Okay. Das ist da letzte Kapitel, das ich auf Vorrat habe. Die Uni hat heute wieder begonnen und somit ist meine Schreib-Zeit mal wieder eingeschränkt.

Da sich offenbar sowieso niemand wirklich für diese Geschichte interessiert - was ich sehr schade finde, da ich sie wirklich mag - sollte das ja kein Problem sein.

Bis irgendwann

Diana



Kapitel 4: Offenbarungen

Lorelai verließ an diesem Abend Luke's Diner nicht mehr. Wie auch in der Nacht zuvor schliefen sie und Luke auf der Couch ein, nachdem sie sich lange unterhalten hatten.

Am Morgen musste Lorelai sofort verschwinden, da sie bereits um 7 Uhr einen Geschäftstermin hatte und vorher alle Fakten mit Sookie noch mal durchgehen wollte.

Gegen Mittag war sie dann bereits so erschöpft, dass sie nicht wusste, wie sie die restliche Zeit überstehen sollte, als es plötzlich an der Tür klopfte. Auf ihr „Herein!" hin betrat Michel ihr Büro. Er stellte eine Papiertüte und zwei Becher Kaffee mit großen „Luke's Diner"-Logos auf dem Schreibtisch ab. „Das wurde gerade für sie abgegeben!"

Augenblicklich kehrte das Lächeln auf ihre Gesicht zurück.

Als sie von den Lebensmitteln wieder aufschaute, war Michael bereits verschwunden. Gierig schnappte sie sich die Sachen und förderte einen Burger und eine große Portion Pommes zu Tage. Sie biss ein großes Stück ab und trank einen Schluck Kaffee, bevor sie zum Telefon griff und die wohlbekannte Nummer wählte.

„Luke's Diner!" meldete sich eine männliche Stimme, die aber nicht Luke gehörte.

„Caesar. Hier ist Lorelai. Ist Luke in der Nähe?"

„Tut mir leid. Der Chef ist gerade weg... Großmarkt... Soll ich ihm was ausrichten?"

„Ja, das wäre nett. Sag ihm einfach nur danke. Er weiß, worum es geht!"

„Okay."

Ohne sich groß zu verabschieden, legten sie auf und Lorelai widmete sich wieder ihrem Essen ... nur um kurz darauf wieder gestört zu werden. Es klopfte.

Sie rief „Herein!" und Dean betrat ihr Büro. Überrascht hätte sie sich fast an den Pommes verschluckt, die sie sich eben in den Mund gesteckt hatte. Seit dem Abend vor fast einer Woche hatte sie ihn weder gesprochen noch gesehen. „Dean," brachte sie schließlich mit neutraler Stimme hervor. „Was kann ich für dich tun?"

„Ich wollte kurz mit ihnen reden, wenn das möglich wäre."

Sie nickte langsam. „Schließ die Tür und setz dich."

– x – o – x – o – x – o – x –

Nach dem Gespräch mit Dean hatte Lorelai plötzlich das Gefühl, dass sie allein sein musste. Also packte sie alle Unterlagen zusammen, die sie an diesem Tag noch durcharbeiten musste und ging in die Küche zu ihrer Freundin. „Hey Sookie!"

Diese drehte sich grinsend zu ihr um. „Hey. Willst du einen Kaffee? Ich habe gerade frischen gemacht."

Sie hielt den Pappbecher, der noch nicht leer war, hoch und sagte: „Ich bin versorgt. Luke hat mir welchen vorbeigeschickt."

„Nein!" Sie sah sie mit großen Augen an. „Seit wann gibt dir Luke freiwillig Kaffee?"

Lorelai konnte nicht verhindern, dass sich ein glückliches Lächeln auf ihrem Gesicht festsetzte – obwohl sie wegen der Dean-Sache noch aufgewühlt war. „Samstag!"

„Samstag?" wiederholte Sookie verwundert. „Der Tag, an dem du verschwunden bist? Was hat das mit Luke zu tun?"

„Nichts," antwortete sie unschuldig den Kopf schüttelnd und konnte nicht verhindern, dass ihr Grinsen nur noch breiter wurde...

... was Sookie natürlich nicht entging. Den Kopf schief legend musterte sie ihre beste Freundin. „Was ist am Samstag geschehen, dass ich nicht weiß!"

„Luke und ich haben uns geküsst."

„Nein!"

„Doch!"

„Nein!"

„Sookie!"

Diese schaute sie noch immer ungläubig an. „Wirklich?"

„Wirklich!"

„Wow... Das ist ja... wow, ich meine: wow!"

Lorelai nickte. „Ich weiß!"

„Dann bist du also seinetwegen weggelaufen..."

Lorelai winkte schnell ab. „Nein, nein. Damit hatte das wirklich nichts zu tun! Das war allein wegen..." Sie zögerte kurz, da sie Sookie normalerweise nicht anlog. Doch es galt Rory zu schützen. „... Emily und Richard!"

Sookie missverstand die Pause. „Oh! Entschuldige! Du warst so glücklich. Ich wollte dich nicht wieder daran erinnern. Komm, erzähl mir noch mehr von Luke. Seid ihr jetzt richtig zusammen?"

„Keine Ahnung."

„Wie: keine Ahnung?"

„Naja. Ich denke schon, dass wir zusammen sind. Wir haben einfach noch nicht darüber gesprochen. Deshalb möchte ich dich auch bitten mit niemand darüber zu sprechen." Sie konnte sehen, wie sie zögerte. „Bitte, Sookie. Ich möchte ihn nicht gleich wieder verschrecken."

„Oh... äh... sicher... klar. Ich werde schweigen wie ein Grab!"

„Danke, Sookie." Sie erinnerte sich, warum sie anfänglich gekommen war. „Ich wollte mich eigentlich nur für den Rest des Tages abmelden, da ich mich hier nicht richtig konzentrieren kann und zu Hause weiterarbeiten will."

„Verstehe! Du wirst zu Hause ‚arbeiten'!" Sookie grinste sie wissend an.

„Sookie!" schimpfte Lorelai. „Wir wollen in einer Woche das Hotel eröffnen."

„Oh. Das heißt also, du wirst wirklich arbeiten!"

Sie sah tatsächlich enttäuscht aus, worüber Lorelai nur den Kopf schütteln konnte. „Falls irgendetwas sein sollte, könnt ihr mich jederzeit über das Handy erreichen."

„Keine Angst. Wir kommen schon zurecht."

Zum ersten Mal nahm Lorelai ihre Umgebung richtig wahr und erkannte, dass sich langsam alles zu normalisieren schien. „Das sehe ich!"

„Nicht wahr!" gab Sookie strahlend zurück. „Ich habe keine Ahnung, wo du sie aufgetrieben hast, aber sie sind gut ... richtig gut!"

„Das freut mich."

„Okay. Genug geplaudert. Ab mit dir!"

Das ließ sich Lorelai nicht zweimal sagen. Zehn Minuten später kehrte sie nach Tagen endlich wieder in ihr Haus zurück. Einen kurzen Blick in die Richtung von Rorys Zimmer werfend und sich anschließend das Telefon schnappend verschwand sie sofort in der oberen Etage.

Kurz darauf lag sie in der Badewanne und ließ sich von der Wärme und den angenehmen Düften verwöhnen.

Doch ihren Kopf konnte sie nicht abschalten. Unaufhörlich sprangen ihre Gedanken zwischen der verzwickten Situation mit Rory und den neuen wunderbaren Gefühlen für Luke hin und her – und damit auch ihre Stimmung.

Am Ende war sie so verwirrt, dass sie zum Telefon griff.

„Luke's Diner!"

„Hey."

„Hey," erwiderte er und sie konnte direkt hören, wie sich ein Lächeln auf seine Lippen legte. „Was machst du gerade?"

„Ich liege in der Badewanne."

„Ach ja? In welchem Zimmer?"

„Mein Badezimmer. Ich bin zu Hause."

Er zögerte kurz. „Das ist dein Ernst, oder?"

„Sicher. Warum sollte ich dich anlügen?"

„Äh ... keine Ahnung ... Ich dachte nur ... naja ... dass du den ganzen Tag nicht aus dem Hotel wegkommst..."

„Wäre ich eigentlich auch nicht. Aber ich musste einfach weg!"

„Ist etwas passiert?" erkundigte er sich sofort besorgt.

„Dean war bei mir, um zu sagen, dass es ihm leid tut, dass er Rory das antut und dass er sich mit seiner Frau ausgesprochen hat. Sie wollen ihrer Liebe noch eine Chance geben und verlassen deshalb Stars Hollow..."

„Oh."

„Jep."

„Und ... äh ... jetzt?"

„Ich weiß nicht. Darüber wollte ich mir hier klar werden." Sie seufzte theatralisch. „Aber ich bin noch immer ahnungslos."

„Weiß Rory schon davon?"

Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe noch nicht mit ihr gesprochen. Ich weiß auch nicht, ob ich das über's Telefon machen soll. Ich meine, ändern kann sie sowieso nichts an seiner Entscheidung. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie das gar nicht will."

„Wenn ich irgendwie helfen kann..."

„Ein Date wäre nicht schlecht."

„Ein Date?" wiederholte er mit gesenkter Stimme. Offenbar war das Diner voller Gäste und er wollte nicht, dass sie etwas davon mitbekamen.

„Wir haben noch immer einen Kinobesuch ausstehen und wenn mich eins ablenkt, dann ist es deine Nähe und Kino ... Kino in deiner Nähe..."

Sie glaubte, etwas wie ein kurzes Lachen gehört zu haben. Aber bei Luke konnte man sich da nie ganz sicher sein. „Gern. Wann?"

„Übermorgen ist Samstag. Wie wäre es mit einer Spätvorstellung? Sookie und ich haben uns entschlossen, dass wir allen den Sonntag freigeben, da es der letzte Sonntag vor der Eröffnung ist und den sollten wir genießen. Somit könnte ich lang aufbleiben und am nächsten Tag ausschlafen."

„In Stars Hollow gibt es keine Spätvorstellung."

„Wie wäre es mit Hartfort?"

„Einverstanden. Soll ich dich abholen?"

„Ich weiß noch nicht, wie lange ich im Dragonfly Inn festhänge. Ich komme einfach im Diner vorbei, sobald ich weg kann. Das ist einfacher."

„Klar. Sehe ich dich heute noch?"

„Ich denke eher nicht. Ich habe mir einiges an Arbeit mit nach Hause genommen und werde nachher einfach eine Pizza bestellen."

„Oh!" Er klang enttäuscht und das freute Lorelai, da sie das gleiche Gefühl hatte.

„Allerdings hätte ich nichts gegen ein Frühstück einzuwenden, bevor ich morgen zum Hotel fahre."

„Dann bis morgen. Und genieße dein Schaumbad noch schön."

„Ich werde es versuchen. Ach, noch etwas."

„Ja?"

„Vielen Dank für dein Paket. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut."

„Das freut mich. Aber Caesar hatte mir deine Nachricht schon gegeben."

„Meine Mutter hat mir beigebracht, dass man immer auch noch einmal persönlich Danke sagen soll, egal ob man es vorher schon auf anderem Weg versucht hat."

Er lachte. „Okay. Bis morgen."

– x – o – x – o – x – o – x –

Obwohl Lorelai am nächsten Morgen ultrazeitig vor dem Diner auftauchte, schaffte sie es nicht Luke zu schlagen. Er stellte gerade stark dampfende Tassen auf „ihrem" Tisch ab, als sie gegen die Scheibe klopfte.

Er öffnete und Lorelai trat ein. Nach einem flüchtigen Kuss verkündete sie: „Es war komisch gestern allein einzuschlafen. Ich meine, ich habe monatelang allein geschlafen und zwei Nächte auf deiner Couch werfen mein ganzes Weltbild um..."

Grinsend nickte er. „Ich weiß, was du meinst. Das Bett fühlte sich so leer an."

„Das muss irgendeine Krankheit sein," verkündete sie gespielt wütend. Auf ihn zeigend verkündete sie: „Und du hast mich angesteckt."

Lachend schüttelte er den Kopf. „Wieso wusste ich nur, dass es am Ende wieder meine Schuld ist!"

„Weil es immer deine Schuld ist?" schlug Lorelai schelmisch grinsend vor. Für einige Sekunden schaute sie sich tief in die Augen. „Sind wir jetzt fest zusammen?"

„Willst du das?"

„Ja."

„Ich auch."

„Dann sind wir es also?"

„Ja."

„Gut." Sie küsste ihn noch einmal. „Sagen wir es den Anderen?"

„Den Anderen?"

„Stars Hollow!"

„Oh, denen."

„Genau. Also?"

Dieses mal kam die Antwort nicht so überzeugt. „Von mir aus..."

„Was ist?" hakte Lorelai nach.

Er schob sie zum Tisch und sie nahmen Platz. Dann begann Luke zu erklären: „Es ist nicht so, dass ich es unbedingt geheim halten will. Wenn du es also allen erzählen willst, nur zu. Ich finde nur die Vorstellung, dass wir ... sagen wir bei der Stadtversammlung ... aufstehen und verkünden, dass wir endlich zusammen sind, irgendwie... naja... abstoßend."

„Endlich?" wiederholte Lorelai breit lächelnd.

Luke schaute sie verwirrt an. „Hä?"

„Du sagtest: ‚... dass wir endlich zusammen sind...'"

„Oh! Ähm... naja... ich meine nur, weil doch die ganze Stadt schon seit Jahren glaubt, dass wir... also..." Er stöhnte. „Können wir das endlich bitte einfach vergessen!"

„Mmmmmmh... Na gut. Obwohl es wirklich süß ist, wenn du dich so windest!"

Er überging ihren Einwurf einfach. „Um auf deine eigentliche Frage zurückzukommen, muss ich sagen, dass ich schon ein wenig überrascht war, dass noch keiner etwas bemerkt hat. Okay. Du bist eigentlich immer nur nachts hier, wenn die anderen schon beziehungsweise noch schlafen. Aber trotzdem. Das ist Stars Hollow..."

„Wahrscheinlich haben wir ihnen so oft gesagt, dass eine romantische Beziehung zwischen uns nur ihrer Phantasie entspringt, dass sie es jetzt einfach übersehen."

Luke nickte. „Wahrscheinlich. Mein Vorschlag wäre jedenfalls, dass wir es sie einfach selbst herausfinden lassen. Sie werden uns schon noch früh genug mit unsinnigen Fragen löchern. Warum es auch noch herausfordern."

„Das geht für mich in Ordnung."

„Wobei ich allerdings nicht glaube, dass du es überhaupt niemand sagen wirst..."

„Du kennst mich eben zu gut! Sookie ist bereits eingeweiht."

Leicht nervös fragte er: „Und Rory?"

„Nicht direkt. Seit sie in Paris ist, habe ich nur kurz mit ihr gesprochen, um zu erfahren, ob sie auch gut gelandet sind. Sie hat jetzt genug eigene Probleme. Ich werde mit ihr sprechen, wenn sie wieder da ist."

„Denkst du, sie hat etwas dagegen?"

„Nein, auf keinen Fall. Außerdem habe ich ihr schon gesagt, dass wir ein Date planen ... also gleich nachdem du mich gefragt hast. Somit kann sie sich bereits denken, dass das in nächster Zeit passieren wird..."

„Okay. Frühstück?"

„Frühstück!" Lorelai nahm einen großen Schluck Kaffee aus ihrer Tasse, so dass diese sofort leer war und schenkte sich mit der bereitgestellten Kanne nach. „Ich mag das!"

„Was?"

„Hier... mit dir... einfach nur frühstücken... Ich mag das!"

„Ich mag das auch!"