Hallo Leute,
ich entschuldioge mich vielmals für die lange Wartezeit. Kaum war ich aus dem Urlaub zurück, schon hatte mich die Uni wieder in ihren Fängen und irgendwie konnte ich mich nicht so leicht befreien, wie ich das eigentlich erwartet hatte. Dementsprechend musste auch das Update mal wieder etwas warten.
Doch nach dem grandiosen Anfang der deutschen 5. Stafel ( - mal ne Zwischenfrage: Stafel mit einem f oder zwei - ich frage mich dasjedes Mal)am Dienstag - ich liebe die 5. Stafel einfach (genauso wie die 1., 2., 3., 4. und 6.!) - konnte ich einfach nicht mehr an mich halten und musste einfach weiterschreiben.
Zu meinen Reviews:
- Trory: wie immer danke ich dir für deinen Beitrag. Es ist toll zu sehen, dass es jemand gibt, der sich wirklich die Zeit nimmt meine Geschichte zu lesen und auch noch einen Kommentar zu hinterlassen. Das dir die Emily/Richard-Szene gefällt freut mich ganz besonders, da ich lang über sie nachgegrübelt habe.
- A-Karana: Es ist immer schön, neue Leser zu gewinnen. Ich hoffe, die lange Wartezeit hat dich nicht gleich wieder verschreckt. Was Lukes Sprache angeht, stimme ich dir natürlich zu. Allerdings wirft er seine Prinzipien in Notfällen meist über den Haufen und ich denke, man kann die aktuelle Situation von Lorelai als Notfall bezeichnen. Außerdem glaube ich, dass er in einer Beziehung offener wäre und somit... (ich merke gerade, dass ich dabei bin in einen seiner rants - keine Ahnung, wie man das übersetzen soll - zu verfallen und höre lieber auf. Ich denke mein Standpunkt wurde klar.) Auf jeden Fall, danke ich dir sehr für deinen Kommentar. Lob und Kritik braucht ein Autor zum Schreibenwie die Luft zum Atmen.
- Sandra: Auch dir danke ich vielmals für deinen Kommentar. Es ist schön zu sehen, dass meine Gedanken in Bezug auf Emily und Richard klar waren.
- GG DREAM: Ich danke dir natürlich auch für deine Meldung. Es tut gut zu sehen, dass meine Fortsetzung bereits sehnlichst erwartet wird. Allerdings hoffe ich doch auf ein bisschen mehr Verständnis von dir. Es spricht ja nichts dagegen, nachzufragen, wo die Fortsetzung bleibt, aber ich habe auch noch ein normales Leben außerhalb der Fanfiction-Welt und kann nicht einfach mehre Kapitel einfach so herzaubern. Vielleicht besänftigt dich ja die Tatsache, dass es dieses Mal einen extra-langen Teil gibt.
Das war's dann auch schon wieder von mir. Muss zur nächsten Vorlesung. Keine Ahnung, wann ich mal wieder etwas Zeit finde, weiterzuschreiben. Versuche mich auf jeden Fall zu beeilen. Habe natürlich schon einige Gedanken - schließlich stehen wir kurz vorm Ende - aber bin auch für eure Anmerkungen offen.
Diana
Kapitel 27: Der lange Weg zurück ins alte Leben ... und sein Helfer
„Ich habe Angst."
Es war nur eine einfache Aussage ... drei kleine Worte ... wesentlich unwichtigere drei Worte, als die die sie wenige Stunden zuvor zu ihm gesagt hatte und doch fühlte sich Lorelai nervöser als jemals zuvor. Sie war nicht gut darin jemand ihre Liebe zu gestehen, aber darin jemand an ihren Ängsten und Sorgen teilhaben zu lassen noch viel weniger. Schon als kleines Kind hatte sie gelernt, dass ihre Eltern nichts von negativen Gedanken hielten. Jeder musste immer schön optimistisch sein. Über die eigenen Probleme sprach man nicht – höchstens über die Sorgen der anderen.
Und so hatte sie sich seit jeher allein ihren Aufgaben gestellt. Sie bat nicht um Hilfe, weinte nur im Verborgenen und gab nie auf. Doch auch eine Lorelai Gilmore traf auf ihre Grenzen. Und dies war so ein Zeitpunkt. Merkwürdigerweise war es gar nicht so schwer Luke von ihren Ängsten zu erzählen, wie sie erwartet hatte.
Trostspendend nahm er sie in seinen Arm. „Ich weiß. Aber keine Sorge, ich bin die ganze Zeit bei dir und pass auf, dass nichts geschieht."
„Okay."
„Okay."
Er wich ein wenig zurück und zeigte mit dem Kopf in Richtung Eingangstür, die man vom Auto gut sehen konnte. „Und? Steigen wir jetzt aus und gehen rein?"
Das nun folgende „Okay." hatte einiges an Aussagekraft verloren. Nichtsdestotrotz öffneten die beiden ihre jeweiligen Türen und stiegen aus. Vor dem Wagen trafen sie wieder aufeinander, wo Lorelai sofort an Lukes Seite eilte.
Er nahm ihre Hand in die seine und drückte sie kräftig. „Komm." Dann machte er den ersten Schritt auf das Haus zu und mit einem mulmigen Gefühl im Magen folgte sie.
Je näher sie der Veranda kamen, desto größer wurde das Verlangen wegzulaufen. „Oh Gott, ist das schwer. Lenk' mich ab!"
„Was?"
„Du sollst mich ablenken. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass jeden Moment etwas Schreckliches passiert."
„Zum Beispiel?"
„Was weiß ich." Frustriert warf sie die Hände in die Luft. „Willst du wirklich, dass ich mir all die schrecklichen Dinge ausmale, die passieren könnten? Ausgerechnet jetzt!"
„Punkt für dich." Beschützend stellte er sich hinter sie und legte seine Arme um ihren Körper. „Vergiss das Schreckliche und konzentriere dich voll und ganz auf das Gute."
Nun schon etwas ruhiger ließ sie sich nach hinten sinken. „Ich liebe dich."
„Das ist etwas gutes?"
„Etwas sehr gutes."
„Gut."
Ohne darüber nachzudenken setzte sie sich in Bewegung. „Gut? Das ist alles?"
„Sehr gut!" Er grinste sie breit an – und das nicht nur, weil er genau wusste, was sie hören wollte und er es doch nicht sagte, sondern auch, weil sie die Eingangstür ohne weitere größere Probleme erreicht hatten.
Lorelai atmete einmal tief durch und steckte dann den Schlüssel ins Schloss. „Du bist sehr gut hierin."
In dem Moment, als sie langsam den Schlüssel umdrehte und die Tür öffnete, küsste er sie aufs Schulterblatt und flüsterte in ihr Ohr: „Ich liebe dich auch."
Und so überschritt Lorelai seit Tagen das erste Mal wieder die Schwelle ... und stoppte erneut. „Okay. Wir sind hier. Und jetzt?" Sie wollte sich ruckartig umdrehen, doch Luke – der etwas Derartiges vorhergesehen hatte – stoppte sie. „Können wir nicht wieder gehen?" Er schüttelte den Kopf. „Keine Chance?"
„Keine Chance."
„Nicht mal die Kleinste?"
Nochmal schüttelte er den Kopf. „Nicht mal die Klitzekleinste."
Ergeben ging sie weiter und schaute sich hektisch nach potentiellen Bedrohungen um. „Was machen wir also?"
Nachdem er die Haustür geschlossen hatte, trat er neben sie ins Wohnzimmer und deutete auf den blinkenden Anrufbeantworter. „Wie wäre es damit zum Anfang?"
„Und Möglichkeit 2 lautet?"
„Komm schon, Lorelai. Ich sehe ja ein, dass es schwer ist. Aber was auch immer kommt: ich bin bei dir. Vergiss das nicht."
„Niemals."
„Niemals," bekräftigte er mit Nachdruck.
„Könntest du..."
„Was?"
„... auf den Knopf drücken."
„Kein Problem. Du musst nicht wirklich alles allein machen."
Er tat es und zog sie dann mit sich zu den Sesseln – die Couch bewusst umgehend.
Und schon ertönte die mechanische Stimme: °Sie haben 2 neue Nachrichten.°
Sie nahmen Platz und warteten darauf, was jetzt kommen würde. Lorelai hielt die Luft an und Luke drückte ihre Hand, um ihr zu zeigen, dass er bei ihr war.
°Hey, Mum,° ertönte Rorys leicht übermüdete Stimme. °Ich bin gerade von der Arbeit nach Hause gekommen und hatte gehofft, dass du vielleicht da bist... Offenbar nicht. Ruf mich an, sobald du das hörst. Ich will doch wissen, was bei dem Gespräch mit Grandma rausgekommen ist. Bye.°
Und noch einmal hieß es Luftanhalten.
°Lorelai? Hier ist deine Mutter.° Sie war wahrscheinlich in ihrem ganzen Leben noch nie so froh Emilys Stimme zu hören. °Wieso bist du noch nicht zu Hause? Oder willst du nur nicht mit mir sprechen?° Pause. °Okay. Wie auch immer. Ich wollte nur noch einmal unser Essen am Freitag bestätigen. Ich habe mit deinem Vater gesprochen und er ist mit der Ortsverlegung einverstanden. Wir sehen uns also Freitag, 19.00 Uhr, in deinem Hotel.°
„Willst du sie zurückrufen?" erkundigte sich Luke.
„Ich werde Rory anrufen. Mit meiner Mutter ist ja alles klar."
„Okay. Ich bin dann mal in der Küche und schaue nach, ob ich was zu Essen finde."
„Hast du Hunger?"
„Etwas. Ich dachte, ich könnte uns etwas kochen..."
„Mmh..."
„Mmh?" wiederholte er verwundert. „Es ist doch Zeit für Dinner. Sag bloß nicht, dass du keinen Hunger hast!"
„Nein, nein, ich dachte nur, dass wir vielleicht etwas bestellen."
„Pizza?"
„... oder chinesisch. Ich überlasse dir die Wahl."
Er verstand, dass sie versuchte Normalität in ihr Leben zurückzuholen ... und was war normaler als Lorelai Gilmore, die Essen bestellte. Also entschloss er sich ihr keine Steine in den Weg zu legen und antwortete: „Chinesisch."
Grinsend hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich liebe es, dass du zur Zeit so viele Zugeständnisse machst. Aber versprich mir bitte, dass das nicht immer so bleiben wird. Ich würde unsere Streitgespräche vermissen."
„Oh, keine Angst. Da gibt es einfach zu viele Dinge, über die ich immer wieder aufregen muss, um sie einfach alle zu vergessen."
„Wie nett."
„Ich habe das so nett wie nur möglich gemeint," stellte er klar.
Ein weiterer Kuss. „Gut. Lukes Kaffee wäre nämlich nicht Lukes Kaffee ohne eine lange Rede über die Gefahren von zu exzessivem Kaffeegenuss."
„X-beliebiger Kaffee."
„Ganz genau." Erneut küsste sie ihn. „Apropos Kaffee..."
„Du nutzt das wirklich aus..."
„Irgendetwas sagt mir, dass das eine einmalige Chance ist."
„Falls du Stimmen in deinem Kopf hörst, sollten wir vielleicht..."
Der Rest seiner Aussage wurde von einem Kissen verschluckt, das ihn in diesem Moment ins Gesicht traf.
– x – o – x – o – x – o – x –
Nach dem Essen machte Luke schnell den Abwasch – was in Anbetracht der Tatsache, dass sie nicht gekocht hatten, nicht viel war – und Lorelai leistete ihm in der Küche Gesellschaft. Unsicher sah sie ihn an. „Du bleibst doch heute Nacht hier, oder?"
Schnell wischte er seine Hände trocken, kam näher und nahm sie beruhigend in den Arm. „Aber natürlich. Keine Angst."
„Musst du morgen früh ins Diner?"
„Nein, ich habe Caesar gebeten zu öffnen. Ich kann also in aller Ruhe mit dir ausschlafen und dich danach ins Dragonfly Inn begleiten."
„Gut. Und was machen wir, um uns für den Rest des Abends die Zeit zu vertreiben?"
„Wie wär's, wenn wir ein Video ausleihen?"
„Heute nicht mehr. Wie wär's, wenn wir einfach nur zusammensitzen und ein wenig reden. Und morgen machen wir dann einen Videoabend."
„Auch gut." Er zog sie noch ein wenig näher zu sich. „Diese Idee gefällt mir sogar noch viel besser."
Und so nahm er neben ihr Platz und ließ sich eine der verrückten Geschichten aus ihrem Leben erzählen, die sie unbedingt loswerden musste, und genoss jede Sekunde.
– x – o – x – o – x – o – x –
„Muss ich wirklich?"
Luke verdrehte die Augen. „Ich denke, wir hatten diese Diskussion jetzt zur Genüge. Das Dragonfly Inn ist dein Hotel und deine Angestellten brauchen dich."
„Ich weiß. Aber..."
„Kein Aber." Seinen Truck auf dem Parkplatz des Hotels abstellend stieg Luke aus, ging zur anderen Seite und half Lorelai beim Aussteigen.
„Ich will nicht."
Er sagte nun gar nichts mehr, da er genau wusste, dass Lorelai eine Diskussion beginnen wollte, um Zeit zu schinden und am Ende vielleicht am Ende doch noch einen Tag frei machen zu können. Er wusste natürlich, dass das schwer für sie war. Und wenn er der Meinung wäre, dass sie wirklich noch nicht bereit war, dann wäre er der Letzte, der sie überzeugen würde. Aber dem war nicht so. Denn obwohl sie Angst vor den Erinnerungen hatte, die definitiv auf sie warteten, hatte sie auch genug Kraft sich ihnen zu stellen. Und zur Not war er ja die ganze Zeit an ihrer Seite.
Seine Hand Halt gebend auf ihren Rücken legend schob er sie langsam vorwärts ... was anfangs auch sehr gut funktionierte. Doch je näher sie dem Eingang kamen, desto mehr versteifte sie sich. Krampfhaft suchte er nach einem Weg sie von ihren Gedanken abzulenken, als ihm plötzlich eine Idee kam. Seine hand langsam nach oben wandern lassend, begann er mit dem Verschluss ihres BH's zu spielen, was sie geschockt stehen bleiben ließ. „Luke! Was machst du da?"
„Wie fühlt es sich denn an?"
„Okay. Dumme Frage. Ich weiß, was du da machst. Die Frage ist: warum?"
„Keine Ahnung."
„Keine Ahnung?"
„Ja."
„Ja?"
„Ja!"
„Und?"
„Und?"
„Was und?"
„Was was und?"
„Das war meine Frage."
„Ich habe keine Ahnung."
Frustriert stampfte sie auf. „Luke!"
Ohne es zu beabsichtigt zu haben hatte er dafür gesorgt, dass der Verschluss diesen Moment wählte um aufzuspringen. So sah sein Plan eigentlich nicht aus. Er wollte sie doch nur kurz auf andere Gedanken bringen. Doch das...
„Morgen, Lorelai," unterbrach eine männliche Stimme ihr Geplänkel.
Erschrocken fuhr sie herum und sah sich ihrem Gärtner gegenüber, die sie neugierig musterte. Obwohl dieser kein gebürtiger Stars Hollower war, hatte er sich binnen weniger Wochen perfekt in die Gerüchteküche integriert. Fehlte gerade noch, dass er irgendetwas von ihrem Gespräch mitbekam. „Morgen, Archie!" Sie stürmt davon.
Lächelnd sah Luke zu, wie sie im Inneren des Gebäudes verschwand. Scheinbar hatte sein Plan doch noch funktioniert. Nachdem er den freundlichen alten Mann – der seine Freundin überrascht hinterher schaute – ebenfalls begrüßt hatte, machte er sich an ihre Verfolgung. Am Empfangstresen entdeckte er Michel und ging näher. Er wollte gerade fragen, ob er wusste, wo Lorelai war, da er sie nirgends entdecken konnte. Doch als er das Gesicht des Franzosen sah, stoppte er. Mit offen stehendem Mund starrte Michel die Bürotür seiner Chefin an und Luke setzte grinsend seinen Weg fort. Er konnte sich bildlich vorstellen, wie Lorelai an ihm vorbeigerauscht war.
An ihre Tür klopfend und nicht auf ihre Antwort wartend – nach der Aktion erwartete er sowieso nicht, dass sie ihn noch freiwillig einlud – trat er Sekunden später ein.
Lorelai stand hinter ihrem Schreibtisch, hatte ihre Jacke ausgezogen und versuchte – behindert von ihrer Bluse – den BH wieder zu schließen. Als sie ihn sah, funkelte sie ihn wütend an: „Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast!"
Er trat hinter sie. „Lass mich mal."
„Als ob! Wer weiß, was dir dieses Mal einfällt." Sie drehte sich ruckartig um, als sie seine Hand auf ihrem Rücken spürte. „Was hast du dir nur dabei gedacht?" Er öffnete den Mund, um zu antworten, doch Lorelai war noch nicht fertig. „Ich will dein ‚Keine Ahnung!' nicht hören. Ich meine, du bist doch derjenige, der sich gegen jegliche Liebesbekundungen in der Öffentlichkeit sträubt und jetzt ... das!"
„Ich dachte, ich hätte das Recht jedes Mittel einzusetzen, um dich abzulenken!"
„Was?"
„Du bist hier, oder?"
„Wovon sprichst du überhaupt?"
„Ablenkung – dafür hast du mich doch mitgenommen, oder?"
So langsam dämmerte Lorelai, wovon er sprach, aber sie konnte trotzdem nicht glauben, dass er es getan hatte. „Aber doch nicht so. Hättest du nicht einfach bei der Taktik von gestern bleiben können!"
„Hätte ich," gab er zu. „Aber das wäre nicht sehr originell gewesen. Außerdem hast du selbst gesagt, dass ich nicht auf öffentliche Liebesbekundungen stehe. Da erschien..."
„Und das war nicht in der Öffentlichkeit?" unterbrach ihn Lorelai noch immer nicht ganz beruhigt. „Ich war in der Öffentlichkeit. Gäste hätten mich sehen können. Angestellte haben mich gesehen..."
„Entschuldige. Okay. Ich gebe es zu: es tut mir leid. Aber es hat doch keiner mitbekommen. Und außerdem..."
„Außerdem? Es gibt sogar noch eine bessere Erklärung?"
„Es war keine Absicht."
„Und das soll ich dir glauben?"
„Er sollte nicht aufgehen!"
„Und das soll ich dir glauben?"
„Es ist die Wahrheit."
„Weil du ja immer die Wahrheit sagst..."
Plötzlich wieder sehr ernst schaute er ihr tief in die Augen. „Genau."
Für einige Sekunden rührte sich nichts. Dann verschwand die Anspannung aus Lorelais Zügen und ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht bereit. „Danke."
„Gern geschehen."
„Ich liebe dich."
„Ich liebe dich auch."
„Was aber nicht heißt, dass du so einfach davonkommst..."
„Okay. Wie wäre es, wenn ich als kleines Friedensangebot unsere heutige Abendplanung in deine Hände lege. Du darfst den Film aussuchen und ich werde mich nicht beschweren. Popcorn? Süßigkeiten? Pizza? Kaffee? Ich beschwere mich nicht!"
Fragend zog sie eine Augenbraue in die Höhe: „Und wo bleibt da der Spaß?"
Lachend zog er sie in seine Arme. „Dann denk dir was anderes aus."
„Das werde ich."
Obwohl sie nicht die geringst Lust verspürte sich jemals wieder von ihm loszumachen, trat Lorelai Minuten später doch wider zurück und schenkte ihm ihrem Freund ein breites Lächeln. „Danke."
„Gern geschehen."
„Und jetzt?"
„Jetzt gehst du zurück an die Arbeit..."
„Ach wirklich?"
„Ach wirklich."
„Und was ist, wenn ich darauf keine Lust habe?"
„Dann würde ich sagen, dass du dich selbst belügst."
„Ach wirklich?"
„Ach wirklich. Du liebst deinen Job und ich weiß genau, dass er dir in den letzten Tagen gefehlt hat."
„Ach wirklich?"
„Ach wirklich."
„Ach wirklich?"
„Okay. So langsam nervt das." Sie grinsten um die Wette. „Wir beide wissen doch, dass dieses Hotel schon immer dein Traum war. Deshalb hast du bei der Renovierung auch nie aufgegeben ... egal wie viele Steine in deinem Weg lagen oder wie groß sie waren. Außerdem hast du Sookie... und Michel..."
„Guter Einwurf. Sookie! Ich werde ihr Hallo sagen und mir einen Kaffee holen."
Strahlend machte sie sich auf den Weg, doch hielt sie sanft zurück. „Nicht, dass ich etwas gegen deinen neugefundenen Elan hätte, aber kannst du trotzdem noch eine Sekunde warten?"
„Keine Angst. Ich komme doch gleich wieder."
„Aber dann werde ich wahrscheinlich nicht mehr da sein."
Erschrocken starrte sie ihn an. „Was!"
Nun war es an ihm zu versichern: „Keine Angst. Wenn du mich brauchst, bin ich natürlich für dich da. Ich dachte nur, dass ich – wenn du hier allein zurecht kommst – mal im Diner nach dem Rechten schaue. Zum Lunch könntest du vorbei kommen und ich hole dich dann später wieder ab. Schlechte Idee?"
„Nein. Gute Idee. Auf dem Heimweg können wir dann vor der Videothek anhalten..."
Er hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. „Bitte sei gnädig."
„Darüber muss ich noch nachdenken."
„Es war ein Unfall!"
„Das sagst du."
„Soll das heißen, dass du mich nicht glaubst!"
Plötzlich wieder ernst schaute sie ihm tief in die Augen und erklärte im Brustton ihrer Überzeugung. „Ich glaube dir ... und vertraue dir hundertprozentig."
Nickend zog er sie in seine Arme. „Ich liebe dich."
„Ich liebe dich auch." Dann trat Luke wieder zurück. „Ich muss dann mal los."
„Und ich muss an die Arbeit," sagte Lorelai und zog ihn gleichzeitig wieder näher.
Er gab ihr einen sanften Abschiedskuss und ging bereits in Richtung Tür, als ihr noch etwas einfiel. „Ähm, Luke."
„Ja?" Zu ihm aufschließend stellte sie sich mit dem Rücken zu ihm hin. „Könntest du?"
Grinsend erkundigte er sich. „Auf oder zu?"
„In Anbetracht unseres Ortes: leider zu!"
Er trat näher, griff unter ihre Bluse und suchte nach den losen Enden. Diese langsam schließend beugte er sich nach vorn und flüsterte in ihr Ohr: „Leider?"
„Definitiv leider."
„Vielleicht solltest du eine Fortsetzung mit anderem Ausgang dann in unsere Abendplanung mit einbeziehen."
Der BH war zu und Lorelai drehte sich zu ihm um. „Das sollte ich."
„Auf jeden Fall."
Ein letzter Abschiedskuss und er war verschwunden.
