So, dies wird wohl das letzte Kapitel sein... naja, zumindest das letzte, indem ihr euch grün und blau ärgert, weshalb sich die beiden so dämlich und merkwürdig benehmen. Ab dem nächsten Kapitel gibt es also ein wenig Aufklärarbeit. Freut euch schon drauf und bitte sagt mir nicht, dass ihr kein Bock mehr habt und ab sofort nie wieder hier aufkreuzt - es würde mir gar nicht gut tun:P

Read and Enjoy... und vergesst den kleinen, einsamen Knopf da unten nicht!


21. Vierter Tag: Haben wir? Oder Haben wir nicht?

Grelles Licht schmerzte in meinem Kopf und vor meinen verschlossenen Augen. Wie kann das nur sein? Das Zelt hatten wir doch geschlossen, oder nicht? Und wieso liege ich eigentlich so bequem? Haben wir die Matratzen verzaubert? Herr Gott, Merlin und alle anderen höheren Mächte, was ist eigentlich gestern passiert?

Ich zwang mich die zugekniffenen, verkrampften Augenlider zu öffnen und dann gleich wieder zu schließen. Das Licht war einfach zu hell. Es ging nicht!

Natürlich probierte ich es trotzdem weiter, und weiter, bis ich mit HALBgeöffneten Augen meine Umgebung analysieren konnte.

Okay, ich lag definitiv NICHT auf einer Matratze im Zelt. Über mir konnte ich keine bunte Zeltwand entdecken – stattdessen hing da eine lose Glühbirne... ich musste mich in meinem Schlafzimmer befinden!

Durch einen Lufhauch aus unbekannten Gründen bemerkte ich, dass ich weder unter einer Decke lag, noch, dass ich etwas Warmes anhatte. Ich lag, wie ich nach einem kurzen Blick, für den ich mich allerdings ein kleines Stück aufrichten musste, bemerkte, nur in Boxershorts bekleidet mitten auf meinem mittelgroßen Bett und neben mir lag... HERMINE!

Okay, „neben mir" ist vielleicht etwas untertrieben... sie lag halb AUF mir. Unsere Beine waren ineinander verknotet und ihr Kopf ruhte auf meiner Brust. Ihre eine Hand lag unter ihrem Kopf und die andere... auf meinem Bauch... ihre Haare bedeckten meinen Oberkörper und einige Strähnen kitzelten leicht meine Nase... ich will ja nicht hysterisch klingen... aber: WIE KOMMT SIE DAHIN?

Frustriert ließ ich mich wieder ins Kissen fallen und schloss müde die Augen. Was ist bloß passiert? Hatten wir uns so sehr die Birne voll gekippt, dass ich wirklich keine Ahnung mehr hatte? Und was haben wir bloß gemacht? Was ist, wenn da mehr passiert ist? Hilfe, ich will da gar nicht dran denken... okay, wir sind immerhin nicht nackt, was für uns spricht, aber trotzdem... es würde reichen, wenn ich sie halb besinnungslos geknutscht hatte.

Ich betrachtete sie noch etwas genauer, und musste zu meinem Nachteil registrieren, dass sie nicht mehr, als eine viel zu kurze Panty und einen blütenweißen BH anhatte.

Ich schloss wieder die Augen.

Was war gestern nur passiert? Ich konnte mich nur an bruchstückartige Details erinnern. Wir hatten, soweit ich mich erinnern kann, die Weinflasche geleert und noch eine zweite angefangen. Aber kann man dadurch so besoffen werden, dass man einen Filmriss hat?

Vielleicht sollte ich sie wecken. Bestimmt weiß sie mehr als ich... aber WILL ich sie überhaupt wecken? Nachher verpasse ich ihr dadurch den größten Schock aller Zeiten und sie verliert dadurch ihren Verstand und landet in St. Mungos... Merlin, was für beknackte Ideen spinnen sich da in meinem Kopf zusammen?

„George?", vernahm ich dann plötzlich ein unverständliches Gemurmel von meiner Schulter. Es würde sich also nur noch um Sekunden handeln, bis ich die Reaktion von Hermine zu verspüren bekam. Entweder, sie springt kreischend von mir und stammelt Fragen vor sich hin oder aber, was ich nicht glaube, sie kuschelt sich an mich und sagt: Guten Morgen mein Schatz", was heißen würde, wir haben uns unsere ewige Liebe gestanden und sind von da an glücklich bis an unser Lebensende.

Merkwürdig, dass ich seit geraumer Zeit nicht mehr an glückliche Wendungen glauben kann... sie treffen nämlich nie zu!

Das nächste, was ich spürte, war, wie sich das Gewicht von meiner Brust entfernte und mich zwei aufgerissene Augen anstarrten.

„George? Wieso liegen wir beide in deinem Bett, aneinander gekuschelt und mit einem Hauch von nichts bekleidet?", erkundigte sie sich stockend und schlang schnell die am Boden liegende Decke, die sie vorher natürlich aufgehoben hatte, um sich.

„Schön, dass du da genauso planlos bist wie ich", entgegnete ich brüchig und hörte, wie kratzig sich meine Stimme anfühlte. Räuspernd versuchte ich das Kratzen zu beseitigen, während sie aufstand und ihre am Boden verteilten Sachen aufhob und hastig anzog.

„Ich weiß nur so viel, WENN wir irgendetwas gemacht haben, dann hast DU damit angefangen", erklärte sie lauter, als es Not tat.

„Interessant, und woher weißt du das so genau?"

„Ich weiß es einfach, frag nicht weiter nach. Weil wenn es so ist, dass wir uns nicht mal geküsst haben, dann hat das ungute Folgen, wenn ich dir davon erzähle."

Warum redet sie so in Rätseln? Das hört sich so an, als ob sie irgendein Geheimnis hätte, von dem sie nichts erzählen darf, weil ihr sonst was Schreckliches passiert. – Merlin, was ist, wenn es genauso ist?

„Ähm... Hermine?..."

„Bitte George... sag einfach, dass du mich gestern Nacht geküsst hast, damit endlich dieses Thema vom Tisch ist... ich halte das sonst nicht mehr aus", grummelte sie und schaute mich aus großen Augen fast schon verzweifelt an.

Sie weiß gar nicht, wie gerne ich das sagen würde...

„Ich... habe leider gar keine Ahnung. Und zwar von nichts! Ich weiß nicht, was gestern noch passiert ist, was wir nach dem Gespräch über deine Eltern gemacht haben... weißt du es?"

„Wir haben Wein getrunken... und ich glaube, Musik gehört, aber da hört mein Gedächtnis auch schon auf. Scheiße! Warum muss mein Leben so verdammt schief laufen?"

„Willst du wirklich, dass ich dich geküsst habe?", frage ich schließlich und stehe auf, um mich vor sie stellen zu können. Flucht ist zwecklos, ich will jetzt endlich eine Antwort! Die letzten zwei Tage sind einfach zu unnormal abgelaufen, als dass ich mich jetzt mit weniger als einem klaren „Nein" oder „Ja" abfinden könnte.

„George, ich will jetzt duschen. Alleine", brummte sie verstimmt, und strebte auf das Badezimmer zu, so, als ob sie mir zeigen wollte, dass sie mir nie mehr was zu sagen hätte. Wie kann ich diese ganzen Komplikationen bloß auflösen?

„Gut... bis gleich", murmelte ich ihr noch hinter her, aber ich glaubte nicht, dass sie es noch hörte.

Ab da war es still in meinem Schlafzimmer. Ich hörte nur noch meinen leisen Atem und das Rauschen der Dusche aus dem Bad, aber ansonsten war es ruhig. Zu ruhig. Ich wollte keine friedliche Ruhe. Ein Streit wäre jetzt ganz nett... oder eine Schlägerei oder irgendetwas anderes, was mit Bewegung zu tun hatte, aber diese verstimmte Laune, die zur Zeit in der Wohnung herrschte, war nichts für mich.

Um einen klaren Kopf zu bekommen, beschloss ich, einen Spaziergang zu machen. Ich schlüpfte also in Hose und Hemd, die sich auf den Boden anfanden, und verließ das Schlafzimmer.

Bevor ich allerdings die Wohnung verlassen konnte, musste ich durchs Wohnzimmer, wo ich vom nächsten Schock eingeholt wurde. Wieso beschwert sich eigentlich Hermine, dass ihr Leben scheiße und kompliziert verläuft, ich bin ja wohl viel ärmer dran!

Auf dem kleinen Couchtisch fanden sich nämlich vier (!) leere Flaschen an. Zwei Rotweinflaschen und zwei, wo gestern wohl noch Feuerwhiskey drin gewesen sein musste.

Na, das erklärte zumindest unseren Filmriss. Doch weshalb hatten wir uns die Birne so zu gekippt? Hatte uns irgendeine schlechte Nachricht erreicht, so dass wir den Schmerz weggetrunken hatten?

Vorsichtshalber durchsuchte ich das etwas verwüstete Wohnzimmer, das aus an den Rand geschobenen Möbeln und einem imposanten Zelt bestand. Doch nirgends tauchte ein Brief oder eine Kurznachricht auf. Sollte mich das jetzt beruhigen oder nicht?

Die Geräusche aus der Dusche wurden leiser und hörten schließlich ganz auf. So richtig lange hatte Hermine ja nicht wirklich geduscht.

„George?", ertönte es dann plötzlich aus der Badezimmertür, aus der außerdem noch dichte Nebelschwaden stiegen. Wie heiß duscht die Frau bitte?

„Ja, Hermine?", erwiderte ich und kam auf sie zu – wollte ich nicht eigentlich einen Spaziergang draußen und an der frischen Luft machen?"

„George, das hier hat alles keinen Sinn. Ich glaube, es wäre sinnvoller, wenn wir den °Urlaub° - sie sprach das Wort verächtlich aus – kurzfristig etwas früher beenden. Die Tage mit dir waren echt schön... und... lustig, aber ich bin einfach nicht für Urlaub oder sowas geschaffen. Ich muss dringend wieder etwas Nützliches machen, sonst gehe ich ein. Mein Chef wird sich sicher freuen, wenn ich..."

„Was ist wirklich los?", unerbrach ich sie gröber, als ich es beabsichtigt hatte, aber es war so offensichtlich, dass sie nach einer Ausrede suchte, dass ich gar nicht hören wollte, worüber sich ihr Chef freute.

„Es ist zu kompliziert... und sowieso zu spät. Bist du sehr böse?"

„Nicht böse... eher enttäuscht. Kannst du dir nicht irgendwelche Arbeit herholen, ein bisschen tüfteln und dann wieder den °Urlaub° genießen? Ich bin so froh, endlich mal wieder etwas freie Zeit zum Abspannen zu haben... und jetzt..."

Eigentlich wollte ich „freie Zeit mit dir" sagen, aber ich hatte es lieber gelassen. Wer weiß, auf was für schiefe Gedanken sie da kommen könnte? Womöglich auf die richtigen... und das wollte ich weder mir, noch meinem Bruder Ron antun. Mensch, wieso bin ich immer in den unpassensten Momenten ehrbar?

Jetzt denke ich sogar schon soweit, Ron in keinster Weise weh tun zu wollen. Ich bin echt bescheuert... oder etwa immer noch angetrunken?

„Arbeit hier her holen? Sorry, aber ich glaube nicht, dass sich die Atmospähre hier positiv auf meine Resultate auswirkt", wandte Hermine ein, die, übrigens, immer noch nur in ein großes Badetuch gewickelt, vor mir stand.

Ich musste mir jetzt echt ganz schnell ein paar wirksame Argumente einfallen lassen, um sie hier zu behalten, denn auch wenn die Situation momentan überaus merkwürdig war, so wollte ich sie doch nirgendwo anders wissen, erst recht nicht in den Armen meines Bruders. So etwas musste doch verhindert werden, wenn sich die Möglichkeit anbot. Oder nicht?

„Magst du mir dann wenigstens noch heute Gesellschaft leisten? Wir könnten zum Beispiel etwas herumexperimentieren. Es ist echt schon lange her, seit wir das letzte Mal zusammen die „Polsterkissen" erfunden hatten."

Ein schiefes, wenn auch etwas gequältes Lächeln entstand auf Hermines Gesicht und meine Welt war damit schon fast wieder ganz gerettet.

„Du hast Recht, das ist ewig her. Aber sagtest du nicht, du wolltest abspannen?", ihre Augen funkelten überlegen und ich musste mich arg zusammen reißen, nicht ein zickigen Kommentar rauszuposaunen (A/N: Jaja, auch Männer können ganz schön extrem zickig sein!)

„Ja... aber mal ehrlich: Findest du es sehr schwer, sich auf alberne Experimente einzulassen? Ich persönlich sehe Arbeit darin, einen Laden zu führen, den Papierkram zu erledigen oder Großhandelkäufer (oder so ähnlich) anzuwerben. Erfinden gehört eher in die Spaßkategorie!"

„Okay, abgemacht. Ich bleibe noch bis morgen früh. Und ich mache heute auch das Frühstück. Irgendiwe muss ich mich ja für die leckeren Essen von dir revanchiren!", stimmte sie zu und ich glaube, mein Gesicht strahlte in diesen Augenblick äußerste Zufreidenheit aus.

„Gut, dann gehe ich jetzt einmal um den Block – Luft schnappen, ist das in Ordnung?"

„Jepp! Aber verlaufe dich nicht und versuche allen bekannten Gesichtern aus den Weg zu gehen, sonst fragt noch jemand, warum du nicht auf den nebeligen Orkneyinseln bist", scherzte Hermine und verschwand so gleich zurück ins Badezimmer, wo sich noch ihre Klamotten befinden müssten.

tbc


An Alle: °Kracks°... Stille... habt ihr es gehört? Mein Herz ist zerbrochen. Wo seid ihr denn alle abgeblieben? Seit wann heißt es: Aus 12 mache 8, damit die 21 komme, um... ach egal. Ich wollte nur kurz verlauten lassen, dass ich etwas enttäuscht bin. Das könnt ihr doch viel besser!

LadyEvelyn: Oha, ich glaube, ich möchte auch gar nicht wissen, wie man zu dem Namen "Sadomaso-Queen" kommt... °grübel° - zumindest erfreut es mein kleines Herz, wenn dir die Story so gut gefällt. Dieses Gefühl kenne ich übrigens auch sehr gut, deshalb kann ich wohl auch seitenlang darüber schreiben. Danke für deine Anwesenheit, ich liebe deine Kommis; und auch deine Updates!

Tawiga: Na, ich hab doch schon weiter geschrieben... jetzt weißt du auch, weshalb ich da aufgehört habe - es hätte sonst keinen Sinn ergeben! °lach° - haben dir die beiden Namen denn weiter geholfen? Ich weiß, Corvi hat nur eine Story über die beiden geschrieben, bzw. angefangen zu übersetzen, aber bei Ganjazukakönntest du findig geworden sein... lass es mich wissen, ja?

Dark Temptation: Ach... ich update doch immer schnell °zwinka°! Nun gut, nein, das "?" war kein Tippfehler, es sollte die Wiederholung der Reviewflut des letzten Kapitels garantieren - aber das ist wohl nach hinten losgegangen. Heutzutage ist aber auch auf gar nichts verlass! °grummel° - naja, so halb hattest du mit deiner Vorahnung ja schon recht, aber nur halb...

Ronsreallove: Auch bei dir: So GANZ ist es ja keine Wiederholung... aber immerhin fast! °schmiel° - ich hoffe, es hat dir trotzdem gefallen. Ab dem nächsten Kapitel wird es dann auch wirklich ernster! Versprochen.

Saxas13: Oh, ich melde mich bei dir, wenn es mit dem betreuerkram durchgezogen werden sollte, dauert das noch. Die Herrschaften planen das immer sehr kurzfristig, aber ich melde mich dann! - Und zu deiner Reviewflut vorhin: Danke, danke, danke, dort gibt es voraussichtlich ein neues Kapitel, sobald meine beta es durchgearbeitet hat... °Blumen überreich als Treue-Bonus

teddy172: Irgendetwas werde ich ja wohl auch noch dürfen, ja? Wenn ich schon nicht die Revieweranzahl beeinflussen kann, dann will ich wenigstens dann aufhören, wenn es mir Spaß macht! °ph°... hehe, nein, nein, es geht ja schon weiter. Danke, danke.

Minnnie: ich verstehe deinen Frust, aber feige sind sie nicht, beide nicht. Das wirst du dann aber (hoffentlich) auch selber einsehen, spätestens im nächsten Kapitel. :P - Vielen Dank für deinen lieben Kommi, du weißt gar net, wie sehr ich mich nach denen zehre!... Und kochen, ja. So einen Mann brauche ich später auch an meiner Seite! °grins° Ich esse für mein Leben gerne exklusive Sachen.

Nobody´s Dream: Vielen Dank für dein kurzes, aber liebes Review - ohne deine Existenz wäre ich wohl inzwischen ziemlich aufgeschmissen! °grins° - griechisch ist zwar toll, aber ich mag chinesisch noch lieber!