A/N: Hab eigentlich nicht viel zu sagen - was mir ganz gut passt, da ich ziemlich müde bin, deshalb wünsche ich euch einfach nur viel Spaß mit diesem Kapitel!
Kapitel 28: Frieza
Es hallten die Schritte auf dem dunkelblauen und goldenen Marmor durch den Korridor. Das Licht der warmen Nachmittagssonne schien durch die hohen Festern zur linken und rechten Seite, welches von den Wänden, die in den gleichen Farben gehalten und aus dem gleichen Material wie der Boden hergestellt waren, reflektiert wurde und den ganzen Flur in einem sanften goldenem Glühen erhellte. Gemälde von echsenartigen Wesen hingen, in goldenen Rahmen eingelassen, an den Wänden. Jede Person, die diesen Korridor entlang schritt, musste unfreiwillig erschaudern, wenn er an diesen Gemälden vorbeilief. Jedes von ihnen hatte einen stechenden Blick in den Augen.
Doch während den meisten Personen einfach nur etwas mulmig wurde, wenn sie an diesen Gemälden vorbeikamen, verspürte eine Person absoluten Ekel, da es seine Ahnen sein sollten, die an diesen Wänden präsentiert wurden und nicht die des Biests. Die Leute sahen ihn normalerweise mit hoch erhobenen Haupt und seinen Augen starr nach vorn gerichtet und nicht einen Blick an die Wände werfend durch den Korridor schreiten. Sie waren sich sicher und es ging das Gerücht herum, dass der Lord diese Gemälde seiner Ahnen nur aufgehängt hatte, um den Prinzen zu zeigen, wer genau der Herrscher dieser Insel und weiten Teilen dieser Region war, um ihn zu strafen und zu versuchen, seinen scheinbar unverwüstlichen Stolz zu brechen.
Die beiden Männer – oder zumindest einer von ihnen – waren bei dem Schauer, der beim Passieren der Gemälde über sie kam, keine Ausnahmen und deshalb wurden die Schritte des kleineren schneller, zum einen um mit seinem größeren Partner mitzuhalten, zum anderen, da er so schnell wie möglich das Ende des Ganges erreichten wollte – obwohl er das, was sich hinter den großen hölzernen Türen befand, viel mehr fürchtete. Doch hatte er keine andere Wahl als dort hineinzugehen und dieses Mal hatte er auch keinen Grund sich zu fürchten, da sie etwas, oder besser, jemanden bei sich hatten, der die Stimmung des hinter der Tür wartenden wesentlich verbessern sollte.
Er rückte den bewusstlosen Körper, den er über seine Schulter trug, zurecht, sodass er nicht aus seinem Halt rutschte, als er und sein Partner schließlich vor den Tür anhielten und sein Freund laut und kräftig anklopfte. Als der rechte Flügel der Tür sich öffnete, schluckte Dodoria und konnte den Angstschweiß bei dem Anblick des Wesens auf dem Thron nicht unterdrücken. Es hielt ein Glas Rotwein in seiner Hand und blickte sehr grimmig drein – der einzig wahre Frieza.
Zarbon trat ein und Dodoria folgte ihm, wenn auch widerwillig und hielt sich im Hintergrund, während sein Partner vortrat bis er direkt vor dem Thron stand, sich auf einem Knie niederließ und seinen Kopf verneigte. „Mein Lord", sagte Zarbon.
„Zarbon", sprach Frieza mit einem missbilligenden Ton in seiner Stimme. „Was ist so wichtig, dass du es wagst, mich zu stören?"
„Sir, Dodoria und ich haben etwas an der Küste gefunden, was Euch interessieren könnte. Dodoria, zeig es ihm."
Dodoria ging zu seinem Freund, verneigte seinen Kopf, während er auch ein leises „Mein Lord" murmelte und ließ den Körper ziemlich unsanft zu Boden fallen.
„Lord Frieza, ich bringe Euch den Seefahrer, der als Son Goku bekannt ist, oder besser gesagt, der Saiyajin mit dem Namen Kakarotto. Wir haben ihn heute Morgen am Strand gefunden. Es scheint, als ob er während des Sturms entweder über Bord gegangen war oder dass sein Schiff den Tod in der tobenden See gefunden hat", informierte Zarbon seinen Herrscher.
Friezas Gesicht begann nur das leiseste Interesse zu zeigen, als Zarbon den Namen des bewusstlosen Mannes, der mit dem Gesicht zum Boden lag, erwähnte. Das Interesse ging sogar so weit, dass der Lord von seinem Thron herabstieg, um den Körper näher zu betrachten. „Dreh ihn um."
„Natürlich, mein Lord", murmelte Dodoria und trat Son Goku, sodass er nun auf dem Rücken lag.
Ein scharfes Einatmen war plötzlich im Thronsaal zu hören, gefolgt von einem erstaunten, „Wirklich faszinierend."
„Das ist es, nicht wahr, Sir? Ich selbst war ziemlich überrascht gewesen, als mein Blick das erste Mal auf ihn fiel", sagte sein bester Mann zu ihm.
„Lebt er noch?" Das echsenartige Wesen konnte seine Augen nicht von dem Körper abwenden. Er hatte noch nie einen Saiyajin gesehen, der seinem Erzeuger so ähnlich sah. Es wurde immer gesagt, dass es nur in der königlichen Familie möglich war, dass ein Kind so eine Ähnlichkeit mit einem seiner Eltern hatte. Das beste Beispiel waren der junge Prinz und der König, obwohl es noch immer einige Unterschiede zwischen Vater und Sohn gab, zum Beispiel die Größe. Doch dieser Saiyajin vor ihm war das exakte Ebenbild seines Vater, einschließlich die wilde Richtung jedes einzelnen Haares.
„Ja, Sir. Ich wollte ihn zu Euch bringen, damit Ihr die Möglichkeit habt, ihn umzubringen."
„Das war eine sehr weise Entscheidung", sagte Frieza zu ihm, grinsend, als er schon etwas plante, „wenn man bedenkt, dass ich nicht vorhabe, ihn zu töten."
„Nicht, Sir?"
Der Lord schüttelte seinen Kopf. „Noch nicht. Der Kerker sollte erst einmal genügen. Dodoria! Werfe ihn in die Zelle des anderen Affen! Ihr dürft jetzt gehen."
„Ja, mein Lord", antworteten Zarbon und Dodoria zur gleichen Zeit, obwohl sie beide überraschte Blicke auf ihren Gesichtern hatten, die die Entscheidung ihres Lords irgendwie anzweifelten. Doch sie waren klug genug, ihre Gedanken für sich zu behalten, ansonsten könnten sie sicher sein, dass sie sich bald in dem gleichen Kerker befinden würden. Sie verbeugten sich und, nachdem Dodoria den Saiyajin wieder über die Schulter geworfen hatten, verließen sie den Thronsaal.
Sobald Frieza wieder alleine war, setzte er sich auf seinen Thron. Er lehnte sich zurück, nahm einen Schluck Wein und ein zufriedener und amüsierter Ausdruck verbreitete sich auf seinem Gesicht. „Das sollte interessant werden."
Sie liefen die ganze Zeit schweigend nebeneinander bis sie bei der Abzweigung ankamen, an der Dodoria in einen anderen Gang zu den Kerkern gehen sollte. Sie beschlossen, sich in dem Speiseraum zum Mittag wieder zu treffen, bevor jeder seinen eigenen Weg ging.
Zarbon ging den Flur an deinen Zimmern der Mannschaften von Friezas Schiffen vorbei, als er einen bitter dreinblickenden Saiyajin in seine Richtung laufen sah. „Nun denn, wenn das nicht der Affe Radditz ist", stichelte er, als Radditz ohne ein Wort der Begrüßung an ihm vorbeilief. „Sag mir, wie lief eure kleine Meuterei? Bist du jetzt Kapitän von Vegetas Schiff?
„Haltet den Mund", bellte der Saiyajin. Er biss klugerweise einen weiteren Kommentar, um den viel stärkeren Seefahrer zu beleidigen, zurück, da ihm absolut nicht nach einem Kampf war, besonders nach einem, den er mit Sicherheit verlieren würde. Er graute sich schon vor seinem Treffen mit Frieza, um ihn von den Geschehnissen an Bord und der Strafe, die unweigerlich folgen würde.
„Habe ich etwas falsches gesagt?", fragte Zarbon mit offensichtlich falscher Unschuld.
Radditz knurrte und wandte sich zu seinem Vorgesetzten zurück. „Wenn Ihr es wirklich wissen wollt… Das Weib ist tot, genauso wie Vegeta. Beide wurden von der See verschlungen. Ich weiß, das allein ist nicht so schlimm, obwohl Frieza das Weib lebend haben wollte, doch es scheint, als ob Vegeta eine der Kugeln mit sich ins Grab genommen hat. Wir haben seine ganze Kabine, sogar das ganze Schiff durchsucht, haben aber nur eine gefunden."
„Nun, falls es dir irgendwie hilft, obwohl ich es nicht hoffe, Frieza ist in guter Stimmung, nun dass der berühmte Seemann Son Goku ein Gefangener in seinem Kerker ist", entgegnete er selbstgefällig, bevor er den verblüfften Saiyajin zurückließ.
„Können wir nicht eine Pause machen?", kam eine durch und durch erschöpfte Stimme von weiter hinten. Krillin seufzte und drehte sich um. Sie waren auf einem weiten Feld und die Spätnachmittagssonne brannte erbarmungslos auf sie nieder. Doch er konnte den Anfang eines Waldes in der näheren Entfernung sehen, vielleicht nur ein oder zwei Meilen weiter, wo sie endlich den langersehnten Schatten finden würden. Sie waren schon den ganzen Tag unterwegs, seit ihrer Entscheidung die Mission, die Son Goku begonnen hatte, zu Ende zu bringen. Sie hatten nur die wichtigsten Dinge gepackt – Nahrung, Wasser, Waffen, ein bisschen Geld, die Karte und natürlich die zwei Kugeln.
Natürlich waren er und die anderen Männer (und, wie er auch bemerkt hatte, Juuhachigou) die Strapazen der Sonne und harten Arbeit gewohnt, aber ChiChi und Dende waren es nicht und obwohl Son Gohan ein starker Junge war, zeigte er auch schon erste Anzeichen von Erschöpfung. Sie mussten Pause machen, doch sie konnten hier nicht mitten auf dem Feld anhalten, das wäre zu offensichtlich. Falls jemand ihr Schiff gefunden hatte, hatten sie einen kleinen Vorsprung, allerdings war er sich ziemlich sicher, dass Friezas Männer auf Pferden nach ihnen suchen würden, sobald sie den Namen des zerschellten Schiffes sahen. Er hasste es wirklich, das zu entscheiden, doch da er der erste Offizier auf dem Schiff gewesen war und er Son Goku am längsten kannte, hatten die Männer beschlossen, ihn zu ihrem neuen Kapitän zu machen. Er hasste es, doch irgendwer musste diese Arbeit ja machen und er wusste, dass Son Goku gewollt hätte, dass er sein bestes tat.
„Keine Angst ChiChi. Wir können Pause machen, sobald wir den Wald dort drüben erreicht haben. Es ist jetzt zu gefährlich, sich auszuruhen", sagte er zu ihr.
ChiChi's Blick zeigte ihre Missbilligung, aber sie nickte schließlich. Sie verstand, in welcher Situation sie sich befanden. „Einverstanden. Dende, glaubst du, du kannst noch ein paar Meilen weitergehen?"
Der Junge nickte müde. Seine Augenlider begannen schon vor etwa eine halben Stunde zuzufallen, und er bemerkte nicht den großen Namekianer neben sich, bis dieser sich neben ihn hingekniet und eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte. Dende blickte auf und sah, wie Piccolo mit seinem Kopf über seine Schulter wies, ein Zeichen, dass er auf den Rücken des Namekianers klettern sollte. Der Junge warf ihm ein schmales, dankbares Lächeln zu und nahm das Angebot an.
ChiChi blickte besorgt auf ihren Sohn herunter, der bloß tapfer lächelte. „Keine Angst, Mom. Ich bin noch nicht so müde. Ich schaffe es noch bis zu dem Wald.
„Ich weiß…", antwortete sie sanft und drückte seine Hand. „Ich glaube, wir können weiter."
Krillin und die anderen nickten sich zu und sie setzten ihre Reise über die Insel fort. Ihr nächstes Ziel war der Wald, wo sie sich ausruhen und auch ihr Lager für die Nacht aufschlagen konnten. Sie mussten für den nächsten Tag gut ausgeruht sein, besonders da sie in der vergangenen Nacht nicht viel Schlaf bekommen hatten. Er blickte wieder auf die magische Karte und bemerkte, dass nun vier Kugeln an genau einem Ort versammelt waren – der Ort, von dem er annahm, dass es Friezas Palast war, dem Ort, zu dem sie wollten. Er hatte nicht bemerkt, wie weit der Sturm sie von ihrem eigentlichen Kurs abgebracht hatte. Es schien, dass sie es irgendwie geschafft hatten, am Hafen vorbei zu segeln und im Norden der Insel gelandet waren. Und bei der Geschwindigkeit, die sie jetzt gebrauchten, nahm er an, dass es etwa zwei bis drei Tage dauern würde, bis sie die Stadt erreichten. Doch eine kleine Sache störte ihn. Eine einzige Kugel war auf der anderen Seite der Insel – im Süden der Stadt, auf der anderen Seite des Flusses, der die Insel in zwei Teile aufteilte. Er konnte sich nicht erklären, warum dort eine Kugel ganz alleine war – er hatte die ganze Zeit gedacht, dass Frieza drei und Vegeta zwei Kugeln besaß. Doch nun hatte Frieza vier und eine Kugel war allein – und sie bewegte sich auch nicht.
Was zum Teufel ist hier los?
Nacht hatte sich über die Insel gelegt und es wurde langsam kühl. Bulma starrte ins Feuer vor sich; die Schatten, die es warf tanzten auf ihrem Gesicht. Das Geräusch und die Wärme des Feuers hatten sie etwa vor einer Stunde geweckt (es war schon dunkel gewesen). Ihr ganzer Körper tat ihre weh, obwohl ihr nicht mehr kalt war. Sie hatte ihre Knie angezogen und ihr in der Zwischenzeit getrocknetes Kleid verdeckte ihre Beine. Sie spielte mit ihren Zehen; ihre Schuhe hatte sie verloren, während sie damit beschäftigt war, zu ertrinken. Doch sie war gerettet worden…
Ihre Augen wanderten wieder zu dem Saiyjain auf der anderen Seite des Feuers. Sie konnte in seinen schwarzen Augen die Flammen sehen, als er tief und offensichtlich in seinen Gedanken versunken in das Feuer starrte. Er hatte nicht mehr als ein paar Worte (er war, sehr zu ihrer Überraschung, wieder auf das förmliche ‚Ihr' zurückgefallen) zu ihr gesagt, seit sie aufgewacht war. Verschwunden war der Blick in seinen Augen, die Sanftheit, die er gezeigt hatte, als sie miteinander geschlafen hatten. Es schien fast so, als ob ein Teil von ihm gestorben, oder zumindest zum Teil zerbrochen war. Sie hatte keine Ahnung, was genau an Deck geschehen war, bevor der Pirat sie dorthin gebracht hatte, überhaupt konnte sie sich nicht an vieles erinnern, was passiert war, als sie dort gewesen war. Das einzige, an was sie sich erinnern konnte, war, dass er eine Entscheidung fällen musste – sie oder sein Stolz. Er hatte sich für seinen Stolz entschieden; sie erinnerte sich, dass er ‚Nein' zur Kapitulation gesagt hatte. Sie hätte wissen sollen, dass dieses seine Entscheidung sein würde, obwohl sie doch noch Hoffnung gehabt hatte, dass seine Gefühle für sie – falls sie jemals existierten – stärker als sein Stolz waren.
Und doch war sie nun hier, bei ihm und definitiv nicht tot. Es gab nicht wirklich viel, an was sie sich erinnerte, nachdem der Pirat sie von dieser Planke gestoßen hatte, aber eines war sicher. Sie konnte sich ganz klar an einen golden glühenden Engel erinnern, der sich nach ihr ausgestreckt hatte. Sie schüttelte innerlich ihren Kopf. Das musste ihre Einbildung gewesen sein. Es gab keine goldenen Engel, die sie retten konnten. Doch könnte er es gewesen sein? War Vegeta ihr nachgekommen, um sie zu retten? Die Tatsache, dass sie jetzt hier bei ihm saß schien ihre Theorie zu bestätigen, doch er glühte jetzt sicherlich nicht golden. Sollte sie ihn darauf ansprechen? Oh nein! Sie würde lieber sterben, als sich diese Blöße zu geben. Er würde sicherlich denken, sie wäre ganz und gar verrückt geworden, wenn sie anfing von golden glühenden Engeln, oder besser Piraten, die sie retteten, zu sprechen.
„Was werden wir jetzt tun?" Sie überraschte sich selbst, als sie diese Frage stellte und ihn aus seinen Gedanken riss. Sie war auch überrascht darüber, wie unsicher ihre Stimme klang.
Vegeta hob seinen Kopf und blickte sie an. Sie schien sich unter seinem Blick ein bisschen zu winden und er seufzte fast unhörbar. Er wusste nicht, wie er diese Frage beantworten konnte. Er wusste nicht, was er tun sollte. Seine Mannschaft und zwei seiner eigenen Rasse hatten sich gegen ihn gestellt. Frieza hielt nun seine zwei Kugeln in den Händen und schon bald würde er auch die von Kakarotto besitzen – dessen war er sich sicher – und dann würde nichts und niemand das Biest aufhalten können. Alles, was er getan hatte, war vergeblich gewesen. Vielleicht sollte ich einfach zu ihm gehen und den Überraschungsmoment nutzen, um ihn anzugreifen – Ich sollte, immerhin, tot sein – und was habe ich zu verlieren? Er hatte schon alles verloren.
„Vegeta?"
Oder vielleicht nicht alles? Das erste Mal in seinem Leben bedeutete eine Person ihm wirklich etwas, doch was für ein Leben könnte er ihr bieten? Es würde ihr ohne ihm viel besser gehen. Ein Plan fing langsam an, in seinem Kopf Form anzunehmen. Ja, genau das musste er tun. „Wir werden heute Nacht hier bleiben", antwortete er endlich. „Morgen werden wir Richtung Norden reisen bis wir den großen Fluss erreicht haben. Dort gibt es ein kleines Dorf, das uns mit neuer Kleidung versorgen sollte, obwohl wir diese Kleidung bekommen sollten, ohne dass uns jemand bemerkt, da wir eigentlich tot sein sollten. Ich brauche auch Waffen. Es ist riskant, aber es ist gefährlicher, wenn wir so in unserer zerrissenen Kleidung und unbewaffnet herumlaufen. Wir brauchen auch etwas, um unsere Köpfe zu bedecken, da wir noch immer den Fluss mit der kleinen Fähre überqueren müssen und wir dürfen nicht entdeckt werden, wenn wir den Hafen erreichen. Dort werden wir für Euch ein Schiff finden, das Euch von hier wegbringt – das beste wäre nach Ginger Island. Dort könnt Ihr entweder auf Eure Freunde warten, obwohl es noch immer gefährlich wäre, oder Ihr könntet ein Schiff zu einer anderen Insel oder sogar zu Eurem Zuhause nehmen.
„Und was ist mit Euch?", fragte Bulma, die überhaupt nicht mochte, wie er sprach.
„Nachdem Ihr die Insel verlassen habt, werde ich zu Frieza gehen und gegen ihn kämpfen", informierte er sie kurz.
„Ihr kommt nicht mit mir? Ich meine, mit mir nach Hause? Mein Vater ist ein sehr verständnisvoller Mensch und Ihr könntet ein neues Leben beginnen…"
„Und wie ein Feigling wegrennen! Nein! Ich laufe nicht davon! Ihr habt keine Ahnung wovon Ihr sprecht, Weib! Glaub Ihr wirklich, dass Euer Vater mich, einen unbarmherzigen Piraten, der mehr Leute getötet hat als er zählen kann und seine einzige Tochter entführt hat, akzeptieren würde? Und was ist mit Euren Freunden? Glaubt Ihr wirklich, dass sie mich mit offenen Armen empfangen würden anstatt mich an Ort und Stelle zu töten?"
„Ich-ich könnte es erklären… Ich—"
„Nein! Sie würden es nicht verstehen! Sie werden es nicht! Und denkt nicht mal daran, dass ich vor ihnen auf meinen Knien kriechen werde! Mein ganzes Leben war es mein Ziel Frieza zu bekämpfen und den Thron als rechtmäßigen König in Anspruch zu nehmen. Ich. Werde. Gegen. Frieza. Kämpfen."
„Aber du wirst gegen ihn keine Chance haben! Er wird dich töten!", schrie Bulma, vollkommen außer sich.
„Denkst du etwa, ich weiß das nicht?" brüllte Vegeta zurück und Bulma zuckte bei der absoluten Verzweiflung in seiner Stimme zusammen. Beide standen jetzt, obwohl sie nicht bemerkt hatten, wann sie aufgestanden waren und sich jetzt nur noch wenige Meter zwischen ihnen befanden, genauso wenig wie, dass sie beide wieder jegliche Förmlichkeit außer Acht gelassen hatten. Beide Gesichter waren rot vor Wut und Verzweiflung und beide waren außer Atem. An Bulmas Wangen rannen Tränen herunter, doch sie bemerkte dieses auch nicht. Alles war jetzt still, außer den wenigen Insekten und dem Feuer. Ihre Gedanken überschlugen sich, deshalb nahm sie das, was Vegeta jetzt mit einer wesentlich ruhigeren Stimme sagte, obwohl noch immer ein bisschen seiner vorherigen Verzweiflung zu hören war, fast nicht wahr. „Frieza ist bereits fast unverwundbar und sobald er alle Kugeln besitzt wird er der ultimative Herrscher sein. Die Kugeln werden nicht umsonst Der Schatz der Macht genannt."
„Aber Goku… Ich meine…"
„Kakarotto wird es nicht schaffen, ihn zu besiegen. Ich habe gegen ihn gekämpft, ich weiß das. Wir sind etwa gleich stark und wenn ich nicht dazu in der Lage bin, Frieza zu schlagen, wird es Kakarotto auch nicht sein. Deswegen ist es nur noch eine Frage der Zeit bis Frieza endlich alle sieben Kugeln in seinen Händen hält."
Bulma öffnete ihren Mund um etwas zu sagen, schloss ihn jedoch schnell wieder. Sollte sie ihm davon erzählen oder nicht? Sollte sie ihm erzählen, dass sie eine der Kugeln bei sich trug? Was würde er tun, wenn er es wüsste? Aber, was, wenn sie die Kugel behielt und mit sich nahm, wenn sie die Insel verließ? Sie würde sicherlich in Gefahr sein, aber sie könnte für Vegeta genug Zeit schinden um gegen Frieza zu kämpfen, sodass er vielleicht eine kleine Chance hatte. Er würde es nie erfahren müssen… Sie würde sie mit sich nehmen und dann irgendwo mitten auf dem Ozean in der Tiefe versenken, sodass niemand sie finden konnte. Dann würde es nie jemand schaffen, alle sieben Kugeln zu sammeln und die Macht bekommen, die Frieza begehrte.
„Ihr solltet jetzt etwas schlafen, Weib. Die nächsten Tage werden ziemlich anstrengend werden und ich möchte schnell vorankommen."
Bulma nickte nur bei diesen Worten und legte sich in der Nähe des Feuers hin, während sie beobachtete, wie Vegeta sich wieder auf der anderen Seite des Feuers hinsetzte. Sie ruhte ihren Kopf auf ihren Armen, als Ersatz für ein Kissen. Ihre Augen ruhten jedoch noch immer auf der stillsitzenden Form und langsam, während sie dem knisternden Geräusch des Feuers lauschte, übermannte der Schlaf sie. Und während sie einschlief dachte sie zum Ersten mal seit Tagen an zu Hause. Sie würde ihre Eltern wiedersehen, Chichi, Son Goku und seine Mannschaft (vielleicht sollte sie Yamchu eine weitere Chance geben, natürlich nur, wenn die Mannschaft der Kintoun das Treffen mit Frieza überlebte). Doch was würde sie aufgeben? Den Mann, den sie liebte? Vielleicht ihren Seelenverwandten? Den Mann, mit dem sie eine Familie gründen wollte? Sie konnte es nicht verleugnen, dass das letzte Mal, dass sie ihn sehen würde, dann war, wenn sie an Bord eines der Schiffe, das sie weg brachte, ging – das sie nach… Hause bringen würde. Aber zumindest würde sie nicht gehen, ohne etwas zu tun. Sie würde die einzige Möglichkeit zerstören, dass jemand genug Macht bekommen würde, um Angst und Dunkelheit über der Welt zu verbreiten.
Mit diesem Gedanken fielen ihre Augen zu und sie fiel in einen tiefen und traumlosen Schlaf.
