Hallöle! Hier kommt das versprochene wesentlich längere Kapitel, übrigens mein absolutes Lieblingskapitel, hab die ganze Zeit selbst dabei gelacht und gewünscht mit Hermine die Plätze tauschen zu können – ich glaube wir sind dem Ziel nahe °zu viel „Die Mumie 2" gesehen hat°... ich hoffe ihr habt so viel Spaß beim Lesen wie ich beim Schreiben!
18. Zweiter Abend: Disaster Time
Als erstes hatten wir Couch, Tisch und all den anderen Krempel aus meinem Wohnzimmer in die Ecke verbannt, so dass in der Mitte genug Platz für das Zelt war.
Mit dem Aufbauen hatten wir etwas mehr Probleme, weil uns letztendlich eine Stange und ein Band fehlte. Ergeben ließ Hermine sich auf meine verbannte Couch nieder und schaute mich verzweifelt an. Da sie dadurch ihren Teil von dem Zelt loslassen musste, fiel das Ganze zusammen – na toll!
„George, es will uns einfach nicht vergönnt sein, eine Woche Urlaub zusammen zu machen. Ist das zu fassen? Immer kommt irgendetwas dazwischen. Erst war es die katastrophale Zugfahrt mit dieser schrecklichen Frau, dann das miese Wetter, dass uns vertrieben hat und jetzt will das Zelt nicht mehr!"
„Ach komm, DAS lässt sich doch ganz schnell korrigieren. Ich appariere noch mal kurz auf die Orkneyinseln und hole die Sachen, die wir offenbar dort vergessen haben. Mir ist zwar auch schleierhaft, wieso die beiden Dinge nicht IN der Tasche gelandet sind, aber gut. Ruhe dich einfach so lange aus, koche Kaffee oder so und ich bin gleich zurück!", versuchte ich sie zu beruhigen und disapparierte auch sogleich, nachdem ich ihr noch kurz die Schulter getäschelt hatte.
Als ich genau da ankam, wo ich landen wollte, atmete ich ersteinmal kurz durch. Meine Konzentration lässt sowas von zu wünschen übrig, ich hatte kurzzeitig echt Angst, ob ich vielleicht im Sumpf lande oder mich splintete, aber weder noch. Gesund und beruhigt suchte ich die Gegend ab.
Ich bin einfach zu gut. Kann sogar apparieren, wenn ich mich auf alles konzentriere, nur eben auf das falsche. Ich kann sogar verliebt und total beknackt im Hirn meine Fassung bewahren... HA! Ich bin eben einfach gut!
Und prompt fing ich an, mich tänzelnd und durch die Gegend hüpfend zu bewegen, natürlich nicht, ohne zu vergessen, den Boden abzusuchen, um diese vermaledeite Stange und das Band zu finden.
Ich hatte schließlich Erfolg, als ich auch die Büsche untersuchte. Da lag die Stange tatsächlich und tarnte sich als Ast, aber wie kam sie dort hin?
Kopfschüttelnd nahm ich sie und wühlte weiter in Büschen, Blumenansammlungen und im Dreck, diese Schnur hatte im Tarnunterricht wohl besser aufgepasst, ich fand sie einfach nicht! Irgendwann gab ich dann auf, so eine blöde Schnur kann man bestimmt auch irgendwie ersetzten. Also apparierte ich zurück in meine Wohnung, wo mich herrlicher Kaffeegeruch empfing – und ein fertiges Zelt.
Ich glaube, ich sah einem Frosch in diesem Moment erschreckend ähnlich.
„Ähm... Hermine? Wie... so... steht dieses Zelt?", stammelte ich und verlor ganz meine Stimme, als ich ihr fröhliches Grinsen entdeckte.
„Oh George, es tut mir so Leid, dass ich das vergessen habe... ich hatte die Stange und das Band in meiner Tasche gefunden und weil ich nach dem Kaffeekochen Langeweile hatte, hab ich es selbst probiert und es ging sogar ganz gut aufzubauen. Sei bitte nicht böse, ja?"
„Aber... aber..."
„Ja?"
„Wieso habe ich dann diese Stange gefunden?", stammelte ich weiter und zeigte ihr meinen EIGENTLICH stolzen Fund. Und langsam beruhigte ich mich auch endlich und spürte eine unheimliche Leere in mir – so toll bin ich dann wohl doch nicht, das war schließlich nicht die gesuchte Stange.
„Oh George, dass ist ein Ast, der etwas mit Moos überwachsen ist...", bemerkte sie grinsend und fing dann schließlich an loszuprusten. Sie ließ diesen doofen Stock fallen, der sich also nicht als Ast getarnt hat, sondern wirklich einer war, und fiel mir um den Hals. Und dann lachte sie weiter, das Gesicht an meine Schulter gepresst, bis sie mich schließlich ansteckte und wir uns lachend aneinander klammerten. Gut, dass das niemand anderes zu Gesicht bekam, wahrscheinlich hätten sie uns sofort zu einem Arzt geschickt – oder gleich auf die geschlossene Abteilung in St. Mungos.
„So, wollen wir jetzt endlich Kaffee trinken?"
„Ja, Herm."
Wir schnappten uns also zwei Tassen, die Kaffeekanne und setzten uns auf den Boden vor unser Zelt – wenn man sich den fleckigen Teppich und das Neonlicht aus der Küche wegdenken würde, wäre es schon fast zu realistisch.
Ich hörte sogar Vögel zwitschern und den Wind pfeifen.
„Hermine, woher kommen diese naturnahen Geräusche?", fragte ich vorsichtig nach und lugte über meinen Tassenrand, direkt in ihre glitzernden Augen.
„Ach, ich habe mir erlaubt, kurz zu mir zu apparieren, Ron ist ja mit seinem Auftrag beschäftigt und war so nicht zu Hause. Von dort habe ich meine CD-Anlage und ein paar CD´s geholet. Und dann habe ich da zufällig eine Platte gefunden, mit der ich vor zig Jahren mal Naturgeräusche aufgenommen hatte. Ich hatte mich schon gewundert, dass du es nicht zu bemerken schienst!"
„Tja, manchmal lassen mich halt meine Ohren im Stich und ich höre gar nichts oder etwas, was man gar nicht hören kann."
„Und was willst du damit jetzt sagen?"
„Tja, erst habe ich deine entzückenden Geräusche gar nicht gehört und jetzt sind meine Ohren soweit mir vorzutäuschen, irgendwo würde es blubbern...", antwortet ich wahrheitsgetreu. Ich hörte nämlich wirklich ein blubberndes Geräusch und es machte mir irgewndwie Angst. Bin ich seit neustem paranoid?
Und als ich ihre sich plötzlich weitenden Augen bemerket, berfürchtete ich schon, der schwarze Mann stände hinter mir, doch stattdessen stammelte sie vor sich hin.
„Waschbecken... Geschirr... zauber...spruch...schief...gelaufen...Wasser...", bevor sie mir hier ganz abdrehte, nahm ich sie in den Arm und wog sie sanft hin und her. Was war bloß los mit ihr?
„Hermine, jetzt ganz ruhig und nochmal von vorne!"
„Ich muss... sofort in die Küche!", platzte sie heraus und sprang auf ihre Füße, um sofort durch die Tür zu laufen und in der Küche einen halbherzigen Schrei auszustoßen. Verdammt – wenn man Frauen alleine zu Hause ließ.
Genervt rappelte ich mich also auch hoch, eilte in die Küche, ---- rutschte aus und landete auf meinem heiligen Hintern. Ich glaube, mein Steißbein werde ich noch zwei weitere Jahre überintensiv spüren – Autsch! - Als ich schmerzverzogen meinen Kopf dann hob, starrte ich direkt in einen Schaumberg.
„Hermine! WAS hast du hier gemacht?", fragte ich fassungslos und starrte weiter auf den wachsenden Schaumberg, der bereits meine Füße erreicht hatte. Jetzt wusste ich auch, dass das Blubbern aus dem Waschbecken kam, aus dem der Schaum schwappte und im Abfluss ein gurgelndes Stöhnen erzeugte, wenn das Wasser aus irgendeinem Grund zurückfloss.
„Oh mein Gott... es tut mir so leid. Ich habe doch nur einen Zauber auf dein Geschirr gelegt, damit es sich selbst säubert. Ich weiß auch nicht, weshalb das schief gelaufen ist", klagte sie, während sie zitternd neben mir stand und ihr Gesicht in ihren Händen vergrub.
„Ist ja schon gut. Beende einfach den Zauber, hilf mir dann hoch und dann schauen wir weiter!", munterte ich sie auf und verbannte den Schmerz aus meiner Stimme – wie sehr mein Hinterteil auch schmerzte, Hermine war schon zertreut genug, ich wollte sie nicht noch mehr „verängstigen."
Endlich hörte sie auf zu schluchzen, zückte ihren Zauberstab und murmelte den Aufhebezauber. Mit lautem Krachen fielen zwei Teller und die Schrubb-Bürsten auf den Boden. Und dann war Ruhe. Kein Blubbern, kein Geschrubbe, kein Schluchzen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mir einen Moment Stille jemals in meinem Leben so sehr herbeigesehnt hätte.
„So Hermine, könntest du mir jetzt bitte einmal hochhelfen. Der Boden ist wegen der ausgelaufenen Seife dermaßen glitschig, dass ich alleine immer wieder ausrutschen würde", bat ich sie und spürte sofort zwei Hände unter meinen Armen, die mich geradezu mühelos hochzogen.
„Danke", ächzte ich, schwieg aber über die ungekannte Kraft, die sie offenbar besaß. Sie lächelte mich schief an und setzte dann einen entschuldigenden Blick auf.
„Ich glaube, ich bin eine wandelnde Katastrophe", murmelte sie und senkte den Kopf.
„Hey! Der Name ist mir und Fred vorbehalten, such die ne eigene Bezeichnung", enttrüstete ich mich scherzhaft und stemmte meine Hände in die Seiten, grinste sie aber an, so das sie wieder in Lachen ausbrach.
„Stimmt, du bist eine viel schlimmere Katastrophe, du schaffst es echt in jeder Situation gut drauf zu sein. Wie machst du das bloß? Wahrscheinlich hätte ich so lange hysterisch hyperventiliert, bis die Feuerwehr gekommen wäre, wenn du nicht da gewesen wärst. Und dann verschweigst du auch noch so gekonnt die Schmerzen, die du offensichtlich haben musst. So eine unsanfte Landung auf dem Allerwertesten habe ich noch nie gesehen!", brachte sie zustande zu sagen, als sie sich wieder beruhigt hatte.
„Hast du Heilsalbe hier?", fragte sie dann und ich hob skeptisach die Augenbraue.
„Wenn du keine hast, steht es um deinen Hintern schlecht, der wird bestimmt grün und blau", flüsterte sie und legte ihre Hand wie selbstverständlich auf meine Brust.
„Dann steht es um ihn wohl schlecht, ich besitze so etwas wie Heilsalbe leider nicht", flüsterte ich genauso leise zurück und zog sie etwas näher an mich ran, indem ich meine Hand um ihre Taille legte. Unsere Gesichter waren sich „für eine einfache Freundschaft" schon viel zu nahe.
Ich bemerkte ihre andere Hand, die auf meinem Kreuz ganz ruhig lag. Und in genau dieser Umarmung schauten wir uns viel zu lange einfach nur in die Augen.
Mensch, sie ist die Freundin meines Bruders!
Egal.
Sie ist mir viel zu nahe!
Na und?
Ich sollte sofort meine Hände von ihr lassen und mich um das Schaumchaos kümmern.
Später...
Meine Hose ist nass.
Natürlich musste in genau diesem Moment meine Spüle explodieren. Zumindest hörte es sich so an. Es war „nur" das Rohr, das wohl durch einen Lappen verstopft war und den Druck von so viel Wasser nicht ausgehalten hat und aus dem Grund mit einem lauten Knall einfach kaputt gegangen ist.
Verdammt.
Aus genau diesem Grund standen wir wieder einige Meter auseinander, da sie wegen dem Krach erschrocken zurück gesprungen war.
„Wir sollten schnellstens dieses Chaos beseitigen und das Rohr reparieren", meinte Hermine resolut und zückte wieder ihren Zauberstab. „Du kennst nicht zufällig einen Zauber, der Schaumberge verschwinden lässt?"
Ahnungslos schüttelte ich den Kopf. Ich glaube auch nicht, dass sich irgendwelche Zauberer den Kopf darüber zerbrochen haben, mit welchem Spruch man eventuell entstehende Schaumberge zerstören kann.
„Keine Ahnung, ich glaube, den müssen wir anders beseitigen", antwortete ich und holte sogleich aus dem Badezimmer ein paar Handtücher, während sie die zerbrochenen Teller und ebenso das geplatzte Rohr reparierte.
Naja, und ab da saßen wir zusammen auf dem Boden, mit nassen Hosen, und wischten Schaum mit Handtüchern auf, die eigentlich nach kurzer Zeit schon viel zu nass waren, um weiteren Schaum aufzunehmen.
Als mir eine für mein Alter viel zu kindische Idee in den Sinn kam...
„Hey Kleine!", flüstere ich ihr ins Ohr, nachdem ich auf Knien hinter sie gekrabbelt bin. Wie erwartet drehte sie sich leicht um und schaute hoch zu mir, als ich ihr auch schon einen rieisgen Klecks Schaum auf den Kopf geklatscht hatte.
Entnervt schloss sie die Augen, während der Schaum ihre Haare runterlief und auch ihr T-Shirt und ihr Gesicht besuchte. Mit noch immer geschlossenen Augen fragte sie mich überaus ruhig: „George, ich dachte eigentlich, wir hätten ENDLICH dieses Alter überwunden!
Und dann, völlig unerwartet, riss sie die Augen auf und stürzte sich auf mich, so dass ich erschrocken rücklings hinfiel, direkt in den letzten Rest Schaumberg, unter dem sich übler Weise auch noch eine überaus seifige Pfütze versteckte.
Wie eine Besessene hielt sie mich mit ihren um mich geklammerten Schenkeln unten und überhäufte mich mit Schaumbällen. Das Ganze unter einem fast hysterischen Gekichere. Auch ich musste ziemlich lachen, was ihren Körper zum Vibrieren brachte, da sie mich ja mit ihren Beinen immer noch am Boden festhielt.
Als sie irgendwann keine Luft mehr bekam, rollte sie sich seitwärts von mir ab und lag dann schwer keuchend neben mir im Schaum. Ich glaube selbst heute morgen waren wir nicht annähernd so nass. Immer noch grinsend stützte ich mich auf meinen Ellenbogen und betrachtete, während sie schwer atmend an die Decke starrte. Ich konnte nicht sagen, ob sie meinem Blick absichtlich auswich oder einfach nur gedankenverloren meine fleckige Decke betrachtete.
„Hermine? Ich glaube, wir sollten wirklich unsere Arbeit beenden, sonst liegen wir hier noch übermorgen", riss ich sie vorsichtig aus ihren Gedanken. Sie dagegen drehte im Zeitlupentempo den Kopf zu mir. Wirre, nasse Locken hingen in ihrem Gesicht und verliehen ihr einen verwegenen Touch und dieses Grinsen ließ mich kurz befürchten, dass Daria von ihr Besitz ergriffen hatte.
„Du hast Recht – und dann sollten wir duschen gehen, oder so, sonst holen wir uns eine Erkältung!" Dann stand sie auf und still schweigend beendeten wir unsere Aufwischarbeit.
„Ich gehe zuerst duschen", verkündete sie dann plötzlich und rauschte in Richtung Badezimmer. Womit sie nicht gerechnet hatte, waren meine antrainierten Quidditchreflexe. Ich stürzte mich auf sie und, wieder lachend, lagen wir gestapelt auf dem Boden, nur dass sie diesmal unten lag.
„Hey du Schurke!", beschwerte sie sich und drehte sich dann unter mir um, so dass sie mich ansehen konnte.
„Und jetzt?", fragte sie dann, als ich sie ohne Worte einfach nur angestarrt hatte.
„Nun, ich finde es so ganz bequem", gab ich lässig zu, musste mich aber tierisch zusammenreißen, sie NICHT zu küssen.
Sie fing an, auf ihrer Lippe herumzukauen. Und sie hörte auch gleich wieder auf, als ich belustigt eine Augenbraue hob. Jetzt sahen ihre Lippen etwas geschwollen aus, so, als ob sie die ganze Zeit mit jemanden rumgeknutscht hätte – verdammt!
Wenn ich nicht langsam von ihr runterstieg, würde sie sehr bald merken, was sie für eine Wirkung auf meinen Körper hat. Aber ich konnte mich einfach nicht von ihr runter bewegen. Ich war wie festgefroren.
„Okay, was muss ich zahlen, damit du von mir runter gehst? Du bist echt schwer!", riss Hermine mich aus meinen Gedanken. Doch was antworten?
„Na, lass dir was einfallen, DU liegst da unten. Wenn du wirklich willst, dass ich dir wieder Luft lasse, musst du dir wirklich was einfallen lassen", lachte ich sie aus und betete innerlich, dass ihr schnell was einfiel – schneller als mir, denn sonst WÜRDE sie es merken, es konnte nicht mehr lange dauern.
„Ich koche."
Skeptischer Blick.
„Du darfst entscheiden was ich kochen soll. Mit Kochbuch klappt das schon, aber BITTE, geh von mir runter, ich muss auf die Toilette und du gestaltest das Problem nicht unbedingt vorteilhaft!"
„Okay... ich denke, Spagetti Carbonara reicht", stimmte ich zu, innerlich unheimlich erleichtert, von ihr runter zu kommen.
„Du darfst auch zuerst duschen!", gestattete ich ihr außerdem noch und schnell verschwand sie im Badezimmer. Hatte ich mir das nur eingebildet, oder war sie knallrot angelaufen?
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Jaaaaaaaaaaaaaa... eine eiskalte Dusche. Genau das, was ich brauchte. Natürlich war mein Problem dann letzendlich doch mit voller Kraft eingetreten, als sie, nur in Handtuch bekleidet und mit nassen Locken, das Badezimmer verlassen hatte.
So schnell war ich wahrscheinlich noch nie in ein Badezimmer gestürzt. Hermine dürfte von mir nur eine Staubwolke gesehen haben.
Erleichtert seifte ich mich ein und ließ noch weiter das kalte Wasser auf mich niederprasseln, bis sich alles wieder eingerenkt hatte. Dann stellte ich auf heiß um – irgendjemand hatte mir mal erzählt, Wechselduschen wäre gesund für den Kreislauf.
Nach weiteren zwanzig Minuten schaltete ich dann das Wasser ab, schlüpfte in eine Boxershort und zog nur meinen Bademantel über. Die Wohnung würde ich sowieso nicht mehr verlassen, wozu kompliziert Hose und Pullover anziehen?
Also betrat ich die Küche mit feuchten Haaren, schlampig zugeknotetem, blauen Bademantel und einem für mich normalem Grinsen.
Hermine stand am Herd. Ihre Jogginhose war ihr etwas zu groß und deshalb bis auf die Hüftknochen gerutscht – nicht gut für mich. Mein Blick wanderte also weiter nach oben, wo ich ihren flachen Bauch bemerkte, der etwas freigelegt war, weil das enge Top hochgerutsch war.
Entnervt wandte ich den Blick also ganz ab und steuerte stattdessen auf den Geschirrschrank zu, aus dem ich zwei Teller, zwei Gläser und Besteck holte.
„Wann hast du dich eigentlich das letzte Mal rasiert?", fragte sie plötzlich und brachte mich dazu, geistesabwesend über mein Kinn zu streichen – ja, ziemlich rau.
„Keine Ahnung! Kann schon ein paar Tage her sein... wieso? Stört es dich?"
„Nein, nein. Es ist mir nur aufgefallen, weil es dich so sehr von Ron unterscheidet. Er ist jeden morgen penibel korrekt rasiert, auch nicht schlecht, aber ich mag Bart!", gab sie zu und rührte weiter in ihrer Soße rum.
„Hermine – ich unterscheide mich eigentlich so gut wie in ALLEM von Ron, abgesehen vielleicht von den roten Haaren und den Sommersprossen", warf ich enttrüstet ein. Die Vorstellung, Ron in mehreren Punkten ähnlich zu sein, ekelte mich schon fast selber an.
„Ja, natürlich...", stimmte Hermine zu, aber ich glaube, sie hat es nur gesagt, weil sie die Angriffslust in meiner Stimme gehört hatte. Dann würde ich auch in allem zustimmen, ich kann ziemlich ausrasten, besonders, wenn man mich mit RON in einen Topf stecken will. Charlie ist okay, der ist cool drauf, und Bill eigentlich auch, aber RON? Naja, besser als Percy...
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Als wir das Essen – ein sehr gutes Spagetti-Carbonara-Essen – schweigend beendetet hatten, räumten wir ab und spülten per Hand ab. Das Chaos von vor ein paar Stunden ließ uns beide zögern, als wir mit dem Gedanken gespielt hatten, es durch einen Zauber zu säubern.
„Na, was wollen wir gleich machen?", fragte Hermine, während sie die restliche Soße auslöffelte, ehe sie den Topf ausspülte.
„Uns besaufen, schmutzige Lieder singen, hemmungslosen Sex haben und dann ins Bett...", als mir bewusst wurde, was ich da so eben gesagt hatte, lief ich ziemlich rot an und schloss ganz schnell den Mund. Hermine hatte nur ein sanftes Lächeln dafür über. Gut, dass sie so etwas einfach niemals ernstnehmen würde, so bin ich auf der sicheren Seite...
„Klingt im Prinzip immer gut, aber was wollen wir denn bitte die letzten Abende machen, wenn wir das Spannendste gleich jetzt machen!", schoss sie fies grinsend zurück.
Und ich wurde immer röter. Noch so ne Sache, die ich wohl mit Ron gemeinsam habe.
„Das können wir dann ja morgen früh klären", brachte ich hustend zustande und klopfte mir innerlich auf die Schulter, noch ne halbwegs akzeptable Weasleyzwillingsantwort zusammen bekommen zu haben.
„Aber Schatz, morgen früh müssten wir erst einmal unseren Kater vertreiben...", spielte sie den Ball schon wieder so lässig zurück. Dabei näherte sie sich mir ganz leicht und suchte meinen Blick, dem ich eigentlich aus dem Weg gehen wollte.
„Dann nach der Kater-Vertreibung?", versuchte ich es erneut.
„Glaubst du, dass wir nach Hammerkopfschmerzen klar denken können? Wir würden nur zu einer harmlosen Knutscherei in der Lage sein", hauchte sie mir ins Ohr – sie war mir bereits wieder viel zu nahe. Mensch, ich hatte doch eben gerade erst kalt geduscht!
„Dann hören wir halt nur ein wenig Musik, singen vielleicht mit und gehen dann ins Bett", bastelte ich schnell einen letzten Versuch zusammen und ging siegreich aus der Schlacht. Sie ließ mich sofort los und schenkte mir ein breites Lächeln.
„Gute Idee!"
Indem ich mich zwang, ruhig ein- und auszuatmen, versuchte ich meinen Pulsschlag zu regulieren. Noch vor einem Jahr hätten mich eine solche Situationen nicht halb so aus dem Konzept gebracht. Damals war es zwischen uns einfach noch anders. Sie hatte erstens keinen Freund und zweitens war mir noch nicht klar, was ich an ihr hatte.
Wenn wir so rumgealbert hatten, hatte ich sie so lange getriezt, bis SIE aufgegeben hatte. Ich hätte so lange mit schlagfertigen Ideen um mich gefeuert, bis ihr unbehaglich zumute war. Aber das konnte ich einfach nicht mher. Dafür hatte ich zu oft eingesehen, wie toll sie war, wie, verdammt noch mal, VERLIEBT ich in sie war.
Wir beendeten schnell den Abwasch und kramten dann etwas im CD-Regal, das Hermine auch aus ihrer Wohnung geholt hatte, und hörten am Ende das neuste Album von Greenday, irgendso eine Muggelband, die ich gar nicht mal so schlecht fand!
Reden taten wir aber nicht mehr viel zusammen. Einige Lieder sagen wir mit, anderen lauschten wir schweigend. Als Hermines Kopf dann auf meine Schulter fiel, weil sie im Sitzen eigeschlafen war, beschloss ich, dass es Schlafen-gehen-Zeit war.
tbc
An Alle: Bitte! Sagt mir, ob ihr es so lustig fand, wie ich es hoffe... weil wenn nicht, dann gebe ich auf der Stelle auf. Zu mehr bin ich nämlich leider nicht fähig! °schluchz° Ich will BineBlacks Talent haben! °mich hiermit als totaler Fan und fanatische Talentsucherin oute°
HexeLea: Ups... konnten sie sich wirklich nicht entscheiden? Als ich das gemerkt hatte, habe ich noch nachträglich versucht es auszumerzen, aber einige hatte ich wohl übersehen...schade... und wegen deiner Vermutungen: eine der genannten Personen kommt tatsächlich noch vorbei, allerdings aus anderen Gründen! Hehe... – schön, dass es dich auch noch gibt!
Feelicitas Lefay: Erst einmal eine ganz doofe Frage: Wie kommst du darauf, dass die beiden besoffen sind? Oder sich Ginny der Trunkenheit bekennt? Die beiden hatten doch nur Kaffee getrunken, oder hab ich was überlesen? – Und wie kommst du darauf, das die Reisebegleitung Alkoholikerin ist? °jetzt völlig überfordert ist°... ansonsten freue ich mich, mal wieder was von dir zu hören, das Kommentarmissverständnis hatte ich dir ja in einem Review näher auseinander gepflückt... und ich werde ab jetzt meine Klappe halten, versprochen! ;D
Rudi: Ich bemnerke erfreut, das du dich an der einen gefährlichen Stelle doch entschieden hattest, weiter zu lesen – aber mal ehrlich: Solche Traumszenen sind einfach nur billig, die würde ich doch NIEMALS einbauen! °zwinka° es freut mich, dass du eine Flasche Rotwein (theoretisch dürfte ich das ja auch schon XD) geopfert und noch mal von vorne begonnen hast! Freue mich jederzeit auf mehr feedbacks von dir!
LadyEvelyn: Oje... wenn du schon so merkwürdige Verhaltensweisen vorweist, nach so einem stinknormalen Übergangskapitel, wie verhälst du dich dann jetzt? – Ich hoffe, dir gefallen die diversen Andeutungen, die hier stattgefunden ahben... kann sein, dass das Finale nicht mehr weit entfernt ist! °Schokoladenladung überreich, für den ungestillten Hunger°
MilkaQ: Nun, der Hintergedanke war wohl soetwas wie: Ich brauche meinen urlaub und will, das Hermine nicht unglücklich ist... deshalb machen wir am besten in meiner Wohnung da weiter, wo wir aufgehört haben! ;) – Und wie kann ich zu schnell updaten? Ich fidne, das ich eigentlich immer viel zu lange brauche... woran aber zum größten Teil auch die Schwarzleser Schuld sind...
Teddy172: Ja, sie machen im Haus Zelturlaub... wahrscheinlich das erste Mal im Laufe der Harry-Potter-Fanfiction-Geschichte, dass das überhaupt irgendjemand macht! °lach°
Schattenengl: Oh bitte, sag mir, wie man Zeit klauen kann – ich muss das unbedingt lernen, sonst werde ich diese Woche nur mit unheimlich viel Schande überleben! – Schön, dass dir die Idee gefällt und hoffentlich hast du dieses Mal etwas mehr Zeit zum Kommischreiben!
Nobody´s Dream: Das mit Joana war jetzt die letzte Szene, ich weiß auch nicht so recht, wieso ich sie noch mal eingebaut hatte, vielleicht, um jemanden zu ahben,d er Schuld an der Überflutung war? Wie hätte ich das denn sonst mit dem Umziehen rechtfertigen sollen? – Ich hoffe, ich konnte dich auch mit diesem Kapitel wieder beglücken und vor eventueller Langeweile fernhalten! °grins°
Minnnie: Nun – sie haben es im Wohnzimmer aufgestellt. Ich denke zwar, dass ICH sowas nicht hinkriegen könnte, alleine, weil Heringe sich nur schwer im Teppichboden verankern lassen, aber wozu sind wir in der magischen Welt! ;D – In einem nassen Zelt bin ich auch schonmal aufgewacht, und mir erging es einfach genauso wie george! XD
Saxas13: Wo du es erwähnst... ich habe tatsächlich überlegt, ob ich als sequel „Die Leiden der hermione granger" schreiben soll, aber ich habe mich dagegen entschieden, weil ich wirklich keine zeit habe... – es freut mich, dass du dir extra die zeit freigeboxt hast, um meine bemitleidenswerten Kapitel zu lesen, aber wenn sie dir gefallen haben, ist das die Hauptsache!
