Nun die gebetate Version (danke mein betalein klein Eli)... deshalb sind die review-Antworten weg...
Zurückerlangung alter Ideale
Ich lag mit geschlossenen Augen in meinem wolligwarmen Bett und grübelte über mein Problem nach... sollte ich etwa aufgeben, nur weil etwas schief gelaufen ist? Wohl eher nicht. Trotzdem musste ich zu meiner Schande sagen, dass ich äußerst demoralisiert und geschwächt war.
Das war mir noch nie untergekommen. Mich so „derbe" in ein Mädchen zu verlieben, noch dazu in einen Bücherwurm wie Hermine Granger. Aber ich verkraftete es einfach nicht, dass ich wohl doch so etwas wie Gefühl in meinem Herzen besaß.
Wie alt war ich doch gleich? 26. Ja, und wie viele Freundinnen hatte ich bisher? Moment... drei. Zum einen Alicia. Dann Jaquline Davis, Schwester von Roger Davis und ein Muggelmädchen, mit der ich aber nur eine Beziehung von drei Monaten gehabt hatte. Ist das nicht traurig im Leben eines Mannes? Herrgott noch mal, sogar Ron hatte mehr Frauen, ich habe schon aufgehört zu zählen. Aber was regt mich das überhaupt auf? Im Prinzip ist es ja das Ziel, DIE Frau zu finden und sich nicht durch Hunderte durchzuarbeiten, aber dennoch.
Schweren Herzens entschloss ich mich jetzt doch dazu, aufzustehen. Wir hatten zwar Sonntag und mich würde eh niemand vermissen, aber es entsprach nicht meiner Natur, einen Tag zu verschlafen, sei ich noch so zu Tode betrübt.
Um auf andere Gedanken zu kommen, machte ich das Radio an. Weired Sisters. Grusel. Schnell kramte ich in meinem CD - Regal, um eine Platte von Hermines Sammlung einzulegen. Besser...
Ja, Hermine hat mir mal ihre ganze Musik mit so einem komischen Gerät kopiert... ich glaube, sie nannte es Compluto oder so. Es war zwar hauptsächlich Muggelmusik, aber die war im großen und ganzen gar nicht so schlecht, wie ich erst befürchtet hatte. Einiges konnte man sogar mit „Richtig Klasse" bewerten.
Sobald die Musik anfing aus den Boxen zu dudeln, ging es mir gleich viel besser. Hüpfend bewegte ich mich ins Badezimmer, wo ich für zehn Minuten unter die Dusche sprang und mich "erfrischte".
Nach der Erfrischung schwang ich mich wieder aus der Dusch, warf mich in mein lässigstes Outfit und stolperte mehr oder weniger elegant in meiner kleine Küche. - Gott sei Dank sah mich gerade keiner. Der Stolperauftritt war wirklich nicht gekonnt. Und in der Öffentlichkeit passieren mir nur absichtlich gekonnte Peinlichkeiten. (Gott sei Dank ist ihm sein Leserpublikum nicht aufgefallen, sonst wäre er wohl im Bett geblieben und hätte gar nicht erst angefangen zu denken XD).
Nachdem ich mir eine ganze Kanne Kaffee regelrecht hinuntergestürzt und ein übrig gebliebenes Brötchen von vor zwei Tagen runtergewürgt hatte, ging es mir gleich noch ein wenig besser.
Was versprach der Tag? Sonntag klang schon mal schlecht, weil dann alle Geschäfte geschlossen hatten und auch sonst eher weniger los war. Zur Familie wollte ich auch erst einmal lieber nicht. Zum einen wegen meinem eher unprofessionellen Auftritt gestern Abend und zum anderen, weil sich dort eventuell Ron und Hermine aufhalten könnten.
Hermine. Verdammt noch mal. Jetzt muss mir wirklich eine Beschäftigung für den heutigen Tag einfallen, weil ich sonst dauernd an sie denken musste - und das KANN nicht gut fürs Gemüt sein.
Mit einem resignierten Kopfschütteln vertrieb ich alle bösen Gedanken - hauptsächlich alle um Hermine und die alte, gewohnte Leichtigkeit durchströmte mich wieder.
Tatsächlich, wenn ich nicht an sie oder Ron dachte, war ich wieder ich selbst. Gott sei Dank, ich war wieder zurück. Jetzt musste ich es nur noch schaffen, mich wieder zu entlieben - dann wird alles gut und mein Leben wird weitergehen wie bisher. Also nur halb so schlimm.
So, und nun sollte ich mich auf den Weg machen. Vielleicht besuche ich Lee. Mal schauen.
Gerade als ich meine Haustür aufmachen wollte, klingelte es. Wer wollte in dieser Herrgottsfrüh was von mir? Ich kenne nur sehr wenig Menschen, die zu den Frühaufstehern gehören, so wie ich und Fred. War es Fred? War was mit Angelina?
Ohne weiter mir den Kopf darüber zu zerbrechen öffnete ich die Tür und wurde sogleich von zwei schlanken, Sommersprossenübersäten Armen umschlungen, die wohl zu meiner Schwester gehören mussten.
„Guten Morgen George", strahlte sie mich an und schob mich resolut - so wie ich es von meiner heiß geliebten Mum kannte - zurück in die Wohnung.
„So, ich dachte mir, dass wir heute zusammen frühstücken", verkündete sie und holte aus ihrem Korb eine Tüte noch warmer Croissons, ein Glas Marmelade und ein Topf englischer Butter. Wie sehr ich sie doch liebte, die kleine Schwester.
„Ginny! Du bist ein Engel. Woher wusstest du, dass ich absolut nichts Essbares mehr im Hause hatte?"
Kopfschüttelnd tätschelte sie mir mit einem kecken Grinsen die Schulter. „George... du hast NIE irgendetwas Essbares im Hause. Es sei denn, du warst ausnahmsweise gerade einkaufen oder Mum hat dir was mitgebracht. Echt. Ohne deine Familie wärst du wahrscheinlich schon längst am Hungertod gestorben."
Mit diesen Worten fing sie an den Tisch für zwei Personen zu decken und erneut Kaffee zu kochen. Als sie auch mit diesen Tätigkeiten fertig war, setzte sie sich mir gegenüber und musterte mich auf eine beängstigende Weise.
„Was?", fragte ich dann schließlich genervt und nahm mir eines der herrlich warmen, französischen Brötchen.
„Ich überlege gerade, ob du zu Hermine passen würdest oder nicht", antwortete sie nüchtern und nahm sich ebenfalls ein Croisson, während ich an meinem fast erstickte.
„Du denkst über WAS nach?"
„Ob du und Hermine zusammen passen könntet. Eigentlich wärt ihr kein schlechtes Paar. Würdet euch perfekt ergänzen. Der Schlaukopf und der Witzbold. Nur leider ist sie ja glücklich verliebt und bereits vergeben."
Okay... ich liebe sie doch nicht. Viel eher strömen mir gerade blutrünstig Mordgedanken durch den Kopf. Was sagte Snape in der siebten Klasse noch mal über schmerzvolle Giftträne? Hieß das, dass ich ihn noch mal anrufen (B/N: haben zauberer telefone?) (A/N: Keine Ahnung, jetzt schon! XD) musste? Erfreut wäre er darüber bestimmt nicht.
„Wie kommst du bloß auf so eine durchgeknallte Idee?", versuchte ich meinen Schrecken mit einer verächtlichen Stimme zu überspielen.
„Fred hat es mir gestern erzählt. Es hat keinen Zweck zu leugnen, George", grinste sie mich wissend an und biss herzhaft in ihr Marmeladenbedecktes Gebäck.
Ich würde ja jetzt gerne klischelike sagen, dass mir der Appetit verging, aber leider gingen mir nur furchtbare Gedanken gegen meinen Bruder und meine einzige Schwester durch den Kopf, während mein Magen sich extra laut meldete. Mein Hunger konnte nicht durch so etwas vernichtet werden - leider. Die Alternative wäre mir jetzt nämlich wesentlich lieber, als diese lästigen Mordgedanken. Mordgedanken machen mich immer so melancholisch und sentimental. Vielleicht weil ich weiß, dass ich sie nie in die Tat umsetzten würde.
„Also gut Ginny, wenn du so wissend im Bilde bist ... dann hast du doch bestimmt auch einen Lösungsvorschlag für mich, oder?"
„Nicht wirklich. Sie ist glücklich mit Ron und ich gönne ihr das. Natürlich würde ich nie etwas dagegen unternehmen, wenn du versuchst sie für dich zu gewinnen, ich kenne die Schmach des unglücklichen Verliebtseins, aber erwarte auch nicht von mir, dass ich dir helfe. Hermine ist meine beste Freundin und Ron mein Bruder, ich kann so eine Verbindung nicht mutwillig zerstören!", ließ sie mich mit einem höchstgemeinen Grinsen wissen.
„Na danke. Gut, ich habe deine Hilfe eigentlich auch nicht erwartet. Wenn nicht mal Fred mir hilft, kann ich das wohl von niemandem erwarten. Vielleicht sollte ich einfach nach Hogwarts fahren und mich dort vom Astronomieturm stürzen!"
„Lass die Witze. Du hast gar kein Potential für einen Selbstmörder. Lass also die Sprüche und konzentrier dich auf wesentlich wichtigere Dinge in deinem Leben. Du wirst bald Onkel, von zwei süßen, kleinen Rabauken. Den Kindern deines Zwillingsbruders. Lass dir was für Angelina einfallen oder so. Oder fahr mal in den Urlaub, genieß Sonne und schau dich nach langen Beinen um. Mach was dir gefällt und was zu dir passt. Hermine anschmachten passt nicht zu dir. Glaube mir."
„Das weiß ich auch - danke für die zuvorkommende Ratschlagrunde, aber ich bin immer noch soweit, meine eigenen Entscheidungen zu fällen. Und ich schmachte Hermine an, wann es mir passt."
Meine Stimme hörte sich frech und herausfordernd an, wie ich es von mir gewöhnt war, aber mein inneres zitterte und musste meiner Schwester Recht geben. Es passt nicht zu mir und es war geradezu peinlich... Aber was kann ich dafür? Hätte ich mir ausgesucht in wen ich mich verliebe, hätte ich mir freiwillig eher Draco Malfoy ausgesucht, als Hermine.
Okay, das war schon mal eine gruselige Vorstellung.
„George, ich finde wir beide machen heute etwas zusammen. Wie es aussieht, hattest du eh nichts Besonderes vor. Wie wäre es, wenn wir Grandma mal(wortwiederholung) wieder besuchen würden?", schlug Ginny plötzlich vor. Ich war von meinen Gedanken noch zu schockiert, um eine intelligente oder überdachte Antworte zu geben, deshalb grunzte ich nur ein „hm", was man sowohl als Ja, wie auch als Nein interpretieren konnte. Meine Schwester wählte die Ja-Version.
Na schön, also ab zu meiner lieben Oma.
tbc
Bekomme ich zur Belohnung ein kleines Review?
