Der Klang der Flüche hallte durch den gesamten Astronomieturm nach. Hermine krabbelte auf allen Vieren aus der Ecke, in der sie sich vorher verkrochen hatte.

Tränen rannen ihre Wangen hinunter und hinterließen eine feuchte Spur auf ihrem, mit Dreck verschmierten, Gesicht.

Hermine bot sich ein fürchterliches Bild, die drei Personen, die sich mit ihr im Raum befanden, lagen bewegungslos am Boden.

Vor ihr lag Ginny, von ihrem Betäubungsfluch danieder gestreckt. In ihrem Gesicht zeichnete sich Triumph ab und in ihren Augen glitzerte der reine Wahnsinn.

Severus lag, durch Ginnys Ganzkörperfluch, gefesselt neben der Feuerstelle. Seine Arme hatte er beschützend um Natascha geschlungen. In seinen Augen war nur Wut und Hilflosigkeit, sowie Trauer zu sehen.

Natascha lag in Severus Armen, auf ihrem schönen Gesicht stand deutliches Erschrecken. Sie lag dort, als würde sie schlafen.

Hermine stand vor Severus und Natascha. Für sie wirkten die beiden, wie der Ausdruck der Liebenden, festgehalten von einem Bildhauer, der damit sein Meisterwerk geschaffen hatte.

Hermine stand vor den beiden, ihr zierlicher Körper wurde von Weinkrämpfen geschüttelte. Sie war nicht fähig den Fluch von Severus zu nehmen, ihr Weinen wurde immer stärker. In Severus' Augen sah sie genau, dass er sich nur wünschte, dass sie ihn befreien würde, aber sie war dazu nicht in der Lage.

Ihr Körper bog sich immer heftiger unter Weinkrämpfen, ihr ganzer Körper begann zu zittern. Langsam rutschte ihr der Zauberstab aus der Hand, sie war nicht mehr in der Lage, ihre Hände soweit zu kontrollieren, dass diese ihn festhielten.

Langsam gaben ihre Beine nach und sie sank vor den beiden auf die Knie, immer noch weinend und sich wie ein kleines Kind hin und her wiegend.

Das, war das Bild, dass sich Albus und Minerva bot, als sie wenig später herein gekeucht kamen.

Beide blieben wie erstarrt stehen. Albus hatte sich als erster wieder gefangen, zu Minerva gewandt, meinte er nur: "Hol' Poppy und sag' den Auroren Bescheid." Er klang sehr alt und sehr müde.

Minerva drehte sich auf dem Absatz um und lief davon, Albus ging als erstes zu der am Boden kauernden Hermine.

Begütigend legte er ihr seinen Arm um die Schultern. Hermine klammerte sich an ihn, wie eine Ertrinkende. Mit seiner freien Hand, langte er hinüber zu Natascha, um ihren Puls zu fühlen. Das Ergebnis, tat ihm unsäglich weh, Natascha war tot.

Seine Hand glitt langsam hinüber zu Severus und erleichtert stellte er fest, dass dieser noch Puls hatte. Mit einer schnellen Bewegung seines Zauberstabs, erlöste er Severus aus seiner Starre.

Dieser warf sich über Natascha, er wiegte sie im Arm und schluchzte laut auf. Er hielt Natascha so fest in seinen Armen, wie er konnte.

Die beiden boten ein Bild, dass einem das Herz brechen konnte. Endlich kam Minerva zurück, in ihrem Schlepptau befanden sich Poppy, sowie zwei Auroren.

Die Auroren standen betreten im Raum herum, der ältere, der beiden wandte sich an Dumbledore und fragte: „Sir, was ist denn vorgefallen und was können wir für Sie tun?"

Dumbledore richtete sich langsam auf, bevor er antwortet: "Nun, ich denke, dass wird uns Miss Granger wohl am ehesten berichten können."

Er wandte sich Hermine zu und fragte behutsam nach: " Nun mein Kind, wollen Sie uns nicht berichten, was hier genau vorgefallen ist?"

Hermine richtete sich langsam auf, auf ihrem Gesicht konnte man ablesen, welche Mühen es ihr bereitete, sich zusammen zureißen, stockend begann sie zu berichten:

Ich bin von Ihrem Büro aus hier hoch gelaufen, die Tür war bereits zersplittert und Servus lag auf dem Boden. Natascha schwebte dort über dem Feuer, das Feuer war blau, ihr Arm war voller Blut und sie wollte gerade das Blut mit dem Rasputins mischen. Severus wollte sie daran hintern, ich habe ihn zu Boden gerissen.
Aus dem Blut der beiden, kamen die Geister all der Schwarzmagier hervor, die jemals vom Geiste Rasputins beherrscht wurden. Sie schrie und irgendwann kam auch Vo- Volde - Voldemort hervor….
Nachdem die Geister weg waren, ist Natascha zusammengebrochen. Sie lebte noch. Severus hat ihr unseren Trank eingeflösst, es schien ihr besser zu gehen. In diesem Moment kam Ginny herein und schrie, sie würde Harry rächen. Sie hat mich nicht gesehen... sie hat Severus einen Ganzkörperklammerfluch angehext und dann hat sie den Avada Kedavra auf Natascha losgelassen. Sie hatte mich nicht gesehen, ich hätte schneller reagieren müssen, dann wäre Natascha noch am Leben… ich war zu langsam... ich hab ihr einen Betäubungsfluch angeflucht... aber ich war zu spät… ich bin schuld daran, dass meine Schwester tot ist..."

Hermine brach wimmernd zusammen, sie lag sich krümmend auf dem Boden, sie war fertig und wollte nur noch weg. Minerva kümmerte sich liebevoll um ihre ehemalige Schülerin..

Die Auroren nickten Dumbledore zu und führten Ginny nicht gerade sanft ab.

Albus war nun mit Severus und Nataschas leblosen Körper allein im Raum. Lange saß er einfach nur schweigend Severus gegenüber, Dieser hielt immer noch Natascha im Arm, er weinte und flüsterte ihr eine Liebeserklärung nach der anderen ins Ohr.

Langsam wurde es dunkel draußen, aber Severus machte immer noch keine Anstalten, sich von Natascha zu trennen.

Irgendwann ging ein Ruck durch Severus' Körper und er richtete sich langsam auf. Seine Augen waren rot geweint und das schwarze Haar hing ihm noch wirrer, als sonst um den Kopf herum…

Langsam nahm er Natascha auf die Arme und erhob sich mit ihr. Er sah Albus direkt in die Augen, bevor er mit fester Stimme sagte: "Morgen ist die Beerdigung, ich möchte, dass sie auf Hogwarts beerdigt wird. Kannst du bitte alles vorbereiten?"

Albus nickte leicht und fragte „Wirst du..?"

Severus fiel ihm ins Wort: „Ich werde zurechtkommen müssen, ich hab schließlich zwei Kinder. Ich werde sie für die Beerdigung fertig machen. Sag' den Hauselfen, sie sollen morgen gegen 17.oo Uhr den Sarg bringen."

Mit diesen Worten wandte sich ab und schickte sich an, mit Natascha auf dem Arm, in seinen Gemächern zu verschwinden. Auf der Türschwelle blieb er noch einmal stehen und sagte leise zu Albus: „Kannst du dich für heute Nacht um meine Kinder kümmern? Ich will ihnen ein guter Vater sein, aber heute kann ich es noch nicht… Morgen..."

Mit diesem Worten ging er mit Natascha auf dem Arm hinunter in seine Kerker.

In der Halle war alles voller Schüler, die Gerüchteküche hatte die Kunde von Nataschas Tod schon verbreitet. Sie hatten gesehen, wie die Auroren Ginny abgeführt hatten. Sie hatte gesehen, wie eine in Tränen aufgelöste, hysterisch schluchzende Hermine von Poppy in die Krankenstation gebracht wurde, gefolgt von Prof. McGonagall, der ebenfalls die Tränen die Wangen herunterliefen.

Aber was sie nun sahen, war ein Anblick, den sie ihr Leben lang nicht vergessen sollten.

Ihr immer zugeknöpfter und zynischer Lehrer, dessen Aura immer von Selbstbewusstsein und Stolz getränkt war, der nie auch nur den Ansatz einer Gefühlsregung gezeigt hatte, kam die Treppe vom Astronomieturm herunter.

Sein Gang war immer noch stolz, während er aufrecht, mit Natascha auf dem Arm, durch die Halle ging.

Es war das Urbild der Welt, schwarz und weiß.

Sie sah so wunderschön aus, die langen, rotbraunen Locken fielen nach hinten und schwangen mit jedem Schritt von Severus sanft hin und her. Ihr weißes Kleid, strahlte gegen das Schwarz seine Robbe nur noch mehr, der Blutfleck leuchtete als Anklage hervor. (B/N: Wisst ihr was, ich bin grade total am heulen. Dieses Bild ist so traurig. °es sich genau vorstellen kann°)

Er hatte die Halle fast durchquert und stand nun vor der Tür, die zu den Kerkern hinabführte

Severus stand kurz davor und überlegte, wie er sie öffnen sollte. In diesem Moment erklang von hinten ein: „Sir, ich habe sie auch geliebt, bitte lassen sie mich helfen!", von Harry. (B/N: Ein Moment zum Luftanhalten. Wie wird Sev reagieren?)

Severus nickte fast unmerklich und Harry ging voran, er öffnete ihm sämtliche Türen. Vor der Tür zu den Privatgemächern angekommen, drehte er sich um und fuhr mit der Hand einmal über Nataschas Gesicht, er küsste sie auf die Stirn und murmelte dabei leise: "Ich hab dich geliebt und ich werde dich nie vergessen!" Etwas lauter setzte er ein „Danke, Sir" hinzu und verschwand.

Severus betrat seine Räume und überlegte, was Harry heute nach Hogwarts getrieben hatte, bis ihm einfiel, dass dieser heute Hermine hatte besuchen wollen.

In seinen Räumen angekommen, entkleidete er Natascha und bereitete sie für ihre Beerdigung vor.

Er wachte die ganze Nacht neben ihr, hielt ihre Hand und erzählte ihr alle die Dinge, die er ihr noch hatte sagen wollen.

Am Abend des darauffolgenden Tages sollte die Beerdigung stattfinden.

Die Gäste waren aus der gesamten Zauberwelt angereist und warteten in der kleinen Kapelle von Hogwarts. Die Hauselfen hatten sich bei der Ausstattung viel Mühe gegeben.

Überall standen Gestecke aus weißen Lilien und dunkelroten Rosen, den Lieblingsblumen Nataschas.

Die Zeremonie wurde von Dumbledore gleitet, Severus bekam davon nichts mit. Er saß nur da und stierte gerade aus, er hatte sich zurück in sein Schneckenhaus verzogen.

Als die Zeremonie vorbei war, erhob Severus sich als erstes, er eilte nach vorne und küsste Natascha ein letztes Mal, dabei schob er einen letzten Brief in den Sarg und verschwand.

Hermine blieb sitzen, lange nach dem alle anderen gegangen waren, erhob sie sich und ging nach vorne, um sich zu verabschieden. Lange schaute sie in den Sarg, bevor sie sich hinabbeugte und einige Haare ihr Schwester an sich nahm.

Als sie sich umdrehte, sah sie einen Brief , der am Boden lag, mit zitternden Fingern bückte sie sich und hob ihn auf, langsam öffnete sie ihn. Auf den ersten Blick erkannte sie Severus' charakteristische Schrift. Sie las den Brief und er trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie las ihn immer und immer wieder. Mit einer raschen Bewegung, ließ sie den Brief in die Tasche ihres Umhangs gleiten .

Die Worte des Briefes hatten sich ihr eingebrannt, immer und immer wieder wünschte sie sich, dass jemand einmal solche Worte zu ihr sagen würde. Es war fast, als ob sie Severus hören konnte, wie er mit heiserer Stimme sprach:

Meine Geliebte,

Du warst so schön,
so schön das es schmerzte.
Ich will dich noch immer berühren,
doch kann ich es nicht.

So süßer Schmerz,
dass ich sterben möchte,

um bei dir zu sein.
Getötet, von diesem Schmerz
der Liebe, der Liebe zu dir.

Es ist zu spät,

ich kann dir nie sagen,

was ich fühle.

Ich werde dich nie vergessen.

Ich warte auf den Tag,

an dem ich zurück zu dir

kommen darf,

dich halten darf.


Ich werde zerbrechen,
weil du mir genommen wurdest
die Liebe, du.

Doch ich werde sein, nur für dich.
Danke für den Schmerz...

(B/N: °Seufz° Das ist so süß...Ich kann Hermine nur zustimmen, mir treiben diese Worte auch die Tränen in die Augen...)