Hallo ihr zwei,
euer Feedback baut mich wirklich immer wieder auf. Und bei so schnellen Antworten kann ich ja gar nicht anders, als gleich noch ein neues Kapitel nachzuschieben. DANKE!
Was das Ende von Kapitel 5 betrifft, kann ich dir nur zustimmen, Trory. Ich liebe diesen Dialog zwischen Luke und Lorelai über ihr Date einfach. Das ist so eine Szene, die man einfach nicht planen kann. Man schreibt einfach und plötzlich schießt einem dieser Gedanke durch den Kopf... Klasse. Das finde ich das schönste am schreiben - wenn es einfach fließt.
Okay, okay, ich höre ja schon wieder auf. Wenn ich selbst Geschichten lese, überspringe ich dieses Geplänkel meistens. Aber selbst ... naja ... ihr müsst mich entschuldigen: 8 Stunden Mathe & Info und danach noch Spanisch. Aber ich bin ja selbst Schuld...
Ich hoffe, ich höre wieder was von euch. Vor allem würde ich gern wissen, was ihr über meine neue Figur Arthur McMorton denkt. Ich weiß, dass ich nie wirklich viel beschreibe. Also wenn ihr irgendetwas genauer erklärt haben wollt, dann sagt es mir einfach.
Diana
Kapitel 6: Ankunft des Arthur McMorton
Die letzte Woche vor der großen Eröffnungsparty ging wie im Flug vorbei. Am Donnerstag kehrte Rory allein aus Paris zurück, da sie ihre Mutter an ihrem großen Tag nicht allein lassen wollte, Emily aber noch ein wenig mehr Urlaub brauchte. Leider blieb Lorelai nicht einmal Zeit mit ihrer Tochter zu sprechen, so dass diese sich einfach zu Hause verkroch und ein Buch nach dem anderen verschlang.
Am Samstag hatten sie es dann doch geschafft gleichzeitig auf den Beinen zu sein, so dass Rory ihre Mutter zum Frühstück im Diner, das sich mittlerweile zu einer Tradition entwickelt hatte, begleiten konnte. Telefonisch hatte sie bereits ihre Begleiterin angemeldet, so dass nun ein für drei Personen gedeckter Tisch auf sie wartete.
Von Luke war nichts zu sehen und so holte Lorelai den Schlüssel hervor, den er ihr am Dienstag gegeben hatte, nachdem sie vor ihm da war und sich das ganze Frühstück über beschwert hatte, wie kalt doch seine Stufen seien und dass er dringend darüber nachdenken sollte, ob er sie nicht mit einem flauschigen Teppich auslegen wollte.
Sie sperrte auf und Rory schaute sie mit großen Augen an. „Seit wann hast du einen Schlüssel für das Diner?"
Lorelai kicherte nur und trat ein. „Luke!"
„Ich komme sofort!" konnte sie von oben hören.
Zielstrebig ging Lorelai hinter den Tresen und holte die Kaffeekanne aus der Maschine.
Geschockt stand Rory im Türrahmen. Wie lang war sie eigentlich weg gewesen? „Was ist hier los, Mum? Denkst du nicht, dass Luke sauer wird, wenn er dich da sieht?"
„Ich habe seine Genehmigung. Und jetzt komm rein, schließ die Tür hinter dir und nimm Platz." Sie brachte die Kaffeetassen an ihren Platz und kehrte dann noch einmal zurück, um Lukes Tee zu holen, der bereits fertig war.
In dem Moment, als Rory die Tür schloss, betrat Luke das Diner, ging auf seine Freundin zu und begrüßte sie mit einem sanften Kuss.
Plötzlich verstand Rory. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass sie mit offen stehendem Mund die beiden beobachtete. Bevor es ihnen auffallen konnte, sammelte sie sich wieder und ging näher. ‚Na warte nur, Lorelai Gilmore. Wenn dieser Tag vorbei ist, hast du einiges zu beichten.'
Sie trennten sich wieder und als Luke die dritte Person wahrnahm, blieb er erschrocken stehen. So hatte er das eigentlich nicht geplant. Doch als er Lorelai sah, hatte er ganz einfach vergessen, dass sie heute in Begleitung kommen wollte.
„Hallo Luke."
„Hey ... Rory. Wir haben uns ja lang nicht mehr gesehen..."
Sie nickte. „Zwei Wochen."
„Zwei Wochen," stimmte er zu.
Schmunzelnd beobachtete Lorelai die beiden. Sie wusste, dass sie es Rory vielleicht hätte sagen sollen. Doch als sie bis zum heutigen Morgen nie genug Zeit finden konnte, hatte sie sich entschlossen, sie einfach mit der Nase darauf zu stoßen. Und offenbar schien sie damit kein Problem zu haben. Zumindest sah es nicht so aus, als ob sie sie gleich mit Fragen bombardieren wollte. ‚Was nicht heißt, dass ich mich ganz davor drücken kann. Dafür wird Rory schon sorgen.' Sie ging zum Tisch. „Lasst uns essen. Ich habe nicht mehr viel Zeit bis ich im Hotel sein muss."
Die beiden folgten ihrer Aufforderung und nahmen Platz.
Für einige Minuten aßen sie schweigend. Und mit jeder verstreichenden Sekunde wurde Luke ruhiger. Wenn Rory das Thema nicht ansprach, würde er es ganz sicher auch nicht tun. Wahrscheinlich kannte sie sowieso bereits die ganze Geschichte. Und sie schien kein Problem damit zu haben. Warum sich also Sorgen machen? Deshalb war er es auch, der das Gespräch begann: „Und? Wie sieht es im Hotel aus?"
„Alles ist hundertprozentig perfekt. Selbst Taylor sollte jetzt keinen Grund zur Beschwerde mehr haben. Ich habe alle seine Ratschläge – und waren sie auch noch so verrückt – berücksichtigt. Und glaubt mir: das waren nicht gerade wenig." Ein stolzes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Jetzt können die Gäste kommen."
„Du brauchst also keinerlei Hilfe? Keine letzte-Sekunde-Katastrophe?"
„Nein! Außerdem habe ich doch meine Rory. Sie wird heute den ganzen Tag mit im Hotel sein. Und du kommst doch auch etwas früher, oder?"
„Auf jeden Fall. Ich arbeite hier bis Mittag. Dann übernimmt Caesar, wobei ich nicht glaube, dass er viel zu tun haben wird, da sowieso alle zu dir kommen. Ich könnte etwas zum Essen mitbringen."
„Perfekt." Lorelai nickte begeistert. „Wenn ich eins heute auf keinen Fall tun werde, dann die Küche betreten. Sookie wird sicher eine Krise nach der nächsten haben."
„Okay."
Sie steckte den letzten Bissen Pencakes in den Mund. „Ich muss dann auch los."
Rory war noch nicht ganz so weit. „Gib mir noch eine Minute."
Nachdem sie Luke einen Kuss gegeben hatte, bewegte sie sich rückwärtsgehend auf die Dinertür zu. „Komm schon, Rory. Die letzten Wochen mit meiner Mutter haben dir offensichtlich so sehr geschadet, wie ich vermutet hatte." Sie öffnete die Tür. „Du bist ja eine richtige Langsam-Esserin geworden."
Sie machte noch einen Schritt zurück und Luke meinte warnend: „Achtung! Da kommt ein Gast!"
Doch es war zu spät. Sie war bereits mit ihm zusammengestoßen. „Entschuldigung!"
„Kein Problem!"
Eine tiefe schottische Stimme füllte den Raum und Lorelais Nackenhaare stellten sich auf. Das konnte doch nicht sein, oder? Wie in Zeitlupe drehte sie sich um und machte erschrocken einen Schritt zurück, als sie den Mann erkannte, der nun vor ihr Stand.
Er lächelte sie an. „Miss Gilmore. Es freut mich, sie wiederzusehen."
„Mis... Mister ... McMorton."
Der ältere Mann nickte anerkennend. „Sie erinnern sich also noch an mich..."
‚Erinnern?' fragte sie sich, während sie merkte, wie ihr Puls sich merklich erhöhte. ‚Was will er hier? Ausgerechnet in Luke's Diner! Er soll wieder verschwinden!'
„Mum?" Rory berührte sie leicht an der Schulter und Lorelai zuckte zusammen. „Alles okay?"
‚Rory! Oh mein Gott!' Sie musste sich zusammenreißen, wenn auch nur zum Wohle ihrer Tochter. „Rory, das ist ein Bekannter deines Großvaters Arthur McMorton. Mister McMorton, meine Tochter Rory."
Die beiden gaben sich höflich die Hand.
„Entschuldigen sie uns jetzt. Wir müssen weiter..."
Er nickte. „Ins Hotel, nehme ich an?"
Lorelais Augen wurden groß. Woher wusste er davon?
Sie musste nicht nachfragen, da er es von sich aus erzählte. „Ihr Vater hat mich eingeladen der Eröffnung beizuwohnen, da ich gerade ein Buch über Hotels in Amerika – inklusive einiger Zeitungsartikel – schreibe und er fand, dass das wunderbar passt."
„Sich... Sicher! Dann sehen wir uns ja später..."
Sie schnappte sich ihre Tochter und schon waren sie verschwunden. Kaum saßen sie im Jeep fragte Rory argwöhnisch: „Was war das denn? Wer ist der Kerl?"
„Habe ich doch schon gesagt. Er ist ein Bekannter deines Großvaters... der Bruder eines schottischen Geschäftsfreundes um genau zu sein."
„Das erklärt aber nicht dein komisches Verhalten."
„Komisches Verhalten?"
Rory nickte. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass das Panik ist."
„Nein, nein," winkte Lorelai schnell ab. „Es ist nur, dass es so ewig her ist, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe ... mindestens 20 Jahre..." In Gedanken korrigierte sie sich: ‚Genau 20 Jahre! Und das weißt du auch!'
„Sicher?"
„Absolut!"
Damit startete sie den Motor und verschwand.
– x – o – x – o – x – o – x –
Als Luke Mittags im Hotel auftauchte, fand er eine erschöpfte Lorelai an ihrem Schreibtisch sitzend vor. „Hey."
Ihr Kopf flog nach oben und sie begann zu lächeln. „Endlich!"
Er schloss die Tür und kam näher. Sie rannte ihm entgegen und warf sich in seine Arme. „So schlimm?"
„Schlimmer!"
Vorsichtig stellte er die mitgebrachten Lebensmitteln ab ohne den Kontakt zu unterbrechen und umarmte sie dann richtig. „Was ist los?"
„Der Wagen der Floristin hatte eine Panne. Ich wollte, dass die Blumen frisch sind. Also sollten sie erst heute geliefert werden. Rory hat sich sofort auf den Weg gemacht, um die Sachen abzuholen. Deshalb wird das Essen auch noch etwas warten müssen."
„Kein Problem." Er machte einen Schritt zurück und musterte sie genau. „Lorelai, wer ist dieser Arthur McMorton?"
Sie schüttelte den Kopf. „Niemand."
„Lorelai!"
„Er ist Reisejournalist und hat vor 20 Jahren für ein Paar Tage im Haus meiner Eltern übernachtet, als er sein erstes Amerikabuch schrieb. Das ist alles."
„Sicher?" hakte Luke noch einmal unsicher nach.
„Das habe ich doch gesagt!"
„Dafür, dass es nur ein Paar Tage vor so langer Zeit waren, erinnerst du dich aber sehr genau an ihn... und deine Reaktion ist auch nicht..."
Sie seufzte. „Er hat uns damals die unglaublichsten Fotographien über seine Reisen gezeigt. Das hat mich eben beeindruckt." Sie wollte nicht an ihn denken, geschweige denn über ihn reden. „Aber lassen wir das jetzt. Deine letzte-Sekunde-Krise ist eingetreten. Irgendetwas stimmt mit den Wasserhähnen in der Frauentoilette nicht!"
„Da gehe ich aber nicht allein rein."
„Dafür bin ich ja da."
„Hast du einen Werkzeugkasten für mich?"
Sie zeigte ihn ihm und dann brachte sie ihn zum Ort des Übels.
