel und laden unsere JAG-Familie ein. Was sagst du dazu?"

„Das ist eine gute Idee. Vielleicht sollte ich gleich Harriet anschreiben, damit sie uns mit der Vorbereitung hilft."

Mac holte ihren Laptop ins Wohnzimmer.

„Mac, ich glaube, ich gehe jetzt ins Bett. Grüß bitte Harriet von mir. Gute Nacht."

„Mach ich, Jen, gute Nacht. Und wenn uns wieder jemand wecken sollte – nimm eine Bratpfanne aus der Küche mit ans Bett."

Jen lachte auf dem Weg in ihr Schlafzimmer.

Mac stöpselte ihren Laptop an die Telefonleitung an und ging online. Ja, Harriet war im Internet. Was für ein Glück!

es folgt eine MSN-Messenger-Unterhaltung

Marine4ever sagt:

Buenas dias, Harriet!

LuckyWoman1 sagt:

Ma'am?

Marine4ever sagt:

Harriet! MAAAC, nicht Ma'am. Ja Hallo, ich bin's. Grüße aus Spanien!

LuckyWoman1 sagt:

Ja, ich weiß, Spanien, die Pressekonferenz von gestern läuft pausenlos über den Sender.

Marine4ever sagt:

Oh mein Gott.

LuckyWoman1 sagt:

Also du hast dich wacker geschlagen. Dafür dass du keine Infos hattest.

Marine4ever sagt:

Oh mein Gott. Merkt man das so extrem?

LuckyWoman1 sagt:

Nein, das merkt nur der, der dich kennt. Und der, der dich kennt, sieht dass du einen großartigen Job da gemacht hast.

Marine4ever sagt:

Danke für das Kompliment, Harriet.

LuckyWoman1 sagt:

Darf ich noch etwas sagen?

Marine4ever sagt:

Klar, Harriet, nur zu.

LuckyWoman1 sagt:

Du sahst nicht gut aus.

Marine4ever sagt:

Oh. Naja, kein Wunder. Man wird hier ja auch etwas unsanft behandelt. Kaum ist man da, soll man alle Fakten kennen und dann einer Pressekonferenz beiwohnen.

LuckyWoman1 sagt:

Das ist ja ein Leben. Und das an Weihnachten.

Marine4ever sagt:

Weißt du, da ich mit Coates hier bin und wir hier der Welt trotzen und sogar einen eigenen Weihnachtsbaum hier haben, stört mich das nicht allzusehr. Und Chloe werde ich dann in den Winterferien im Januar sehen.

LuckyWoman1 sagt:

Wie? Ihr habt einen eigenen Weihnachtsbaum?

Marine4ever sagt:

Ja, heute morgen, im Auftrag von Captain Fleming, einer echten Nervensäge übrigens. Als Entschuldigung für sein unnettes Benehmen mir und Jen gegenüber. Naja. Jedenfalls hat er mich gleich zum Essen eingeladen.

LuckyWoman1 sagt:

Soso. Weihnachtsbaum und Essen. Läuft da was?

Marine4ever sagt:

Nein, bestimmt nicht. Nicht mein Typ. Klein und blond, eigentlich genau das Gegenteil von dem, was ich möchte.

LuckyWoman1 sagt:

Aha. Na ich kenne da jemanden groß und dunkelhaarig...

Marine4ever sagt:

Harriet!

LuckyWoman1 sagt:

Was?

Marine4ever sagt:

Ach, da sind doch Hopfen und Malz verloren. Egal. Anderes Thema, warum ich dich anschreibe – Jen und ich möchten, weil wir sozusagen Weihnachten nicht da sein können, einen kleinen Neujahrsempfang geben. Könntest du uns beim Organisieren helfen? Wir wissen noch nicht, wann wir unsere Zelte hier abbrechen können.

LuckyWoman1 sagt:

Klar doch, wo wollt ihr das machen? Bei dir? Bei Jen?

Marine4ever sagt:

Ähm, oh, also, da wir wahrscheinlich erst sehr kurzfristig zurückkommen werden, am Besten im McMurphys.

LuckyWoman1 sagt:

Alles klar, wird gebucht. Nun doch aber nochmal zu dem großen dunkelhaarigen Mann...

Marine4ever sagt:

Lucky Woman, ich mach dich gleich unlucky! bösguck

LuckyWoman1 sagt:

Alles klar Mac, du, ich muss jetzt, Klein AJ verlangt nach mir. Aber falls dir mal wieder einsam sein sollte...

Marine4ever sagt:

Gut, ich melde mich. Frohe Weihnachten, Harriet!

LuckyWoman1 sagt:

Frohe Weihnachten auch dir, Mac! Pass auf dich auf.

Marine4ever sagt:

Das werde ich. Und richte bitte Grüße an alle aus.

LuckyWoman1 sagt:

LOGG OFF

Ende der MSN-Messenger-Unterhaltung

Lächelnd trank Mac ihren Tee aus und begab sich ins Bett.

JAG HQ

Büro des Admirals

Washington

2030 EST

Harm blickte auf und schaute auf seine Uhr.

'Oh. Schon wieder so spät. Und schon wieder nichts gegessen.

Mac hat sich noch gar nicht bei mir gemeldet. Na wer weiß, was ihr dazwischen gekommen ist. Oder WER ihr dazwischen gekommen ist? Unsinn Rabb, du siehst schon Gespenster. Na jedenfalls kann ich nicht mehr weiter warten und arbeiten. Ich muss nach Hause. Morgen ist ja auch noch der Weihnachtsbrunch bei Bud und Harriet und ich hab doch versprochen zumindest kurz vorbeizuschauen. Ach, wo hab ich nur das Geschenk für Klein AJ hingelegt? Ruhig Rabb, fahr nach Hause, iss etwas und suche in Ruhe.'

Harm's Appartement

Nördlich der Union Station

2130 EST

Zu Hause angekommen, bestellte er sich erst einmal eine Pizza Meeresfrüchte und während er auf die Pizza wartete, suchte er nach dem Geschenk für Klein AJ. 20 Minuten später hatte er es gefunden. Eine Sterman aus Holz zum Selberzusammenbasteln und gelbe und rote Farbe und 3 verschiedene Pinsel. Das würde ihm bestimmt gefallen.

Nachdem Harm seine Pizza gegessen hatte, packte er das Geschenk noch ein und begab sich schnurstracks in sein Bett. Während er da so lag und mal wieder nicht einschlafen konnte, fiel ihm auf, dass er seine Mutter noch anrufen wollte. Mit einem Seufzen griff er zum Telefon.

„Hallo Mum, ich bins"

„..."

„Ja, danke, mir geht's gut. Ich hoffe dir auch? Bist du arg im Weihnachtsstress?"

„..."

„Nein, ich gehe morgen zu Harriet und danach ins Büro."

„.."

„Ja, ich esse genug. An Schlaf ist momentan weniger zu denken."

„..."

„Du weißt doch, dass ich den Admiral vertrete."

„.."

„Pass auf dich auf. Wir sehen uns dann Anfang Januar. Wenn ich endlich Urlaub habe." Ein Lächeln legt sich auf Harms Lippen. Urlaub. Ein wundervolles Wort.

„..."

„Mom, bitte, nicht du auch noch. Mac geht es gut, denke ich."

„..."

„Ja, ich weiß es nicht, ich musste sie nach Europa schicken und sie hat sich gestern nicht gemeldet."

„..."

„Mom, Mac ist ein Marine und kein kleines Kind. Und nun bitte genug von dem Thema. Ich muss noch ein paar Stunden schlafen."

„..."

„Ja, ich wünsch dir auch frohe Weihnachten. Bis bald."

„..."

Erleichtert legte er das Telefon weg. 'Nun ist aber Schlafenszeit, Harm, du hast morgen einen anstrengenden Tag vor dir.' Dann knippste er seine Nachttischlampe aus und glitt sanft ins Traumland.

US-Navy-Stützpunkt ROTA

Spanien

2330 (MEZ)

„Mac, wir haben heute Nachmittag das U-Boot besichtigt, wir haben 6 Zeugenaussagen aufgenommen und noch immer ist es unerklärlich, wieso das portugiesische Schiff zerstört wurde. Vielmehr, wieso wir das portugiesische Schiff zerstört haben sollen."

„Tja, Jen, ich glaube, es wird Zeit mal bei den Portugiesen vorbeizuschauen."

„Meinst du?"

„Ja, von unserer Seite aus scheint wirklich alles in Ordnung zu sein. Keine Anzeichen für einen echten Angriff."

„Na das kann ja ein langer Tag werden. Und sowas nennt sich nun Weihnachten."

„Genau. Und deshalb sollten wir jetzt schlafen gehen. Damit wir wenigstens noch etwas vom Tag morgen haben."

Mac pustete die Kerzen an dem Weihnachtsbaum aus und begab sich ins Bett.