Hmm, das mit zehn müssen wir wohl noch mal üben... sechs sind bei meinen rechnungen nie gleich zehn XD Naja, danke trotzdem an alle Reviewer! Ihr seid die besten - ohne euch könnte ich wohl nicht leben!
Von einem Schlamassel in den anderen
So, es sind weitere zehn Sekunden vergangen und meine Situation hat sich nicht zum Besseren gewendet. Gut, Ginny war aufgestanden und ist irgendwohin gerannt, somit konnte sie mich nicht mehr vorwurfsvoll anstarren, aber dafür war auch meine einzige Rettungsmöglichkeit im Nichts verschwunden.
Langsam war ich mir ziemlich sicher, dass Daria und Ich die Aufmerksamkeit jedes Gastes erhielten und das Getuschel jetzt erst richtig anfing. Deutlich hörte ich die Stimme von der Freundin dieser Rose heraus: "Mensch Rosi! Hättest du dich etwas beeilt, könntest du jetzt an der Stelle dieser Slytherin sein!"
Mein Gott, was würde ich jetzt für einen Todesserangriff (wenn es die noch gäbe...) tun, der mich umbringt und vor dieser Blamage rettet?
Je mehr ich mich in Gedanken flüchete, die so gar nichts mit Daria zu tun hatten, desto mehr fing sie an, meine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Ihre Küsse wurden leidentschaftlicher und ihre Berührungen erregender. Schließlich hatte sie es geschafft meinen Gürtel zu lösen, als auch plötzlich die Tür zum Pub aufgerissen wurde und drei Gestallten erschienen.
Erschrocken ließ Daria von ihrem Tun ab und gewährte mir somit einen Blick auf die Neuankömmlinge. Zwei davon hatten rote Haarem, die dritte Person einen dicken Bauch.
"Hey du! Runter von meinem Bruder. Du kannst ihn gerne gleich wieder haben, aber erst einmal muss ich ein ernstes Wörtchen mit ihm reden", donnerte Fred so gefährlich, dass sie widerstandslos von mir abließ. Was für eine Erleichterung.
"Und du... du Zwilling! Was fällt dir ein in aller Öffentlichkeit, deine Frau zu betrügen? Besitzt du kein Schamgefühl? Jetzt komm mit raus, damit ich dir ordentlich eine verpassen kann!"
Hä? Hatte ich was verpasst? Meine Frau? War ich etwa verheiratet und wusste nichts davon? Mit hochrotem Kopf warf ich Tom zwei Galleonen zu - Jetzt hatte ja doch ICH bezahlt - und folge meinem Bruder nach draußen.
Dort fing dieser ersteinmal heftigst an zu lachen. Ich meine, ich kannte ihn ja eigentlich recht gut, immerhin haben wir 17 Jahre lang im gleichen Zimmer gewohnt und da er mein Zwillingsbruder ist, ist es wohl Vorraussetzung, dass ich ihn kenne, aber so habe ich ihn noch nie Lachen gehört. Angelia und Ginny schien es ähnlich zu gehen. Sie schauten eher ratlos als belustig aus der Wäsche. Trotzdem stimmten sie doch irgendwann mit in das Gelächter ein. Ich nicht.
Nachdem Fred sich dann endlich von seinem Lachkarmpf erholt hatte, stütze er sich auf meine Schulter und grinste mich frech an.
"Du bist mir einer. In was für Situationen du dich so bugsierst, wenn ich nicht dabei bin, mensch, mensch, mensch. Das war ein Bild für die Götter! Dieses Mädel auf deinem Schoß, die ja nun alles versuchte, um dich heiß zu machen und dann dein Gesichtsausdruck dazu... hättest du es nicht wenigstens genießen können? Und wie bist du überhaupt in diese missliche Lage gekommen? Ginny kam nur zu uns gerannt und bat mich um Hilfe."
Ach deshalb verschwand sie so eilig. Und ich dachte schon, sie hätte mich im Stich gelassen.
"Das war eine ganz üble Geschichte und war ganz alleine meine Schuld. Ich dachte, ich könnte sie abschrecken und habe einfach behauptet, wenn sie schon unbedingt vögeln will, dann in aller Öffentlichkeit. Na ja, aber anstatt, dass sie eingeschüchtert verschwunden ist, saß sie plötzlich auf meinen Schoß und ich war wie gelähmt. Handlungsunfähig. Dabei fand ich das absolut nicht erregend oder angenehm, am liebsten wäre ich im Erdboden versunken."
Nun, was hatte ich erwartet? Dass mein Bruder mir mitleidig auf die Schulter klopfte? Dass Angelina mich tröstend umarmte? Dass Ginny mich aufmunternd anlächelte? Nein, natürlich kam es anders. Die drei kugelten sich schon wieder vor lachen...
Meine Mundwinkeln fingen dann plötzlich auch an zu zucken - irgendwie hatten sie ja Recht. Das WAR lustig. Zwar auf meine Kosten, aber Hey! Manchmal muss man auch Opfer bringen.
Und somit fiel ich mit in das Gelächter der drei ein.
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"Kommt ihr noch mit zu ‚Magischer Babyboom Grabbeltisch'? Ich habe gehört, dass dort besonders günstige Wickeltücher und Shampoos gibt", fragte Angelina übermotiviert in die Runde, während wir, sprich die armen Weasleyzwillinge - JA! Eine Runde Mitleid, ich bitte drum - vollgepackt mit Kisten, Taschen und Kartons waren.
Ginny, die selbst nur eine federleichte Stofftasche mit Kosmetikzeugs trug, grinste mich überlege und schadenfroh an... soll sie nur. Mit der gleichen Miene grinste ich zurück und stiefelte davon, um die anderen beiden einzuholen - Fred sah übrigens nicht glücklicher aus.
"Soll ich dir was abnehmen?", erklang es hinter mir und ich wusste das es meine Schwester war, wer sonst? Aber was fiel ihr ein, auf einmal zu fragen, wo sie die letzten sechs Stunden kein Pieps gesagt hatte?
"Lass mal gut sein, ich will nicht, dass du dir nen Bruch hebst. Außerdem sind wir Männer fürs schleppen da und nicht ihr Frauen - ihr sollt bloß schwanger werden und Kinder kriegen!"
Die Antwort darauf bekam ich in Form eines schmerzhaften Klapses auf den Hinterkopf. - Sie hat ja Recht, der Spruch war mies, aber was erwartet man von einem alten Mann, der den ganzen Tag nur Pech hatte? Erst die Katastrophe mit meinem Haar (okay, es sah ganz gut aus, aber BITTE!), dann die noch größere Katastrophe im "Tropfenden Kessel", die ich wohl nur dem neuen Haarschnitt zu verdanken hatte und jetzt das. Ach, nicht zu vergessen, die Sache mit Hermine.
"George?"
Seit wann hieß ich Neville Longbottom? Der war doch eigentlich immer dafür da, zum Spaß anderer zu existieren und all das Pech zu erleben, das es auf diesem Planeten gab. Warum jetzt ich?
"George?"
Aber ich lasse mich nicht unterkriegen. Mein Weasleyblut wird mich siegen lassen! Mein Aussehen wird alle vom Hocker reißen und mein Charme alle um den Finger wickeln. Igitt, jetzt höre ich mich GENAU wie Malfoy an. Bin ich in einer Parallelwelt gelandet?
"George?", erklang es zum dritten Mal und ich entschloss mich, endlich darauf einzugehen. Vielleicht ist es ja wichtig!
"Ja, Angelina?"
"Kommst du jetzt? Du stehst seit fünf Minuten vor dem Geschäft und dabei sind wir schon lange fertig und aufbruchbereit. Komm jetzt! Wir wollen kurz zu Fred und mir apparieren, ehe wir bei deinen Eltern zu Abend essen. Du kommst doch mit, oder?"
Oh nein. Das hatte ich befürchtet. Wenn ich jetzt nein sage, dann fragt sie weshalb und anschließend wird sie mich auslachen und als kindisch bezeichnen, wenn ich ihr den Grund nenne. Warum muss auch alles so kompliziert sein? Und warum laufe ich eigentlich vor mir selbst weg, wo ich doch ein Gryffindor bin!
"Ja, natürlich komme ich mit." Und dann disapparierten wir in die kleine Wohnung meines Bruders und meiner Schwägerin. Merlin, wie sehr ich dieses Wort hasste. S.C.H.W.Ä.G.E.R.I.N. Das hört sich so alt, verhunzelt und böse an. Dabei ist Angelina wunderschön und garantiert weder böse noch alt.
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Und jetzt saß ich hier. Zwischen Angelina und Hermine, die jeweils neben ihrem Freund/Mann Platz genommen hatten. Es war zum aus der Haut fahren!
Während meine Mum das Essen auftrug - wie das duftete! Lecker! - versuchte mich Angelina von der einen Seite in ein Gespräch über die Namen ihrer bald geborenen Zwillinge zu verwickeln.
"Fred hat so altmodische und grässliche Namen rausgesucht, so etwas wie Magdalena, Franziska, Gwendoline..."
Ich hörte nicht mehr hin, weil der Name mich an die Enkelin dieser Bertha erinnerte und damit unweigerlich an Daria... verdammter Mist!
Von der anderen Seite redete Hermine auf mich ein, als ob es den Morgen nicht geben würde und das Peinlichste: Ich hörte gar nicht den Worten zu, sondern ihrer Stimme - so konnte ich nicht mal sagen, worüber sie redete. Ihre Stimme war so weich, so angenehm.
"George?"
Das wie vielte Mal hörte ich jetzt schon meinen Namen so ausgesprochen? Zu oft, für meinen Geschmack. Um die Zahl nicht noch weiter unnötig in die Höhe zu trieben, reagierte ich sofort.
"Hermine, womit kann ich dienen?"
"Mit einem Ohr? Ich frage dich jetzt schon seit längerem, was du in der Halloweenwoche planst und von dir kommt gar nichts. Also?"
Halloween woche, Halloweenwoche... irgendetwas war da, nur was? Ach ja, diese beknackte Scherzartikelladen - Party. Mein Bruder hatte diese glorreiche Idee. Seufzend schaute ich auf den Teller, der so eben vor mir erschien. Gefüllt mit allerlei Leckereien, die meine göttliche Mum zubereitet hatte. Sie war halt unverbesserlich.
"Fred und ich haben doch diese Party verkündet, ich denke, da muss ich anwesend sein. Wieso?"
"Ach, diese Party ist zwei Tage, nachdem wir wieder zurück wären. Ron hat mir nämlich gerade abgesagt, mit mir die Orkney-Inseln zu besuchen, da er irgendeinen Auftrag zu erledigen hat. Kommst du mit? Ich habe mich schon so auf die Woche gefreut, aber alleine habe ich keine Lust. Alleine Zelten ist ziemlich öde."
Höre ich da richtig? Hermine fragt MICH, ob ich sie begleiten will? Das kann doch gar nicht wahr sein...
"Hat Harry denn gar keine Lust? Oder Ginny? Mit den beiden hättest du doch gewiss mehr Vergnügen, als mit so ner alten Schachtel wie mich!", entgegnete ich mit meiner gewohnt lockeren Art und hätte mir sofort wieder in den Hintern beißen können. Konnte ich denn NIE was richtig machen? Das war die Chance! Und ich blöder Hund versaute sie.
"Oh, die beiden habe ich noch gar nicht gefragt. Nun, wenn du nicht willst... ich finde bestimmt jemanden und einer der beiden hat bestimmt Zeit. Aber ich hätte mich gefreut, mal mit dir was zu unternehmen. Wir machen so wenig zusammen und da dachte ich... na ja egal. Vielleicht ein andern mal!"
Hörte ich da etwa Bedauern aus der Stimme? Was war bloß los mit mir? Irgendwas ist da doch faul... vielleicht sollte ich mal nen Heiler aufsuchen. Wer weiß, nachher hab ich seit Wochen einen Fluch am Hals?
"Gut, ich komme mit. Aber nur... wenn ich mit dir in einem Zelt schlafen darf. Im Dunkeln habe ich alleine Angst!", sagte ich ihr schließlich zu und zwinkerte kurz bei meinen letzten Worten. Womöglich nahm sie die Anspielung auf das Angst haben noch ernst?
"Danke", flüsterte sie mir zu und umarmte mich kurz, um sich dann endlich ihrem Essen zu widmen. Ich dagegen konnte gar nicht mehr an Essen denken, mir schwirrten nur noch Gedanken um das kommende Halloween im Kopf herum.
tbc?
Tja, bekomme ich jetzt ein Reviewchen? Ein klitzekleines? Ich finde, ich setzt noch mal die zehner-Grenze, dann bekommt ihr noch ein Kapitel vorm Urlaub – 100 prozentig! Und wenn nicht zehn eintreffen, müsst ihr bis zum 16.9 warten...
