4.3. Godrics-Kammer

Kopfschüttelnd zog sich Molly aus dem Kamin zurück, die anderen grinsten. „Was bildet sich Ginny und Harry eigentlich ein, so mit ihr zu sprechen", brach aus Molly Weasley hervor. Charly wollte die Schwester verteidigen.

Aber Molly schluchzte auf: „Eigentlich habe ich Lupin und Harry das Versprechen abgenommen niemand etwas zu sagen. Erinnert ihr euch noch an das Irrlicht in den Nähschrank von der Mutter von Sirius. Als ich die Schublade, sah ich euch alle – tot. Es war schrecklich."

Bill stand auf, nahm seine Mutter in den Arm: " Nicht nur die, welche Harry liebt sind in Gefahr, alle die nicht für ‚Den dessen Name nicht genannt werden darf' sind, insbesondere die welche gegen ihn kämpfen, stehen auf seiner Liste. Wir sollten versuchen die beiden zu verstehen. Mir ist es lieber Ginny unterstütz Harry, als sie sich ganz von unserer Seite abwendet."

In diese Stille tauchen Ginny und Harry im Fuchsbau auf.

Molly stürzte sich sofort auf Ginny - wie sah die nur aus.

Die enge Jeanshose ging ja noch, aber sie war sehr kurz am Bund. Aber das Top, giftgrün und sehr figurbetont, und der halbe Bauch war frei. Es zeichnete alles ab.

Bill hob die Augenbrauen, Ginny grinste. „Du musst dieses Teil sofort ausziehen", tobte ihre Mutter „ du bringst uns noch in Verruf."

„Na, wenn du meinst" und Gina griff an den Bund des Tops. „Nein, Ginny ich dachte an einen Pullover zum darüber ziehen, so wirst du hier nicht Abendessen", rief ihre Mutter sie zur Ordnung. „Guten Abend Mrs. Weasley", sagte Harry „wir haben nicht über die Kleiderordnung für das Abendessen hier im Fuchsbau gesprochen. Mir gefällt es gut"

„Harry, du hast einen schlechten Einfluss auf sie, wegen dir muss ich um meine Tochter Angst habe", schrie Mrs. Weasley. Harry wurde bleich, nun hatte sie es tatsächlich ausgesprochen.

Ginny bebte vor Wut. Die Teller, welche für sie auf dem Tisch bereitstanden, gingen zu Bruch. Arthur sprang auf: „Molly was ist in dich gefahren, wie kannst du den beiden so vor den Kopf stoßen." Er ging auf seine Tochter zu nahm, sie in den Arm.

„Arthur wie kannst du nur, solange sie in unserem Hause ist wird sie sich so anziehen wie ich es für richtig halte. Sie ist außerdem noch viel zu jung um mit einem Jungen zusammen zu sein, auch oder gerade, weil er Harry Potter heißt", schmollte Mrs. Weasley.

Ginny rannen die Tränen über das Gesicht sie nahm ihre Kette mit Anhänger ab, um sie ihrem Vater um den Hals zu hängen. Dann floh sie ihn Harrys Arme. Weg nur weg dachte er sich, drückte seine Freundin an sich und verschwand. Er wollte, nur dahin wo sie sicher waren. Und wo sie beide nicht gesucht wurden.

Harry befand sich mit Ginny in einem schwachbeleuchteten Schlafzimmer. Die Wände waren mit hellem Holz bis zur Hälfte vertäfelt. Auf dem Parkettboden lagen dicke Woll-Teppiche. Er legte Ginny vorsichtig auf dem weichen Himmelbett ab und deckte sie vorsichtig zu. Wo war er, das war der Grimmauldplatz 12 nicht, es war auch nicht der Ligusterweg.

Guten Abend Master Potter, wir haben sie schon lange erwartet. Willkommen Daheim in Godrics-Kammer."

Eine Hauselfe stand neben ihm. Sie war nicht mit einem Kissenbezug, aber auch nicht so bunt wie Dobby bekleidet. Eine schicke Uniform in den Farben rot und gold. „Mein Name ist Mary, meine Familie ist seit Generationen bei der Familie Potter."

Sie führte Harry in die Bibliothek. „Master Potter dies ist für die Sicherheit dieses Hauses und allen die darin aus und eingehen enorm wichtig, sie müssen erkennen wer sie sind." Die schweren Holztüren öffneten sich automatisch, und Harry bekam nur etwas von Ausmaßen mit. „Willkommen in meiner Kammer, ich bin Godric Gryffindor und du bist mein Erbe. Dein Vater war ein Nachfahre von mir, aber nicht mein Erbe. Nach einem alten Fluch durfte mir erst ein Erbe nach 33 Generationen geboren werden. Ich weis, dass du von Vorhersagen genug hast aber diese hier ist zu deinen Gunsten"

Harry starrte den ehrwürdigen Zauberer an: „Godric ist Ginny hier sicher vor dem Bösen?" , er hatte aus Sorge um ihre Sicherheit gar nicht zugehört. „Harry James Potter, dieser deine Artsich als erstes um andere zu kümmern zeichnet dich als mein Erbe aus" „Ja ihr seid hier sicher."

„Aber meine Eltern wurden auch ermordet, denn Voldemort konnte sie finden", entfuhr es Harry. „Durch Verrat, Harry. Deine Eltern waren liebe Menschen, die sich für dich geopfert haben. Sie wussten, dass du mein Nachfahre bist, sie wussten nicht, dass du mein Erbe sein wirst. Sie verteidigten dich um deinetwillen. Dieses Opfer hat dich bisher geschützt. Hier in Godrics-Kammer wird dich noch mehr schützen, du kannst hier nur von denen bedroht werden, die von dir in diese Kammer eingelassen werden. Drum prüfe sie vorher. Von außen kann dir keiner etwas anhaben."

Bist du bereit das Erbe anzutreten und das Haus Gryffindor zu verteidigen?", Fragte ihn da Portrait fordernd.

Harry sah das Portrait verwirrt an. Bisher hat ihn noch niemand gefragt ob er irgendeine Vorhersage wollte oder nicht. Hier wurde er gefragt ob oder nicht – aber im Angesicht der II. Vorhersage war es wohl nur rhetorisch. „Godric ich werde das Erbe annehmen, wenn ich mit den Möglichkeiten mich und andere schützen kann, und habe ich nicht schon die ganze Zeit das Haus Gryffindor mit meinen bescheidenen Kräften verteidigt", antwortete er ihm.

„Du hast Recht gesprochen, der Erbe ist nach Hause zurück gekehrt. Du bist hier Daheim. Pflege die Magie und lerne hier in diesem Raum den niemand vor dir kannte. Nur mit dem geballten Wissen und dem Zusammenhalt deiner Freunde kannst du bestehen." Mit diesen Worten, erschien die Freundschaftsuhr aus dem Grimmauldplatz hier in der Bibliothek auf der anderen Seite war noch ein Platz für eine Uhr frei. Ginnys und sein Zeiger standen und auf „Godrics-Kammer".

An den Wänden hingen Bilder alter Häuser. Er war zu aufgewühlt um in die Bücher zu schauen und wollte Ginny aber nicht wecken, deshalb betrachtete er die Bilder. Überall waren, wie in einem Museum kleine Schilder mit dem Titel angebracht. Außer Hogwarts kannte er kein Gebäude. Plötzlich sah er ein Bild von Godrics-Hollow. Warum war das Schicksal nur so streng und schrecklich zu ihm. Die Aussage von Mrs. Weasley hat seine Hoffnung vernichtet als Mensch anerkannt zu sein. Selbst Leute die er für seine Freunde gehalten hatte sahen ihn als Gefahr für sich und ihre Lieben, würde es sich Ginny noch mal überlegen? Tränen rannten ihm das Gesicht herunter.

Mitten in der Nacht, klingelte die Freundschaftsuhr welche auf Hermines Nachtisch lag, ein magisches Licht umgab sie. Sie wusste sofort, dass etwas sehr wichtiges passiert war. Ein erster Blick auf die Uhr zeigte nichts besonderes. Ginny und Harry waren, wie es zu erwarten war zusammen. Albus war in Hogwarts. Tonks und Lupin im Grimmauldplatz. Ihr Zeiger stand auf Maison Granger. Erst als sie die Uhr näher betrachtet entdeckte sie Vorrichtungen zum öffnen der Uhr. Nachdem sie die Erhöhung, welche hervorgetreten war berührt hatte, klappte die Uhr auf. Wie der Deckel dieser Taschenuhr klappten nun einzelne Ziffernblätter auf. Für jeden Zeiger gab es ein einzelnes Ziffernblatt, das von Harry leuchtete. Sie schaute es sich genauer an: „Der Erbe ist zurück gekehrt" stand hier in goldenen Lettern, was hat das zu bedeuten?

Ginnys Stimme drang in ihr Gehirn ein: „Kommt bitte, Harry ist am Bild von Godrics-Hollow zusammen gebrochen, helft mir bitte alle!" „Ginny ich bin bereit, wie komme ich zu dir?"

Als sich die Freunde des Kreises der Uhr in der Bibliothek von Godrics-Kammer einfanden, sahen sie Ginny neben Harry unter dem Bild sitzen. Er zitterte am ganzen Körper und auch Ginny war total fertig.

Harry schlug die Augen auf und versuchte aufzustehen, Hermine und Remus stützten ihn. Albus hatte Ginny auf den Arm genommen und übergab sie dem jetzt wieder sicher stehenden Harry. „Mary", wandte er sich an die Hauselfe würdest du dich bitte um unsere Freunde kümmern. Wir kommen gleich wieder.

Albus ging zum Fenster und blieb überrascht stehen. „Nun habe ich wieder eine Antwort mehr auf die Frage nach den vielen Türme auf Hogwarts". Die anderen schauten überrascht über die Ländereien von Hogwarts bis hinüber zum verbotenen Wald.

Die Elfe berichtete ausführlich über ihre Beobachtungen in Godrics-Kammer. Die Freunde vermuteten mehr und Dumbledore wandte sich an das Bild von Godric Gryffindor: „Godric was ist mit Harry und Ginny?"

„Ich habe mir den Einzug meines Erben etwas festlicher vorgestellt, dabei kam er mit seiner Ginevra an wie auf der Flucht. Die Frage nach Sicherheit für sie war seine wichtigste. Ginevra hat die Elfen angewiesen euch zu begrüßen, nach dem sie euch gerufen hat. Davor hat er sein Erbe angetreten, Merlin sei Dank. Warum der junge Herr hierher geflohen ist kann ich euch nicht sagen."

„Aber ich", meldete sich eine Zauberin aus einem Bilderrahmen, im Hintergrund. Helga Hufflepuff, die auch auf einem Bild im Fuchsbau zu sehen war, berichtete über die Ereignisse dort und über die Flucht der beiden. Alle waren sehr entsetzt.

Mary trat in die Bibliothek ein, und winkte den vier Anwesenden, sie folgten ihr ins Wohnzimmer. Hier konnten sie das Paar, vom abnehmenden Mond beleuchteten, im angrenzenden Zimmer beobachten.

Eng umschlungen standen sie da, Harry wirkte sehr erleichtert und Ginny war glücklich. Während sie den Berichten von Godric und Helga in der Bibliothek gelauscht hatten, hatte Harry seinen ganzen Mut zusammen genommen und schaute Ginny in die tränennassen Augen: „Ginny ganz ehrlich, immer noch?" „Ja, und jetzt erst recht". Die Freunde sahen sie erst nach dem langen innigen Kuss und winkten ihnen zu. Harry trug Ginny über die Schwelle der Zimmertür. Tonks zauberte schnell einen Mistelzweig darüber.

Alle mussten über den Einfall lachen.

Etwas ernster wandte sich Harry, nachdem alle im gesetzt hatte an die Runde: „Ihr habt das Geschehene schon von den Gemälden in der Bibliothek gehört. Jedem steht es frei zu gehen, ich werde niemanden böse sein, denn ich will nicht, dass ihr meinetwegen umkommt wie Papa, Mama und Cedric oder verschwindet wie Sirius. Ginny hat sich entschieden wie ihr gesehen habt, ich hoffe sie bringt die Kraft auf bei mir zu bleiben."

Alle sahen betroffen Harry an. Hermine sprang auf und umarmte Harry heftig. Ginny musste schmunzeln als Hermine nach einem kontrollierenden Blick in ihr Gesicht auch noch rechts und links einen Kuss auf die Wange gab. Tonks vergewisserte sich nicht und drückte nach Harry auch die von Hermine freigegebene Ginny. Albus Dumbledore hatte Tränen in den Augen, „Harry verzeihe mir bitte, dass ich dich so lange nicht richtig informiert habe, aber ich stehe wie ein Fels zu dir." Lupin sagte gar nichts, die Situation nahm ihn zu sehr mit. Er umarmte Harry still aber kräftig. „Mein Freund Remus", sagte Harry mit belegter Stimme.

Der Bund der Freundschaft hat seine erste Bewährung bestanden.

Tonks und Lupin verschwanden Richtung Grimmauldplatz. „Hermine du siehst müde aus, willst du in deinen Schlafsaal, oder endlich mit Büchern und Unterlagen in der Bibliothek schlafen?", Harry sah Hermine grinsend von der Seite aus an. „Glaub ja nicht, dass ich zu euren Füßen schlafe. Das tue ich mir nicht an" sagte sie, während sie mit Flohpulver nach Maison Granger zurück kehrte.

Albus verschwand durch die Tür, er wollte wissen, wo er jetzt in seinem Schloss herauskam. Er schüttelte seinen Kopf, hier hätte er den Zugang zu Godrics-Kammer nicht erwartet. Er verließ den Gryffindor Turm.

12.10.04 Rudi