1.5. Grimmauldplatz 12

Allein und verlassen zog Remus Lupin, durch die düsteren Hallen des Anwesens der Familie Black. So düster waren auch seine Gedanken. Sie umgaben ihn wie ein Schleier.
Welche unheimliche Kraft strahlte dieses Gebäude aus, es ist als auf jedem Stein ein Fluch ruhte. Die Bilder der Familienangehörigen hatte er mit Tüchern verhäng. Er konnte ihre Kommentare nicht mehr länger ertragen.
Tonks hatte ihm geholfen eine kleine Wohnung in der Mansarde einzurichten. Notwendigerweise auch einen der Kerker im Keller. Das Schlafzimmer hatte er ausgewählt, weil es mit einer Wendeltreppe mit dem Kerker verbunden war. So brauchte er niemand zu begegnen, wenn er in Vollmondnächten sich in den Kerker zurück zog. Die letzte Verwandlung war schrecklicher gewesen als die anderen zuvor. Von seinen Freunden lebte der Verräter Wurmschwanz und er.
Tonks stand ihm oft bei. Aber als Aurorin war sie zur Zeit sehr gefragt. Er war allein in diesem düsteren Haus. Der Orden funktioniert zwar, doch das Leben war aus dem Haus verschwunden. Würden die Jugendliche im Sommer wieder kommen? Er wünschte es Harry nicht. Bei jedem Schritt auf etwas zu stoßen was Sirius gehasst hat. Das schreckliche Bild von Sirius Mutter konnte man nicht entfernen. Er wollte es einmauern, aber Molly Wesley war dagegen. "Sirius hat dies nicht getan und nun müssen wir auf den Erben warten." Alle, beinahe alle sprachen vom Tod des Letzten aus der Familie der Blacks. Natürlich, er war der erste der die Hoffnung auf eine Rettung von Sirius aus dem Bogen der Mysteriumsabteilung aufgegeben hatte. Seinerzeit war es sich sichergewesen, so sicher um Harry jede Hoffnung zu nehmen. Aber jetzt kamen ihm die Zweifel. Normaler weise lösen sich Schutzzauber auf, wenn der letzte der Familie stirbt, und hier hat sich nichts an den Schutzzauber geändert. Selbst Dumbledore war überrascht. Gleich, nachdem er mit Harry in Hogwarts gesprochen, hatte kam er hierher um über das Gebäude neue Schutzzauber auszusprechen, aber es war nicht möglich. Die Schutzzauber der Familie Black bestanden weiter, und diese waren nur mit der engeren Familie verbunden. Keine der Cousinen konnte sie aufrecht erhalten, nicht Tonks, Bellatrix oder gar Narzissa. Und trotzdem bestanden sie weiter. Er war in der Mysteriumsabteilung dabei und sah in durch den Bogen gehen. Es war aber kein Anzeichen von der Anwesenheit des Todes zu spüren. Er war sich sicher, er vertraute den Gefühlen als Werwolf. Ohne, dass er seine Leiche gesehen hatte glaubte er nicht an den Tod. Tonks ahnte vermutlich seine Gedanken über Sirius, aber mit wem konnte er darüber sprechen ohne Beweise zu haben. Sie ihm die beweglichen Gegenstände des Haushaltes zu ordnen. In diesem riesigen Herrenhaus gab es Räume die er immer noch nicht betreten hatte. Es war jemand im Haus, aus der Küche hörte er Geräusche, und es roch nach Frühstückspeck. Wer konnte das sein? Heute war kein Treffen des Ordens, Tonks war im Dienst und die Weasley im Fuchsbau.
Der Ausbruch von Ginny aus der familiären Umklammerung setzte ihnen zu. Vielleicht hatte Dumbledore nicht unrecht, unsere Jugend war, bedingt durch die ständige Bedrohung, reifer als wir es war haben wollten. Er hatte keine Schwierigkeiten mit den Jungendlichen auf einer Ebene zu stehen und zu kämpfen, aber er hatte auch keine Verantwortung. Nein, das stimmte jetzt nicht mehr. Er hatte Sirius versprochen, an seiner Stelle zu treten, wenn er nicht mehr konnte. Nun konnte er nicht. Wie ähnlich war Harry seinem Vater James. Lupin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als er von Moodys Krach mit Harry hörte.
"Guten Morgen, Professor Lupin", begrüßte ihn eine fröhlich Stimme. Hermine Granger war der Gute Geist in der Küche. " Morgen Hermine was machst du den hier?" "Dachte, mir ich könnte mal nach ihnen schauen". "Hermine außerhalb der Schule darfst du mich ruhig Remus nennen. Wir müssen in diesen Zeiten umdenken und näher zusammenrücken", antwortete Lupin, und dachte bei sich ich höre mich schon an wie Dumbledore. Hermine strahlte: " Remus, danke. Als du mir bei deinem Besuch erzählt hast, dass du hier allein bist wollte ich einfach mal nach dir schauen und haben den Fahrenden Ritter benutzt. Vielleicht können wir hier etwas das Böse vertreiben." Remus setzte sich resigniert an den gedeckten Tisch: "Hier kannst du gar nichts verändern, sobald du etwas weg nimmst schreit irgendjemand auf, wir müssen auf den Erben warten". Er schüttelte sich. "Hermine viele Hinweise in diesem Haus, geben mir das Gefühl, dass Sirius nicht gestorben ist, ich bin mir nicht so sicher, normalerweise lösen sich Schutzzauber auf, wenn der letzte der Familie stirbt." Hermine schaute Remus erfreut an": Dann glaubst du, dass Sirius nicht tot ist, sondern nur verschwunden!" Remus Lupin sah auf": Ja, denn Harry hat sein Erbe noch nicht angetreten, aber die Schutzzauber bestehen weiter." Hermine ergänzte: "Und er wird es, wie ich ihn kenne nur bedingt antreten so als Verwalter, bis der Tod von Sirius bewiesen ist." Remus umarmte Hermine kurz und wischte sich die Tränen ab. Er hatte eine Verbündete gefunden, und mit ihrem Fachwissen und ihrer Ausdauer würden sie sicher mit dem Thema Schutzzauber und Familienbande weiterkommen. "Meinst, du wir haben eine Chance", fragte er sie vorsichtig. "Als letztes stirbt die Hoffnung und für Sirius würde ich mich auch in den Bereich der schwarzen Magie begeben". "Dann, kann ich mich hier langsam doch einrichten, wenn Harry hier Verwalter wird?", fragte er zögernd. Hermine blickte ihn erschrocken an: "Hast du gedacht der wirft dich raus, ich befürchte mehr er wird toben, wenn er dich hier, in diesen alten Sachen sitzen sieht", antwortete sie ihm. "Entsorgen werden wir nichts, es wird alles in irgendwelche Keller vielleicht brauchen wir für eine Beschwörung etwas von diesen schwarzen Gegenständen und in der Nokturngasse will ich nicht unbedingt einkaufen gehen. "Tonks und ich haben schon angefangen, aber wir wollen erst aufschreiben welche Bücher in der Bibliothek aufbewahrt werden, bevor wir weitermachen", sagte Remus und schaute Hermine um Hilfe bitten an. Hermine packte Remus am Ärmel und zog in die Bibliothek. Diese Spontaneität überraschte ihn, aber als Jungendlicher war er nicht anders. Hermine hatte auch gleich das Buch gefunden "Schreibfeder für alle Zwecke". Summend fuhr sie mit dem Finger das Inhaltsverzeichnis entlang. Remus suchte inzwischen eine Feder und ein Pergament. "Hier, ich habe es", schrie Hermine. Lupin lies vor Schreck das Tintenglas fallen. Ehe er sich überlegte was zu tun ist, hatte Hermine mit einem Schwung ihres Zauberstabes die Tinte in das reparierte Glas befördert. "Warum gehst du eigentlich noch zur Schule", fragte er sie. "Um endlich mehr zu lernen, ich will im Kampf gegen die dunklen Mächte bestehen", antwortete sie überrascht. "Und du meinst was du in Hogwarts reicht?" "Nein, aber wo könnte ich sonst noch lernen, hier im Orden sind wir doch nur lästig, es sei den ein gewisser liebenswerter Werwolf spendet etwas Zeit an gewisse Schülerinnen und Schüler um sie zu unterrichten", meinte sie, ihn mit einem Blick streifend. "Hermine ich werde mit Dumbledore über Sonderunterricht in den Ferien sprechen, falls hier einige Jungendliche Zeit hätten", antwortete er schmunzelnd. Sie erinnerte ihn stark an Françoise Benon aus der Bretagne, leider hat er sie nie wieder gesehen. Hermine hatte bereits die Feder verhext, stellte sie auf das Papier, zeigte mit ihrem Zauberstab auf einen noch nicht geöffneten Schrank und rief "scribere abecedarium area bibliotheca". "Remus hast du noch ein paar Rollen Pergament", fragte sie, als sie die Feder beobachtete. Wie die flinke Feder von Rita Kimmkorn, nur erstellte diese Feder keine Berichte für den Tagespropheten sonder listete fein säuberlich alle Buchtitel der Bibliothek mit den Namen der Autoren auf.
Während die Feder ihre Arbeit verrichtete, ginge sie zu ihrem, inzwischen kalten, Frühstück zurück. Hermine besprach mit Remus ihren Plan aus Grimmauldplatz 12 wieder ein lebenswertes Herrenhaus zu machen, mit einem schwarzen Bereich im Keller. "Remus ist dir nicht gut", frage sie besorgt als sie ihn bei Schlucken beobachten. "Nein, aber der Wolfstrank brennt noch Tage danach". "Muss das eigentlich sein"", erkundige sie sich. "Einmal bekam ich einen, der schmeckte köstlich und er wirkte genauso gut. Françoise hatte sich ihm zu Liebe in die Hexenküche von Lily Potter begeben und ihn mit Liebe gebraut", erklärte Remus, und sah träumend aus dem Fenster. "Und was ist mit der Fee passiert", Hermine Frage schreckte ihn auf. Fast beschwörend sagte er zu ihr: "Hermine, du bist die einzigste der ich das alles erzählt habe, bitte behalte es für dich". Sie nickte. Remus fuhr fort: "Françoise ging mit ihrem Bruder Didier Benon ins Ausland, nach dem schrecklichen Massaker der Todesser vor Jahren, wo neben ihren Eltern, Edward der Mann ihrer Tante Brenda und neben vielen anderen auch die Eltern von Petunia und Lily Evans starben zog sich die Familie Benon ganz in die Normandie zurück. Lily und James entschieden sich für den Kampf während Brenda sich von der Zauberwelt abwandte. Sie litten zu sehr an dem Verlust der Eltern von Françoise. Darum habe ich nie wieder etwas gehört. Und schreiben traute ich mir nicht, ich wollte sie nicht an das schreckliche Erlebnis erinnern", schloss er resigniert. Hermine starrte ins Feuer, stand dann rasch auf, das alles konnte kein Zufall sein, Francois, Didier Benon in der Normandie, eine Tante die Zauberwelt verlie". Sie warf eine Hand Flohpulver in den Kamin und rief Tante Samanta Miller. Tante Samanta erschien als, Remus die Küche verließ. "Kannst du mich und Professor Lupin heute Abend zum Essen einladen, ich glaube ich habe hier noch ein Puzzleteil für deine Geschichte". " Remus Lupin, der Werwolf, hat er den Krieg und die Zeit danach überlebt", frage die Tante überrascht. Ja, er ist hier bei mir". "Gut, kommt auf eine Überraschung mehr kommt es heute nicht mehr an. Heute Mittag bin ich bei Petunia Dursley eingeladen nur weil du dich verplappert hast. Also, bis gegen 20 Uhr tschüss. Als Remus erfuhr, dass sie heute Abend gemeinsam eingeladen wurden war er überrascht: "Hast du auch gesagt was ich bin?". "Nein, sie wusste es und auch deinen Vornamen als ich dich als Professor Lupin angekündigt habe." "Wer ist diese Samanta Miller", wollte Remus wissen. "Meine Großtante", antwortete Hermine und begann mit einem Schwung ihres Zauberstabes die alten Gaslampen in der Halle zu reparieren. Remus, der sich immer noch wunderte, wurde von ihrem Eifer angesteckt.