Hallo Leute,
ich weiß, dass man das als Leser nicht bemerkt, aber ihr habt mit Kapitel 19 die 1000-HITS-Marke überschritten und ich muss sagen, dass ich wirklich begeistert bin. Nach dem anfänglich nur spärlichen Interesse hätte ich das nie erwartet und danke euch deshalb wirklich vielmals dafür. °dankbare Verbeugung mach°
Mein besonderer Dank gilt wie immer meinen beiden Feedbackern auf die ich mich wirklich immer verlassen kann. Da ich am Mittwoch etwas in Eile war, blieb mir leider nicht genug Zeit auf eure Kommentare einzugehen, was ich hier mit nachholen möchte:
Es freut mich, dass euch die Luke/Emily-Szene gefallen hat. Ich plane bereits die nächste und somit war mir eure Meinung bei dieser speziellen Frage sehr wichtig.
Was Rory und die Vaterfrage angeht: ich denke nicht, dass sie es erfahren wird (bei meinen spontanen Geistesblitzen kann man da nie hundertprozentig sicher sein). Ich meine, bis jetzt wissen nur Lorelai, Luke und Christopher wer ihr wahrer Vater ist. Emily und Richard wissen, dass es nicht Christopher ist. Alle fünf lieben Rory über alles und werden ihr sicher so viel wie möglich Schmerz ersparen wollen. Auf keinen fall wird sie es von Arthur McMorton erfahren, da dieser überhaupt nicht weiß, dass er Rorys Vater ist und ich auch nicht plane ihn einzuweihen.
Okay. Das war's erst einmal dazu. Ich hoffe, all diejenigen, die sich mehr Rory/Jess in der Geschichte gewünscht haben, freuen sich über die aktuellen Kapitel, auch wenn die beiden nur eine Nebenrolle spielen.
Weiter zum Part.
Diana
Kapitel 20: Offene Fragen
Nachdem sie den Nachmittag mit einem Spaziergang verbracht hatten, bei dem Jess und Rory ihren Gästen ihre neue Heimat – und die besten Kaffeeshops der Umgebung – zeigten, saßen sie am Abend bei einer Pizza zusammen und redeten.
„Der Kaffee von dem Alten gegenüber ist gar nicht mal so schlecht," meinte Lorelai.
Rory nickte. „Dummerweise hat er sehr strenge Öffnungszeiten. Wenn ich morgens zur Arbeit muss, ist noch nicht auf und wenn ich etwas später nach Hause komme, hat er bereits wieder geschlossen."
„Außerdem ist er total kautzig."
„Und seine Freunde erst," warf Jess kopfschüttelnd ein.
„Freunde?"
„Drei alte Männer, die ständig dort sind und Karten spielen."
Lorelai zuckte mit den Schultern. „Die haben wir noch nicht kennen gelernt."
„Das wird sich sicher schnell ändern."
Luke und Rory mischten sich auch wieder in das Gespräch ein, während Lorelai etwas wortkarg wurde und Jess so unauffällig wie möglich musterte. Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie ihn jemals so erzählfreudig erlebt hatte. Und als das Gespräch etwas ins Stocken geriet, entschied sie sich, das sofort auszunutzen. „Und Jess? Was machst du so den ganzen Tag?"
Etwas überrascht von dem plötzlichen Themenwechsel zögerte er zunächst, bevor er antwortete: „Seit ich in New York wohne, jobbe ich als Fahrradkurier. Außerdem habe ich im letzten Jahr meinen Highschoolabschluss an der Abendschule nachgeholt und werde im Herbst eine Ausbildung als Feinmechaniker beginnen."
Sie nickte anerkennend, konnte aber nicht verhindern, dass einige Zweifel blieben. „Und damit lassen sich alle Kosten des täglichen Lebens abdecken?"
„Ich bin ja auch noch da," mischte sich Rory sofort ein. „Ich arbeite ein Paar U-Bahn-Stationen von hier entfernt in einem kleinen Buchladen. Das ist der beste Job, den man sich vorstellen kann. Ich kann den ganzen Tag über Literatur sprechen und wenn ich ein Buch kaufen will, bekomme ich Rabatt!"
„Und wenn das nächste Semester beginnt?" hakte Lorelai erneut nach.
„Das habe ich mit meinem Chef schon besprochen," erzählte ihre Tochter. „Die ersten zwei Wochen bekomme ich frei, damit ich mich ganz auf die Uni konzentrieren kann und dann reden wir noch einmal darüber, ob sich beides miteinander vereinbaren lässt ... dann natürlich nur noch auf Teilzeit-Basis."
„Klingt vernünftig. Aber reicht das denn auch noch für die Miete und alles?"
„Naja. Ich hab noch nicht den Bescheid für die Studienbeihilfe bekommen. Vielleicht haben wir hier ja mehr Glück und ich komme für ein Stipendium in Frage. Außerdem hoffe ich natürlich, dass mir Grandma und Grandpa nicht den Kredit streichen, obwohl ich Yale verlassen habe. Falls sie das doch tun, werde ich alles noch einmal von vorn durchrechnen müssen. Das wird sich morgen zeigen, wenn ich mit ihnen rede."
„Dafür hast du noch eine Woche Zeit!"
„Ja? Ist diese Woche kein Essen? Ich dachte, Grandma ist zurück."
Lorelai nickte. „Das schon. Aber Luke hat dafür gesorgt, dass wir vom Essen befreit sind, so dass wir noch ein Paar Tage länger hier bleiben können."
„Luke? Ernsthaft!" Sie schenkte ihm ein anerkennendes Lächeln. „Beeindruckend!"
„Und keine Angst wegen den beiden," fuhr ihre Mutter fort. „Ich werde dich unterstützen so gut es geht. Hinzu kommt, dass du ihr kleiner Liebling bist und dass sie dir sowieso nichts abschlagen können."
„Das hoffe ich sehr."
„Wenn du willst, komme ich auch mit," warf Jess ein. „Schließlich ist es ja meine Schuld, dass du nach New York wechselst."
„Du musst das nicht tun!"
„Ich will aber... das heißt, nur wenn es dich nicht stört. Wenn du denkst, dass es deine Großeltern nur noch mehr aufregt, dann bleibe ich freilich zu Hause."
Rory schaute ihn mit strahlenden Augen an. „Wirklich?"
„Na klar."
„Keiner von uns lässt dich im Stich," sagte nun auch Luke.
Lorelai grinste ihn an. „Du willst noch mal zu meinen Eltern? So schnell? Dir muss es das letzte Mal ja wirklich gut gefallen haben." Er schenkte ihr im Gegenzug einen strafenden Blick, weshalb sie wieder auf das eigentliche Thema zurückkam: „Ich sag euch was: ich werde mit Emily reden und fragen, ob sie was dagegen hat."
Nun schon ein wenig beruhigter aussehend nickte Rory. „Gut." In der Hoffnung auf andere Gedanken zu kommen, fragte sie: „Und? Was habt ihr morgen vor, während Jess und ich auf Arbeit sind?"
„Ich werde dich natürlich begleiten. Ich will doch sehen, wo meine Kleine arbeitet."
„Ähm ... naja ... eigentlich spricht nichts dagegen, aber ich muss bereits vor 6 los."
„Vor 6?" wiederholte Lorelai geschockt. „Welche Arbeit beginnt den so früh?" Die Tatsache, dass sie in den letzten Monaten nie später aufgestanden war, ließ sie einfach mal außen vor und machte sich lieber Sorgen um Rory.
„Freitags bekommen wir die Lieferung und deshalb fange ich immer 3 Stunden früher an. Dafür werde ich auch extra gut bezahlt..."
„Trotzdem. 6 Uhr!"
Luke meinte: „Du könntest uns doch auch einfach den Weg beschreiben und wir kommen später nach."
„Das könnte ich natürlich machen." Jess fing an zu schmunzeln und sie schlug ihn auf den Oberarm, was ihn nur noch mehr grinsen ließ. „Allerdings ist der Weg nicht ganz einfach und wie Jess eindrucksvoll bewiesen hat, kann man sich leicht verlaufen."
„Hey," beschwerte sich dieser. „Das war nicht meine Schuld. Du hast einfach keinerlei Talent für Wegbeschreibungen." Dann wandte er sich Lorelai und Luke zu. „Sie hat allerdings Recht, was die Schwierigkeiten betrifft. Wenn man sich nicht ein wenig in New York auskennt, dann ist der Laden nicht leicht zu entdecken."
„Das heißt also, dass ich entweder um 5 Uhr morgens in meinem ersten, schwer verdienten Urlaub seit Monaten aufstehe oder nie sehen werde, wo mein kleiner Engel arbeitet!"
Rory schüttelte den Kopf. „Ich weiß ja nicht, wie ihr genau geplant habt, aber ihr könnt doch bis Montag oder Dienstag hier bleiben und dann kommst du einfach nächste Woche mit mir mit."
„Das würde euch nicht stören?"
Jess und Rory wechselten einen schnellen Blick, dann schüttelte Rory entschieden den Kopf. „Natürlich nicht. Ich bin doch froh, wenn ich dich endlich wieder in meiner Nähe habe ... auch wenn es nur für ein Paar Tage ist. Das wird toll."
Nun folgte ein kurzer Blick zwischen den Erwachsenen, bevor Lorelai zustimmte.
– x – o – x – o – x – o – x –
Es war weit nach Mitternacht, als sie sich nach einigen Diskussionen über Gott und die Welt endlich Schlafen legten. Lorelai und Luke hatten sich eigentlich ein Hotel suchen wollen, doch die beiden hatten darauf bestanden, dass sie bei ihnen schliefen, da die Couch wirklich bequem war.
„Au!" rief Lorelai erschrocken aus.
„Was ist?" flüsterte Luke, der – bei den dünnen Wänden – Rory und Jess im Nachbarzimmer nicht stören wollte.
Sie brummte und rutschte näher an ihn heran. „Dieser blöde Tisch. Ich wollte mich umdrehen und habe mit dem Fuß gegen das Tischbein geschlagen."
„Alles okay?"
„Ja, ja," beruhigte sie ihn sofort. „Das war nur der Schreck."
„Sicher?"
„Absolut."
„Es ist eben doch sehr eng hier, wenn die Couch erst einmal ausgezogen ist."
Sie nickte. „Total eng. Und erst das Badezimmer: WC, Dusche, Waschbecken, ein winziger Schrank und dazwischen gerade genug Platz, damit man sich drehen kann."
„Die Küche ist auch nicht gerade groß."
„Warst du mal im Schlafzimmer? Außer Bett und Kleiderschrank passt da nichts rein."
Er lachte. „Du liebst die Wohnung, oder?"
„Definitiv. Genau so habe ich mir immer eine Studentenbude vorgestellt. Ihr Zimmer in Yale war nach der Aktion meiner Mutter so mit teuren Möbeln und Hightechgeräten vollgestopft, dass es eigentlich nichts mehr mit Studenten zu tun hatte."
„Sie haben nicht viel..."
„... und machen das Beste daraus."
Lorelai kuschelte sich ganz eng an ihn und er legte seine Arme um sie. Ihr eine Strähne aus dem Gesicht streichend fragte er: „Du freust dich wirklich für sie, oder?"
„Schon. Ich meine, sie ist glücklich. Als ich sagte, dass das das Wichtigste für mich ist, da meinte ich das auch so. Und wenn sie zu ihrem Glück eben Jess braucht..." Sie atmete tief ein. „... dann geht das für mich in Ordnung."
„Er ist ein guter Junge."
„Ich weiß, ich weiß. Das sagt ihr mir immer wieder." Seufzend ließ sie ihren Kopf auf seinen Oberkörper sinken. „Rory und du wart in der Vergangenheit immer diejenigen, die mich dazu gebracht haben, realistisch an eine Sache heranzugehen, wenn ich mal wieder drohte abzuheben. Ich habe gelernt mich auf euer Urteil zu verlassen. Also sollte ich ihm wohl noch eine Chance geben..."
„Das ist die richtige Einstellung."
Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sie lauschte mit geschlossenen Augen dem Schlag seines Herzens, den sie ganz deutlich hören konnte.
So lagen sie einige Minuten schweigend da, bevor Lorelai sagte: „Ich kann dir gar nicht genug danken für alles, was du in den letzten Tagen für mich getan hast!" Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln. „Die letzten Wochen waren schrecklich. Fast hätte ich aufgegeben und dann kommst du und... Es ist, wie deine Schwester gesagt hat." Die erste Träne lief über die Wange. „Du bist auch mein Held!"
Er küsste die Träne weg. „Hey. Nicht weinen."
„Wie kann ich das jemals wieder gutmachen?"
„Was willst du denn gutmachen? Weißt du denn gar nicht, was du mir in den letzten Jahren gegeben hast! Wenn hier einer Schulden aufzuarbeiten hat, dann bin das ja wohl ich!" Er zog sie noch fester an sich.
Doch sie schüttelte den Kopf. „Das ist ja wohl ein Scherz! Jahr um Jahr, Monat um Monat, Tag um Tag hast du mir geholfen und nicht umgekehrt!"
„Ich habe einige Dinge in deinem Haus repariert..."
„... und zugehört, wenn ich mit jemand reden musste ... und Tipps gegeben, wenn ich nicht weiter wusste ... und mir geholfen Rory zu der Person zu erziehen, die sie heute ist ... und bei Problemen eingegriffen, ohne dass ich dich fragen musste ... und..."
Zwei Finger legten sich auf ihre Lippen und hinderten sie am Weiterreden. „Das habe ich alles sehr gern getan, denn was du mir im Gegenzug gegeben hast, war so viel mehr wert: deine Freundschaft, deine Nähe, deine Gesellschaft, deine..."
Sie stoppte seine Aufzählung mit einem Kuss. Die Tränen, die nun über ihre Wange liefen, hatten nichts mehr mit den Schmerz der Vergangenheit zu tun, sondern nur mit ihrer Freude ihn endlich wieder in ihrem Leben zu haben. Alles schien möglich zu sein, wenn sie sich seiner Unterstützung gewiss sein konnte ... und das konnte sie.
„Ich..." versuchte er erneut anzusetzen, doch sie ließ ihn nicht aussprechen und verschloss seine Lippen wieder mit den ihren.
Noch eine kurze Frage: was sagt ihr zu Jess' beruflicher Laufbahn. Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht und fand die Idee ganz witzig. Na? Habt ihr eine Ahnung, auf welche Szene aus der Serie ich mit seinem Berufswunsch anspiele? Schreibt mir einfach was ihr davon haltet ... oder von der Geschichte im Allgemeinen...
Bis bald.
Fortsetzung folgt ...
(Irgendwie schreibe ich das nie unter meine Geschichten – keine Ahnung warum)
