Zuerst einmal danke ich natürlich herzlich fürs Feedback ... irgendwie klingt dieser Satz langsam abgedroschen, aber es ist einfach so, dass ich das so nicht erwartet hatte. Klar, ich meine, ich habe auch einige Geschichten auf meiner Alertliste, aber trotzdem. So schnell bin ich nie. Also noch einmal: DANKE.

Und weil ich aus eigener Lesererfahrung weiß, dass das beste Dankeschön eine weitere Fortsetzung ist, widme ich dieses Kapitel euch beiden, Avallyn und Trory.

Das Kapitel schlummerte schon seit Beginn der Geschichte auf meinem Computer, da ich mir zunächst den ganzen Arthur-McMorton-Handlungsstrang ausgedacht habe, bevor mir endlich eine Idee kam, in welchen Kontext ich die Geschichte bringen kann. Nachdem ihr mich heute mit 4 REVIEWS (das ist mit Sicherheit mein Allzeit-Tagesrekord, obwohl ich das nicht hundertprozentig beweisen kann) überglücklich gemacht habt, war es gar nicht so viel Arbeit den Text zu überarbeiten und abzutippen. Allerdings bin ich ein wenig angetrunken, da ich etwas gefeiert habe. Also entschuldigt bitte etwaige Rechtschreibfehler (die mein Programm übersehen hat) oder Wortverdreher oder was auch immer...

Avallyn: das du mich zur besten GG-fanfic-Autorin kürst, die du kennst, ehrt mich natürlich sehr und ich danke dir vielmals für das Lob. Zur Unifrage: ich studiere Wirtschaftsmathematik und da ist das Vordiplom die Zwischenprüfung.

Jetzt aber genug. Viel Spaß beim Lesen.

Diana


Kapitel 18: Schadensbegrenzung

Wenige Minuten später stürmte Luke ins Dragonfly Inn und ging direkt auf den Rezeptionschef zu: „Ist Mister McMorton auf seinem Zimmer?"

Michel, der noch immer wütend über Lukes ruppiges Verhalten am Morgen war, musterte ihn abwertend und dachte gar nicht daran zu antworten.

Wütend schlug Luke auf den Empfangstresen. „Ist er hier!"

Das schien zu wirken. Ein wenig verängstigt dreinschauend, erklärte Michel: „Mister McMorton hat vor einer Stunde ausgecheckt."

„Mist!" Einerseits freute es ihn ja, dass Lorelai ihm nicht mehr begegnen musste, andererseits hätte er ihn vorher gern noch einmal verdeutlicht, warum es für ihn besser war, wenn er Stars Hollow für immer den Rücken kehrte. Er fuhr sich aufgebracht durchs Haar, das ausnahmsweise nicht von seiner Baseballmütze bedeckt war. Nebenbei fragte er sich, wann er sie abgelegt hatte, entschied, dass er sie bei Lorelai verloren haben musste und konzentrierte sich wieder auf das Wesentliche. Er schaute sich kurz um, ob jemand sie hören konnte, da die Lobby voller Menschen war, die sie nach seinem Auftritt alle unauffällig musterten und erklärte dann mit wesentlich leiserer Stimme: „Er ist der Grund für das, worüber wir uns heute Morgen unterhalten haben!" Michels Augen wurden groß. „Sollte er also noch einmal hier auftauchen, dann möchte ich, dass sie unter allen Umständen verhindern, dass er Lorelai irgendwie nahe kommt und dass sie mich sofort anrufen. Verstanden?"

Michel nickte heftig. „Verstanden."

„Okay." Er atmete tief durch. „Ich muss jetzt wieder zu ihr. Es kann sein, dass sie sich auch die nächsten Tage noch frei nehmen wird. Geht das in Ordnung?"

Wieder ein Nicken von Michel. „Wir kommen hier schon zurecht."

„Gut." Er hatte sich bereits wieder abgewandt, als ihm noch etwas einfiel. „Danke."

Michel tat erneut so, als hätte er ihn nicht gehört und er akzeptierte es.

– x – o – x – o – x – o – x –

„Woher wusstest du, dass ich dich hier so dringend brauche?"

Luke war mittlerweile zu Lorelai zurückgekehrt. Sie saßen nun essend auf der Couch.

„Michel war heute Morgen bei mir und klärte mich über dein verändertes Verhalten der letzten Wochen auf," erklärte er. „Ich dachte zunächst, dass es irgendein Trick von dir wäre, weil ich mich so sehr von der Welt zurückgezogen hatte, dass ich nichts bemerkt hatte, und wollte erst gar nichts unternehmen. Doch dann fing ich an den anderen Menschen zuzuhören, die sich ebenfalls Sorgen um dich machten und erkannte plötzlich, dass ich Michels Warnungen nicht einfach ignorieren kann."

„Ich sollte mich bei ihm bedanken."

„Vielleicht solltest du ihm auch einfach nur eine Gehaltserhöhung geben." Lorelai sah ihn fragend an. „Naja, ich glaube einfach, dass Michael kein Mensch der großen Worte, sondern der kleinen Gesten ist. Du solltest einfach hinnehmen, dass du jetzt einen weiteren Freund im Hotel hast, auf den du dich im Notfall verlassen kannst und sonst ganz normal weitermachen..."

Lorelai dachte kurz über seine Worte nach und nickte dann. „Vielleicht hast du Recht!" Sie umarmte ihn. „Ich bin so froh, dass ich dich wiederhabe."

„Du wirst mich immer in deinem Leben haben. Egal was passiert. Egal ob wir Streit haben oder nicht. Komm einfach das nächste Mal zu mir, wenn du Probleme hast..."

„Auch wenn wir Streit haben?" erkundigte sie sich überrascht.

„Auch wenn wir Streit haben," bestätigte er nickend. „Okay?"

„Einverstanden." Sie kuschelte sich noch enger an ihn. „Danke, Luke. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn du nicht gekommen wärst."

Luke küsste sie auf die Stirn. „Das musst du auch nicht wissen, denn es ist nicht geschehen und es wird auch nie geschehen."

„Das kannst du nicht wissen."

„Ich werde alles dafür tun, damit ich mein Versprechen nie brechen muss."

„Ist er... ist er... ist er noch... da?"

„Nein. Ich war vorhin noch einmal schnell im Hotel. Er hatte bereits ausgecheckt."

Sie nickte langsam und ließ den Kopf hängen.

„Ich glaube, du brauchst ein wenig Abstand."

„Was so viel heißt wie..."

„Du solltest ein Paar Tage Urlaub machen... raus aus Stars Hollow kommen..."

Sie schüttelte den Kopf. „Ich muss zurück ins Inn. Sie brauchen mich dort."

„Es geht doch nur um wenige Tage. Das schaffen sie schon allein. Wir könnten zusammen wegfahren. Ich könnte dir helfen auf andere Gedanken zu kommen."

„Und wohin?"

„New York."

Sie starrte ihn überrascht an. „New York?"

„Ich weiß doch, wie sehr dir deine Tochter fehlt. Wir könnten die beiden besuchen und uns ihr neues Apartment ansehen."

„Sie wohnen zusammen?"

Luke nickte langsam. „Äh... ja... ich dachte du wüsstest das. Wann hast du denn das letzte Mal mit Rory telefoniert?"

„Naja, ich ... ich weiß, dass sie meine Hilfe gebrauchen könnte. Andererseits konnte ich einfach an nichts anderes mehr denken, als... Ich wollte sie nicht mit reinziehen."

„Das verstehe ich. Jess rief vor ein Paar Tagen an und sagte, sie hätten eine kleine erschwingliche Wohnung im Studentenviertel gefunden. Wir könnten hinfahren..."

Für einige Sekunden sah es so aus, als würde sich Lorelai darauf freuen und zustimmen, doch dann schüttelte sie wieder den Kopf. „Meine Mutter erwartet mich am Freitag zum Essen. Sie hat auf den AB gesprochen, dass sie aus Europa zurück ist und dass sie uns erwartet. Ich weiß noch nicht, wie ich ihr Rorys Wegbleiben erklären will, aber ich kann auf keinen Fall nicht hingehen."

„Und wenn ich mich darum kümmere?"

„Du willst mit meiner Mutter sprechen?"

„Warum nicht?"

„Aber du willst ihr doch wohl nicht die Wahrheit sagen?"

„Nicht die Ganze, nein. Aber ich werde sie auch nicht anlügen." Sie wollte protestieren und er legte ihr beruhigend die Hände auf die Schultern. „Keine Angst. Vertrau mir. Ich bekomme das schon irgendwie hin, ohne dich zu verraten."

„Das wäre wirklich ein Wunder..."

– x – o – x – o – x – o – x –

Am nächsten Morgen fuhr Luke ganz früh nach Hartford. Er hatte keine große Lust auf das Treffen mit Emily Gilmore, doch er wusste, dass es unumgänglich war, wenn er Lorelai helfen wollte. Und weil man so etwas nur schlecht am Telefon besprechen konnte, hatte er sich mit seinem Wagen auf den Weg gemacht.

Als er vor dem riesigen Gebäude stand, kamen doch ein Paar Zweifel. Doch er konnte jetzt nicht mehr zurück – zumal sie ihn wahrscheinlich längst gesehen hatte.

Einen leicht zittrigen Finger auf den Klingelknopf drückend wartete er darauf geöffnet zu bekommen und musste sich gar nicht lang gedulden.

Emily öffnete persönlich die Tür und musterte ihn verwundert. „Was tun sie hier?"

„Entschuldigen sie bitte mein unangekündigtes Auftauchen – noch dazu um diese Uhrzeit, aber ich müsste wirklich ganz dringend mit ihnen und ihrem Mann sprechen."

Nach einem kurzen Zögern führte Emily ihn ins Wohnzimmer und holte auch Richard hinzu. Sie nahmen auf unterschiedlichen Sofas Platz und schwiegen sich für einige Sekunden an. Dann wandte sich Luke zunächst an Emily: „Ich weiß ja nicht, ob ihr Mann ihnen erzählt hat, was er herausgefunden hat..."

„Natürlich hat er das!" Sie funkelte ihn wütend an. „Meine Tochter hat mir erzählt, dass sie sich bereits nach wenigen Monaten wieder haben von ihrer Frau scheiden lassen, so dass sie das vielleicht nicht verstehen können. Aber mein Mann und ich sind jetzt seit fast 40 Jahren verheiratet und auch wenn wir uns gerade nicht sehr gut verstehen, reden wir doch noch miteinander über so wichtige Dinge wie den Vater unserer Enkeltochter! Was denken sie denn!"

Luke zuckte leicht zusammen. ‚So fühlte es sich also an, Lorelai zu sein!' Schreckliches Gefühl! „Ich wollte sie keineswegs angreifen," versicherte er deshalb schnell. „ich wollte nur sicher gehen, dass wir alle die gleichen Vorkenntnisse haben." Und bevor sie auch an dieser Aussage etwas Verwerfliches finden konnte, fuhr er schnell fort. „Ich weiß ja nicht, was sie in der Zwischenzeit entschieden haben, wie sie weiter vorgehen wollen, aber ich möchte ihnen davon abraten, irgendetwas zu unternehmen. Ich weiß natürlich, dass man gerade als Elternteil immer nur das beste für sein Kind möchte und sich sofort einmischt, wenn man glaubt, dass etwas schief geht, aber in dieser Situation wäre es wirklich das beste, wenn sie den Dingen ihren Lauf lassen..."

„Beantworten sie mir eine Frage: wissen sie, wer Rorys Vater ist?"

Luke nickte langsam. „Ja."

„Und sie erwarten, dass wir ruhig bleiben, wenn unsere Tochter dem Mann, der sie täglich mit Kaffee versorgt, mehr vertraut als ihren eigenen Eltern!"

„Ich liebe ihre Tochter und ich glaube, dass Lorelai mich auch liebt," stellte Luke klar. „Und wenn sie ihre Tochter ebenfalls lieben, dann bohren sie bitte nicht weiter und vor allem erzählen sie Rory nichts von der ganzen Sache. Mag sein, dass die Situation zur Zeit nicht ideal ist. Aber glauben sie mir, sie könnte noch sehr viel schlimmer sein. Lorelai ist noch nicht bereit ihnen die Wahrheit zu erzählen und womöglich wird sie das auch nie sein. Und das werden sie einfach akzeptieren müssen."

„Das kann ich nicht!" erwiderte Emily uneinsichtig.

„Dann werden sie sie verlieren."

Wenn Blicke töten könnten, wäre er sicher auf der Stelle umgefallen. „Wer glauben sie eigentlich, der sie sind, dass sie so mit uns sprechen. Sie haben doch keine Ahnung..."

Luke ließ sich von ihrem Ausbruch nicht aus der Ruhe bringen – und wäre sie nicht so wütend gewesen, hätte das Emily sicher auch beeindruckt. Mit normaler Stimme fuhr er fort: „Ich kenne ihre Tochter seit vielen Jahren und ich bin stolz sagen zu können, dass sie noch immer meine beste Freundin ist. Und was noch viel wichtiger ist, als das: ich kenne ihr Geheimnis. Ich weiß, was es anrichten kann. Und wenn sie mir auch sonst keinen Glauben schenken wollen, dann sollten sie mir zumindest vertrauen, wenn ich ihnen sage, dass das nichts ist, was man in einem Streitgespräch aus Versehen Preis gibt. Sollte Lorelai wirklich eines Tages dazu bereit sein, dann setzen sie sich mit ihr zusammen und lassen sie sie aussprechen. Es ist vieles nicht so wie es scheint. Auch ich war sauer auf sie, als ich erfuhr, dass sie all die Jahre gelogen hatte. Doch ich kann ihnen versichern, dass sie ihre Gründe für ihr Handeln hat und dass diese keineswegs egozentrischer Natur sind!" Er stand auf. „Okay. Das wollte ich nur loswerden. Was sie mit diesem Wissen anfangen, ist allein ihre Entscheidung. Doch ich hoffe sehr, dass sie wenigstens kurz über meine Ratschläge nachdenken, denn ihre Tochter braucht sie und ich würde nur ungern mit ansehen, wie sie sie verliert."

Er nickte ihnen noch einmal kurz zu und verließ dann den Raum.

Emily blieb ihm auf den Fersen. „Sie können uns doch nicht einfach so ein Paar Fetzen hinwerfen und dann erwarten, dass wir nicht auch noch den Rest hören wollen. Also entweder sie sagen uns jetzt die Wahrheit oder ich gehe zu meiner Tochter!"

Luke starrte sie mit offenem Mund an, bevor er kurz den Kopf schüttelte, um seine Gedanken zu ordnen. „Lorelai übertreibt gern und oft, wenn sie von verschiedenen Dingen redet. Ich habe das vor langer Zeit akzeptiert und mich darauf eingestellt. Als sie also anfing von ihren Problemen mit ihren Eltern zu reden, dachte ich, dass sie auch dieses Mal alles einfach ein bisschen zu sehr dramatisiert. Nun sehe ich mich eines besseren belehrt. Sollten sie also wirklich glauben, dass ich auf diese Erpressung – und nichts anderes ist es, da sie genau wissen wie viel mir ihre Tochter bedeutet – eingehe, dann tun sie mir wirklich leid. Wir reden hier nicht von irgendeiner Sache, die ich ihnen partout nicht erzählen möchte, sondern vom Privatleben ihrer Tochter. Es ist allein Lorelais Entscheidung, wen sie daran Teil haben lässt und wen nicht! So lang sie das nicht verstanden haben, wird sich auch nie etwas zwischen ihnen ändern!"

„Oh! Und damit wollen sie wohl auch entschuldigen, dass sie uns nichts von ihrer Beziehung erzählt hat!"

„Wir haben uns erstmals Stunden nach ihrer Abreise vom Probewochenende im Dragonfly Inn geküsst. Korrigieren sie mich, falls ich mich irre, aber ich glaube nicht, dass sie seitdem auch nur ein nettes Wort gewechselt haben. Wenn sie sich also beschweren wollen, dass Lorelai nicht schon wieder diejenige war, die nachgeben hat, dann bitte sehr. Tun sie das ruhig. Aber ich sage ihnen, das ist falsch!" Es schien, als wäre er endlich zu Emily durchgedrungen. Zumindest sagte sie nichts, was ihm die Chance gab, zu seinem eigentlichen Besuchsgrund zu kommen. „Ich wollte sie noch um etwas bitten."

„Was?"

„Geben sie Lorelai und Rory den nächsten Freitag frei. Ich weiß natürlich, dass die beiden ihnen gefehlt haben und dass sie Angst haben, dass der Kontakt wieder ganz abbricht, aber ich verspreche ihnen, dass das nicht geschehen wird. Es geht wirklich nur um ein Abendessen, das ausfällt."

Für einige Sekunden zögerte sie. Dann nickte sie langsam.


Frage am Schluss: wie hat euch die Emily-Luke-Szene gefallen? Gut? Unglaubwürdig? Schreibt mir bitte eure Meinung.

Aussage am Schluss: erwartet jetzt bitte nicht jeden Tag 3 Kapitel. Selbst das höchste Hoch geht irgendwann vorbei und morgen holt mich der Alltag wieder ein. Aber ihr wisst ja, wie ihr mich aufbauen könnt...

Antwort am Schluss: Ich stimme mit dir überein, Avallyn, das Arthur McMorton relativ leicht davon gekommen ist. Allerdings dachte ich, dass wegrennen perfekt zu seinem Charakter passt. Mal sehen, ob noch etwas kommt. Ich habe da ja schon ein kleine Idee im Hinterkopf, würde mich aber auch über Vorschläge freuen.

Das wars jetzt entgültig von mir.

Bis morgen? Vielleicht eher übermorgen.

Diana