Mit einem gewaltigem Kater und Gelenkschmerzen, die sich sehen lassen konnte wachte Draco Malfoy neben einer ihm nur zu bekannten jungen Frau auf, in einem Bett, das ihm auch nur zu bekannt war. Obwohl es wohlgemerkt nicht ihm gehörte.
„Du bist wach", stellte die hübsche schlanke Frau mit den hüftlangen schwarzen Haaren nüchtern fest, die nackt neben ihm aufrecht im Bett saß und ein Buch las.
Seufzend drehte Draco sich auf den Bauch und vergrub sein Gesicht in die, wohlgemerkt, rosa Kissen.
„Hab ich mit dir geschlafen?", brummte er gleichgültig.
„Vier Mal. Außerdem schuldest du mir eine Flasche Rotwein. Ich war zwar sehr beeindruckt was man mit eben dieser anstellen kann, aber betrunken wie du schon bei mir angekommen bist, hast du den wertvollen Inhalt einfach im Waschbecken runter gespült", erklärte die Schwarzhaarige, ohne von ihrem Buch aufzusehen.
„Na super", nuschelte Draco in Kissen. Sein Kopf war noch zu benebelt um sich im Klaren darüber zu sein, war er wieder alles angestellt hatte.
„Ich kann doch sich mal dein Bad benutzten, oder Blaise?", fragte Draco, stand ruckartig auf und ging schnurstracks, wohlgemerkt nackt, durch das elegant eingerichtete Schlafzimmer den ihm gut bekannten Weg zum Badezimmer.
„Natürlich", rief Blaise ihm anteilnahmslos hinter her, „Deine Zahnbürste ist im Schrank neben dem Spiegel!"
Draco zuckte unwillkürlich zusammen und fluchte leise. Na klasse; Anscheinend hatte er sich hier inzwischen schon fast häuslich eingerichtet. Da ertönte wieder Blaise gelangweilte Stimme hinter ihm her.
„Deine Klamotten vom letzten Besuch liegen übrigens daneben; Gewaschen und gebügelt!"
o-o-o-O-o-o-o
Kaum fünfzehn Minuten später war Draco fertig. Ungefähr vier verschiedene Mittel gegen nebensächliche Gebrechen intus ging er ruhig, angezogen, zurück zu Blaise, die immer noch ihr Buch las. Leicht lächelnd setzte sich der Blonde zu ihr ans Bett.
„So, gehst du jetzt also wieder?", fragte die junge Frau nebensächlich und sah zum ersten Mal an diesem Morgen von ihrem Buch hoch.
„Wie war ich?", hauchte Draco und musterte sie unter seiner lange nicht mehr nachgeschnittenen Frisur hindurch.
„Naja", fing Blaise nachdenklich an, lächelte dann aber, „Gut genug um mich so weit zu entspannen, dass ich heute die Prüfung bestehen sollte. Trotzt Schlafmangel. Ansonsten werde ich dich verklagen!"
Draco lachte auf, doch hinter seinen Strähnen war er müde.
„Danke", hauchte er und stand auf. Langsam schritt er Richtung Wohnzimmer und Kamin.
„Ich soll dich von Luna grüßen!", rief Blaise ihm hinterher, als er schon auf dem Flur stand.
„Verbring nicht soviel Zeit mit ihr! Langsam wirst du genauso seltsam wie sie!", antwortete Draco laut genug.
Angespannt warf er das Pulver ins Feuer und nannte das Ziel seiner kurzen Reise. Kurz darauf warf er sich in den grünen Strudel. Ihm wurde schwindelig und sofort schloss er die Augen. Nicht dass er Flohpulver´n nicht vertrug.
Ziemlich wackelig kam er im Wohnzimmer des verlassenen Herrenhauses Malfoy Mansion an. Draco taumelte und wollte sich an dem kleinen runden Tisch abstützen, der neben der Couch vor dem Kamin stand. Doch er erwischte diesen zu seitlich, und mit einem markerschütternden Bersten brach der Tisch in der Mitte seines einzigen Standbeins durch.
Mit einem erstickten Aufschrei verlor Draco schließlich doch das Gleichgewicht und landete auf der Couch.
Ein paar Minuten blieb er zu verdattert und müde um sich zu regen einfach in dieser leicht verdrehten Position liegen, dann hob er die Augenbrauen und seufzte.
„Nele! Brandy, sofort!"
Eine zierliche kleine Hauselfe tauchte vor ihm mit einem Tablett auf und sah ihn aus großen, dunkelbraunen Augen an.
„Der Doktor hat gesagt, Master Malfoy sollte weniger trinken!", quiekte sie aufgebracht.
Draco griff ungerührt nach dem Glas und führte es an seine Lippen.
„Der Doktor hat gesagt, ich soll weniger trinken, wenn mir etwas an meinem Leben liegt!"
Er nahm einen großen Schluck. Die Augen der kleinen Elfe weiteten sich.
„Aber dann ist Nele ja ganz alleine! Mister Malfoy darf so etwas nicht sagen!"
Draco trank ruhig sein Glas aus und stellte er klirrend zurück auf Tablett. Dann starrte er gedankenverloren ins nicht existierende Feuer des Kamins vor ihm.
„Die Welt ist grausam. Gewöhn dich dran!"
Nele wimmerte leise, während sie verschwand.
Draco war das egal. Er war müde. Langsam machte sich in ihm die vertraute Wärme des Alkohols breit. Sie betäubte seinen Körper und versetzte ihn in eine Art Dämmerzustand.
Er wollte nicht denken, nicht fühlen. Denn sobald er Herr seiner Sinne war, würden diese über ihn herfallen.
Langsam beugte sich Draco zur anderen Seite der Couch, deren dazugehöriger Tisch noch nicht zertrümmert war, und klopfte zwei Mal auf die Tischplatte.
„Brandy!", sagte er deutlich, und gehorsam erschien ein volles Glas.
Während er es an dem Mund führte und sich etwas gemütlicher auf der Couch ausbreitete dachte er nach.
Blaise würde heute zusammen mit ihrer Freundin Luna die Abschlussprüfung machen und wahrscheinlich eine verdammt gute Aurorin werden. Sie hatte De'Chile Castle geerbt und war jetzt schon in den oberen Kreisen eine der begehrenswertesten Singles.
Und er?
Draco wusste, dass die Frage für seine Psyche nicht grade vorteilhaft war, aber der Alkohol stieg ihm langsam zu Kopf.
Nun gut, er hatte einen ausgezeichneten Hogwartsabschluss. Damit wäre die positive Liste auch schon zuende. Das Vermögen und das Haus seiner Familie waren zwar nach dem Ableben seiner Eltern in seinen Besitz übergegangen, doch viel war von dem Geld nicht mehr übrig. Seine Reisen in den zwei Jahren seiner Suche waren ziemlich kostspielig gewesen. Und in den letzten neun Monaten, in denen er wieder in Malfoy Manor gelebt hatte, waren die Feten, die er in den zwielichtesten Pubs Londons geschmissen hatte, die Huren und der Alkohol dazugekommen. Eben alles, was einem von seinem beschissenen Leben ablenken konnte.
Er hatte keine Ausbildung, keine Aussicht auf einen guten Job und folglich würde auch der spärliche Rest seines ehemaligen Vermögens bald aufgebraucht sein. Auch Malfoy Manor ließ zu wünschen übrig. Er hatte alle Angestellten und Hauselfen vertrieben und gefeuert, bis auf Nele, eine relativ junge und neue Hauselfe, und niemand kümmerte sich um das Anwesen.
Das Haus war baufällig und er bewohnte nur noch einen kleinen Teil des eigentlichen Herrenhauses, den Ostflügel, aber auch hier sammelte sich der Staub schon zentimeterdick, da Nele einfach überfordert war. Der Garten glich einem Urwald, und war es auch. Draco misstraute den Pflanzen und Geschöpfen in dem undurchdringlichen Gestrüpp so sehr, dass er nur noch durch Apparieren oder den Kamin das Haus verließ. Nur eine Stelle hinterm Haus war frei. In einem Umkreis von fast zehn Metern war alles verholt. Und dass schon seit sechs Monaten. Draco hatte nämlich, volltrunken, den Giftgarten seines Vaters in Brand gesteckt.
„Mein Leben ist sinnlos", flüsterte Draco tonlos und hob sein Glas wieder an.
Doch dann klingelte es.
„Was zum Teufel-", begann er und drehte den Kopf Richtung Tür, doch die lag im Flur und er konnte sie vom Wohnzimmer aus nicht sehen. Mit einer raschen Bewegung schmiss er das noch halbvolle Glas in den Kamin, wo es zersplitterte.
Schnell und unruhig stand er auf. Der Haupteingang war fast vollständig zugewachsen. Er wunderte sich kurz, dass die kleine goldene Glocke, die seine Mutter eigentlich als reine Verzierung neben der Tür angebracht hatte überhaupt funktionierte.
Er war so in Gedanken vertieft, dass er über den halb vermoderten Teppich in der Eingangshalle stolperte.
Der Staub der aufgewirbelt wurde brannte in seinem Hals und er hustete heftig, während er zur Tür schritt und diese mit einer Hand und großen Kraftaufwand aufriss, da er sich die andere vor den Mund hielt.
„Hallo?", keuchte er und blinzelte heftig. Das grelle Licht, dass durch das Blätterdach des Dschungels aus magischen Pflanzen fiel, blendete ihn und er schluckte, auch um endlich den Keuchreiz loszuwerden.
„Wer ist da?", fragte er deutlicher und öffnete langsam die Augen.
Nichts.
„Was…?"
Vor ihm bot sich der normale Anblick. Seltsame Pflanzen, sich fast sichtbar weiter ausbreitend, fingen direkt hinter den steinernen Stufen vor der Tür an.
Nigraden, Bäume die sich von Magie näheren, wuchsen dich an dicht. Ihr Stamm ähnelte dem der Palmen doch ihr Laubwerk war wesentlich üppiger. Sie erstreckten sich weit über vier Meter in die Höhe und von diesem Ausgang aus war es schier unmöglich das Grundstück zu verlassen. Oder hinein zu gelangen.
Wer also hatte geklingelt?
Wurde er etwa langsam verrückt…? Kaum vorstellbar bei seinem Lebensstil.
„HALLO", rief er in das Dickicht hinein.
Ein leises Gähnen ließ ihn aufhorchen. Sein Herz schlug schneller, als etwas vor Vergnügen quietschte und es direkt unter ihm zu sein schien.
Nein…
Draco stand da, hielt sich mit beiden Armen am Rahmen der Tür fest, leicht hinaus gelehnt, und sah langsam nach unten.
Da lag es.
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Naja, ich bezweifle dass man das als Cliff-Hänger beschreiben kann, es wird ja nicht wirklich überraschend sein was jetzt kommen wird, oder? #grins#
Hat ein bisschen gedauert, aber ich hab noch andere Geschichten und arbeite auch schon an ganz neuen Ideen.
Aber hier geht's jetzt auch schneller weiter, versprochen!
Celina-Hp: Sooo wird es natürlich nicht enden, aber das sie jetzt erstmal wech vom Fenster ist obwohl er sie grade erst gefunden hat ist schon nicht mehr rückgängig zu machen. Aber keine Angst #eg# das wird schon werden.
Erbsenpuerre: Und ob ich Hausaufgaben dieser Art mache #very evil grins# und ja, das Ende muss auch hart sein. Er MUSS sich schließlich klischemäßig dem Alkohol verschreiben. Passt doch, nich war? #smile#
DarkPrincess of Slytherin: Wies weiter geht… naja, das kann sich über JAHRE hinweg ziehen #unglaublich unauffällige Andeutungen mach# Und ja, es soll ein HappyEnd werden. Du kennst mich ja ein bisschen, ich bin eigentlich nicht der ewig glücklich Typ. Deswegen hört sich das jetzt auch noch nicht so an #smirk# Wird aber noch, versprochen!
Sooo, ich wird jetzt am nächsten Cap weiter schreiben und hoffe, Euch gefällt dieses.
Ansonsten; Bis denne!
Eure LadyEvelyn
