Ich danke meinen Reviewern Nina-issaja und erbsenpuerre danz dolle! Ich hoffe euch gefällt das Kapitel!
Naja, mehr fällt mir auch grade nicht mehr ein...
((LEST ALLE MEINE GESCHICHTEN!))
(huch was war dass denn...?)
Etwas später an diesem Tag verabschiedeten sich Draco und Blaise von Luna, die von ihrem Freund zum Essen eingeladen worden war.
„Wo soll sie denn heute schlafen?", fragte Blaise in die angenehme Stille im Zimmer hinein.
„Na ja, wie du ja schon gesehen hast, ist dies der einzige bewohnbare Raum in diesem Haus, also hier", antwortete Draco nachdenklich, der immer noch das kleine Mädchen in den Armen hielt.
„Soweit ich weiß, habe ich in einem der Abstellräume noch eine Krippe. Wenn du sie nimmst, kann ich nachkucken gehen."
Blaise stand vom Bett auf, auf dem sie bis eben gesessen hatte und streckte ihre Arme nach dem Baby aus. Draco überreichte es ihr vorsichtig. Einen Augenblick stand er ihr noch gegenüber und sah zu, wie die junge Frau das Baby sanft an sich presste. Der liebevolle Blick, mit dem seine Freundin sein Kind betrachtete versetzte ihm einen Stich.
Fluchtartig drehte er sich und verließ sein Schlafzimmer.
Schnell und sicher bewegte er sich durch das heruntergekommene Gebäude, wich den Spinnenweben in den unbenutzten Gängen aus und überging die brüchigen Stellen in den mit löchrigen Teppichen belegten Treppen einfach. Je weiter er nach oben gelangte, desto stickiger wurde die Luft. Hier oben, im zweiten Stock wurde nicht mehr gelüftet. Er wandte sich nach links, in den Westflügel. Draco gelangte in einen Gang, in dem der weiße Putz schon von Decke und Wand bröckelte. Ohne die Magie und die Pflege der dutzend Hauselfen würde dieses Jahrhunderte alte Gebäude bald in sich zusammen fallen.
Mit einem Knarren und einem Fast-Bersten des Türrahmens ließ sich die alte Holztür am Ende des Ganges öffnen. Draco betrat einen kalten Raum, der durch Licht einigermaßen erleuchtet wurde, welches durch ein klaffendes Loch in der schrägen Decke herein fiel.
Draco bahnte sich seinen Weg über zerbrochene, murmelnde Spiegel und protzige Goldrahmen, in denen Bilder von verbannten Verwandten schliefen. Im hinteren Teil des Raumes, nachdem er den Lichtkegel des Lochs auf dem Boden passiert hatte und einen Blick auf den klaren Sternenhimmel werfen konnte, fand er die mit Ornamenten verzierte Elfenbeinkrippe. Sie gehörte zu den kitschigsten Hochzeitsgeschenken seiner Eltern. Daneben stand ein giftgrüner Schrank, der auch die kompliziertesten Kleider aufbewahren, flicken und bügeln konnte, aber leider nicht in das schwarz gehaltene Schlafzimmer seiner Mutter bepasst hatte. Auch ein halb auseinander genommenes Bettgestell stand dort, welches sein Vater vor Jahren irreparabel geschädigt hatte…
Draco trat näher an die Krippe und betrachtete diese eingehend. Wenn er die reichen Verzierungen dezimieren könnte, wäre sie ideal. Selbst an den Standfüßen war nicht gesparrt worden, und so prangten dort anstatt einfacher Knaufe vier gold lackierte Greifenklauen.
Er richtete seinen Zauberstab auf die Krippe und flüsterte „Mobiliarbus". Sie schüttelte und streckte sich ausgiebig und wandte sich dann, leicht schwankend, Draco zu.
„Schlafzimmer im Ostflügel, Erdgeschoss", sagte Draco schlicht, und die Krippe trottete unterwürfig los.
Langsam drehte er sich um und schritt durch die Kammer zurück.
Als er unter der Öffnung im Dach schritt, hielt er innne. Sein Blick wandterte an der brüchigen Wand hinauf zu dem löchrigen Dach.
"Man ist das ne Bruchbude", knurrte Draco leise, und fragte sich dabei, wieso ihm das in den letzten Monaten Einsamkeit nicht aufgefallen war.
Durch das große Loch im Dach konnte er den schwarzen Himmel sehen. Kein einziger Stern schien Lust zu haben sich zu zeigen. Selbst der Mond war nur zur Hälfte anwesend.
"Morgen kletterte ich zu dieser Höhle!"
Draco trat aus dem winzigen Badezimmer, ein Handtuch um die Hüften, eins auf dem Kopf. In einer Hand hatte er einen Flachman.
"Als wenn ich es nicht gewusst hätte..."
Die Stimme gehörte zu einer jungen Frau, die eigentümlicherweise auf dem Dach des geöffneten Kleiderschrank saß, vor den sich Draco nun stellte.
"Jetzt sei doch nicht so Nora", rief der tropfnasse Blondschopf gutgelaunt, schmiss ein Handtuch nach ihr und begann dann, seine Haare trocken zu rubbeln. (A.N.: Na verstanden? #eg#)
"Ich mach dir einen Vorschlag", sagte Nora verführerisch und beugte sich ungeniert zu Draco hinunter, "Du vergisst dass alles, reist morgen ab und ich sorge dafür, dass du im Lotto gewinnst!"
Draco lachte auf und griff nach irgendetwas aus dem Schrank.
"Das darfst du garnicht!"
"Hey, seit wann hörst du mir denn zu, wenn ich dir erklären wozu ich fähig bin und wazu nicht?", fragte die schwarzhaarige Frau ungläubig.
"Ich höre dir immer zu- schließlich sind Frauen unberechen bar und zu allem fähig!"
Draco betrachtete verwirrt das bis vor kurzen noch ordentlich zusammengelegte Hemd in seinen Händen und sah diesmal hin, als er wieder in den Schrank griff.
Nora betrachtete ihn argwöhnisch.
"Du hast Blaise schon wieder nicht geschrieben, wo du dich wieder rumtreibst!"
"Ja verdammt", murrteDraco ertappt, zog sich eine Jogginhose an, schmiss sich aufs Bett und betrachtete den gelb angelaufenen Ventilator an der Decke.
"Du solltest ihr schreiben. Nicht jeder ist auf Grund einer launenhaften Fügung des Schicksals bis auf den Tod mit dir verbunden!"
"Warum musst du mir auch immer dein unglaubliches Wissen vorhalten?", knurrte Draco und drehte seinen Kopf demonstrativ vom Schrank weg.
"Mein Gott du bist fast 20 Jahre alt und hörst dich immernoch an wie der 16 Jährige Möchtegernspion der auf eigene Faust die Welt retten wollte!"
Draco antwortete nicht. In Gedanken betrat er schon die Höhle.
"Du machst dir wirklich Hoffnungen, oder?"
Nora lag direkt neben ihm auf dem klapprigen Bett und starrte an die Decke.
Draco drehte sich wieder zu ihr um.
"Jetzt sag schon! Habe ich einen Grund dazu?"
Nora öffnete ihren Mund, doch sobald ihr Atem sein Gesicht streifte verschwandt sie.
Draco seufzte und ließ den Kopf hängen.
"Ist ja gut! Ich hab verstanden. Ja, die Zukunft geht mich nichts an und Nora darf mir nichts sagen. Ich frag nie wieder versprochen", sagte er gereizt in die Stille hinein, und kurz darauf erschien Noras Abbild wieder neben ihm. Einen Moment lang flackerte sie, doch dann war sie wieder klar.
"Alles ok mit dir?", fragte Draco, als er bemerkte, dass Nora schwer atmete.
"Ich hasse Bürokraten", knirschte sie und drehte den Kopf zu ihrem Schützling um.
"Jetzt schlaf endlich. Und mach dir keine Gedanken wegen morgen. Was kommen soll, das kommt", flüsterte sie und lächelte ihn aufmunternd an.
Draco verzog seine Mundwinkel krotesk, schloss dann aber seine Augen.
Vielleicht würde seine Suche ja morgen ein Ende haben...
Kälte holte ihn aus seinen Erinnerungen zurück.
Draco wusste nicht wie lange er schon so in der Kammer gestanden hatte, den Blick aus dem Loch in der Decke gerichtet. Langsam atmete er aus und wandte den Blick vom Himmel ab.
Er war ein Möchtegern-Irgendwas. In seinem Leben hatte noch nie etwas richtig funktioniert. Er hatte seine Jungendliebe verloren, wiedergefunden und geschwängert, wieder verloren und jetzt in den Augen seiner Tochter wiedergefunden!
Ein Kind! Ein kleines hilfloses Wesen, völlig auf IHN angewiesen! Das arme Ding war doch zum Tode verurteilt!
Draco sah sich um. Er konnte noch nicht runtergehen. Er konnte nicht wieder in diese Augen sehen, nicht jetzt sofort.
Unmotiviert schlenderte er durch die engen Reihen an Schrott, der sich im Laufe der Jahrhunderte angesammelt hatte. Auf einem alter zerkratzen Arbeitstisch mit Flecken, von denen er garnicht wissen wollte woher sie stammten lag ein staubiger Stapel Fotoalben.
Draco griff nach dem Obersten, wobei er einen Hausstaubtornado auslöste, ließ sich in einen mottenzerfressenen Ohrensessel fallen und schlug das Album auf.
Es war sein eigenes, mit irrsinigen Gedankengängen vollgekritzelt, voller Weinflecken und ab und zu war sogar ein Foto dürftig eingeklebt. Er plätterte langsam durch, und hielt etwa in der Mitte an, bei einem Foto das so groß war wie eine ganze Seite.
Nele hatte dieses Foto geschossen, auf seine Weisung hin. Es zeigte ihn, Draco, völlig abgewrackt mit einer Flasche Portwein in der einen und seinem Zauberstab in der anderen Hand, wie er vor dem brennenden Gewächshaus seines Vater stand.
Draco schmunzelte. Jaja, so hatte er Abschied von seinem Vater genommen, betrunken.
Etwas weiter hinten fand er ein anderes Bild an dem er hängen blieb. Es stammte von einer seiner ersten Kreuzfahrten. Auf dem Bild war die Rehling eines weißen Touristenschiffs zu sehen, dahinter das Meer. Nora hatte dort gestanden. Doch auf dem Bild war sie nicht zu sehen. Stattdessen hatte er versucht ihr Umirsse notdürftig mit einem Mugglestift einzuzeichnen.
Draco klappte das Buch zu und schmiss es achtlos aus den Tisch zurück, wobei er den Stapel Alben mit umriss.
Nora war weg, und das war seine Schuld. Er hatte sie schon einmal verlohren gehabt, kurz nachdem er den Todessern beigetreten war um Evelyn zu retten. Er hatte sie einfach ignoriert- er hatte nicht mal gemerkt dass sie irgendwann nicht mehr da gewesen war. Als dann der dunkle Lord gestürtzt worden und Evelyn verschwunden war, war er kurz vorm durchdrehen gewesen. Nora hatte ihm da raus geholfen, sie war einfach irgendwann wieder da gewesen.
Die ganzen zwei Jahre über hatte sie ihn begleitet. Nach der Enttäuschung in der Höhle war er wieder abgesackt, hatte Nora völlig ignoriert, hatte mit sich und der Welt abgeschlossen.
Erst Monate später hatte er angefangen zu bereuen, dass er sie wieder auf seinem Leben verdrängt hatte.
Tja, und jetzt vwar auch noch die Tochter seiner verstorbenen Liebe aufgetaucht, und mit ihr sämtliche Erinnerungen, von denen Draco gehofft hatte sie sich weggesoffen zu haben.
Evelyns Tochter war hier.
Sein Kind.
Draco stand auf und machte sich auf denWeg nach unten.
t.b.c
