Dieses Kapitel ist Corinna62 gewidmet, da sie den Wettbewerb um die Zitatfrage gewonnen hat, und ihr Preis war ein Wunsch, diese Story betreffend. Ihr habt ihr also zu verdanken, einen kleinen Einblick in Hermines Chaoswelt zu bekommen.

Gebetat hat wieder Miss-Beste-Betakommischreiberin-DanaTheMagicBunny! Herzlichen Dank an dich, du, meine Sonne, mein Lichtblick im Tunnel, meine Lach-anlauf-Stelle... ohne dich, würden diese Kapitel niemals den Weg in die Hände meiner Leser finden... °knutsch°

Und jetzt viel Spaß... endlich mal wieder ein „etwas" längeres Kapitel.


24. Blutsverrat

Genau diese Worte schmetterte ich ihm auch gleich entgegen – nagut, meine Wortwahl war... ähm... etwas gewählter.

„Du hast nen totalen Sprung in der Schüssel, oder? Kreuzt hier auf, auch noch mit Miss Ich-bin-Freiwild-vögelt-mich Daria Higgs, hast offenlichtlich deine Freundin betrogen, die du vor einiger Zeit noch in Erwägung gezogen hast zu heiraten, schuldest uns eigentlich eine gehörige Portion Erklärungen und du hast nichts besseres zu tun, als zu fragen, ob wir uns geküsst haben? Hat jemand mal die Nummer für die geschlossene Anstalt?"

„George bitte, werde nicht so ausfallend", mahnte Hermine mich und tätschelte mir dabei das Knie.

„Heiraten?", stammelte Ron vor sich hin, aber ich nahm das gar nicht richtig war.

Es waren tatsächlich alle verrückt geworden. Also beschloss ich missmutig erst mal nichts mehr zu sagen. Stattdessen verschänkte ich die Arme vor meine Brust, bedachte alle Anwesenden außer Hermine in diesem Raum mit einen äußerst tödlichen Avada-Kedavra-Blick und lauschte den kommenden Worten.

„Ja, wir haben uns geküsst und das Thema ist jetzt endlich beendet", antwortete sie jetzt auf Rons Frage; dabei sah sie aber weder beschämt oder schuldig, sondern sehr erleichtert aus.

„Die Nachricht höre ich wirklich gerne. Aber er hatte dich erst geküsst, als ihr uns gesehen habt, oder?", fragte er weiter – und sofort brannte mir die nächste Frage auf der Zunge, die ich aber geschickt löschte. Doch mal ehrlich, ist es nicht egal, WANN wir uns geküsst haben?

„Ja, eben gerade. Du kannst Fred also gerne liebe Grüße senden, verbunden mit einem gehörigen Arschtritt...", ich unterbracht sie unwirsch, als Freds Name fiel.

„Was hat mein Zwilling damit zu tun?"

„Nun ja... wegen ihm bin ich überhaupt in dieser äußerst blöden Situation gelandet. Und deshalb mussten wir reden, es wäre unfair, dich nicht davon zu unterrichten...


Hermines schlimmste Erinnerung... (A/N: Oder so ähnlich)

Was für ein beschissener Tag. Es ist ja nicht so, dass ich meine Ausbildung schon vor Jahren abgeschlossen hatte, nein, ich werde immer noch behandelt, als wäre ich die kleine, unwissende Ms. Granger, die soeben die Schule beendet hatte. Verdammt! Ich hatte bestimmt mehr Lektüre zu unserer Abteilung gelesen, als alle meine Kollegen zusammen. Mr. Peterson ist der schlimmste. Er fühlt sich tatsächlich dazu verpflichtet mir jedes Mal erklären zu müssen, wie und wann ich abbiegen musste, wenn ich seine Post PERSÖNLICH sonst wem zu übermitteln hatte. Bin ich eine Eule, oder was?

Außerdem kannte ich das Ministeriumsgebäude inzwischen in- und auswendig. Und das sollte was heißen, wenn man mal bedenkt, dass dieses Gebäude über sieben Stockwerke, mehr als 50 Abbteilungen und eine hohe Anzahl an Büros hatte. Ich konnte trotzdem jedem runterbeten, wer in welcher Abteilung saß, wo sich wessen Aufenthaltsort befand und wie viele Memos zur Zeit in gewissen Gängen sein konnten.

Verflucht sei mein fotografisches Gedächtnis. Ich schwöre, ich hatte nur EINMAL die Unterlagen zu den Hintergrundinformationen des Ministeriums gelesen, und prompt schwirrten die unwichtigsten Informationen in meinem Kopf herum. Wichtige Dinge dagegen, wie die Backzeit meiner geliebten Vanillekipferle, wollten nicht in meinem Gedächtnis bleiben.

Wie verrückt ist die Welt?

George würde jetzt sagen: „Sag ich doch, deine ganze Lernerei hat dich kein Stück weiter gebracht. Man muss den Leuten Streiche spielen, damit sie dich fürchten und respektieren."

Schön wäre es. Und selbst wenn, wie sollte ich, unkreativ hoch zehn, wenn es um intelligente Witze und Störungen geht, einen sinnvollen Streich spielen? Bei mir würde dann rauskommen, dass ich Zucker mit Salz vertauschte oder den Kalt-Wasserhahn mit einem Vulcanofluch belegte.

Nicht sehr geistreich. Um mich aus meiner konservativ korreten und spießigen Maske zu locken, brauchte ich einfach George Weasley an meiner Seite. Wenn er dabei war, war das Leben plötzlich so gelassen und sorgenlos. Aber ich konnte von dem guten Mann ja schlecht verlangen, mich Tag ein, Tag aus zu begleiten, nur damit ich humorvolle Gedankenergüsse hatte, oder?

Ich wünschte mir jetzt trotzdem George herbei! Er würde mich aufmutern können, sodass ich wieder lachen musste, bis mir jede einzelne Rippe wehtat. Ich hatte wohl nur ihm zu verdanken, das mein Bauch noch so flach war. Wenn er nicht wäre... seine humorvollen, geistreichen Kommentare waren die Fitnessübungen für meinen Bauch, zu denen ich nie kam, weil keine Zeit da war.

Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, bei meinem beschissenen Tag. Total frustriert schlug ich also die Tür zum „Tropfenden Kessel" hinter mir zu, so dass einige Gäste empört aufschauten. Sollten sie doch!

Wütend schnappte ich mir einen Hocker vorm Tresen und bestllte etwas friedlicher einen Doppelten irgendetwas, es war mir egal.

Tom der Wirt versprach mir darauf hin, dass er das ideale Getränk für mich hätte, was ich nur zu gerne vernahm. Vielleicht würde ich dann endlich von dem Trip runter kommen, auf dem ich mich gerade befand. Weshalb war ich doch gleich so sauer? Nein, es lag nicht an der Tatsache, dass ich in meienr Abteilung noch immer wie ein Küken behandelt wurde.

Es lag im Prinzip nur daran, dass mir Roger Davies MEINEN Job vor der Nase weggeschnappt hatte, obwohl ich den Anspruch darauf schon Monate zuvor klar gestellt hatte. Aber mein Chef gehört zu der schusseligen Sorte, so dass er es verpennt hatte. Dafür konnte ich ihm nicht mal böse sein, aber Roger...

Uund dieser aufgeblasene, gehirnamputierte Möchtegern Hengst, hatte nichts besseres zu tun, als mich nur anzüglich anzulächeln und mir wortwörtlich zuzuhauchen: „Süße, trink einen Becher Baldriantee, beruhige dich und dann sprechen wir über das Date, das du mir schuldest, seit du hier aufgetaucht bist. Was hälst du vom „Cheapdog?"

Wenn man mal davon absieht, dass ich ihm NIE ein Date versprochen hatte, blieb immer noch die Tatsache, dass das „Cheapdog" ein puffähnliches Restaurant war, das gleich schon kleine Zimmer anbot. Und natürlich nicht zu vergessen, dass dieser Roger einfach nur ein aufgeblasener Möchtegern... ach, lassen wir das.

Tom stellte mir ein kleines Glas mit einer dunkelgrünen, klaren Flüssigkeit vor die Nase. Das Getränk, was immer es auch war, roch stark nach der Küche meiner Kräuter sammelnden Tante Heather.

Na, na, Hermine, verwandeln wir uns jetzt etwa in eine Trinkerin? Was ist dir bitte passiert, dass du schon zu „Kräuterschwefel" greifst? Das ist so ziemlich..."

... das stärkste alkoholische Getränk, das es gibt. Danke, das weiß ich, Ginny."

Oh. Mein. Gott. Wollte ich das wirklich trinken? Ich hatte eine Menge darüber gelesen – natürlich, was sonst? – und die Textstellen endeten alle damit, dass irgendwelche dumme Sachen passiert waren. Es war zwar nicht so, dass ich so gar nichts vertrug. Meine Eltern hatten mir schon mit 14 erlaubt, ab und zu ein Glas Wein zu trinken, wenn wir gemeinsam zu Abend aßen. Und später wurde aus einem Glas auch mal zwei oder drei... oder auch eine Falsche, die ich mit meinem Dad teilte. Somit hatten sie mich behutsam mit dem Phänomen Alkohol vertraut gemacht. Ich war nicht so notgeil darauf, wie so manch anderer in meinem Alter, aber ich konnte trotzdem auch mal jemanden unter den Tisch trinken. So wie Fred Weasley vor ca. einem Monat, als er mich herausgefordert hatte.

Hey, auch ich habe meinen Stolz! Und wenn mich jemand als spießige, kleine, gesetzliebende Spaßverderberin betitelte, musste ich reagieren. Es endete damit, dass ich Fred bei Angelina abliefern musste, was sie so erfreute, dass sie ihn liebendwürdig damit begrüßte, dass er die Nacht im Flur verbringen durfte.

Ach, Hermy, du musst doch nicht gleich zur Flasche greifen, wenn dein sexueller Frust wieder hoch kommt", setzte Fred auch gleich hinten dran.

Was machst du denn hier?", maulte ich, als ich ihn und Ron registrierte. Ich hasste den so oft benutzten Cosenamen „Hermy"... wieso konnte ich nicht Ann heißen, daran konnte man nicht so sehr herumexperimentieren.

Sorry Hermine, die beiden Chaoten haben mich abgefangen und gezwungen mitzunehmen. Angelina hat wohl mal wieder ihre nette Woche und Ron wollte mal wieder raus", entschuldigte sich Ginny lachend, als sie meinen missmutigen Blick bemerkte.

Schon okay", sagte ich, kurz bevor ich den Inhalt des Glases hinunterstürzte. Ein ekelerregender Schüttelfrost durchfuhr mich und ich war kurz davor, das Zeug wieder hoch zu würgen. Ekelhaft! Und es würde garantiert das erste und letzte Mal sein, dass ich SOWAS trinke.

Aber es ging mir plötzlich etwas besser. Vergessen war das Schwein Davies, zumindest ein wenig. Gut, seine Aktion regte mich immer noch auf, aber die Wut wurde etwas vernebelt, wahrscheinlich von dem Ekelgefühl, das mich immer noch durchfuhr.

Es kommt mir sowieso gerade gelegen, dass ihr beide auch da seid, so kann ich meine Rachegelüste, was die Männerwelt angeht, an euch auslassen", fügte ich hinzu, als mich Ginny immer noch etwas skeptisch fixierte. Jetzt lachte sie aus vollem Halse und Fred hob eine Augenbraue an.

Tatsache? Wusste ich es doch, du bist sexuell total frustriert", wiederholte er sich schon wieder. Gingen ihm etwa die Ideen aus?

Willst du etwa herhalten, das zu ändern?", schoss ich spitz zurück. Am liebsten würde ich ihm ja den sommersprossigen Hals umdrehen, aber dann müsste ich wohl gleich das Grab neben ihn buchen – Angelina wäre mit der Nachricht wohl weniger erfreut.

Ist das ein Angebot?", fragte er aber dennoch weiter und bemerkte wohl im gleichen Augenblick, wie gravierend sein Fehler war.

Ist das eine Zusage?", schnurrte ich, nachdem ich aufgestanden war, in sein Ohr und ich spürte geradezu seine Gänsehaut.

Kommt, lasst uns dort hinten Platz nehmen", lenkte ich dann aber doch ab. Denn auch ich begab mich geradewegs auf tierisch dünnes Glatteis. Wer weiß, auf was für Antwortideen er jetzt kam?

Ginny, immer noch heftigst am Lachen, musste von Ron gestützt werden, damit sie nicht auf dem Boden landete. Ihr Beine waren wohl nicht mehr standhaft genug, um ihren bebenden Körper zu halten.

Fred blieb noch einmal zurück, um uns eine Runde Butterbier zu bestellen. Als er dann drei Minuten später zu uns stieß, kommentierte er seine Beladung nur mit einem: „Die nächste Runde geht auf jemanden von euch, ich bin jetzt bis auf drei Knuts ziemlich pleite."

Ron, der immer noch beruhigend seine Schwester tätschelte, die immer wieder in neue Lachsalven ausbrach, nahm einen großzügigen Schluch von seinem Glas und wandte sich dann an mich: „Was ist denn jetzt wirklich passiert, dass du so von der Rolle bist?"

Ach, der Idiot Davies hat mich um meinen Job gebracht, das ist alles."

WAS? Du bist arbeitslos?", verschluckte sich Ginny an ihrem Bier und hörte endlich auf zu lachen.

Was? Nein – Quatsch, aber er hat sich meinen Auftrag gekrallt, obwohl schon seit Wochen feststand, dass ICH den bearbeiten darf. Und als er dann auch noch mit dem dümmsten Anmachspruch kam, den ich je gehört habe, sind bei mir einfach die Sicherungen durchgebrannt. Ohne einen kleinen Drink hätte ich euch jetzt bestimmt alle angekeift", entschuldigte ich mein für mich ungewöhnliches Verhalten nonchalant und grinste in die Runde.

Wieso hast du die Anmache denn nicht angenommen? Dann könnstest du jetzt wenigstens etwas gegen deine Frustrat...", weiter kam Fred nicht, weil ich ihm einen kräftigen Klaps auf den Hinterkopf verpasste, der ihn wohl daran hinderte, weiter seine Gedanken unter die Leute zu bringen.

Okay, dann halt nicht. Aber ich hätte an deiner Stelle nicht nein gesagt", wehrte er mein Tun ab und rieb sich dann mit schmerzverzerrtem Gesicht über die Haare.

Ach halt doch die Klappe!"

Jetzt war es an Ron loszugrinsen, was sich schnell in ein beängstigendes Gackern verwandelte. Ich konnte ja verstehen, das er seine Freude daran hatte, wenn ich seine Brüder malträtierte, die ihn jahrelang gefoppt hatten, aber gleich so ein euphorischer Ausbruch? Mir fiel keine andere Möglcihkeit ein ihn zu stoppen, als ihm ebenfalls einen Klaps zu verpassen.

Und als dann Fred und Ginny wieder anfingen loszukichern, platze mir der Kragen.

Könnt ihr mir mal verraten, warum ihr so gut gelaunt seid?", meckerte ich ungehalten und verteiltete großzügig giftige Blicke.

Herm, wir haben WOCHENENDE! Da darf man gut gelaunt sein. Zwei Tage, die sich Samstag und Sonntag schimpfen, versprechen in den meisten Fällen freie Zeit! Nur weil du einen miesen Tag hattest, heißt es ja nicht, dass alle gleich genauso empfinden müssen wie du", belehrte mich Ron großzügiger Weise.

Ach so, wir haben Wochenende.

Und dann schlich sie auch ein Grinsen auf mein Gesicht. Der ganze Stress hat mich doch glatt vergessen lassen, dass wir Wochenende hatten. Freie Zeit. Langes Schlafen. Keine unbequeme Kleidung. Lieblingsjogginghosenzeit!

Hermine, du wirst mir unheimlich", gaben Fred und Ron synchron zu, während Ginny mit einem Zug ihr Glas leerte.

Ach, egal. Was machen wir heute noch so? Ist irgendetwas geplant?", lenkte ich geschickt ab, obwohl ich ganz genau wusste, dass ich mich damit mal wieder auf das wohlbekannte dünne Glatteis begab.

Ach... ich wüsste da was", schaltete sich Ginny übermütig ein und setzte schon wieder dieses verschlagene, gerissene Grinsen auf. Kann man das vielleicht irgendwie wegwischen?

Mich würde zu sehr interessieren, was du schon wieder mit George am letzten Wochenende zu tun hattest!", erklärte sie auch gleich ihre sogenannte Idee. Verdammte, neugierige Fragetante. Ich hätte mich vielleicht noch gerade dazu durchringen können zu berichten, wenn wir zu zweit gewesen wären, aber in Rons und Freds Gesellschaft? No way!

Es war ja nicht so, dass wir eine heimliche Affäre hatten oder so, schön wär´s, aber es stellte sich bis zum heutigen Tage immer als ganz unpassend heraus, Brüder über Brüder zu informieren. Jungs deuteten immer die falschen Dinge in diverse Textteile und nachher heißt es noch, wir wären verlobt und würden nächste Woche heiraten – wie gesagt, schön wäre es.

Ach, deshalb hattest du letztes Wochenende keine Zeit, mir und Angelina Gesellschaft zu leisten, du hattest Pläne mit meinem werten Bruder."

Hättest du ihn auch eingeladen, hätte ich sehr wohl Zeit gehabt, aber seine Einladung kam zwei Stunden früher und ich sage sehr selten Verabredungen ab. Außerdem hätte er sonst den Samstag ganz alleine verbracht. Beschwer dich also nicht", fing ich mich zu verteidigen an, aber natürlich funtionierte das nicht so wirklich.

Du hättest ihn ja einfach mitnehmen können. Ich hatte ihn sehr wohl gefragt, aber er meinte, er hätte schon den Tag verplant. Nun, jetzt weiß ich ja, WAS er geplant hatte", grinste Fred verschmitzt und ich saß in der Falle. Jetzt würde ich der Befragung nicht mehr entkommen können. Weshalb muss Ginny auch solche Fragen im Beisein ihrer Brüder stellen?

Na, dann ist das halt etwas schief gelaufen. Ich hoffe, du bist nicht dran gestorben", spielte ich ihm mein außerordentliches Mitleid vor.

Warum unternimmst du in letzter Zeit eigentlich mehr mit den beiden Chaoten als mit Harry und mir?", mischte sich Ron entrüstet ein. Er schien ernsthaft verletzt zu sein.

Könnte daran liegen, dass ihr andauernd das Wochenende durchschlaft, weil die Aurorenwoche so anstrengend war", half Ginny hilfsbereit, wie sie war – haha –, aus.

Und nenn uns nicht Chaoten! Wir haben immerhin was aus unserem Leben gemacht", warf Fred jetzt auch noch dazwischen und ich bereitete mich mental schon mal auf einen langen Abend vor. Es konnte aber auch nur mir gelingen, mich in den ausweglosesten Situationen wiederzufinden.

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Na Hermine, Lust auf eine kleine Wette?", fragte mich Fred dann irgendwann. Wir hatten bereits die sechste Runde Butterbier hinter uns und auch wenn dieses Getränk eigentlich einen ziemlich geringen Prozentgehalt an Alkohol hatte, so spürte ich langsam, wie ich etwas angeheiterter war, asl noch vor den sechs Runden.

Aber wetten?

Fred, ich..."

Ach komm schon. Du bist die einzige Person auf diesem Erdball, mit der das Wetten noch Spaß macht. Sogar mit George ist es nicht mehr so spaßig.

Ich gab es ja ungern zu, aber etwas geschmeichelt fühlte ich mich schon. Das einzige Problem war, dass der gute Mann jetzt unsere Wochenendgestalltung recht detailliert kannte, da er und Ron übereifrig so lange genervt hatten, bis ich selbstständig berichtete hatte.

Jetzt wussten sie, dass wir einen ganzen Topf Milchreis gekocht hatten, der eigentlich für drei Familien gereicht hätte, und diesen tatsächlich vollständig geleert hatten. Jetzt wussten sie, dass uns danach so schlecht war, dass wir erstmal faul auf Georges Sofa gelegen hatten (ja, sie wussten auch, dass wir mehr ineinander verknotet waren, als das wir lagen, aber was kann ich dafür, dass das Sofa für zwei Personen liegend zu klein war?) und total schief zu den Rolling Stones mitgesungen hatten.

Was sie noch alles wussten, will ich hier jetzt lieber nicht weiter ausführen, DAS war schon peinlich genug.

Oh ja bitte, Hermine, ich liebe die Wetten zwischen dir und Fred. Das erheitert immer die ganze Familie", stimmte auch Ginny enthusiastisch zu. Na herzlichen Dank, liebe Freundin!

Was schwebt dir denn überhaupt vor?", lenkte ich vorsichtig ein, was Ron wiederum fast vom Stuhl haute.

Du willst wirklich mit ihm wetten? Bist du denn total übergeschnappt?", regte sich Bruder Nummer zwei auf und schüttelte dabei verzweifelt den Kopf.

Du bist total wahnsinnig! Wenn du mit dem wettest, dann kannst du auch gleich aufgeben", zeterte er weiter und verschüttete bei seinem emotionalen Ausbrch fast sein noch halb gefülltes Glas.

Ron – ich muss zu meiner schande gestehen, dass ich schon so manche Wette mit deinem geehrten Bruder hinter mich gebracht habe und ich sage dir, oft genug musste er einstecken", beschwichtigte ich ihn unwirsch. Ich wollte jetzt hören, was Fred vorzuschlagen hatte.

Ja, ich gebe es ja zu, ich bin vielleicht doch etwas wahnsinnig.

Ich glaube nicht, dass du es jemals schaffen könntest, George endlich dazu zu bekommen, dir zu gestehen, wie viel du ihm wirklich bedeutest", haute er auch ohne weitere Umschweife raus und ich verschluckte mich auch prompt. Sogar ganz ohne Butterbier, bin ich nicht talentiert?

Was sollte George schon für mich empfinden?", stotterte ich verwirrt und suchte per Blickkontakt Hilfe bei Ginny, die mich aber gar nicht mehr wahrnahm.

Na was wohl? Ist es dir wirklich noch nicht aufgefallen? Mein wohl geformter Zwilling würde dich wohl auf Händen tragen, wenn Ron nicht schon seit Jahren hinter dir her wäre, wo wir auch gleich bei den Bedingungen wären. Du musst, wenn du die Wette eingehst, der Welt vorgaukeln, dass ihr, also Ron und du, einPaar seid!", brachte Fred uns seinen kranken Plan noch näher und mir wurde schlecht.

Zu viele Informationen auf einmal – definitiv! George liebt mich? Ron will was von mir, und das seit Jahren? ... Fred ist noch verrückter, als ich geglaubt hatte.

Du bist echt unmöglich! Wenn Ron wirklich was von mir wollte, dann kann ich doch nicht... weißt du eigentlich, wie unendlich unfair das wäre?" Hilfesuchend schaute ich zu Ron, der nur zurück starrte. Und dann plötzlich anfing, wie ein mieser kleiner Verräter zu grinsen. Und wie er grinste!

Fred hat Recht, ich war eine viel zu lange Zeit tatsächlich sehr an dir interessiert, aber es hat sich im Laufe der letzten zwei Jahre verloren. Nicht, dass du nicht die beste Partie für einen Mann wärst, aber man gewöhnt sich an alles."

Egal – DAS werde ich bestimmt nicht machen", wehrte ich verzweifelt diese irrsinnige Idee ab, aber falsch gedacht!

Hattest du nicht eben noch gesagt, dass du ihm schon so manches Mal gezeigt hattest, wo der Hase lang läuft? Komm schon Hermine, sei mutig", fiel mir dann Ron auch noch endgültig in den Rücken.

Aber dummerwiese war auch mein verdammtes Ehrgefühl und der noch verdammtere Stolz entfacht, so dass ich ohne weiter zu überlegen, in Freds schon länger ausgestreckte Hand einschlug.

Scheiße.

Okay, die Wette gilt. Wenn du es schaffst, George innerhalb dieses Jahres dazu zu bringen, dir seine unendliche Liebe..."

... halt! Stecken wir das mal nicht so hoch. Ich finde, es reicht, wenn er mich aus seinem eigenen Willen küsst. Wir müssen ja nicht gleich zu schwerwiegenden Geständnissen kommen, oder?", warf ich hastig ein. Die Bedingung mit dem Geständnis würde ich ja eh nie schaffen. Wir sollten es vielleicht doch etwas realistischer für mich gestalten.

Na gut, das dürfte auch reichen. Also, bis der dich aus freien Stücken von SICH aus küsst. Du drafst weder anfangen, noch sonstige erste Schritte unternehmen, sonst hast du verloren, okay?", lenkte Fred ein, aber sein wahnsinniges Glitzern verlosch aus seinen Augen nicht.

Okay, aber welchen Reiz hat diese Wette, ohne Einsatz?", mischte sich Ginny begeistert ein und ich würde sie nach diesem Treffen dafür kräftig erwürgen.

Wenn du es schaffst, dann werde ich meinem Tunichtgutleben ein Ende bereiten und einen Neustart als langweiliger Durchschnittszauberer beginnen. Aber wenn ICH gewinne, dann musst du eine Woche lang in grellbunten Umhängen bei der Arbeit erscheinen", erklärte der Bösewicht dann und mir wurde die Ernsthaftigkeit plötzlich unheimlich klar.

Wenn ich versage, dann werde ich meinen Job höchstwahrscheinlich verlieren, und wenn ich siege, dann wird mich Angelian killen.

Wirklich sehr tolle Aussichten...

Alles klar! Ich gehe jetzt dann mal nach Hause..."... und erschieße mich da gleich mit der antiken Pistole aus dem Zweiten Weltkrieg, die ich von meinem Grandpa geerbt bekommen hatte.

Ohne weitere Blicke und Worte verließ ich das Zaubererpub und machte mich auf den Heimweg. Und auf halber Strecke fiel mir plötzlich etwas ganz Furchtbares ein. Ich konnte mich also wirklich schon GLEICH einsargen lassen, weil Fred die Wetter hunderprozentig gewinnen wird... dieser Scheiß-Brudercodex!


Missmutig endete Hermine ihre Erklärung (A/N: Die ganzen Gefühle hatte sie in ihren Monolog natürlich NICHT mit eingebaut...) und ich merkte, wie meine Hand von ihrer Schulter rutschte.

Auf wen sollte ich jetzt eigentlich am meisten wütend sein?

Auf Ginny, die dummerweise das Thema „Hermines Wochenende bei George" angeschnitten hatte? Nein, das ist nicht der Hauptgrund der Geschehnisse gewesen.

Auf Ron, der erstens Fred zur Hand gegangen war, zweitens seit gut zwei Jahren gar nichts von Hermine mehr wollte und drittens Mitbeteiligter war? Nein, auch nicht...

Auf Fred? Der miese A..., der nichts besseres zu tun hat, als Wetten abzuschließen? Ja, definitiv JA! Gut, ich werde jetzt und ab sofort nie wieder ein Wort mit Fred Weasley wechseln. Was fällt dem ZWILLING eigentlich ein, mir das an zu tun? Hat der jetzt gar keinen Verstand mehr? Hat ihn der Ehehafen zu einem gemeingefährlichen Psychopathen gemacht oder liegt es einfach daran, dass sein Humor viel zu schwarz ist?

„Hat jemand Lust auf Schach?"

Irritiert drehte ich mich zu Daria, von der diese völlig unpassenden Worte kamen und dann merkte ich, wie eine ungeheure Macht all meine Gefühle aus mir raus katapultierte.

tbc


°Seufz° Jetzt ist es doch tatsächlich endlich raus... nach, lasst mich kurz nachschauen... 24 Kapiteln. Was für eine Leistung... Und ihr wisst, was das bedeutet? Ja, nur noch zwei Kapitel... °noch mal seufz° - bekomme ich schon mal ein vorvorletztes Review? (okay, WENN der Epilog auch noch kommt, dann ist es eben ein vorvorletztes review °zwinker°) Oder ein erstes von den zahlreichen Schwarzlesern? Ja, ihr dürft den armen lila Knopf auch mal streicheln... nein, nicht drängeln... ja, eine Reihe, das macht ihr prima!