Severus erreichte Hogwarts im Morgengrauen, und betrat rasch das Schloss. Er überlegte, ob er gleich zu Hermine gehen sollte, aber sein Herz zog ihn zu seinen Kindern.
Leise betrat er das Kinderzimmer und betrachtet seine Kinder. Anour hatte sich frei gestrampelt und lag an ihren Teddy, in einer Ecke ihres Bettes. Ihre roten Locken hingen wirr um das Gesichtchen.
Severus schob seiner kleinen Prinzessin liebevoll die Haare aus dem Gesicht.
Dann ging er hinüber zu Aaron, der ruhig in der Mitte seines Bettes lag, sein kleines Gesicht zuckte im Schlaf.
Severus lächelte, die Schlafpositionen seiner Kinder sagten soviel über Ihren Charakter aus.
Anour, die ihre Freiheit, aber auch extrem viel Liebe und Zärtlichkeit brauchte und Aaron, der immer so ruhig wirkte und neben seiner Schwester leicht übersehen wurde.
Severus liebte seine Kinder, beide gleich viel. Langsam drehte er sich um und hob einige Spielsachen auf, die wild in dem kleinen Zimmer verteilt waren.
Ruckartig blieb er stehen, als sein Blick auf den kleinen Tisch in der Mitte des Zimmer fiel. Auf dem Tisch lagen einige Kinderzeichnungen, eine stach ihm besonders ins Auge und ins Herz.
Es zeigte den Park von Hogwarts, im Vordergrund waren seine Kinder zu sehen, die sich an den Händen hielten, Aarons Hand hielt er und Anours Hand hielt Hermine. Am Himmel über den Vieren war eine Wolke und auf dieser Wolke war Natascha zu sehen.
Dieses Bild bestärkte ihn nur noch mehr, er wusste was er zu tun hatte.
Severus eilte über die Gänge, die um diese Zeit noch wie ausgestorben wirkten. An Hermines Tür angekommen, klopfte er leicht an.
Die Tür ging auf, es traf ihn wie ein Schlag. Zum zweitenmal wollte er hier eine Frau seines Herzen aufsuchen und das Zimmer lag wie ausgestorben vor ihm.
Langsam betrat er das Zimmer und sah sich genauer um, das einzige was noch da war, war das blaue Nachthemd, das sie in jener Nacht getragen hatte.
Severus wand sich ab und lief aus dem Zimmer, im Sturmschritt lief er zum Büro von Albus.
„Champagnertrüffel", rief er dem Wasserspeier zu und eilte die Treppen zu Albus' Büro hoch.
Albus trug zwar noch seinen Morgenmantel, aber er war schon in seinem Büro.
Er wirkte auch nicht erstaunt darüber, Severus hereinstürmen zu sehen.
Severus ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. „ WO IST SIE?", stieß er hervor.
Albus zeigte mit der Hand auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und wartete bis Severus sich gesetzt hatte, bevor er ihm antwortete: „Warum willst du das wissen, Severus?"
Severus schaute ihn mehr als genervt an: "Was geht dich das an?"
„Ich will nicht, dass sie noch mehr verletzt wird, als sie es ohnehin schon ist.", antwortete Albus ruhig.
Severus fauchte ihn wütend an: „Ausgerechnet du wagst es, das zu sagen? Wann hast du dich jemals um Nataschas Gefühle gesorgt? Du hast sie immer wieder zurück gestoßen? Du hast ihr nicht gesagt, dass Hermine ihre Schwester ist! Du hättest Hermine blind in den Tod geschickt! ALSO WAGE ES NICHT HIER DEN HEILIGEN RAUSHÄNGEN ZULASSEN!"
Albus sank in sich zusammen und wirkt um einiges älter, als noch vor einigen Minuten.
Langsam begann er zu sprechen, zum erstenmal seit Severus ihn kannte, suchte er nicht den Augenkontakt mit ihm: „ Woher weißt du...?", fragte er zögernd.
Severus warf ihm Nataschas Brief hin, während Albus den Brief las, tigerte Severus in dessen Büro auf und ab, er hätte es nicht ausgehalten, in dieser Situation ruhig sitzen zu bleiben.
Albus legte den Brief weg und atmete einmal tief durch, bevor er mit bemüht ruhiger Stimme zu sprechen begann.
„Bitte hör mir zu, wenn ich fertig bin, werde ich dir auch sagen wo Hermine ist. Sie wurde als erstes geboren und so hätte alles dafür gesprochen, dass sie diejenige war. Aber ihre Mutter war wie besessen davon, Natascha zu behalten, sie meinte, sie behält beide bei sich... aber das ging nicht.
Hermine kam zu einem Muggelpaar, die dunkle Seite hielt sie für einen Squib und hat sie nicht beachtet, so war sie sicher. Je länger sie hier war, desto sicher wurde ich mir, dass sie es ist.
Ich wusste nie, wie ich Natascha begegnen sollte, meiner Meinung genoss sie etwas, dass Hermine zustand, nun... ich irrte mich.
Ich hielt an Hermine fest und bereitet alles vor, um dem Wettbewerb durchzuziehen, ich war nicht begeistert, sie hier zu haben, aber ich konnte es Natascha nicht verbieten.
Ich weiß nicht warum, aber mir war klar, dass sie nach Slytherin sollte.
Sie hat recht, ich hätte Hermine geopfert, ich bin nicht stolz darauf, aber die Gefahr, dass sie das Ritual nicht durchzieht, wäre zu groß gewesen.
Als Natascha gewann, wollte ich mich bei ihr entschuldigen, sie ließ die Entschuldigung nicht zu, es war zu viel passiert. Ich hatte zu viele Fehler gemacht.
Ich wusste auch, dass Hermine sich mit Hilfe des Vielsafttrankes in Natascha verwandelt hatte, um dich aus deiner Lethargie zu reißen, ich habe es gebilligt... nun... Hermine ist auf der Isle of Man."
Severus schaute ihn wütend an: "Wir reden noch!", fauchte er ihn an. Er verließ den Raum und stürmte Richtung Apparierpunkt davon.
