Irgendwie war Boromir jetzt alles egal, denn alles ging gerade den Bach runter.

Gandalf war tot, und das war ein dramatisches und äußerst aufwühlendes Ereignis gewesen – vor allem für Boromir.

Der alte Zausel war nämlich der einzige gewesen, der ihm während der Reise mit der Gemeinschaft noch zu einem annähernd normalen Leben hatte verhelfen können. Allein sein Anblick war Grund genug gewesen, um jegliche Lust auf den knackigen Hintern von Legolas, auf die übergroßen Spielzeuge der Hobbits oder gar auf den großen Mund des Zwerges zu verlieren.

Doch seit er weg war hatte Boromir weder ein noch aus gewusst... er hatte nicht mehr gewusst, wohin er schauen sollte, ohne dabei eine Ausbeulung an seiner Hose zu bekommen. Und vor allem hatte er nicht gewusst, woran er noch hätte denken dürfen, ohne dabei als Lustspielzeug Galadriels zu fungieren.

Gleich nachdem er Lórien betreten hatte, schien diese sich nämlich einen Spaß daraus gemacht zu haben, seine Phantasien und Vorstellungen zu lesen und sich daran selber anzuspitzen! Celeborn hatte regelrecht nach körperlicher Betätigung mit ihr gerochen, und das hatte Boromir missfallen. Er hätte lieber selber diese körperliche Betätigung gehabt – wenn auch nicht gerade mit ihr. Sie war ihm schlicht zu alt, ebenso wie Gandalf.

Aber das war jetzt auch egal. Schließlich ging ohnehin gerade alles den Bach runter.

Doch am allerschlimmsten war gewesen, dass Galadriel bei all diesen Verkehren – Gedankenverkehren, natürlich – sein größtes Geheimnis erkannt hatte.

„Boromir", hatte sie gesagt. „Deine Motive, dem Ringträger zu folgen, sind fragwürdig."

Oh ja, da hatte sie Recht gehabt! Schließlich war es nicht sein Plan gewesen, den Ring in einen Vulkan zu werfen – ob nun mit oder ohne Hobbit dran!

Nein, seine Motive waren ganz anderer Art gewesen. Er hatte den Ring für sich haben wollen! Er hatte ihn begehrt, gebraucht, nach ihm gegiert... und das nur wegen des muskulösesten, unrasiertesten und am heftigsten nach Schweiß riechendsten Mannes Mittelerdes – Aragorn.

Als Boromir ihn gesehen hatte, glaubte er begriffen zu haben, was wahre Liebe ist!

Und das war nicht geschehen, weil Aragorn ihm vorgelebt hatte, wie man mehr als 20 Jahre lang mit einer Elbenschnepfe verlobt und zugleich keusch sein konnte. Pfui! Nein - obwohl der Gedanke an eine männlich Jungfrau durchaus seinen Reiz hatte.

Der eigentliche Grund für seine große Liebe für Aragorn lag jedoch im gleichen Laster, welches sie beide mit vollem Genuss auslebten, nämlich dem Laster, sich nicht zu waschen!

Was wäre das für ein Leben gewesen, gemeinsam zu stinken? Ein wundervolles, ideales, perfektes! Allein die Vorstellung davon, sich gegenseitig den Schmutz von der Haut zu lecken, an den Achselhöhlen des anderen zu riechen und Haut an Haut zu reiben, um ihre Düfte in Einklang zu bringen, hatten Boromir immer wieder erregt – vor allem, nachdem Gandalf gestorben war. Und Galadriel schien dieser Vorstellung auch etwas abgewonnen zu haben, sodass Boromir sich dabei noch nicht einmal abartig vorgekommen war.

Doch das Bewusstsein, dass der Erbe Isildurs einem Spitzohr verfallen war, das nicht annähernd so attraktiv gewesen war wie seine eigene Stute, hatte ihn in den Wahnsinn getrieben. Und genau deshalb hatte er den Ring haben wollen.

Aragorn war dem Ringträger gefolgt, aber was wäre gewesen, wenn ER – Boromir – der neue Ringträger geworden wäre? Der Erbe Isildurs wäre dann IHM gefolgt – wohin auch immer und vor allem FÜR immer!

Aber das war jetzt auch egal. Schließlich ging alles gerade den Bach runter.

Und trotzdem begann Boromir bei dem Gedanken zu sabbern, so wie er es seit dem Verlassen Lóriens immer wieder getan hatte, sodass sein Hemd unter seinem Bart deswegen ständig feucht gewesen war.

Sein Sabber erreichte auch dieses Mal sein Hemd, doch es war bereits feucht – wenn auch aus einem ganz anderen Grund, einem, der definitiv etwas damit zu tun hatte, dass alles gerade den Bach runter ging.

Aber auch das war Boromir egal, denn seine Aufmerksamkeit richtete sich gerade auf das große, dunkle Auge, welches ihn bereits seit Wochen in seinen Träumen verfolgte und sich auch ausgerechnet jetzt, da alles den Bach runter ging, wieder näherte.

Das Auge gehörte zu einer Schlange, einer einäugigen Schlange, die ihn Nacht für Nacht angeflüstert und ihn reich zu beschenken versprochen hatte, wenn er ihr Zugang zu seinem Innersten gewähren würde.

Als sie ihm zum ersten Mal erschienen war, hatte sich Boromir gefürchtet. Er hatte die Schlange nicht einzuordnen gewusst und nicht verstanden, was genau sie von ihm wollte. Doch nach und nach hatte er ihr vertraut und ihr erlaubt, in sein Hosenbein zu schlüpfen und sich an seinem Körper zu wärmen.

Dankend hatte sie dies angenommen und ihm das Gefühl gegeben, nicht mehr einsam zu sein. Doch jedes Mal war sie in seinem Hosenbein ein Stück höher gerückt, bis sie heute, ausgerechnet jetzt, da gerade alles den Bach runter ging, seinen Hintern erreichte und sich den Zugang zu ihm suchte.

DEN Zugang! Jetzt hatte es Boromir verstanden!

Die Situation war feucht, doch eine bessere würde es nicht mehr geben. Entspannt schmiegte sich Boromir auf das harte Holz unter ihm und erlaubte der Schlange das zu tun, was sie begehrte.

Wellen der Erregung durchfluteten seinen Körper. Die Schmerzen in seinem Brustkorb waren vergessen, denn die, die die Schlange in ihm hervorrief, waren angenehm. Oh ja, es existierten angenehme Schmerzen, und sie waren einer Art, dass Boromir glaubte, seinen Höhepunkt erreichen zu können – zum ersten Mal seit Wochen in voller Heftigkeit und Schönheit und ganz ohne Astlöcher oder Schmähungen.

Und genau deshalb war es ihm auch egal, dass die einäugige Schlange imaginär war.

Er – Boromir – hatte die Macht der Phantasie erkannt, denn er fühlte greifbar und körperlich, welche Erfüllung sie ihm bringen konnte. Es war so leicht, die einäugige Schlange Aragorn oder Legolas... oder beiden gleichzeitig zuzuordnen, ohne dass diese wussten, was genau sie mit ihm trieben und welche Befriedigung sie ihm brachten.

Beseelt vor Glück und Zufriedenheit dankte er Eru dafür, dass er ihm diese Erkenntnis hatte zukommen lassen.

Und auch deshalb war es ihm egal, dass der Bach, den gerade alles runter ging, Anduin hieß.

- Ende -

Das Ende von ausgesprochen guten und schönen Sachen ist immer bitter, aber auch diese Geschichte muss enden. Und zwar heute. Sie ist ohnehin bereits ein Kapitel länger, als ursprünglich angelegt.

Wir bedanken uns SEHR herzlich bei allen, die den Mut hatten, dieser Innovation an Fanfiction ein Review zu schreiben und zuzugeben, dass sie sie gelesen hatten.

Entsprechend danken wir Senta, Péncalien, Elenya, Uriel, Adamin, RaecherLuthiens und Aduial.

Und weil ihr so tapfer bis zum Ende durchgehalten habt, wollen wir euch auch belohnen:

Mit unserem Outing.

Wir haben übrigens bereits weitere Innovationen angedacht, aber wir lassen uns Zeit und überraschen euch dann mit Geschichten wie z.B.

Aragorn und das Blasorchester

Bis dahin: Haltet alles steif! Vor allem die Ohren!

Euer Piraten Umbars

Hand und Knie

alias

Limara und Vypox