5.1. Der geheime Schwur

Die Sonnenstrahlen drangen durch die Fester in die Bibliothek Godrics, die ein Teil der Kammer war. Hier befanden sich Bücher aller Größe. Der Raum war bei weitem nicht so groß wie die Schulbibliothek. Aber hier in diesem Raum gab es keine Madam Pince, die über die Bücher wachte. Hier gab es keine Verbotene Abteilung, obwohl hier mindestens die Hälfte der Bücher hingehörte. Nein, die Bücher war keine, wie im Grimmauldplatz 12, die ausschließlich sich mit schwarzer Magie beschäftigten, sondern sie beinhaltete Zaubersprüche die kaum noch jemand kannte.

Hier saßen sie nun sich gegenüber an einem großen Schreibtisch um in den Büchern zu lesen. Es waren die Bücher welche sie auf Anraten von Ollivander gekauft hatten und die Exemplare, welche Albus Dumbledore ihnen, vor dem Angriff auf die Winkelgasse anvertraut hatte.

Sie waren übereingekommen, dass als erstes die Verteidigung gegen Angriffe der Todesser wichtig war. Ein Berg von Büchern stapelte sich vor ihnen. Harry der sich gerne dem Angriff gewidmet hätte, steckte aus Liebe zu Ginny zurück. Er kam sich diesmal nicht zurückgesetzt vor, seine Ginny hatte Recht und er verstand dies.

Ginny hoffte hierbei eine Möglichkeit zu finden um mit Harry zwanglos über das Buch von Ollivander zu sprechen. Jungen und vor allem in diesem Alter hatten eine Abneigung gegen zu enge Bindungen, das wusste sie von ihren Brüdern. Selbst Charly und Bill hatten es zwar hin und wieder geschafft eine Freundin zu ergattern, aber lang ging das nie gut. Harry war ein anderer Fall, aber sie wollte auf jeden Fall kein Mutterersatz sein.

„He, da lernt man jahrelang Zauberkunst und die kleinen, lustigen Zauber welche einem das Leben erleichtern übergeht Flitwick einfach", brummte Harry vor sich hin.

„Nun den Aufräumzauber, mit dem du im Ligusterweg das Geschirr aufgeräumt hast kannst du schon.", versuchte Ginny in zu beruhigen. „Aber den habe ich nicht von Flitwick, sondern von dir", gab sich Harry nicht zufrieden.

„Harry, du bist unter Muggel aufgewachsen, jedenfalls waren sie das bis vor kurzem, wo willst du diese kleinen Hilfszauber abgeschaut haben? Im Fuchsbau habe ich diese Art von Zauber kennen gelernt, wenn auch Mumm lieber auf Handarbeit stand. An den Muggelschule wird sicherlich nicht unterrichtet wie man ein Telefon oder einen Fernseher bedient?"

Diese Erklärung leuchtete ihm ein.

Ginny beobachtete ihren Harry. Wie ein kleiner Junge, der das erste mal alleine zu Hause ist, dachte sie sich. Harry zündete die Kerzen an, lies sie heller oder dunkler werden. Plötzlich flammte der Kamin auf. Die Flammen wechselten die Farben. Gegenstände flogen durch die Luft, nicht wie bei Accio und Wingardium Leviosa, sondern sie landeten dort, wo sie hingehörten. Es machte ihm sichtlich Spaß.

Als sie hoch oben im Regal ein Buch mit dem Titel ‚Sichtbar oder unsichtbar, die Kunst des Verschwindens' entdeckte, stand auf um die Leiter zu holen. „Moment ich helfe dir", meinte Harry und plötzlich hob Ginny ab. Ganz gemütlich schwebte sie nach oben bis zu dem Regalboden, schnappte sich das Buch und bat Harry sie wieder auf den Boden zu stellen. Dem schien es aber Spaß zu machen, sie da oben schweben zu lassen.

Na, dem konnte geholfen werden. Ginny verschwand einfach und tauchte in ihrem Sessel wieder auf: „Harry, nicht nur das Wissen über Zaubersprüche ist wichtig auch wann und wie ich sie anwende ist wichtig."

In einem kleinen Buch hatte Harry einen interessanten Zauber gefunden. Es war eine Erweiterung zum Abscedere Zauber mit dem er und Ginny, als Magier, geräuschlos verschwinden und ankommen konnten. Dieser Entschwindzauber ermöglichte, das Verschwinden lassen von Mitgliedern eines Magischen Kreises. Diese mussten ein magisches Amulett bei sich haben. Harry war begeistert, den diese Entdeckung bedeutet Schutz für seine engsten Freunde. Er zeigte Ginny diesen Aborisci - Spruch, sie las ihn nochmals durch und blättere weiter. „Ist dir aufgefallen, dass wir hier immer den freien Willen der Person benötigen, die transportiert werden soll."

„Scheiße, das stimmt, ich kann mir Situationen vorstellen, wo es keinen eigenen Willen mehr gibt, unter dem Cruciatus Fluch oder dem Imperius Fluch."

Jetzt zog Ginny das Buch von Ollivander aus ihrer Tasche. „Schau dir mal das hier an, ich glaube das könnte nützlich sein", sagte sie vorsichtig. Er schlug das Buch behutsam auf und war begeistert.

Bei magisch verbundenen Magiern konnte der eine den anderen orten und zu sich rufen, das ging auch gegen den dessen Willen. Wenn beide Magier einig waren konnte sie einen der ihrer Freunde, auch gegen dessen Willen zu sich rufen. Ein Magier allein oder zwei aus dem Freundeskreis der Uhr konnten einen der ihren, den sie gegen dessen Willen nicht zu sich rufen konnten unsichtbar machen und somit schützen. Ein Schutzschild für einen des Kreises um die Uhr konnte jedes Mitglied errichten. Harry musste den Abschnitt zweimal lesen, um ihn zu begreifen. „Ginny, das ist, das ist spitze, das ist der Weg hier können wir uns und unsere besten Freunde schützen."

„Harry für die beiden betroffenen Magier hat dies aber enorme Konsequenzen, sie müssen einander blind vertrauen."„Na und ist doch kein Problem."

„Mensch, Harry ich könnte dich dann überall weg beordern auch gegen deinen Willen, von der Toilette, aus dem Bad, oder von einer Freundin, hast du so ein Vertrauen zu mir?"

Sie schaute in wartend an. „Ja, habe ich, in dich immer", kam die Antwort sofort zurück. "Bist du dir wirklich bewusst, was das für uns bedeutet?". „Ja, immer wenn ich dich umarmen und küssen will, würdest du aus dem Unterricht verschwinden. Das wäre doch toll stell dir nur mal das Gesicht von Snape vor, Ginny da, dann Ginny weg und fünf Minuten Ginny zurück aber mit einem Knutschfleck. Wäre doch toll"

Ginny grinste: „Stell es dir doch mal aus meiner Sicht vor, Harry ist beim Quidditch Training fünf Minuten zu lang und Schwupp ist er weg. Harry führt Männergespräche, und Schwupp ist sie da. Harry bekommt tatsächlich ein anderes Mädchen herum und Schwupp ist diese Schlampe allein."

„Das würdest du nicht machen, wenigstens nicht beim Quidditch Training,"antwortete Harry. „Wer weis es, du Kindskopf. Durch den Vereinigungszauber könnten wir unserer Energien vereinigen. Wir könnten sie an den anderen weitergeben. Mit dieser Energie könnten wir die Kräfte des Freundeskreises auf nehmen und den Mitgliedern zur Verfügung stellen, kannst du dir das vorstellen?"

„Klar doch, Ginny. Wir vereinigen unsere Kräfte rufen die Fähigkeiten von Tonks, das Wissen von Albus und die Kraft von Lupin zusammen und Hermine kämpft mit den Kräften eines Werwolfes, dem Aussehen von Tante Petunia, mit den Zaubersprüchen von Albus, unterstützt von unseren magischen Kräften gegen die Verstöße, wider der Schulbibliotheksordnung an."Beide lachten über den Gedanken Tante Petunia würde Malfoy in ein Frettchen verwandeln, weil er in der Bibliothek zu laut geschnauft hatte.

Sie genossen die gemeinsame Zeit miteinander. Die letzte Zeit war zu schrecklich, zu hektisch sie hatten das Gefühl, bedingt durch die Angst vor Voldemort das Leben vergessen zu haben.

Der kleine Ausflug in London hatte ihnen sehr viel Spaß gemacht. Für das wollen Sie kämpfen, für eine Zaubererwelt in der man ohne Angst leben kann.

„Harry, könnten wir den Kampf gegen das Böse nicht so beginnen, dass wir immer mehr angstfreie Zonen schaffen."Harry hörte ihr aufmerksam zu: „Ja, das ist es, wir schaffen lauter kleine Inseln, so wie Grimmauldplatz oder diese Kammer und verbinden sie miteinander." Ginny war erleichtert, Harry war von ihrem innersten Traum, der glücklichen und friedlichen Inseln begeistert

Sie mussten ein Gespräch mit dem Orden des Phönix darüber führen, dann stellte sich auch heraus ob dieser nun bereit war Jugendliche als Mitglieder zu akzeptieren.

Sie brauchten noch weitere Stützpunkte. Harry schaute eine Reihe von Bildern in der Bibliothek an auf denen die Sitze der Schulgründer abgebildet waren. „Harry hast du gewusst, dass die Häuser der Gründer und ihrer Erben als unzerstörbar gelten, wenn Magier Schutzschilde über sie ausbreiteten.", fragte ihn Ginny. „Natürlich nicht, woher auch", antworte Harry abwesend.

Was er vom Fuchsbau kannte war im Gegensatz, zum Bild der prächtigen Burg Hufflepuff nicht vergleichbar. Auch die Erzählungen von Godrics-Hollow als gemütliche kleine Villa auf dem Lande, entsprach nicht der Gebäudeanlage auf dem Bild. Es gab noch viel zu lernen und in Erfahrung zu bringen.

Sie beschlossen zu ihrem täglichen Besuch im Ligusterweg aufzubrechen. Harry kümmerte sich um das Haus und den Garten. Während Ginny sich ganz begeistert dem Fernsehprogramm widmete.

„Ginny, meinen die hier den Angriff auf die Winkelgasse", fragte Harry seine Freundin, nach dem er die Times aus dem Briefkasten geholt hatte. Fassungslos lasen Ginny und Harry den Zeitungsbericht der Muggel durch. Die Tageszeitung berichteten ausführlich über den Terroranschlag. Bei dem Überfall auf Passanten im Herzen von London gab es vier Tote und 10 Verletzte.

Harry griff zum Telefon und rief die Sekretärin von Vernon an. Er gab sich als Dudley aus und teilte ihr mit, das Vernon Dursley und seine Frau Petunia unter den leicht Verletzten sind, sie solle die Termine um ein paar Tage verschieben.

Wann wird der nächste Angriff statt finden. Sie hatten in ihrer Abgeschiedenheit der Zauberwelt nicht die ganzen Ausmaße des Angriffes erkannt.

Mrs. Figg freute sich über den Besuch der beiden, und berichtete ihnen gleich über den Angriff in der Winkelgasse. „Terroristen meinen die Muggel, von der IRA", regte sie sich auf. "Wir wissen es besser, es sind Terroristen, aber nicht aus Irland!"Voller Sorgen schüttelte sie ihren Kopf. „ Können wir ihnen etwas helfen", fragte Ginny die alte Frau.

Sie schickte Harry und sie zum Supermarkt. Ginny staunte über das Angebot, was es nicht alles gab. Zuhause im Fuchsbau gab es was im Garten wuchs. „Harry, schau Tomaten in der Dose.", rief sie laut. An der Reaktion der anderen Kunden sah sie, dass dies nichts außergewöhnliches war und sie auffiel. Harry grinste nur und zeigte ihr Zeitschriften, deren Bilder sich nicht bewegten. Schwer bepackt kamen sie im Ligusterweg an, denn einfach das Gepäck verkleinern ging nicht, da ständig irgendwelche Muggel unterwegs waren.

Mrs Figg öffnete die Tür und war noch mehr durcheinander als vorher. „Ständig diese Angriffe", jammerte sie. „Warum ständig, Mrs Figg?", fragte Harry. „Mensch lest ihr den keinen Tagespropheten. In den letzen zwei Wochen gab es drei Angriffe, und wie ich das Ministerium einschätze wurden nur die veröffentlicht, welche nicht verheimlicht werden konnten. Es trifft immer nur die Einsamen und Schwachen, ich traue mich schon gar nicht mehr aus dem Haus!"

Ein lauter Plopp schreckte sie hoch. Mrs Figg starrte entsetzt aus dem Fenster. Harry und Ginny zogen ihre Zauberstäbe. „Gute Reaktion", lobte sie Professor Moody, der in das Haus appariert war.

„Alastor, ich habe schon alles gepackt. Ihr müsst wissen er nimmt mich mit zu meiner Schwester, sie wurde letzte Woche ein Angriffsopfer. Eines was nicht im Tagesprophet stand."Besorgt füllte Mrs. Figg noch das Katzenfutter nach. „Gehen sie ruhig zu ihrer Schwester wir schauen nach ihren Katzen", versicherte ihr Ginny. „Was macht ihr eigentlich hier?", fragte Moody die beiden. „Wir schauen nach dem Haus der Dursleys so lange die in Hogwarts sind. Und deshalb können wir auch Katzen füttern kommen", erklärte Harry dem pensionierten Auror. „Seid aber immer vorsichtig, die Gefahr meldet sich nicht an", beschwor er sie in gewohnter Weise und verschwand mittels eines Portschlüssels zusammen mit der alten Mrs. Figg.

Gerade wollten sie gehen, als eine Eule eintraf. Eine Nichte berichtete ihrer Tante von dem Angriff auf ihr Zuhause, den sie zum Glück unverletzt überstand.

Als Harry aufschaute, sah er direkt in ihre braunen Augen von Ginny. „Ja Ginny?"

Sie nahm allen Mut zusammen: „Harry vielleicht sollten wir uns das mit dem magischen Paar nochmals durchlesen. Abwesend stimmte Harry ihr zu, damit war aber gar nicht zufrieden. Etwas irritiert packte er den Brief für Mrs. Figg ein, den er nochmals las, merkte sie, dass er nachdachte. An dem Strahlen seiner Augen merkte sie, dass er es begriffen hatte.

Er kam auf sie zu und küsste sie. "Bist du bereit, dich in die Hände der Erbin von Hufflepuff zu begeben?"„Nur wenn diese dem Erben von Gryffindor vertraut, und seit wann kennst du die Erbin von Hufflepuff, ist sie hübsch?"

„Mein lieber Harry, Helga Hufflepuff hat mich zu ihrer Erbin ernannt, gleich am ersten Tag in meinem Refugium und ich bin mehr als hübsch ich bin Ginny, klar! Bist du bereit, den Schritt zu wagen".

Ginny und Harry erschienen im Laden von Ollivander. George Ollivander konnte das Ritual durch führen, schließlich war er ein Magier, wenn auch ein erlernter. Nach einem längeren Gespräch, indem er die beiden über die Folgen nochmals aufklärte, begleitet er sie in die Katakomben unter dem Haus.

In einer großen Rotunde saßen Magierinnen und Magier. In der Mitte stand ein Gefäß nicht unähnlich eines Taufsteines. Im Innern des Gefäßes schwamm eine grüne Flüssigkeit.

Der Rat der Magier befragte das Paar nochmals ausführlich.

Der Vorsitzende erhob sich und fragte sie: „Ginevra Weasley, magische Erbin von Helga Hufflepuff hast du vollstes Vertrauen in Harry James Potter, Erbe von Godric Gryffindor, so senke deine rechte Hand in die Schale. Du Harry James Potter, vertraust du der Zusage von Ginevra so lege ebenfalls deine linke Hand dazu.

Die grüne Flüssigkeit fühlte sich angenehm warm an und begann nun zu leuchten. Ein helles Licht erleuchtete die Rotunde und die versammelten Magier and ihren Wänden. Georg Ollivander, der den Vorsitz führte, strahlte: „Das Elixier der Wahrheit hat eure Aussagen betätigt, so nun werden wir den Bund der Vereinigung zwischen euch schließen."

Die Magier umkreisten beide, unter lautem Aufsagen uralter Zaubersprüche. Die Farben des Lichtes änderten sich langsam zu Schluss entsieg goldener Nebel dem Becken. Die Magier waren verschwunden. Georg Ollivander drückte beiden ganz fest die Hand und ließ sie allein.

Überwältig fielen sich beide in die Arme, der Pakt war nun geschlossen. Wenn sie alle ihre Fähigkeiten beherrschten, waren sie in der Lage gegen das Böse zu kämpfen.

Beide verschwanden in Godrics-Kammer. Fest umarmt standen sie hier vor dem Gemälde ihrer beiden Ahnen, und sprachen leise miteinander ihren Teil der Beschwörungsformeln. Nach einer anstrengenden halben Stunde war das Werk vollbracht. Beide fühlten sich erleichtert, befreit und vor allem glücklich.

Was in der Muggelwelt und auch bei Zauberern für eine Eheschließung notwendige Vorschriften gab, interessierte sie jetzt nicht mehr. Sie waren ein magisches Paar und eine Hochzeit in weiß wird auch folgen, aber erst wenn die beiden niemanden fragen mussten.

Der Test gelang reibungslos, mitten in einem Gespräch für die Vorbereitung des Festes wurde Harry von der Seite Hagrids von Ginny herbei geordert, bekam einen Kuss und tauchte diesmal auf Hagrids anderer Seite auf.

Albus Dumbledore, der dieses Spielchen von seinem Büro aus beobachtete, wurde durch das Aufflammen des Kamins abgelenkt. „Guten Tag, George haben die beiden bei dir den ‚magischen Bund' geschlossen?", begrüßte der Professor dem im Kamin erschienen Kopf Ollivanders. „Ja, Albus sie haben das magische Ritual vollzogen in der Hoffnung euch besser beistehen zu können."Godric Gryffindors Gemälde mischte sich in das Gespräch ein: „Sie werden aber in Zukunft auch mehr mitreden, bedenk das in deinen Entscheidungen. Außerdem bin ich etwas, betrübt, dass der Junge nichts von Godrics-Hollow oder Ginny nichts von der eigentlichen Größe und Schönheit des verächtlich genannten Fuchsbaus weis?"

„Godric, bedenke die Zeit, es ist noch nicht lange her da sah die Lage ganz anders aus."