Hallo ihr,
mal wieder danke ich euch sehr für euer nettes Feedback.
Trory, ich hoffe, das neue Chapter erklärt Lukes Gefühle ein bisschen besser.
Ich versuche so schnell wie möglich mehr zu liefern. Tut mir leid, dass die Kapitel zur Zeit immer so kurz sind.
Diana
Kapitel 12: Der Tag nach der Offenbarung
In dieser Nacht machen weder Luke noch Lorelai ein Auge zu. Während er versuchte ihre Tat auch nur ansatzweise logisch zu erklären – und kläglich scheiterte, versuchte sie alles zu vergessen und sich gleichzeitig eine plausible Erklärung für die anderen auszudenken. Sie musste ihnen doch irgendetwas sagen, doch die Wahrheit stand außer Frage. Doch was kam sonst in Frage? Ein Ausrutscher auf einer Party? Dafür war sie nicht der Typ. Eine heimliche Affäre? Mit wem? Christopher als Scheinfreund für ihre Eltern, damit sie den anderen Jungen weiterhin treffen konnte? Sie könnte sagen, dass Emily und Richard ihn nie akzeptiert hätten und...
Das hatte doch alles keinen Sinn. Sobald Richard Emily informiert hatte, würde sie keine Ruhe mehr geben, bevor sie nicht die ganze Wahrheit kannte. Blieb jetzt nur zu hoffen, dass sie noch lange in Frankreich blieb und dass sie nie miteinander telefonierten... was durchaus im Bereich des Möglichen lag.
Zuallererst musste sie sich sowieso um Luke kümmern. Lorelai hoffte nur, dass er ihr heute die Chance zu reden geben würde. Die nächsten Wochen würden unglaublich schwer werden und sie war sich nicht sicher, ob sie sie ohne ihn bewältigen konnte. Außerdem hatte er ja selbst gesagt, dass er nicht wissen wollte, wer Rorys Vater war. Somit sollten sie eigentlich keine Probleme haben...
Entschlossen machte sie sich auf den Weg zum Diner. Als sie dort ankam, waren bereits andere Gäste dort um zu frühstücken. Doch das hielt sie nicht von ihrem Plan ab. Sie würde ihn einfach bitten, kurz mit ihr ins Lager oder in sein Apartment zu gehen, wo sie ungestört reden konnten.
Da fiel ihr Blick auf ihn. Er stand hinter dem Tresen und arbeitete. Wahrscheinlich bereitete er gerade ein Sandwich oder so zu. Warum nur fühlte sie sich immer gleich besser, wenn sie ihn nur kurz anschaute!
Sie wusste es nicht und musste die Antwort eigentlich auch nie herausfinden. Allerdings hoffte sie inständig, dass das Gefühl für immer bleiben würde.
Als hätte er ihren Blick gespürt schaute er auf und ihre Augen trafen sich.
Er sah aus, wie sie sich fühlte. Übel gelaunt und unausgeschlafen...
Langsam ging sie näher und er machte sich in Richtung Küche davon. Durch die Schwingtür hörte sie ihn gedämpft sagen: „Caesar, ich mach hier weiter. Du übernimmst den Tresen."
Für eine Sekunde war sie geneigt ihm einfach zu folgen. Immerhin würden sie in der Küche ein wenig Privatsphäre haben. Doch dann machte sie auf ihren Absätzen kehrt und ging zu ihrem Jeep. Sie würde es einfach später noch einmal versuchen.
– x – o – x – o – x – o – x –
Doch wie sie Rory tags zuvor erklärt hatte, kam im Falle eines Gilmore Girls später gar nicht so schnell. Kaum hatte sie das Dragonfly Inn betreten, hatte sie sich in Arbeit vergraben, um ja nicht nachdenken zu müssen. Denn auch wenn das Hotel bereits eröffnet war, gab es trotzdem noch unheimlich viel zu tun.
So war es auch nicht verwunderlich, dass noch Licht in ihrem Büro brannte, als Luke um Mitternacht auf seinem Spaziergang dort vorbeikam. Den ganzen Tag hatte er versucht nicht an sie zu denken ... was auch ganz gut funktionierte, da er sich keinen Moment der Ruhe gönnte. Kaum war im Diner eine Flaute, zog er sich ins Lager zurück, um dort wie ein Verrückter zu arbeiten. Obwohl noch lange nicht Zeit für eine Inventur war, zählte er alle Vorräte. Eine kleine Zwischenbilanz konnte nie schaden.
Doch nachdem der letzte Gast gegangen war und die Räumlichkeiten für den nächsten Tag optimal vorbereitet waren, gab es für ihn einfach nichts mehr zu tun.
An Schlafen gehen war gar nicht zu denken und deshalb hatte er sich für etwas Frischluft entschieden. In solchen Fällen half das meistens.
Und ohne dass er es gewollte hatte, brachten ihn seine Füße zum Hotel.
Vor dem er nun mit genügend Abstand stand.
Nur schwach konnte er Lorelais Konturen erkennen, doch allein der Gedanke, dass sie da war ... nur wenige Meter von ihm entfernt ... reichte aus, um ihn nervös werden zu lassen.
Hatte er falsch reagiert?
War er zu hart gewesen?
Er hatte sie ja nicht einmal aussprechen lassen. Vielleicht gab es doch eine Erklärung.
Aber hätte sie sie ihm diese dann nicht schon vor Wochen ... Monaten ... Jahren geben müssen?
Sie hatte ihn in dem Glauben gelassen, dass alles okay sei! Und nicht nur ihn! Ihre ganze Familie hatte sie angelogen.
Er konnte sich noch gut erinnern, wie sie ihn damals angeschrien hatte, als er ihr nichts von seinem Umzug nach Litchfield erzählt hatte. War das hier nicht genauso schlimm? Wenn nicht sogar um ein Vielfaches schlimmer?
Andererseits wollte er sie nicht verlieren. Nicht jetzt, nachdem sie sich endlich gefunden hatte. War er es der Beziehung nicht schuldig noch einmal mit ihr zu reden?
Langsam nickte er und ging auf den Eingang des Hotels zu.
Was sollte er zu ihr sagen?
Was wollte er von ihr hören?
Gab es etwas, dass sie sagen oder tun konnte, um sein zerbrochenes Vertrauen wieder herzustellen?
Wie angewurzelt blieb er stehen. Die Antwort lautete: nein!
Es gab einen Grund, warum sie so lange Freunde waren und warum sie jeden Streit irgendwie wieder aus der Welt schaffen konnten. Weil sie sich vertrauten.
Wenn es darauf ankam, konnten sie sich immer auf einander verlassen.
Doch jetzt war dieses Band zerstört...
Entschlossen drehte er sich um. Nein, er konnte jetzt nicht mit ihr sprechen. Vielleicht in ein Paar Tagen, wenn er mehr Zeit hatte darüber nachzudenken. Vielleicht tat es dann ja nicht mehr so weh. Vielleicht konnte er ihr dann zuhören. Und vielleicht würde er ihr irgendwann sogar einmal verzeihen können.
Doch jetzt war es dafür eindeutig noch zu früh!
