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Kapitel 17: Worry
Ich tupfte behutsam mit einem angefeuchteten Tuch über die heiße Stirn des
Sayajins, auf welcher sich inzwischen schon wieder neue Schweißperlen gebildet
hatte und seufzte leise. Einen Moment beobachtete ich Vegeta still, welcher
kalkblass vor mir in dem großen Bett lag und unruhig keuchte. Ein leichtes
Zittern war immer noch präsent und schien sich irgendwie in seien Körper
gefressen zu haben, denn trotz meiner Medizin wurde es, genauso wie das Fieber,
immer stärker.
Meine Hand tauchte samt Tuch wieder in die Schüssel voll kaltem Wasser und
langsam fragte ich mich, ob ich nicht doch lieber einen neuen Tee holen sollte,
da ich keine sonderliche Verbesserung feststellen konnte, hingegen sogar eine
rapide Verschlechterung wahrnahm und wusste, dass der Mann das Fieber nicht
mehr lange aushalten würde. Es war sehr sonderbar, dass Vegeta krank war,
normalerweise konnten wir nicht krank werden, jedenfalls nicht so. Das wurde
uns mit demselben Fluch mitgegeben, der uns auch diese furchtbare Unsterblichkeit
verlief, aber irgendetwas schien da bei dem Sayajin anders zu verlaufen.
"Tima... wie geht es ihm?" Überrascht sah
ich neben mich und erblickte erneut den besorgten Ausdruck, welcher schon die
letzen Stunden das hübsche Gesicht des jungen Prinzen ungeheuer ernst und älter
wirken lies. Er war heute Nacht, oder vielleicht sollte ich schon sagen,
gestern Nacht, völlig aufgeregt zu mir gekommen, hat mich einfach aus meinem
Bett gezerrt und hierher geschleppt. Zunächst dachte ich, dass ich träumen musste,
denn dass mich das letzte mal ein Dämon einfach so aus
dem Bett geholt hatte, war schon ein paar tausend Jahre her.
Seufzend strich ich wieder über die heiße Stirn und schüttelte den Kopf:"
Prinz, ich weiß nicht wieso meine Medizin nichts hilft..." Meine Augen
brannten plötzlich, ich mochte den Gedanken nicht denken, der mir gerade durch
meinen Kopf schoss. Vegeta war hart im nehmen, das hatte er oft genug bewiesen,
doch irgendwie hatte ich die schlimme Gewissheit, dass der Sayajin dies hier
nicht mit seinen körperlichen Kräften überwinden würde können. Er war einfach
verletzt, eine tiefe Wunde, die keine äußere Pflege oder Medizin heilen konnte,
nicht einmal meine.
"Bitte, Tima, sag mir, was ich tun kann! Soll
ich dir irgendetwas holen, oder sonst wie helfen!?" Ein leichter Hauch von
Verzweiflung klang in der Stimme von Armath mit und
ich wusste, dass er sich etwa so fühlte wie ich, oder vielleicht sogar
schlimmer. Der junge Dämon hatte seine Wahl, wie ich schon vermutet hatte,
bereits getroffen und niemand würde ihn davon abhalten können Vegeta in der
Zukunft an seiner Seite zu haben. Zumindest niemand, gegen den er etwas
ausrichten konnte, doch hier war etwas anderes der Feind und würde sich nicht
so leicht geschlagen geben.
"Nein, es gibt leider nichts, was ihr tun könntet, Prinz. Vegeta ist
einfach nur krank und trotz dessen, dass ich nicht an
eurer Stärke argwöhne, bezweifle ich doch stark, dass selbst ihr hier etwas
ausrichten könntet." Ich schüttelte sachte meinen Kopf und fuhr, nachdem
ich meine Augen wieder zu dem Sayajin gewandt hatte leise fort:" Ich
glaube, auch wenn ihr etwas gegen das Fieber unternehmen könntet, würde er
nicht aufwachen."
"Was?! Tima, was meinst du!?" Ich schnitt
mit einer Handbewegung den Strom an Worten ab, den Armath
gerade an mich richten wollte und seufzte kopfschüttelnd:" Er will es ganz
einfach nicht. Prinz, meine Medizin hat, und ich möchte wirklich nicht prahlen,
noch bei niemanden versagt. Obwohl hier zwar noch nie jemand so stark krank
wurde, da es ja durch den Bann von euch verhindert werden sollte, habe ich
meine Tränke schon oft genug Sklaven verabreicht, die durch die schweren
Verletzungen vielleicht die eine oder andere Nacht nicht überstanden
hätten..." Mein Blick galt dem weißen Gesicht, welches augenscheinlich
entspannt und ruhig wirkte, aber wenn man genauer hinsah, konnte man erkennen,
dass die Muskeln unter der bleichen Haut sich immer wieder kurz verkrampften
und der Mann leise aufkeuchte.
"Aber hier ist es was anderes, es ist Vegeta selbst. Er möchte nicht mehr
aufwachen... ihr habt mir erzählt, dass er vor den Dämonen und eurem Vater
zugegeben hat, dass er ein Sklave ist und ihr seine Herrn. Ich denke, dadurch
ist irgendetwas in ihm gebrochen, eine Stütze, die ihn die letzen Jahre über
aufrecht gehalten hatte. Er ist stolz, dass wisst ihr und für ihn sind es nicht
nur die körperlichen Schmerzen, die ihm so zu schaffen machen, sondern er wird
durch jede Berührung, jeden unfreiwilligen Körperkontakt zutiefst verletzt.
Soweit ich weiß, war er mal ein großer Kämpfer und vielleicht auch ein bisschen
arrogant, doch genau das macht ihm hier alles tausendmal schwerer als für uns
und demütigt ihn... echte Krieger kommen immer seltener vor, sie werden immer
weniger und es ist die Ohnmacht, die sie hier, im Gegensatz zu ihren früheren
Leben verspüren, die sie so quält. Vegeta fühlt sich schwach und schmutzig,
wahrscheinlich will er deshalb nicht mehr aufwachen... und wird es auch
nicht." Erneut tupfte ich behutsam die heiße Stirn des Mannes vor mir ab
und musste mir ein neuerliches schweres Aufseufzen unterbinden. Mir tat der
Sayajin sehr leid und es erschreckte mich fast, als ich tief in mir ein Gefühl
verspürte, dass es ihm wünschte nicht mehr aufwachen zu müssen.
"Ich... ich hab ihn vorhin berührt..." Überrascht sah ich zu Armath, welcher plötzlich ebenso kreideblass aussah wie
Vegeta und dessen Augen auf den schlafenden Körper ruhten. Ich brauchte einen
Moment um zu begreifen was der Prinz meinte und wandte mich dann vollends zu
ihm. "Ihr habt ihn genommen?" Ich fühlte Zorn in mir, aber als ich
den besorgten und reuenden Ausdruck in dem Blick des Mannes neben mir sah,
wusste ich, dass er es nicht getan hatte.
Der weiße Dämon schüttelte leicht den Kopf:" Nein... ich wollte es auch
nicht... ich hab nur..." Einen Augenblick hielt er inne und schien seine
Gedanken zu ordnen, dann sah er zu mir und seufzte schwer:" Ich wollte ihn
nicht weh tun, er hat in der Nacht zu träumen begonnen, über jemanden...ähm..." "Kakarott." Nun sah Armath mich verblüfft an und ich konnte mir ein Grinsen
nicht verkneifen, dann fuhr ich mir lächelnd durch die Haare und
erklärte:" Ihr müsst nicht überrascht sein, ich weiß, dass Vegeta diesen
anderen Sayajin liebt, denn es kommt öfters vor, dass er so manche nassen
Träume ihm zu verdanken hat. Er holt ihn in den Nächten oft zu sich,
unbeabsichtigt, es ist sein Geist, der ihn ruft um etwas Trost zu bekommen.
Vegeta liebt diese wirklich und er ist nach solchen Träumen immer verstört...
ihr hättet ihn nicht berühren dürfen... zumindest noch nicht jetzt, er flüchtet
in diesen Träumen zu Kakarott um dem Ganzen hier zu entkommen und es schadet
ihm nur, wenn ihr ihn diesen sicheren Ort nehmt."
Ich stellte überrascht fest, dass meine Stimme einen viel ernsteren und
strafferen Ton angenommen hatte, als ich es eigentlich wollte und so fügte ich
etwas sanfter hinzu:" Ich weiß, dass ihr Vegeta helfen wollt und ich
glaube, ihr seid nicht einmal auf dem falschen Weg. Doch lasst ihm die
Entscheidung, ob ihr ihn berühren dürft oder nicht, das hilft vielleicht mehr
als ihr denkt." Meine Finger glitten durch meine langen Haare und ich
schüttelte leicht den Kopf:" Ich bin froh, dass ihr ihn ausgewählt habt,
es ist sicher eine sehr gute Wahl."
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